Wie Picasso die Welt sah

Habt ihr einen Picasso hängen?
Konntet ihr von ihm lernen?
Ich hatte als Kind in meinem Kinderzimmer "Das Mädchen mit der Taube " hängen...später, als Jugendliche, habe ich Kunstkarten mit Motiven seiner Bilder gesammelt. Und in friedensbewegten Zeiten hing auch mal diese Zeichnung mit der Friedenstaube in unserer Küche..
Und ja, von Picasso habe ich nichts gelernt..
In seinen frühen Werken, wie z.B. den Gemälden der Blauen und Rosa Periode, drückte er sein Mitleid für die Armen und Benachteiligten aus, weil er hatte selbst kein Geld um sich blaue oder rosa Farbe zu kaufen...
Dann muss ich halt eben blau nehmen, oder rosa...
Wenn Gott so will...
Dieser Abschnitt erschließt sich mir nicht.


Auch war Picasso ziemlich politisch engagiert... er war ein überzeugter Pazifist.
In einigen seiner Werke, wie z.B. dem berühmten Guernica, zeigt er aber ganz klar seine Ablehnung von Krieg und Gewalt.
Als Pazifist ist das ja nur logisch..

Was hast du denn von Picasso "gelernt"?
 
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Was hast du denn von Picasso "gelernt"?

Picasso ist für mich der Pionier von Kubismus.
Von ihm hab ich so einiges gelernt.

Zb. Kunst als das kraftvollste Mittel zu sehen, um meine Ideen, Emotionen und Erfahrungen auszudrücken. Ein direktes Beispiel dazu: Er hat mit verschiedenen Stilen, Techniken und Materialien, experimentierte um seine Visionen zum Ausdruck zu bringen. Wenn ich meine Malereien mache, dann begegnen mir auch sowas wie Visionen, oder ein Thema das ich gerade intensiv bearbeitet. Auch hatte ich mal ein Experiment gemacht, wo ich ca. 8h am Tag in einem Video-Spiel war. Als ich gemalt habe, in der Zwischenzeit, zeigten sich Farbkombinationen und Formen aus dem Spiel/ brutale Szenen aus dem Spiel (Blut, Waffen, Explosionen und Schüsse). Das begeistert mich bis heute, also dieses "Aufdecken von Kunst" / "Sichtbar-machen".

Wenn man so will hab ich dann wohl auch gelernt den eigenen kreativen Ausdruck zu erforschen... und sich vorallem nicht auf eine bestimmte Form oder einen bestimmten Stil festzulegen. Das heißt im Extremfall: Wenn du meinst mich zu kennen, bin ich wieder anders. Selbst von meinen eigenen eingefahrenen Mustern löse ich mich - ich bin mutig neue Wege zu gehen.

Auch hab ich oft schon gehört wie hart Picasso gearbeitet haben soll.
Teilweise so, dass Menschen von außen keinen Zugang zu ihm hatten und nur ganz wenige Frauen sollen sich geliebt gefühlt haben. Das darf man finde ich nicht mit seinem Wahn verwechseln - der hat wirklich für Kunst alles getan - wirklich alles. Das Durchhaltevermögen kann ich mir bis heute nicht vorstellen.

Schließlich habe ich gelernt, dass man verschiedene Disziplinen miteinander verbinden kann.
Der hat quasi keine Unterschiede zwischen den einzelnen Stilen und Medien gemacht - und was noch krasser ist - er hat sie einfach angewendet, egal ob Kultur oder Tradition - einfach machen - breit und kreativ schaffen.

Und du? Hast du was von Picasso gelernt?
 
Mit seiner kubistischen Kunst kann ich mich nur z.T. anfreunden
Geht mir genauso..ich mag den Kubismus generell nicht...ich finde z. B. das Bild von Picasso,auf dem Dora so völlig verzerrt dargestellt ist, ( Weeping Woman ) ganz fürchterlich, auch wenn mir die Hintergründe, warum er sie so malte, bekannt sind..
 
Also, ich glaube, es kommt auch darauf an, in welcher Art Kubismus ein Künstler malt.
Da gibt es ja verschiedene Arten, aus denen sich teilweise auch völlig neue Kunststilrichtungen entwickelten (Rayonismus z.B.)

Dieses kubistische Portrait von Ambroise Vollard, das Picasso 1910 erstellt hat,
finde ich übrigens absolut klasse und sehr gut getroffen:


Es ist im Stil des Analytischen Kubismus gemalt.
Und es befindet sich in Moskau im Puschkin-Museum.
Siehe:
 
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Mein Vater bekam über viele Jahre den Goldenen Dumont Kunstkalender fürs jeweils nächste Jahr. 12 großformatige Bilder in super Druck, und dahinter stand eine Erläuterung zum Künstler und zum Motiv. Einige der vielen Bilder hab ich aufgehoben. Die meisten davon sind zufällig von Picasso.

"Paul en Arlequin" hängt in einem kleinen Flur in Berlin,
"Junge mit Pfeife" auch in B im kleinen WC und Raucherraum.
Im Flur in Kassel "Die Liebenden" und die Zeichnung einer Frau
(weiß den Titel nicht). Ebenfalls im Flur noch ein größeres Bild.

Jedes dieser Bilder spricht mich an, ich finde sie schön und genial gemalt.
Über jedes könnt ich minutenlang reden, was es für mich alles ausdrückt...
Sie passen zu mir, und sie gefallen zum Glück auch meinem Mann sehr gut.
Ich hab sie schon so lange, daß es mir reicht, sie nur kurz im Blick zu haben,
also nicht in einem der Wohnräume, wo man ein Bild für längere Zeit sieht.
 
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