Abtreibungsgegner

Mal abgesehen von den Alleinerziehenden gibt es auch Familien, die sich ein Kind im Grunde nicht leisten könnten. als ich das erste Kind bekam, waren mein Mann und ich beide arbeitslos, nachdem wir unsere Lehren abgebrochen hatten. Wir hatten nichts, ausser ein Dach über dem Kopf, eine fast leere Wohnung. Wir haben uns Stück für Stück nach oben geschafft. Es geht, wenn man nur will...jedenfalls würde es bei den meisten Leuten so sein. Es mag immer mal wieder Ausnahmen geben...diese bestätigen die Regel.
Wenn ich nichts übersehen habe, wurde hier aber ein Thema noch nicht angesprochen, das unweigerlich dazu gehört: Was ist mit den Frauen, die schwanger nach einer Vergewaltigung sind ? Ist da Abtreibung berechtigt ?
Gruß Astralengel

Hallo Astralengel, jetzt muß ich doch noch meinen Senf dazu geben. Es ist immer eine Freude, hier einen Menschen zu lesen, der nicht davon ausgeht, bei jeder Schwierigkeit gleich sein Kind zu ermorden. Ich gratuliere zu Deiner Einstellung.

Die alten Abtreibungsthreads hatten einige, teils heute nicht mehr vorhandene Damen und einige Herren veranlaßt mich richtiggehend zu "verfolgen" und beschimpfen, sodaß ich mich seither weniger im Forum bewege, hie und da mal vorbeischaue.

Für mich ist das Recht auf Leben eines der höchsten Güter unserer Gesellschaft und ich spreche daher jedem das Recht ab, sich darüber hinwegzusetzen. Eine Todesstrafe, wenn sich der Staat (das Volk) zum Mörder macht, ist für mich daher genauso indiskutabel wie wenn Mütter Ihre Kinder zerstückeln oder verätzen lassen.

Es gibt über das Thema ältere recht interessante Threads: Abtreibung

unter anderem auch jenen vom Moderator aufgrund der "Eskalation" geschlossenen Thread: "Sollte Abtreibung wieder strafbar werden!"


L.G.

Ramar
 
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Da immer wieder - schon seit sehr langer Zeit - Frauen abtreiben, aus den unterschiedlichsten Gründen. Egal, ob das strafbar war oder nicht! Frauen haben ihre Gründe das zu tun. Wenn wir sie verurteilen, bringt das niemandem etwas....
Und bevor ein Kind geschlagen und misshandelt wird - und damit noch mehr Leid in die Gesellschaft bringt, ist eine Abtreibung mE besser!

LG
Ahorn
 
Was ist mit den Frauen, die schwanger nach einer Vergewaltigung sind ? Ist da Abtreibung berechtigt ?

J E I N !
In so einem Extremfall könnte ich wenigstens die Beweggründe noch so halbwegs nachvollziehen!
Trotzdem hoffe ich sehr, dass es den betroffenen Frauen gelingt, nicht ein ungeborenes Kind für ein derart scheußliches Verbrechen verantwortlich zu machen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass man dieses Kind genauso lieben kann, als wäre es unter "normalen" Umständen gezeugt worden!


LG
feuervogel
 
Da immer wieder - schon seit sehr langer Zeit - Frauen abtreiben, aus den unterschiedlichsten Gründen. Egal, ob das strafbar war oder nicht! Frauen haben ihre Gründe das zu tun. Wenn wir sie verurteilen, bringt das niemandem etwas....
Und bevor ein Kind geschlagen und misshandelt wird - und damit noch mehr Leid in die Gesellschaft bringt, ist eine Abtreibung mE besser!

LG
Ahorn



Hallo Ahorn!


Es ist zwar schon etliche Jahre her, aber ich muss es in diesem Zusammenhang einfach loswerdenI
Eine frühere Nachbarin und ich waren damals zeitgleich schwanger.
Obwohl meine Tochter keineswegs geplant war, freute ich mich sehr auf sie. Umsomehr war ich dann Anfangs schockiert, als mir meine Nachbarin eröffnete, dass sie ihr Kind zur Adoption freigeben würde. Sie teilte mir auch mit, dass sie diesbezüglich beim zuständigen Jugendamt beireits die entsprechenden Papiere unterschrieben hat.
Ich konnte diese Tatsache zuerst natürlich in keiner Weise nachvollziehen, da ich mich so sehr auf mein Kind freute.
Rückblickend aber, finde ich es einfach toll von dieser Frau, dass sie sich für eine Adoption und gegen die Abtreibung entschieden hat.


LG
feuervogel
 
Zitat:Rückblickend aber, finde ich es einfach toll von dieser Frau, dass sie sich für eine Adoption und gegen die Abtreibung entschieden hat.

Eben, es ist ja nicht so, dass man das Kind dann selbst aufziehen muss.
Man kann es ja abgeben,wenn man nicht in der Lage ist,es großzuziehen
oder nicht will.Ich bin also grundsätzlich Abtreibungsgegner.
Immerhin lebt ein Kind auch vor der Geburt schon, das Leben beginnt
nicht mit der Geburt,eigentlich ja klar.
In 3 Fällen halte ich Abtreibung für in Ordnung:
Nach einer Vergewaltigung
Bei Gefährdung der Mutter
Bei schwerer Behinderung des Ungeborenen, wenn sein Leben nur Leid
bedeuten würde, für Leben um jeden Preis bin ich nicht.

Ich würde deshalb Abtreibungen nicht strafbar machen, weil sie sonst illegal
durchgeführt würden, was Gefahren für die Frauen bedeuten würde,
und das Leben einer Person mir wichtiger ist, als das eines Embryos.
Ich bin aber klar dagegen.Ob es jetzt Mord ist oder nicht, ein Embryo,
welcher eine Person werden könnte, wird getötet.
 
Ich fände statt Verurteilungen und schlechtem Gewissen machen eine bessere Unterstützung für schwangere Frauen und Mütter sinnvoller, dann würde es auch weniger Abtreibungen geben - aber solange schwangere Frauen nicht mehr weiter wissen und ihnen nicht geholfen wird, werden sie auch abtreiben!
 
Zitat:Ich fände statt Verurteilungen und schlechtem Gewissen machen eine bessere Unterstützung für schwangere Frauen und Mütter sinnvoller, dann würde es auch weniger Abtreibungen geben - aber solange schwangere Frauen nicht mehr weiter wissen und ihnen nicht geholfen wird, werden sie auch abtreiben!

Da hast du schon Recht, auch wenn ich meine Kritik nicht zurückziehe.
Aber in dieser kapitalistischen Gesellschaft ist für Kinder ja kein Platz.
Vielleicht vernichtet der Kapitalismus sich ja nicht durch Kapitalakkumulation
und fehlende Absatzmärkte sondern durch Kinderlosigkeit.
 
wurde da nicht so eine art schutzzone um diese abtreibungsambulanz am fleischmarkt diskutiert? also einen bereich, wo sich die gegner nicht aufhalten dürfen (im bereich vom eingang)

lg, domaris
 
wurde da nicht so eine art schutzzone um diese abtreibungsambulanz am fleischmarkt diskutiert? also einen bereich, wo sich die gegner nicht aufhalten dürfen (im bereich vom eingang)

lg, domaris

Die Diskussion ist warscheinlich im Sande verlaufen - es geht ja nur um Frauen! Wenn es allerdings um Politiker geht, funktionieren die Schutzmassnahmen mit Sicherheitszonen immer ganz gut...
 
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So zum Thema Abtreibung hab ich auch immer viele Meinungen.

1. Ich bin grundsätzlich dagegen, aufgrund des Rechts auf Leben.

Aber es wird immer Frauen geben, die ihr Kind nicht zur Adoption freigeben wollen aus Angst, dass das Kind es dann nicht gut hat oder zu einer "schlechten" Familie kommen könnte.

Und wie schon erwähnt finde ich eine offizielle legale Abtreibung gut, weil es dann eben keine Engelmacherinnen mehr gibt, und keine Frauen die an den Eingriffen sterben.
Bei einer Vergewaltigung würde ich mir selbst überlegen, was ich machen würde. Das ich das Kind so lieben könnte, wie eines dass mit meinem Freund zusammen gezeugt wird, wo man zusammen Vorfreude darauf hat und zusammen Kleidchen und Babyzeugs einkaufen geht, nein das kann ich mir nicht vorstellen. Schon gar nicht wenn das Baby dann noch meinem Vergewaltiger eventuell ähnlich schaut! Hier verstehe ich die Abtreibung.

2. Adoption

Wovor ich persönlich Angst hätte bei einer Adoption:

Wenn ich mein Kind hergebe, dann ja nur weil ich es selbst nicht aufziehen kann. Aber trotzdem würde ich gerne wissen wollen, wie es ihm geht, was es so macht und es des öfteren besuchen.
Das würde bedeuten, dass mein Kind zu mir sehr wohl irgendeine Art von Beziehung hätte, und wenn es dann groß ist und ich ihm erkläre das eigentlich ich seine Mutter bin und es nur adoptiert - ich glaube das wäre für alle Beteiligten sehr schwer. Ich hätte auch Angst, dass mich mein Kind dann "hasst" oder verabscheut. Das wäre für mich sehr schlimm.

3. Aufklärung

Jetzt bin ich 20 Jahre alt, und das einzige Mal, wo wir in der Schule wirklich über Abtreibung etc geredet und diskutiert haben, ist im Religionsunterricht, den viele gar nicht besuchen. Und da war ich schon 17 Jahre alt.
Sicher nimmt man das Thema in Biologie durch, aber wer nimmt das im Alter von 13-15 herum schon richtig ernst? Und auch die Lehrer empfinden es als unangenehm darüber reden zu müssen. So war es bei uns zumindest. Es wird kurz angeschnitten, das wars. Das ist keine Aufklärung.

Ich hatte aber mein erstes richtiges Mal mit 15, da rede ich noch gar nicht von Petting oder rumfummeln. Und ich hatte megamässig Angst vor einer Schwangerschaft, trotzdem hätte ich allein schon aus Unvernunft und Rebellion heraus nicht auf Sex verzichtet. Man ist eben noch nicht so gescheit. Meine Eltern wussten sowieso von nichts, und ich möchte nicht wissen WIEVIELE Eltern von nichts wissen. Trotzdem dachte meine Mam immer das sie ne gute Beziehung zu mir hat.
Wie auch immer, wäre ich damals schwanger geworden von diesem katastrophalen Freund, der asozial und arbeitslos war und noch dazu des öfteren in rechten Lokalen mit dem er sich auch noch strafbar macht, ich hätte schätzungsweise auch abgetrieben.
Allein schon weil ich niemals ein Kind von dem Typen hätte haben wollen.
Ja dafür kann das Kind selbst nichts das es so einen Vater hat.
Aber trotzdem wünscht man sich als Frau Sicherheit und Geborgenheit, nicht nur für sich selbst sondern auch fürs Kind, und ich würde mir auch einen verantwortungsvollen, liebevollen Vater wünschen. Das konnte der alles nicht erfüllen.

Naja, soviel dazu, mal auch als Denkanstoß.

Von diesen Abtreibungskliniken sollten Ärzte an die Schulen kommen, schon in der Hauptschule, und dort einen Vortrag halten.
Es müssen ja nicht gleich Bilder gezeigt werden. Aber einfach mal alle Fragen dazu beantworten, und mit den Schülern reden und vor allem zuhören.

Das wäre wichtig.

Von mehr Unterstützung gegenüber der Mütter möchte ich jetzt gar nicht reden... :escape:
 
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