Ab wann ist man Esoteriker?

Da fällt mir als erstes ein, dass die Geheimwissenschaft nicht besonders geheim ist wenn sie die "Erkenntnisse" teilt und ausplaudert.

Zu meinen, Geheimwissenschaft habe ihre Erkenntnisse geheim zu halten, besitzt keine relevante Grundlage, denn es versteht die spezielle Bedeutung des Begriffs nicht, forscht ihr nicht nach und gibt sich dem mal eben schnell gemachten Urteil hin, ohne die dafür entsprechende Sorgfalt und Vorsicht hat walten lassen.

Ich persönlich lasse Metaphysik, das nicht erfahrbare Sein, vollkommen Außen vor. Ich habe mich mal aus Neugierde damit beschäftigt aber letztlich bin ich auch nur in eine romantische Phantasie abgedriftet und habe versucht es künstlerisch auszudrücken. Für das lösen der alltäglichen Probleme im Leben hat mir die Metaphysik nicht geholfen.
Ich jedenfalls spreche von der Geheimwissenschaft Rudolf Steiners, und meine Beschäftigung mit ihr und den dort beschriebenen übersinnlichen Tatsachen, schenkt Sinn und Kraft für das alltägliche Leben.
 
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Da fällt mir als erstes ein, dass die Geheimwissenschaft nicht besonders geheim ist wenn sie die "Erkenntnisse" teilt und ausplaudert.
Es gibt da verschiedene Sichtweisen auf das "geheime"
1. Geheimwissernschaft war immer im Untergrund aktiv, da sie von den Klerikern als Häresie und Ketzerei verfolgt wurde
2. Geheim ist ein Begriff für "verborgen" was früher okkult genannt wurde. Es ist damit auch gemeint, dass dieses spirituelle Wissen ein "offenbares Geheimnis" ist. Dies sagt aus, dass man zwar alles erkennen kann/könnte, aber es nicht erkennt, weil man den Blick nur auf das Äußere richtet und damit das Innere verborgen bleibt.
Wenn nun das Bewusstsein sich selbst auf den Grund geht, bzw dem Geist eines Menschen bzw den täglichen Abläufen eines Menschen, dann kann man denke ich von einer Art Geheimwissenschaft sprechen
Genau davon spricht die Geheimwissenschaft des R.Steiner. Er sagt extra, dass "die Geheimwissenschaft im Umriss" nicht einfach geglaubt werden sollte, sondern selbst erforscht werden muss um sie als wirklich zu erleben.

LGInti
 
Es gibt da verschiedene Sichtweisen auf das "geheime"
1. Geheimwissernschaft war immer im Untergrund aktiv, da sie von den Klerikern als Häresie und Ketzerei verfolgt wurde
2. Geheim ist ein Begriff für "verborgen" was früher okkult genannt wurde. Es ist damit auch gemeint, dass dieses spirituelle Wissen ein "offenbares Geheimnis" ist. Dies sagt aus, dass man zwar alles erkennen kann/könnte, aber es nicht erkennt, weil man den Blick nur auf das Äußere richtet und damit das Innere verborgen bleibt.
Hallo Inti,

Diese beiden Punkte kann ich sehr gut verstehen. Besonders der erste ist ja leicht nachvollziehbar wenn man sich etwas mit Historie beschäftigt und wie andersdenkende in Bezug auf Religionen vor der Rennaisance behandelt wurden.
Den zweiten Punkt würde ich auch noch mit dieser Zeit verbinden. Da die äußeren Umstände die Inneren beeinflussen denke ich, dass Menschen eben alles nicht Offensichtliche eher Mystisch betrachteten.

Genau davon spricht die Geheimwissenschaft des R.Steiner. Er sagt extra, dass "die Geheimwissenschaft im Umriss" nicht einfach geglaubt werden sollte, sondern selbst erforscht werden muss um sie als wirklich zu erleben.
LGInti

Den Satz finde ich wichtig. Denn die Anwendung und das eigene erforschen des Inneren, der inneren Abläufe, entmystifiziert ganz wesentliche und grundlegende Funktionen und Mechanismen und öffnet Gleichzeitig den Blick für eine Wirklichkeit von der man sonst oft nicht viel mitbekommt. Sobald man Worte wie Meditation oder Nirvana oder Befreiung hört, wird man plötzlich seltsam und mysteriös. Worte wie Esoterik, Geheimwissenschaft und erwachen, zumindest für mich tun das ebenfalls. Man verliert vollkommen den Faden zum einfachen Sein.

Alle Begegnung mit der äußerlichen Welt wird erst im inneren zusammengefügt. Alle Erfahrung durch Sinne, sehen, hören, riechen, tasten, schmecken, werden im inneren erst zu einer spürbaren Erfahrung. Da gibt es positive und negative. Besonders die negativen sind schwierig. Jeder kennt Neid, Wut, depression, geringes Selbstwertgefühl um mal ein paar zu nennen. Wir haben gelernt zu sagen und es so zu betrachten: Weil Er/Sie dieses oder jenes gemacht hat, bin ich wütend. Weil Er/Sie jenes gesagt hat bin ich traurig.
So kommt es zu der Einschätzung das die Leute draußen das Problem sind. Das mag ja auch sein. Man braucht die äußeren Gegebenheiten nicht leugnen, man muss aber das innere mit integrieren. Das ware Problem ist die Wut oder die Trauer im inneren die als Geisteszustand durch die Interaktion mit dem außen aufsteigt und nun im Bewusstsein vorhanden ist und als: ich bin wütend, mir gehts Elend, gefühlt wird.
Diese wiederrum werden häufig geleugnet. Aber sie müssen betrachtet werden. Dann können sie geändert werden. Das nannte der Buddha dann Befreiung. Dir haut einer auf die Nase. Uncool. Aber das ist nicht dein Problem. Dein Problem ist die Wut.

Daran ist nichts mystisches. Das ist etwas Grundlegendes.

Ich denke, um übernatürliches zu verstehen (und ich tue es nicht), muss man zumindest erst das grundlegende begriffen haben und anwenden können.

grüße
 
Den zweiten Punkt würde ich auch noch mit dieser Zeit verbinden. Da die äußeren Umstände die Inneren beeinflussen denke ich, dass Menschen eben alles nicht Offensichtliche eher Mystisch betrachteten.
Mit dem zweiten Punkt meinte ich etwas anderes. Beim "offenbaren Geheimnis" ist das Geheimnis ein vom Offensichtlichen verschleiertes Verborgene. Der Blick wird so vom Offensichtlichen in Anspruch genommen, dass kein tieferer Blick passiert.

Denn die Anwendung und das eigene erforschen des Inneren, der inneren Abläufe, entmystifiziert ganz wesentliche und grundlegende Funktionen und Mechanismen und öffnet Gleichzeitig den Blick für eine Wirklichkeit von der man sonst oft nicht viel mitbekommt.
Das ist es.
Sobald man Worte wie Meditation oder Nirvana oder Befreiung hört, wird man plötzlich seltsam und mysteriös. Worte wie Esoterik, Geheimwissenschaft und erwachen, zumindest für mich tun das ebenfalls. Man verliert vollkommen den Faden zum einfachen Sein.
Oder aber das "einfache Sein" wird einfach erweitert.
Wir haben gelernt zu sagen und es so zu betrachten: Weil Er/Sie dieses oder jenes gemacht hat, bin ich wütend. Weil Er/Sie jenes gesagt hat bin ich traurig.
Genau der Schuldige sitzt immer im Außen
Das ware Problem ist die Wut oder die Trauer im inneren die als Geisteszustand durch die Interaktion mit dem außen aufsteigt und nun im Bewusstsein vorhanden ist und als: ich bin wütend, mir gehts Elend, gefühlt wird.
genau
Diese wiederrum werden häufig geleugnet. Aber sie müssen betrachtet werden. Dann können sie geändert werden. Das nannte der Buddha dann Befreiung. Dir haut einer auf die Nase. Uncool. Aber das ist nicht dein Problem. Dein Problem ist die Wut.

Daran ist nichts mystisches. Das ist etwas Grundlegendes.

Ich denke, um übernatürliches zu verstehen (und ich tue es nicht), muss man zumindest erst das grundlegende begriffen haben und anwenden können.
sehe ich auch so

LGInti
 
Beim "offenbaren Geheimnis" ist das Geheimnis ein vom Offensichtlichen verschleiertes Verborgene. Der Blick wird so vom Offensichtlichen in Anspruch genommen, dass kein tieferer Blick passiert.
Bei einer Kunstausstellung machte ein Besucher keinen besonderen Blick auf die einzelnen Werke oder gar auf eines und ging recht schnell durch die Gänge, wo die sorgfältig aufgehangenen Gemälde ausgestellt waren.
 
Ab wann kann etwas als übernatürlich gelten, vielleicht dann, wenn es sich den physischen Sinnen entzieht?
Ich würde als über-natürlich tatsächlich nur das Geistige betrachten. Denn auch Pflanzen und Tiere nehmen sinnlich Reize wahr, denen gegenüber uns Menschen jegliche Sensorik fehlt. Für uns erscheint also schon manches als über-sinnlich, was für Pflanzen und Tiere noch natürlich ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einer Kunstausstellung machte ein Besucher keinen besonderen Blick auf die einzelnen Werke oder gar auf eines und ging recht schnell durch die Gänge, wo die sorgfältig aufgehangenen Gemälde ausgestellt waren.
Das beobachte ich in Ausstellungen mancher Art selber immer wieder: Was mich in Staunen und höchste Verwunderung versetzt, nötigt einem Betrachter neben mir nur ein beipflichtendes Kopfnicken aus - oder eine Bemerkung über das Werk, die mit dessen (von mir selber "erschauten" Geheimnis) nicht im geringsten Zusammenhang steht...
 
Für uns erscheint also schon dasjenige als über-sinnlich, was für Pflanzen- und Tiere noch natürlich ist...
Eine interessante Ansicht, die zur Differenzierung reizt! Eigentlich interpretieren wir die "Supersinne" der Tiere, wie sie in den Medien manchmal genannt werden, ja doch als natürlich, auch wenn wir selbst diese nicht haben, denn Pflanzen und Tiere sind uns selber ja ein Natürliches mit ihren physischen Sinnen. Es schält sich also heraus, dass wir also doch noch auf sinnlicher Ebene sprechen. - Wo beginnt das den Natursinnen von Pflanze, Tier und Mensch übergeordnete Übernatürliche? Eine weitere Frage fügt sich an: Worin unterscheidet sich insbesondere die Fähigkeit des Übersinnlichen von Mensch, Tier und Pflanze?
 
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Wo beginnt das den Natursinnen von Pflanze, Tier und Mensch übergeordnete Übernatürliche? Eine weitere Frage fügt sich an: Worin unterscheidet sich insbesondere die Fähigkeit des Übersinnlichen von Mensch, Tier und Pflanze?

Von den Pflanzen und Tieren wissen wir ja, dass sie ihrer Natur gemäß das Ätherische noch unmittelbar sinnlich wahrnehmen, welches wahrzunehmen der Mensch durchaus auch fähig ist, dies aber sich erst aneignen muss. Das "ätherische Hellsehen" der Pflanzen und Tiere wäre demnach im Grunde noch keine eigentlich über-natürliche/über-sinnliche Eigenschaft. Hingegen vermögen die Pflanzen nicht in die astralische Sphäre hineinzutauchen und darin zu existieren; es findet allenfalls eine zarte, zeitlich eng begrenzte Tangierung ihrer Peripherie statt - nämlich beim Erblühen; aber auch bei manchen niederen und bei höheren "unnormalen" Pflanzen tritt ein unmäßiges Berührtwerden von der Astralsphäre inform extremer Metamorphosen ein. Die über-sinnliche Wahrnehmung beginnt eben erst da, wo das Ätherische nach "oben" hin übertreten und in das Astralische eingetaucht wird. Zum Wahrnehmen des Astralischen, das selber ausschließlich über-sinnlich erfahren werden kann, sind erst die Tiere und Menschen fähig. Indem Tier und Mensch sich vom Stofflich-Irdischen als lebensabhängigen Untergrund emanzipieren, können sie demgemäß bereits als mit über-natürlichen und damit über-sinnlichen Wahrnehmungsfähigkeiten begabt gelten. -

Zwar ist die Pflanze von der irdischen Elementarsphäre sozusagen weit "abgehobener" als Tier und Mensch, dafür aber kommt sie nicht über die Äthersphäre hinaus und somit der astralischen Sphäre wiederum nicht so nahe wie jene, die ihrerseits mit dem Ätherischen und dem Irdischen desto inniger verbunden sind. Der Mensch, der am intimsten sich mit dem Irdischen vereinigt hat, schlägt denn auch den weitestmöglichen Bogen durch das Astralische hindurch in die dieser entgegengesetzte Sphäre, in die geistige, hinein.

Es sind also nur Tier und Mensch, die tatsächlich in die über-sinnliche Welt hineinreichen können. Nun muss aber für jede über-sinnliche Fähigkeit eine entsprechende Organisation vorhanden sein: Für das Wahrnehmen des Ätherischen eine ätherische, des Astralischen eine astralische und für das Wahrnehmen des Geistigen eine geistige. Die Geheimwissenschaften bezeichnen diese Organisationen als Äther- oder Lebensleib, als Astral- oder Empfindungsleib und als Ich oder Individualität. Mit all diesen Organisationen sind Tier und Mensch versehen, mit letzterem aber erst der Mensch. Die fundamentale "über-sinnliche Sensorik" der Ich-Organisation ist rein geistiger Art und besteht in der Gabe des denkfähigen wachen Bewusstseins. Dieses ist notwendig, um sich in der über-sinnlichen Welt orientieren zu können, ebenso wie für den irdischen Menschen das Sehen notwendig ist, um sicher durch die physische Welt wandeln zu können, und hierüber verfügt auf der Erde einzig und allein der Mensch. Das Hellsehen der Tiere kann also nur ein astralisches sein, aber niemals auch ein geistiges/spirituelles Hellsehen...
 
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