Wie hast du es geschafft, in diesen Zustand zu kommen? Eigentlich ist für mich der Zustand der Erlösung der, in dem man stirbt oder kurz davor. Wenn ich wüsste, dass ich in einer Stunde sterben müsste, bräuchte ich mir überhaupt keine Sorgen mehr zu machen, was die Zukunft bringt, denn ich gehe dann ja aus dem Leben. Diese ganzen Gedanken über den falschen Partner, den man trifft, alles, was passieren kann, Betrug, Ängste, Verletzung, etc., das alles spielt überhaupt keine Rolle mehr, weil man eh geht. So einen Zustand hast du wirklich erlebt?
Ja. Da spricht deine Sonne im 8. Haus, du hast Recht- das ist wie Sterben. Tatsächlich gibt es mehrere solcher Tode auf dem Weg.
Zuerst den, wo man zu Beginn des Weges einige Offenbarungen hat, sie anderen Menschen mitteilen will, aber keiner will was davon wissen- was soll man da tun? Man ist ja völlig alleine damit, also zieht man sich zurück, um genauer drüber nachzudenken, was man nun machen soll. Das ist aber nur ein kleiner Tod, der Gewinn ist die Gottoffenbarung.
Dann kommt ein Tod, der ist tatsächlich sehr schwer zu sterben, der heisst sogar in den Tarot-Karten so:
http://www.drugster.com/tarot/gr13.htm
Das ist der Tod, der für fckw jetzt ansteht. Da stirbt die falsche Vorstellung vom geliebt-werden-wollen, das ist der Tod der Welt.
Dann kommt der Tod des Denkens, das ist die Erlösung. Wie hab' ich das gemacht? Gar nichts hab' ich gemacht, das sag' ich doch immer. Man kann nichts tun- man kann nur erkennen, was falsch ist und das lässt man sein. Wenn man das tut, dann steht man jedesmal buchstäblich vor dem Nichts. Alles, was man bis dahin getan hat, war falsch. Was das Richtige ist, weiss man nicht- weil man's ja noch nicht gesehen hat, es hat sich noch nicht offenbart. Bei vollem Bewusstsein nichts mehr tun zu können, ist Sterben.
J. Krishnamurti schrieb:
"Um wirklich herauszufinden, was sich ereignet, wenn Sie sterben, müssen Sie sterben. Das ist kein Scherz. Sie müssen sterben- nicht körperlich, sondern seelisch- innerlich müssen Sie die Dinge preisgeben, die Sie gehegt und die Sie verbittert haben. Wenn Sie auch nur einen Ihrer Lebensgenüsse aufgegeben haben, den kleinsten oder den grössten, und zwar spontan, ohne Zwang, ohne Auseinandersetzung, dann werden Sie wissen, was es bedeutet zu sterben. Zu sterben heisst im Geiste vollkommen seiner selbst ledig zu sein, bar seiner täglichen Sehnsüchte, Vergnügungen und Schmerzen. Der Tod ist eine Erneuerung, eine Mutation, bei der das Denken nicht in Funktion tritt, weil es der Vergangenheit angehört. Wo der Tod ist, entsteht etwas völlig Neues, Freiheit von dem Bekannten ist Tod, und dann leben sie wirklich."
Aus: Krishnamurti, Einbruch in die Freiheit, Seite 77
Der Tod des Denkens ist noch nicht der letzte Tod, es kommt noch der Tod des Gefühls und dann, ganz zum Schluss: der Tod des Ich. Der Tod des Gefühls, den hab' ich bereits 2x erlebt, war aber noch nicht durchschlagend- ich übe mich in Hingabe *schmunzel. Mein Partner hat den endgültigen Tod des Ich's vor Wochen kurz gestreift, er sagte, das sei wirklich wie Sterben. Weil nichts und gar nichts vom Ich mehr übrig bleibt. Das ist Nirvana, das Verlöschen des Ich im Nichts- das Gericht in den Tarot-Karten.
Mein Zustand ist kein dauerhafter, aber er wiederholt sich oft. Dh ich bin der Zeuge meiner selbst- ich stehe neben mir und schaue zu, was meine Person tut. Die Person, die auch ich bin, tut automatisch, was sie tut. Es ist ein Programm, an dem ich mich erfreue oder unter dem ich leide. <-- weil das zum Gefühl gehört und noch nicht gestorben ist. Tatsächlich sind Freude und Leid auch nur Teil des Programms- und ich verliere zunehmend das Interesse an ihnen.
