28 Jahre deutsche Einheit - eine Bilanz

Ich weiss, leider die meisten Menschen, die sich das Spiel nicht bewusst anschauen. Und die Deutschen schauen sowieso nicht hin, weil sie ja ihren Vorteil daraus haben, wenn Deutschland Wirtschaftskrieg gegen andere EU Staaten führt.
Nur sind die Anzeichen ... wirtschaftliche Einflussnahme, Aggression gegen die umliegenden Staaten, Verbreitung einer einzigen gültigen Ideologie, mit dem Weg hin zur Bestrafung abweichender (freier) Meinungen und zur Überwachen unbotmäßigen Verhaltens (chinesisches Modell) ... auch in den 30er Jahren hat es fast 10 Jahre gedauert, das System zu installieren. Und heute ist der Rahmen mit der EU zwar weiter, aber auch durch die Einbeziehung vieler Staaten auch schwerer zu knacken.

Glück kann eben nur sein, dass Murxel politisch tot ist, und ein profilierter Nachfolger nicht wirklich in Sicht.


Jaaa! Wozu braucht Deutschland den größten Niedriglohnsektor in der EU???

Sollen sie die "minderwertige" Arbeit doch auslagern, exportieren in Nachbarländer - vorwiegend Polen und Tschechien - und ihre Arbeiter höher schulen!
 
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Wollen wir hier Urlaub machen, oder Karriere??? Hab noch nicht bemerkt, dass man mit 20h/Woche Karriere machen kann.

Das Zauberwort ist hier "Karriere" ... die grosse Karriere die nach US-Vorbild als Karotte jedem vor die Nase gehalten wird. Nur ist 90% der Menschen die nach Karriere geiern gar nicht bewusst, dass sie sich für Karriere aus den mannigfaltigsten Gründen nicht eignen, und sie zu mindestens 80% auch nicht nennenswert machen werden. Denn gebraucht werden Menschen die arbeiten, und nur marginal welche die "Karriere" machen (sprich: auf unterschiedlichen Ebenen die Einpeitscher und Vortrommler spielen, damit Grossinvestoren gut verdienen können), und dafür ihr monatliches Almosen bekommen.

Leider ist viel zu wenigen Menschen bewusst, dass etwa 50% unserer Arbeitleistung von Grossinvestoren eingesackt wird und uns selber nicht zugute kommt.

Eben, das geht aber nicht. Man kann auch leiden, wenn man reich ist.

Na ja, mit Reichtum kann man sich natürlich schon eine bessere Behandlung erkaufen als der 08/15 Mensch im Sozialsystem. Insofern ist natürlich Reichtum nicht von der Hand zu weisen.
Aber an der Krankheit und den damit verbundenen Einschränkungen, die dann auch verhindern, dass man den Reichtum wirklich auskosten kann, ändert es halt meistens nicht viel. Dazu müsste man dann schon wirklich reich sein, und bei manchen Krankheiten geht's dann trotzdem nicht.
 
Jaaa! Wozu braucht Deutschland den größten Niedriglohnsektor in der EU???

Sollen sie die "minderwertige" Arbeit doch auslagern, exportieren in Nachbarländer - vorwiegend Polen und Tschechien - und ihre Arbeiter höher schulen!

Das passiert sowieso in vielen Bereichen. Den Vorteil den Deutschland gegenüber Österreich noch hat ist, dass es im Abstieg auf Grund seiner Größe noch nicht so weit fortgeschritten ist. Deutschland hat noch eigene Industrie, vom Auto (die nicht unbedingt mehr Deutschland gehört), Bergbau etc. gibt's da noch einiges. Das in Österreich schon seit langem nicht mehr existiert, keine Arbeitsplätze mehr schafft. Österreich verkommt mittlerweile zur verlängerten Werkbank Deutschlands, genauso wie Deutschland mehrheitlich auf dem Weg ist zur verlängerten Werkbank der USA zu werden. Letzendlich gewinnen wird die grösste Volkswirtschaft (also China).

Um wieder spot on zum Thema zurückzukehren:
Und das war das einzige politische Ziel der deutschen Einheit ... billige Arbeitskräfte aus der verarmten DDR zu lukrieren. Was natürlich ideologisch leicht zu befeuern war durch das Zusammengehörigkeitsgefühl. Das Problem war nur, dass durch die notwendige Anheizung der Stimmung und den Vorarbeiten so viel Zeit drauf gegangen ist, dass das angedachte (oder im Endeffekt nicht sehr viel gedachte) Modell nicht mehr funktioniert hat. Eben weil mittlerweile auch sie Slowakei, Polen, Rumänien, ein gute ausbeutbares Jugoslawien, Billigländer Spanien, Portugal, in der EU waren, und damit auf den deutschen Nachbarn kein Wert mehr gelegt wurde. Ein paar Firmen haben ja versucht Produktionsstätten in der exDDR aufzubauen, sind aber am steigenden Lohnniveau und fehlender Ausbildung gescheitert. Endeffekt war dann die Ausbeutung Westdeutschlands (Solidarabgabe, Regionalförderungen) ohne nennenswerten Effekt auf Ostdeutschland.

Was die deutsche Einheit betrifft, kann man da nur ein nahezu vollständiges Versagen der Politik attestieren. Denn der Vorgang hätte sofort gestoppt werden müssen (ähnlich wie bei anderen Ländern, ohne der Geilheit auf das 4. Reich EU nachzugeben), und die Länder (nicht nur Ostdeutschland, sondern auch alle anderen instabilen Mitgliedsländer) erst einmal alleinstehend als Staat auf ein vernünftiges Niveau zu bringen. Denn letztendlich sind die Maastricht-Kriterien, die ja für die deutsche Einheit nicht einmal wirklich zutreffen, ausser über das Maß Gesamtdeutschland, nciht ausrechend um die Stabilität eines Staates (oder Teilstaates) zu gewährleisten.
 
Ungeachtet dessen was jetzt die Politik für tatsächliche Gründe für die Wiedervereinigung hatte, sie ist eines der wenigen guten Dinge, welche unsere Politik in den letzten Jahrzehnten zustande gebracht hat. Menschen können wieder aufeinander zugehen, De ist etwas grösser als zuvor und auch wir Westler können nun den Osten nutzen und kennenlernen und der Soli ist jetzt nicht so hoch, dass man deswegen verarmt, hier nützen diese Steuern wenigstens mal dem eigenen Land.

Ich zahle lieber für den Osten wie für unsinnige Prestige-Flughäfen und als Urlaubsflieger Verächter (nicht Kostverächter) :D will ich für Flughäfen auch nicht blechen.
 
Und das war das einzige politische Ziel der deutschen Einheit ... billige Arbeitskräfte aus der verarmten DDR zu lukrieren.

Das einzige Ziel?
Das wäre mir neu.
Mir klingt das nun eher wie eine V-Theorie.

Ich halte die Deutsche Einheit nach wie vor für ein gute Sache.

Wie hätte es denn anders weitergehen sollen?
 
Ungeachtet dessen was jetzt die Politik für tatsächliche Gründe für die Wiedervereinigung hatte, sie ist eines der wenigen guten Dinge, welche unsere Politik in den letzten Jahrzehnten zustande gebracht hat. Menschen können wieder aufeinander zugehen, De ist etwas grösser als zuvor und auch wir Westler können nun den Osten nutzen und kennenlernen und der Soli ist jetzt nicht so hoch, dass man deswegen verarmt, hier nützen diese Steuern wenigstens mal dem eigenen Land.

Ich zahle lieber für den Osten wie für unsinnige Prestige-Flughäfen und als Urlaubsflieger Verächter (nicht Kostverächter) :D will ich für Flughäfen auch nicht blechen.

obwohl die Wiedervereinigung verdanken wir im Grunde genommen vor allem der Pleite der UdSSR und der darauffolgenden Auflösung des Warschauer Paktes.
 
Leider ist viel zu wenigen Menschen bewusst, dass etwa 50% unserer Arbeitleistung von Grossinvestoren eingesackt wird und uns selber nicht zugute kommt.

Im Gegensatz zu uns Konsumenten, wandern diese Gewinne aber relativ gesehen zu einem relativ großen Teil in sinnvolle Projekte, wie z.B. Forschung und Raumfahrt.
Würden wir diese 50% selbst behalten, wären viele Forscher arbeitslos und ein viel größerer Teil der Volkswirtschaft überflüssig - da billiger Konsum.
 
Ein paar Firmen haben ja versucht Produktionsstätten in der exDDR aufzubauen, sind aber am steigenden Lohnniveau und fehlender Ausbildung gescheitert. Endeffekt war dann die Ausbeutung Westdeutschlands (Solidarabgabe, Regionalförderungen) ohne nennenswerten Effekt auf Ostdeutschland.

Doch doch, ich spekuliere, dass dadurch die ostdeutsche Zivilgesellschaft Anschluss gefunden hat :whistle:
 
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Doch doch, ich spekuliere, dass dadurch die ostdeutsche Zivilgesellschaft Anschluss gefunden hat :whistle:

Na ja, Anschluss gefunden ... in gewissen Bereichen sicher, sie darf sich jetzt auch von modernem Marketing benutzen lassen. Deutscher Markt für deutsche Produkte ... nur ... viele Arbeitslose sind halt leider auch nicht der optimale Markt.

Aber ... es gibt in Ostdeutschland noch immer ungeheuer viele Hartz IV Bezieher (mit dem Nebeneffekt, dass durch die Einführung von Hartz IV auch die Westdeutschen keine vernünftige Arbeitslose mehr bekommen).

Es gibt in sehr grossen Bereichen (Grossräume Grenzland zu Polen, zu Tschechien) kaum Arbeit, was die Landflucht fördert und diese Gebiete noch mehr schädigt und letzendlich überaltert.

Letzendlich hat die deutsche Einheit Deutschland ungeheuer viel Steuergeld gekostet, und wird das auch noch weiter kosten. Alleine schon durch Regionalförderungen, Auf- und Ausbau der Infrastruktur auf deutsches Niveau etc.

Also ... wo ist effektiv der Anschluss an eine Zivilgesellschaft (was auch immer das sein mag, ausser, dass sie sich jetzt auch Deutsche nennen dürfen ...). Vorteile ... ausser für einzelne Gewinnler ... das wird noch dauern.
 
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