Ja, und das ist nicht in Ordnung!
Es ist halt so, der Täter ist der Stärkere, mit dem beschäftigt man sich lieber, er ist interessanter, da kann man philosophieren und rätseln und sich denken, daß man selbst ja viel besser ist, man kann es im Großen und Ganzen besser von sich selbst wegschieben.
Das geht nicht beim Opfer, jeder Mensch kann ein Opfer werden, das kann man nicht entscheiden, man braucht bloß Pech und ist zur falschen Zeit am falschen Ort.
Also lieber den Täter anschauen oder, wie leider in sehr vielen Fällen, dem Opfer eine Mitschuld zuschieben, das hilft gegen die eigenen Ohnmachtsgefühle. Bleibt eh nur ein Mensch auf der Strecke, der schon am Boden liegt, der kann einem dann auch nicht mehr gefährlich werden.
Es erfordert mehr Mut, auf der Seite des Opfers zu sein, weil es die schwächere Seite ist.