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Gawyrd
Guest
Liebe Reinfriede,Ich war 15 Jahre lang in Deiner Situation.
Entschuldige bitte - Du warst nicht in Regines Situation, sondern in DEINER. Ich sehe die Gefahr, dass man die Wut und Enttäuschung über sich selbst (was man mit sich machen hat lassen, was man versäumt hat) hier einfließen läßt - und sozusagen stellvertretend soll Regines Mann das büßen, was andere Frauen von ihren Männern hingenommen haben.
Es ist wohl ein gewaltiger Unterschied, ob Dein Mann 2 Jahre fremd gegangen ist - oder ob Regines Mann ein Treffen für 4 Personen vereinbart.
Dass Regines Mann VOR Regine dieses Treffen vereinbart, sehe ich eigentlich als ein günstiges Zeichen. (Gefährlicher wäre es, wenn er es HINTER IHREM RÜCKEN vereinbart hätte.) Vielleicht ist es sogar ein unbewusster Hilferuf "Tu was !".
Diese Kollegin dürfte ziemlich rücksichtslos ihr Ziel verfolgen. Bitte unterschätzt nicht, welche Macht und Faszination manche Frauen auf Mäner ausüben können. Wenn hier Regine gleich zur Trennung geraten wird - dann unterstützt man die Ambitionen dieser Frau, die die Ehe zerstören will !!! Sexualität und Erotik sind riesige Kräfte - auch mit einem gewaltigen destruktiven Potential.
Was öfters vorkommt, dass hier Frauen schreiben, dass sie das Interesse von anderen Männern entrüstet zurückgewiesen hätten. Warum ? Es ist doch was Schönes, wenn man Vertretern des anderen Geschlechts gefällt. (Vorausgesetzt, man wird nicht auf dumme Weise angemacht.) Es ist doch fein, attraktiv zu sein - auch ohne ein Verhältnis zu beginnen. Das alles ist doch kein moralisches Thema - sondern das alte Spiel der Geschlechter. Natürlich freut es einen Mann, eine begehrte Frau an der Seite zu haben - und er wird sich mehr um sie bemühen. Konkurrenz belebt. Aus weiblicher Sicht : wollt Ihr einen Partner der so abgrundtief uninteressant ist, dass keine andere Frau der Welt ihn anschaut ?
Bevor hier unnötig Porzellan zerdeppert wird, wäre eine Möglichkeit, zB. eine Familienaufstellung zu machen und zu schauen, was die Beziehung wieder auf Vordermann bringen kann. Aber vielleicht genügt auch schon ein Gespräch, was BEIDE sich voneinander wünschen, um zufrieden miteinander leben zu können. (Sowas wäre überhaupt gut - regelmäßig ein Beziehungscheck mit nachfolgendem Beziehungs-Service, und zwar BEVOR ein Problem entsteht. Weniger Problemgespräche - mehr Wunsch-Austausch-Gespräche.)
Das Problem ist, dass viele Menschen mit Vorbehalten und Vorwürfen gegen das andere Geschlecht belastet sind (die in der Jugend von der Verliebtheit zur Seite geschoben werden - aber später hochkommen) - und dann ohne es zu merken - die Beziehung so gestalten, dass die alten Vorurteile sich bestätigen.
Liebe Grüße, Reinhard