Hi Fist!
FIST schrieb:
das ist meiner Meinung nach der Knackpunkt... früher war ich für mich selber im Zentrum, es gab mich, dann mich und dann nochmals mich und dann lang nichts mehr und dann nochmals Ich... ich war das Zenturm, das Ding an sich, der Gott meiner Welt... alles hatte nur insovern bedeutung für mich, als es mir etwas brachte, für mich etwas war, mir selber ein gutes Gefühl gab.... ich sah mich als den Übermenschen, das Ziel der Schöpfung usw usw usw...
Ja, aber wenn Du sagst, es gab Dich und noch mal Dich... Dann muss da auch Angst und ein Wertproblem gewesen sein, denn wenn jemand ganz klar und planvoll auf seinen Vorteil schaut, fehlt ja etwas und das ist Annahme. Und so meine ich das nicht. "Mein" Weltbild wird oft so verstanden als folgte daraus der vollkommene Egoismus, aber weil daraus Selbstannahme folgt, kommt genau dadurch eine Art Selbstlosigkeit, die aber nicht selbstlos ist, denn man hat selbst Freude an dem was man tut, z.B. jemandem helfen. Aber man ist zu jeder Zeit der Herr über sein Leben. Man hat keine Schulden, weder Gott noch anderen gegenüber und umgekehrt ist es genauso. Denn die, die glauben Schulden zu haben, sind meistens auch die, die sie einfordern und meinen das Leben würde ihnen etwas verwehren. Ob man mein Weltbild nun "theoretisch" so aufbaut wie ich oder anders ist egal. Wenn Du z.B. sagst Du seist Werkzeug Gottes. Geht auch... Nur ist meiner Meinung nach der beste Weg sich und wegen mir Gott zuzugestehen das dieses Werkzeug genau so sein soll wie es ist. Die ganzen Ideale, die Trennstriche zwischen Gut und Böse sind da und sie sind nicht schlecht, aber wenn man sich selbst ständig verurteilt, weil man vielleicht etwas tut was egoistisch ist und man nimmt an, das sei jetzt gegen Gott oder die Menschheit, dann sollte man sich klar machen, dass Gott sich durch alles verwirklicht. Das Kunstwerk ist im Moment vollkommen und im nächsten folgt die Wandlung zum Vollkommenen und nie ist es nicht vollkommen, selbst in der unvollkommenen Sicht auf uns selbst.
Ich weiss, dass du Gott und die Welt als Teil deiner Selbst betrachtest (ich nenn es mal nicht ist, sondern selbst, im Sinne der Asiatischen Philosophie), ich dagegen betrachte mich als Teil von Gott und die Welt...
Nein, ich sehe keineswegs Gott als Teil von mir, das wäre dann kein Gott. Ich glaube nicht in der Form an Gott, sondern eher an Leere und Sein. Sobald aus der Leere Sein entsteht, sagen wir Bewusstsein kann man das Gott nennen und aus diesem Bewusstsein könnte man sagen, geht alles hervor. Gott als Schöpfer, aber er ist der Schöpfer seiner selbst und die Aspekte, sind ebenfalls "seine" Schöpfer". Warum ich nicht an Gott glaube ist, weil ich das ganze nicht zeitlich sehe und es keinen Schöpfungspunkt und kein zuerst da gab. Gott ist meiner Meinung nach das allumfassende, aber auch wenn sich das Hierarchisch anhört, ist es eine Art "Zustand" NEBEN anderen und nicht über. Der Mittelpunkt ist demnach überall, Gott ist überall, nichts ist mehr oder weniger wert. Die Ameise ist soviel wert wie das ganze Universum und trotzdem können mir 50 Cent mehr wert als die Ameise sein. Das Ganze ist ein großer Körper und in sich Leere. Viele sagen Liebe. Liebe ist für mich nicht "etwas", sondern ungehemmter Ausdruck. Man empfindet Liebe wenn man das was ist sein läßt, sich selbst verwirklicht und fließen läßt, man empfindet anderen gegenüber Liebe wenn man sie als Vollkommen ansieht und nicht ändern will. Der Blick der die Vollkommenheit wahrnimmt ist der, der die Wahrheit sieht, obwohl jeder eigentlich Wahrheit sieht. Es gibt so gesehen nichts Unvollkommenes, was wieder nicht heißt, das ich mich und andere(s) als unvollkommen sehen kann. Nur durch die Illusion der Unvollkommenheit entsteht ja überhaupt Bewegung.
die Äusserungen, der Lebensweg wird warscheinlich der gleiche sein, das Ziel eventuel auch... ich sehe mich nur nicht als so wichtig an...
Mir ging es in der Entwicklung genau anders herum. Die letzten Jahre waren hart und ich wurde immer weniger und alles wurde immer bedeutungsloser. Ich ging davon aus, das nach dem Leben wirklich Ende ist. Wollte es zwar nicht herbeiführen, hatte aber nichts dagegen wenn es bald so weit wäre und als ich dann die ersten Male ernstzunehmende Sachen las, die beschrieben das man in der Essenz unsterblich sei, gefiel mir das gar nicht, denn ich ging davon aus dass sich Leiden durch Leiden abwechseln würde. Ich will irgendwann Ruhe und der Blick auf die Ewigkeit ist ermüdend wenn man keine Lust mehr hat. Jetzt fange ich langsam an, die Bedeutung wiederzufinden und ich MUSS erst meine eigene haben um anderes bedeutsam zu finden. Ich bin z.B. bekannt dafür das ich alles relativiere. Viele finden das oft gut, weil ich einen anderen Blick bringe und alles recht gelassen angehe, aber manche finden mich hin und wieder kalt, weil mich vieles nicht so berührt, ist einfach kein Problem für mich, aber das betrifft v.a. meine eigenen Dinge. Sie sehen ein Problem bei sich, bei anderen oder in der Welt und ich mache deutlich das es für mich keines ist, das ich nichts erwarte und das können sie nicht verstehen und das ist eine Sache der Bedeutung, die man selbst zuordnet. Wenn jemand die Bedeutung verloren hat, gehört das auch dazu. Das muss man anerkennen und wenn man selbst dieser jemand ist, muss man es anerkennen, sonst leidet man darunter nicht zu leiden was seltsam ist. Mein Problem der letzten Jahre. Der Körper leidet, die Persönlichkeit leidet und ich bin irgendwie weit weg und wundere mich.
ich bin ein Werkzeug für Gott und die Welt, ein Kanal... in ein paar Jahrzehnten werde ich untergehen, in die Erde gescharrt, vieleicht vergessen... was solls... das alles zählt für mich nichts... aber weil ich in anbetracht der Ewigkeit nichtig bin, nur ein kleines Aufflackern können für mich taten, die ich nur auf mich selber beziehe keinen Grossen wert haben ...
Deine Persönlichkeit als Fist, Dein Körper und alles um Dich herum mag nichtig sein, aber in allem was Du siehst und Dir selbst ist irgendwas, das ewig ist und wenn man will kann man das Gott nennen. Jede Form ist meiner Meinung nach Ausdruck, Mittel zur Selbsterfahrung, letztendlich Kunst und damit meine ich alles, z.B. auch Krieg. Wieso mögen wir traurige Filme die einen richtig mitnehmen? Morbide Bilder? Dunkle und melancholische Musik? Wir wollen das alles und Krieg und Leid ist Erfahrung wie alles andere auch und das MUSS sein, sonst wäre alles ein großes Nichts. Die Polarität müssten geschaffen werden, wenn es sie nicht gäbe, der individuelle Wille ebenfalls.
Aber weisst du, was für mich immer wieder das Schönste Erlebniss ist? Wenn ich merke, dass ich einem Menschen wirklich helfen kann...
Das geht mir genauso, aber ich sehe da meinen eigenen Anteil, ich weiß dass da nichts selbstloses bei ist. Damit meine ich nicht das ich von demjenigen etwas erwarte, sonder wenn ich jemandem helfe habe ich genau dann etwas davon wenn ich es tue, oder ich helfe jemandem obwohl ich eigentlich nicht will und wegen mir auch ein Opfer bringen muss, und doch ist es das nicht, denn das geschieht dann wenn mir diese Person wichtig ist. Es gibt Menschen, die mir viel gegeben haben und es vielleicht nicht mal so richtig wissen. Sie werden ihr Leben lang mit mir rechnen können und wenn ich helfen kann werde ich alles tun und mich selbst daran freuen wenn ich ihnen helfen kann. Aber ich helfe nicht aus dem Gefühl heraus ich müsste es tun, entweder weil ich unersetzbar bin und ohne mich nichts geht oder weil ich sonst Schuldgefühle habe.
denn jedesmal, wenn ich ein "high" habe und Stolz bin, dass ich es richtig kann - kann ich es nicht mehr...
Das liegt meiner Meinung nach aber an Glaubenssätzen und Idealen der Selbstlosigkeit. Das muss nicht so sein.
hmm Frieden... mancham emfpinde ich wirklich Frieden, dann durchströhmt mich der Frieden und ich merke, dass irgendwie alles Richtung und gut ist, wies ist....
Genau darum geht es mir. Es ist gut wie es ist und doch ändert es sich ständig. Diese Sicht zu haben ist vielleicht die beste die man haben kann und daraus folgt auch in moralischen Aspekten meiner Meinung nach nur Gutes. Jemand der die Welt, sich selbst und andere so sieht hat es gar nicht mehr nötig zu schaden und diese Menschen sind es, die den größten Dienst an der Menschheit leisten, denn sie verändern andere nur weil sie da sind, selbst wenn sie vollkommen zurückgezogen leben.
Kein Spalt? Schade... ich könnte nun natürlich sagen : hei: siehst du... mein Weltbild ist besser... aber das ist nicht der Fall, und ausserdem würde es meinem Weltbild wiedersprechen, dies so darzustellen...
Ich glaube ich weiß was Du mit Spalt bezeichnest und dann ist er doch da. Aber ich meine einen Zustand der wirklich da ist oder nicht. Er hat sich bei mir noch nie aufgebaut und langsam gesteigert sondern war mit einem Knall da und genauso schnell wieder weg. Und das ist wirklich ein "magischer" Zustand, der sich selbst immer weiter verbessert und man erlangt Fähigkeiten die eigentlich unglaublich erscheinen. Das ist auch ein Thema... Magie und Fähigkeiten werden als Egoistisch angesehen, vielen geht es um Überwindung des Egos und dem Aussen und ich bin der Meinung das man das Leben und sich selbst zum Kunstwerk machen kann. Möchte man reich leben und angenehm leben kann man das erreichen, auch ohne anderen zu schaden. Es kann alles in Harmonie geschehen und wenn man Erfahrungen machen möchte etwas zu überwinden, wie es bei mir immer wieder war, obwohl mir die letzten Jahre doch etwas zu viel waren, kann man das ebenfalls und wenn man etwas überwindet und daraus wächst und man fast eine Widerauferstehung feiern kann, die einen zu einem wirklich neuen Menschen macht der z.B. auch magisch fähig ist, ist das meiner Meinung nach nur gut.
Ich glaube irgendwie nicht, dass du diese offene Tür nicht hast, dazu wirkst du zu selbstsicher und "wissend"... ich merke bei dir nicht oft Selbstbeweihräucherung und so... du hast diese Offene Tür, weil du den schlüssel hast... aber vieleicht merkst du nicht, dass diese Türe offen ist, nimmst es nicht zur Kenntniss...
Ja, das ist es wirklich. Es ist die Illusion die Tür sei zu, nur das sie dann tatsächlich zu ist.
naj, dann geht die Türe halt noch ein wenig mehr auf, und immer mehr, biss du sie wahrnimmst... wenn sie ganz offen ist, kann es schon mal stürmisch werden und auch hart... aber man weiss dann wenigstens das potential das in einem, Gott und der Welt, oder in Gott und der Welt und in einem liegt...
Meiner Meinung nach ist wenn sie aufgeht der Sturm vorbei oder zumindest ist man dessen Herr. Aber erst der Sturm scheint einem die Illusion der verschlossenen Tür wegzublasen.
Ich kam vom Ich und fand die Demut (wer weis, vieleicht werde ich einmal meine ganze "Ichtheorie" aufschreiben... aber zur Zeit ist sie noch "Verschlusssache... nur so viel Das Ich ist weder das bewusstsein des Menschen, noch die Aussenwelt = das Innere ist Persönlich, das äussere ist Universell... beides welten Sind speigel voneinander und spiegeln sich an einem Punkt... was ist das Ich in diesem Falle?)
Für mich gibt es soetwas wie "Geist" der unpersönlich ist und in allem steckt und das persönliche was alles ist was man wahrnehmen kann. Das Persönliche ist alles und unendlich, jeder "Zustand" ist und sie alle existieren nebeneinander. Ich als Persönlichkeit nehme mich im aussen wahr, weil ich wie ein Filter nur durchlasse was zu mir passt, mich spiegelt, was nicht heißt das mein Wille geschieht. Es zeigen sich die Polaritäten und meiner Meinung nach ist alles was IST zwischen den Polaritäten während die ursprüngliche Leere alles einschließt und somit keine Polaritäten hat. Das ist der Kreis der leer ist, die Polaritäten sind das Yin Yang und man muss es sich innen in Bewegung vorstellen, während es in seiner Summe Stille und immer gleich ist, weil ewig und alles. Das ist so ungefähr mein Weltbild. Das "persönliche Realität"-Ding ist nur ein Aspekt daraus denn es muss nicht so sein, wie ich glaube.
Viele Grüße,
C.