Wer erkennt sich?

Werbung:
rocket_soft schrieb:
nein, du ärgerst dich selbst -
so lange, bis es dich niederschlaucht


nein.

ich gehe. jeden tag ein stück. ich bin nicht perfekt und ich mache keine großen sprünge, maybe. aber ich bewege mich.

... und Du ??? ärgerst du dich, schlaucht es dich nieder, dass du es nicht umsetzen kannst, dein wissen ? das du nicht perfekt bist ?

ist es nicht dumm sich in einem anderen zu bearbeiten, nur damit man sich nicht über sich selbst ärgern muss ? ;) ...
 
Hi Mara!

Da ich ziemlich lange nicht hier war und unsere Diskussion sehr interessant fand möchte ich Dir gerne noch auf Deine langen Posts antworten. Wäre schade drum...
Habe gesehen, das Du hier noch „aktiv“ bist. Das freut mich. Mal sehen ob ich mich nach so langer Zeit wieder vernünftig einlesen kann. Das Thema wird ja zum Glück nie „unaktuell“...


mara... schrieb:
ich denke dass dieses erkennen wichtig ist. sehr wichtig. ich habe das gefühl, dass dieses wegdrücken verantwortlich ist für viele katastrophen, die ich lebe ... und das es meine größte blockade ist.

Das geht mir genauso. Es lässt sich ja nichts wegdrücken. Wäre das anders würde man sich erleichtert fühlen, richtig frei, und dann würde es auch keine Katastrophen geben, aber gerade das „verurteilen“ gewisser Eigenschaften o. Ängste ist ja das Problem, das sie sich immer wieder in den Bereich der eigenen Aufmerksamkeit bringen und im Aussen zeigen.


was verstehst du unter "fest sein" ? ich dachte dabei eher an ein "bei sich bleiben" ...

Das hatte ich anders verstanden. Wie genau weiß ich auch nicht mehr...




hat es vll. damit zu tun, dass wir eben nur das annehmen können, was wir auch SEHEN ? können wir keine schatten annehmen, die uns nicht bewußt sind, also nicht ins licht geholt wurden ???

Doch, ich glaube das man alles annehmen kann...wie auch nicht. Das ist auf den ersten Blick paradox, aber es macht doch Sinn. Versuche mal zu erklären. Du hast den Gedanken „Verdammt, ich kriege es nicht hin... finde nicht was da offensichtlich falsch ist.... kann es nicht annehmen.“ Dieser Gedanke bedeutet in gewisser Weise tatsächlich das man es dann nicht kann. Aber warum? Weil man das nicht akzeptiert, man hängt da drin weil man verurteilt. Und in dem Moment wo man genau den Gedanken „nicht zu können“ akzeptiert, KANN man dann. Dabei kommt es zu seltsamen Einsichten, nämlich dass das eine das andere ist. Die Gegensätze sind gar nicht wirklich sondern Einbildung. Wir sehen nicht klar. Und leider weiß ich das weil ich es mehrmals kurz erlebt habe, aber jetzt kann ich das auch mal wieder nicht so einfach herstellen...


ist das ein spezielles eso-problem ? dieses heil sein müssen um jeden preis ?
Nein, ganz sicher nicht. Jeder hat diese Probleme. Sie zeigen sich überall, in jedem kleinen Streit. Nur gibt es Menschen, denen das eher bewusst ist, was nicht unbedingt zu einer Besserung sondern sogar zu Verschlechterung führen kann. Ich glaube, das viele Menschen die sich mit Esoterik und sich selbst gar nicht so viel beschäftigen vielleicht nicht erkennen wo es genau hakt, aber die "Symptome" im Aussen besser zulassen können und sich nicht selbst fertig machen, wie jemand der sich mit Esoterik beschäftigt und an sich arbeitet und dabei aber auch jeden Fehltritt oft umso stärker verurteilt. Sieht man ja oft auch im Forum, die "das böse Ego-Philosophie".


genauso geht es mir auch. ich bin immer falsch, fühle mich falsch und ich denke eben, es hat mit der og. erkenntnis zu tun. kann das sein ? was meinst du ?
Ja, das denke ich auch. Der Witz ist ja dieses Paradox. Wenn man glaubt, wie ich und Du soweit ich weiß ebenfalls, das sich äußere Vorgänge Innere spiegeln, und ebenfalls weiß, dass das eine Sache des Urteilens ist, der Energie die man den Gedanken durch die starken Emotionen zuführt, bemüht man sich um Annahme. Eine Menge "Kleinkram" kann man dann annehmen und auch wegschaffen, aber man landet unweigerlich bei einem schwarzen Loch, das alle Probleme die man je hatte begründet. Eine Grundunsicherheit, ein "Ur-UN-Vertrauen". Das ist wie ein Nichts, man kann es nicht greifen. Und dann kommt das Paradox, nämlich das Wissen das man auch das nur annehmen muss, "sein lassen", aber es begründet ohne Argumente immer wieder den Glauben "ich kann nicht". Und obwohl man weiß, dass das eine Illusion ist, denn man kann, bleibt das falsche Gefühl. Und auf einmal kann man dann vielleicht mal. Ist mir mehrmals passiert, hat aber nie lange gehalten...



maybe aus dem grund, denn du nennst: weil es nicht wirk-lich mein gegenüber ist, sondern ich selbst ... weil es MEIN fehler ist, den ich mir selbst im anderen spiegele ?
Ja, ich glaube das es wirklich so ist. Dieser bestimmet Aspekt den man bei anderen verurteil muss vielleicht nicht derselbe sein, hat aber wohl ähnliche Hintergründe. Man verurteilt das Gefühl das er übermittelt. Beispiel Geiz. Vielleicht hasst man das bei anderen Menschen, ohne das man selbst so besonders geizig wäre gegenüber anderen oder sich selbst, aber hinter Geiz steckt ja eine Angst vor oder durch Mangel und den haben wir fast alle irgendwo.



C.: Wenn jemand etwas an Dir nicht schätzt, dann hat das natürlich auch mit ihm zu tun, Du spiegelst ihn auch. Aber das ist etwas "hart" formuliert nicht Deine Sache. Denn wenn Du es Dir genau anschaust bringt der Gedanke: "Was er an mir nicht schätzt ist seine Sache, weil ich ihn eben auch spiegle" keine wirkliche Erleichterun, oder?

M.: nein. im gegenteil. es zieht mich tierisch runter ... :)
Das ist etwas das ich mittlerweile übrigens anders sehe, wobei ich das meine was ich schrieb. Ich finde das nicht falsch, aber ich glaube mittlerweile gar nicht mehr an richtig oder falsch. Man hat jederzeit die Freiheit etwas anders zu sehen. Du kannst also auch sagen "Wer mich schön findet sieht die Wahrheit in mir und auch ihm selbst. Alle die mich häßlich finden haben mit ihren eigenen Gedanken und Urteilen zu kämpfen, ihren Bildern von Schönheit." Das ist es meiner Meinung nach deshalb, weil man in allem Schönheit erkennt, wenn man aus der Urteil-Schleife heraus ist.
Abgesehen davon kann man sowieso glauben was man will... ;)



und wenn nicht ? ich habe in vielem das gefühl mich nicht ändern zu wollen und leide trotzdem unter der ablehnung`?
Du leidest unter Ablehnung. Angenommen man hat eine Eigenschaft die man an sich selbst eigentlich schätzt, von jemand anderem aber in gewisser Weise abgelehnt wird und einen diese Ablehnung schmerzt, ist der "Grund" gar nicht das Problem. Es ist ganz schlicht die Angst vor Ablehnung die sich in tausend möglichen Gründen zeigen kann. Angenommen man kann etwas sehr gut gibt es keinen Grund das ändern zu wollen, und doch kann man sich Gedanken machen ob das nicht zu Neid und Ablehnung führen könnte. Warum macht man sich solche Gedanken? Weil man das kennt und fürchtet, weil man einen Mangel empfindet. In dem Moment wo dieser Mangel nicht da ist, ist jede Ablehnung egal, denn sie kommt nicht an. Da steht man dann drüber. Ich denke es ist eben alles auf einen Grundmangel zurückzuführen den man erkennt wenn man sich fragt was all das was man täglich tut, und auch andere (alle) täglich tun, letztendlich zum Ziel hat.


mach ich mir da was vor, hm ? kann es sein , dass wir dem anderen etwas spiegeln, was zwar positiv ist, er aber bei sich selbst nicht verwirklichen kann und somit in uns haßt, weil dieses hinsehen beim anderen ein gefühl von unzulänglichkeit auslöst ?
Der Witz ist, das man das möglicherweise so wahrnimmt, einfach weil man einen Grund sucht. Wie bei dem Beispiel das man etwas gut kann. Man ist zumindest darüber hinweg zu glauben da sei irgendetwas falsch dran, aber man nimmt doch Ablehnung wahr. Was ist der Grund? Kann eigentlich nicht bei einem selbst liegen und man sagt sich: Neid o.ä. Aber auch das ist eine Projektion (ganz abgesehen von wahr oder falsch). Das Wichtige ist ob man die Ablehnung als schmerzhaft empfindet oder nicht. Wenn, spiegelt sich die eigene Angst vor Ablehnung irgendwie dadurch das man sie erfährt und angenommen man wäre mit sich vollkommen zufrieden, könnte es immer noch sein, dass man abgelehnt wird und das schmerzhaft ist. Aber nur weil man etwas noch nicht bemerkt hat, nämlich diesen Grundmangel. Man denkt vielleicht "Ich bin ok wie ich bin", aber da ist etwas das man sich wünscht und nicht hat und das hat so gut wie immer mit anderen Menschen zu tun. Dann ist das "Ich bin ok wie ich bin." in gewisser Weise vordergründig, denn auch wenn man den "Fehler" nicht bei sich selbst sieht, so ist doch etwas falsch. Dann macht man häufig drei "Fehler": Der erste ist nicht zu erkennen dass man sich offensichtlich nicht ok fühlt und das mit Verurteilung zu tun hat. Der zweite ist zu glauben diese Verurteilung ginge nach aussen und nicht auf sich selbst. Der dritte kommt danach, nämlich die Erkenntniss: "Verdammt, die Verurteilung betrifft mich selbst." und der Glaube man dürfe das nicht, sich selbst verurteilen oder wen/was auch immer. Man verurteilt das verurteilen...
Meiner Meinung nach sind alle Gründe die man zu erkennen glaubt selbst nur Symptome. Ob jemand neidisch ist, selbst gerade einen schlechten Tag hat, oder man eine Eigenschaft hat die man nicht schätzt und bei der man glaubt das sie bei anderen auf Ablehnung stößt... Immer dasselbe. Die Angst abgelehnt zu werden.

mara... schrieb:
ich spüre das du da was wichtiges beschreibst, aber ich kann es nicht greifen. ich habe das gefühl, dass "ändern" überhaupt nichts einbringt. nicht nach meiner neuesten erkenntnis dessen, das wir alle damaged sind. ich fühle eher ein akzeptieren dessen was wir sind und ein nicht-heil-sein-wollen scheint für mich die lösung zu sein. es aufzugeben und anzunehmen, was wir wirklich sind, das was wirkt - jetzt - und genau für das, was wir jetzt sind und "brauchen" (bahpfui :D ) ist nämlich die lösung DA. das ist der punkt. wir lehnen aber die lösung ab, weil wir uns weigern "krank" zu sein ... nicht-heil zu sein ...
Meiner Meinung nach kann man gar nicht "nicht-heil-sein-wollen", sondern nur erkennen das man es ist, indem man eine wichtige Illusion erkennt. Nämlich die, das man glaubt irgendetwas an einem sei verurteilenswürdig. Sich selbst erlauben so zu sein wie man ist, ohne Schuldgefühle führt dann auch zur Befreiung von den Aspekten wegen denen man sie empfand. Das kann man erreichen, indem man gleichzeitig erkennt, das man selbst in jedem Moment die Verantwortung hat und das man trotzdem in jedem Moment gar nicht anders sein kann wie man ist, man ergo also keine Schuld hat. Für gar nichts.

uff. ist das schwierig, dabei fühlt es sich so leicht an.
Ja, es ist beides gleichzeitig. Und ich glaube es ist so schwer weil es so verdammt leicht ist. Es ist der Verstand der verstehen will wo es nichts zu verstehen gibt. Er will eine Anleitung und ein Problem das er lösen kann. Dabei erschafft er aber gerade das Problem... Ein Phantom...Illusion.
 
Werbung:
ja. ich verstehe. aber wenn du dir nun "einfach" *grins* vertrauen würdest. aufhören mit jeglichem richten und wollen und lenken. wenn du nun den tod ganz bewußt in kauf nimmst, zb. - was dann ? sozusagen "aufgeben" würdest ?
Theoretisch würde es in dem Moment zu Annahme kommen. Habe ich auch schon erlebt. Aber als es wieder besser wurde war auch die Angst vor dem Schlechter wieder da....

weißt du wirklich, was du wirklich willst ? ganz sicher ?
Grundsätzlich weiß ich das, obwohl ich mir auch manchmal den Gedanken mache ob da in mir "etwas" ist, dass das Gegenteilige will. Solange ich das glaube wird es sich für mich so darstellen. Nur habe ich mittlerweile erkannt, das es eben nicht die Gründe sind, die man zu erkennen glaubt. Ob der Mangel existiert weil irgendetwas in einem das will, man aber dieses etwas nicht will, oder weil man sich als Opfer fühlt ist egal. Man muss das alles auch nicht annehmen, sondern die eigene Sicherheit entdecken. Von diesem "man muss alles akzeptieren und annehmen" bin ich mittlerweile runter. Das führt gerade zu Nicht-Annahme. Die Ablehnung aber genau auszuleben ohne sie zu verintellektuallisieren führt dann zu Annahme. Der Gedanke "das darf ich nicht und das muss ich" ist es. Das verrückte ist: Es sind nicht die Gedanken. Sie sind nur Symptome. Man kann ihnen die Macht nehmen wenn man sich nicht davon beeindrucken läßt. Aber zugegeben, das ist nicht so leicht, obwohl auch das ein Gedanke ist, von dem man sich nicht beeindrucken lassen sollte, denn dann kommt er nicht wieder.

warum kannst du dann nicht einfach "loslassen" (nicht hauen bitte *lach*) ...
Ich denke, weil ich nach wie vor den Glauben habe, das irgendetwas falsch ist. Ich kann immer mal wieder loslassen und das ist eigenartig, denn dann erkenne ich, das ich immer schon losgelassen habe. Der Zustand zu denken man müsse loslassen und man könne es nicht ist in Wirklichkeit genau so losgelassen wie der, bei dem die Gedanken sagen: Ich habe losgelassen. Nur erkennt man das nicht weil man daran "kleben" bleibt, weil die Aufmerksamkeit darauf bleibt. Warum bleibt sie darauf? Weil man nicht versteht das jeder Moment vollkommen neu ist und man "in Zeit" denkt, den Zustand des Mangels als "das ist so" hinnimmt anstatt zu erkennen, das man ihn wie ein Blinken von Moment zu Moment neu erschafft, weil man ihm "glaubt".


die unsicherheit ist mißtrauen und das mißtrauen wird genährt durch deine vorgehensweise - meine meinung :) ... wenn du diesem "höheren" willen einfach vertrauen würdest/könntest ... dann könnte heilung einfach geschehen. aber du willst mE die kontrolle nicht abgeben und verhinderst somit selbst die heilung. das was dich unsicher macht, ist dann nichts anderes als dein wissen, dass du zu "klein" bist um zu wissen, was dich heilen wird ... du weißt es, aber du kannst nicht loslassen und so behälst du die kontrolle und die unsicherheit. die unsicherheit löst sich auf, wenn du die kontrolle abgibst und dich dem höheren hingibst. es werden dann erfahrungen stattfinden können, die dich sicher werden lassen. da sind erkenntnisse, die dir vieles klar machen werden ...
Das mit der Kontrolle ist vollkommen richtig. In gewisser Weise ist es ja auch da so, das man in einem Zustand ist in dem man einen Mangel an Kontrolle empfindet. Wäre das anders und immer gewesen wüsste man nicht mal was Kontrolle ist. Man wünscht Kontrolle und meiner Ansicht nach geht es nicht unbedingt darum sie aufzugeben oder diesen Wunsch, obwohl das ein Weg ist, sondern zu erkennen das man sie hat und immer hatte. Das "höhere Selbst" ist man selbst. Das erkennt man dann und es ist egal ob man den Weg nimmt die Kontrolle aufzugeben oder sich zu der Erkenntniss zu führen das man sie schon jetzt hat. Wieder ist der Moment der Schlüssel. Zu erkennen, das jeder vollkommen neu ist.

dem ego geschieht dabei nicht mal was. das ist ein irrtum, meines erachtens. es verschiebt sich nur ein little :) ... die kontrolle wird aufgegeben, das stimmt. aber diese kleine poppelige kontrolle ist nichts gegen die macht, die du hast, wenn du diese kleine illusionsmacht gehen lassen könntest ...
Aber was ist es wenn Du sagst: "Wenn ich auf einen Knopf drücken würde wenn es einen gäbe, um die Kontrolle aufzugeben, damit ich die Wirkliche erfahre." ? Es ist genau dasselbe. Du drückst auf den Knopf um Kontrolle zu erlangen. Sie aufzugeben ist dann nur Mittel zum Zweck...

immo hängst du fest, mE. das ist ein trick, siehst du das ? du willst die vermeintliche macht nicht abgeben, so scheint es jedenfalls. was meinst du ?
Sie ist meiner Meinung nach nicht vermeintlich, denn niemand und nichts anderes hat sie über einen und man selbst hat die Verantwortung. Meiner Meinung nach ist es ähnlich einem Traum, indem man die eigene Macht dazu nutzt sich die Illusion zu verschaffen man habe sie nicht.


hm. ich bin auch nicht sehr erfolgreich immo mich zu finden. also muss da was dran sein. es gab mal eine zeit, da war es wichtig. aber das war was völlig anderes. da war ich noch voll bis oben hin mit fremdeinflüssen und fremdbestimmung. ich war ein produkt von anderen ... gemacht.

jetzt ist das was ganz anderes, was ich fühle. eben eine ständige veränderung, bzw. ein ständiges anders SEIN ... du meinst da gibt es nichts festzuhalten, wenn ich dich recht verstehe ?
Es ist auch hier wieder das Zeitproblem. Man hat den Gedanken "Ich weiß nicht wer ich bin." weil man sich selbst als eine Kiste sieht deren Inhalt man nicht vollkommen kennt, aber in Wirklichkeit ist man das was man genau JETZT zu sein wahrnimmt, und jeden Moment aufs Neue. Diesen Fluss zuzulassen ist die Kunst.


davor habe ich angst. irgendwo ist in mir der glaubenssatz sehr stark, dass ich mit meinen gedanken die welt erschaffe. aber wenn ich deine ausführungen hier so lese, dann wird mir klar, dass die gedanken nur EIN teil von der schaffung sind.
Ich glaube nicht das die Gedanken irgendetwas erschaffen, sondern sie selbst erschaffen sind. Stell Dir eine Parallel-Realität vor. In dieser Realität existiert KEINE Wahrnehmung, weder von Dir selbst noch von etwas anderem, und doch ist es die Quelle. Jede "Aktivität" wird erst in den Bereich der Wahrnehmung gebracht. Die Welt die man wahrnimmt, inklusive der mentalen Welt ist ein Spiegel dieser Welt, die die eigentliche Quelle ist. Sie laufen parallel und sind doch eins. Die Gedanken scheinen deshalb mächtig weil sie die klarste Übersetzung sind, sozusagen am nächsten dran. Dann kommen die Emotionen und der Körper allgemein und dann alles was man als getrennt wahrnimmt. Der Glaube die Gedanken hätten Macht ist aber nicht ganz falsch, weil man sie nutzen kann als wäre es so. Sie sind das erste Werkzeug weil sie das "erste" sind was man wahrnimmt, wenn auch nicht unbedingt bewusst.



das verstehe ich nicht. du sagst aber doch, dass wir es ständig neu erschaffen, wie erschaffe ich dann "neues" - "anderes" wenn ich nicht kontrolliere, was ich da erschaffe ? oder meinst du es ergibt sich einfach eins aus dem anderen wenn ich diesen "so ist es " gedanken gehen lasse ... ? kommt also glück und leid zu gleichen teilen einfach "vor", findet einfach statt, wenn ich mich nicht einmische ? so wie im rad des schicksals, so wie bei Berg- und Tal ? ist es also ein natürlicher vorgang, ein gesetz sozusagen, dass außerhalb von uns selbst existiert (in form von außerhalb unserer kontrolle, unseres willens) ?
Stell Dir mal eine Art Realität des Potentials vor. Ein unendliches Bewusstsein, das als Potential ALLES, jeden Zustand gleichzeitig enthält. Dort ist alles. Weil es alles ist, alle Gegensätze vereint ist es für die Wahrnemung ein Nichts, weil es sich ja ausgleicht. Das ist wie die 0 zwischen der unendnlichen Menge Zahlen in positive und negative Richtung. Wenn man diese Unendlichkeit an Zahlen "umfasst" sind sie gleich 0. Wenn man sich aber auf eine konzentriert ist es diese Zahl. Lenkt das Bewusstsein seine Aufmerksamkeit nun auf einen "Zustand" im Potential, so IST es das Ganze, und bringt diesen Ausschnitt nach aussen und nimmt ihn wahr. Und das von jedem Moment aufs neue. Und wenn Du Dir jetzt mal einen unendlich großen Kreis "vorstellst" mit unendlich vielen Zahlen innerhalb im positiven wie auch negativen Bereich, wobei jede Zahl einen Zustand in einem Moment ist, kannst Du die Zahl 5 jetzt wahrnehmen und einen Moment später die Zahl 786, d.h. Du musst da keine Reihenfolge einhalten, genau wie Du jetzt Deine Hand ganz bewusst wahrnehmen kannst und einen Moment später Dein Knie. Was ich sagen will: Jeder mögliche und unmögliche Zustand existiert erstens als Potential und zweitens ist potentiell jeder Zustand von jedem Zustand aus zu erreichen. Das bedeutet, das sozusagen jeder Moment neu ist und aus einer Art Nichts erschaffen wird. Die Suche nach Gründen ist dann bedeutungslos, denn Ursache und Wirkung sind eins. Eben das was jetzt ist. Aber das ist wirklich schwer zu verinnerlichen und zu verstehen. Ich bin gleichzeitig sicher das es so ist und doch offensichtlich noch nicht ganz.


ich verstehe. es kann beides gleichzeitig stattfinden, da sein. du bist gesund und krank in einem. die krankheit könnte zurücktreten, wenn du sie nicht durch deine gedanken immer wieder neu erschaffen würdest und somit der gesundheit deine aufmerksamkeit entziehst ?
Ja, sozusagen. Meine Aufmerksamkeit liegt auf dem Zustand Krankheit. Will ich jetzt meine Aufmerksamkeit auf den Zustand Gesundheit richten komme ich da nicht hin weil ich auf dem Zustand "Kann ich nicht." lande. Da fehlt die Sicherheit. Das Wissen das man kann...
gut. aber die frage ist: warum tust du das ? und ich denke mal, da liegt der hase im pfeffer, oder ? warum willst du lieber krank sein ?
Ich will ja nicht krank sein. Meine Aufmerksamkeit ist auf Krankheit. Mein Wunsch ist sie auf Gesundheit zu richten. Ich muss es aber können und dazu muss ich erkennen das ich kann... ich erkenne das aber nur ohne Zweifel wenn ich kann. Auch hier ist Ursache und Wirkung ein und dasselbe. Eigentlich geht es um die Erkenntniss das ich jetzt gesund bin, das in diesem Zustand Gesundheit als Potential existiert und er ohne jede Anstrengung zum Ausdruck kommt. Aber das ist auch leichter gesagt als getan... Kann man nämlich nicht tun, nur zulassen.

annahme ? es ist schön, krank zu sein. man bekommt aufmerksamkeit. man wird gepflegt, man beschäftigt sich mit sich selbst. jemand kümmert sich, achtet auf einen. man bekommt mitleid, mitgefühl. vielleicht wird man sogar verwöhnt. man wird geschont, nicht gefordert. die menschen nehmen rücksicht. man selbst fordert sich nicht, nimmt rücksicht ... usw. (fühl doch mal da rein) ...
Selbst wenn das Gründe gewesen wären sind es lange keine mehr. Der Wunsch nach Gesundheit ist "rein". Die Suche nach Gründen für Krankheit bringt mir da auch nicht viel, zumindest nach dem was ich mittlerweile glaube. Ich muss eher den Glauben an die Krankheit selbst abschaffen.



wie meinst du das genauer, bitte ? wie ist man "zeitlos" ?
Indem man den Moment und den Zustand den man jetzt wahrnimmt, nicht als Wirkung eines anderen Zustandes der Vergangenheit ist ansieht, sondern ihn "nimmt wie er ist". Stell Dir vor, der Moment den Du jetzt erlebst, alles was Du wahrnimmst, selbst die Erinnerung an was auch immer wird genau jetzt "aus sich selbst" erschaffen. Er selbst ist seine Ursache und nicht an Zeit gebunden. Weder Wirkung der Vergangenheit noch Ursache für eine Zukunft. Dann ist der Moment ewig.



und ? bist du hier weitergekommen ?
Ja und Nein. Ich weiß mittlerweile das es ganz sicher so ist. Ich suche also eigentlich nicht mehr. Sehr wohl versuche ich ab und zu noch anzunehmen und kriege das auch manchmal hin, weil ich auf einmal verstehe das ich die ganze Zeit schon annehme, nur eben den Zustand "ich nehme nicht an"...
Aber das ist "instabil". Manchmal habe ich es und manchmal nicht.


So, muss aufhören so kurz vor dem Ende. Geht aber weiter...
Bis dann,
C.
 
Zurück
Oben