Wer erkennt sich?

C

Condemn

Guest
Hallo zusammen!

Würde mich mal interessieren, wer sich selbst in in Folgendem erkennt, wobei es mir da v.a. um den ersten Teil geht:



Viele Kinder, die intelligent und selbstbewusst sind, sind in gewisser Weise auch "übersensibel" und obwohl sie selbstbewusst sind, wurden sie immer wieder "angeknackst". Andere würden derselben Ursachen wegen mit der Schulter zucken, aber manche sind in gewisser Weise "überperfektionistisch" was sich selbst angeht. In einem gewissen Alter wirken sie überaus kritisch und das bekommt das Aussen zu spüren, aber schon bevor diese Kritik auch im Aussen deutlich wird, war sie schon immer auf die eigene Person gerichtet. Der Anspruch an sich selbst ist Riesig, das Gefühl das Potential zu haben ist da, aber die erlittenen Enttäuschungen wiegen schwerer als bei den meisten anderen und hemmen alles was getan wird, ohne dass das bewusst klar ist. Die erlittenen Enttäuschungen, die im Kern immer dieselbe war ist nun die Angst vor dieser Enttäuschung und beeinflusst alles. Der große Ehrgeiz auf der einen, die Zweifel auf der anderen Seite sind ein Gemisch das schwer zu händeln ist, v.a. weil beides selten bewusst ist, der Ehrgeiz aber eher als die Zweifel die eine Art Gefühl schaffen in der Luft zu hängen. Das Gefühl das etwas nicht stimmt. So jemand fragt sich immer wieder was denn eigentlich nicht stimmt, warum er/sie nicht glücklich ist. Nach Aussen ist es kein Problem selbstbewusst zu sein und das ist auch keine Maske, aber innen ist das anders. Dort herrscht Unsicherheit. Das Gefühl zeigt sie deutlich, aber der Intellekt relativiert sie ständig, weil er versucht sie zu objektivieren und zu vergleichen und das alles geschieht meistens unbewusst. Und auch die Enttäuschungen die immer wieder mal erlitten werden, aber "objektiv" gesehen keine große Sache zu sein scheinen, werden relativiert und gerade deshalb nicht verarbeitet. Es ist sozusagen "unter Niveau" durch solche Lappalien überhaupt enttäuscht worden zu sein. Der Verstand sagt das es nicht sein kann und schafft damit die Illusion das es nicht ist. Das Gefühl der Unsicherheit wird somit in Stein gehauen und der Blick auf sich selbst prägt den Blick nach aussen. Die Welt ist grau und kann nur grau sein. Der Glaube "zu wissen wie es läuft" wird erst eine ganze Zeit bestätigt aber immer wieder und immer öfter kommt "Unlogik" als Tatsache ins Spiel und fegt über den Haufen was sicher schien. Immer öfter werden die eigenen Gedanken, das Wesen des Verstandes Schlüsse zu ziehen, als Belastung empfunden und immer bewusster wird auch die Kritik an sich selbst. In den folgenden Jahren kommt es dann zu Krisen oder einer Großen, die einiges zurechtrückt und erst verschwindet wenn sie fertig ist. Sie scheint die Person zu zerstören, oft nicht nur psychisch, bzw. scheint die Person sich selbst zu zerstören, mehr oder weniger direkt was durchaus exestenziell sein kann. Der Wunsch sich zu retten und zu zerstören wechseln sich ab. Ersterer wird zur besessenen Suche im Aussen, Zweiterer zur unbewussten „Tätigkeit“ im Inneren. Der Verstand der immer schon Schlüsse zog und zu oft erlebte das seine Sicherheit auf Sand gebaut war glaubt immer weniger, aber genau damit beginnt sich die gesamte Persönlichkeit für Bereiche zu öffnen, die vorher vollkommen undenkbar erschienen, weil ausserhalb der Logik. Die neue Offenheit beschäftigt sich mit allem und setzt alles miteinander in Zusammenhang. Nach wie vor besteht das Bedürfnis begreifen zu wollen und nach wie vor ist die Suche aussen, wobei alles verworfen wird was von der Persönlichkeit „anderer“ geprägt zu sein scheint. Religionen werden schnell abgetan, vorerst auch die Östlichen, aber Psychologische Themen sind von großem Interesse. Lebenshilfe-Bücher werden durchforstet, aber die Informationen, warum möglich sein sollte was versprochen wird bleiben sie schuldig. Die Esoterik und die Philosophie haben da mehr zu bieten, wenn auch nur wenig davon brauchbar erscheint. Weltbilder werden aufgebaut und verworfen, bis sich endlich etwas herauszukristallisieren beginnt, das fernab jeder Vorstellung liegt weil es direkt nach innen weist.


Umso klarer es wird, desto deutlicher wird, das der Schlüssel tatsächlich im Inneren zu finden ist und in jedes Schloß zu passen scheint. Allerdings scheint es, als wäre er hinter einer Tür verborgen zu der nur er selbst passt. Der Logik des Verstandes scheint es wie ein Rätsel zu sein, denn abwechselnd erkennt er die Tür als dünnen Vorhang und als Wand aus Beton, und nach und nach zieht er den Schluss, das er selbst diese Wand aus Beton ist. Er schafft eine Illusion der er erliegt und scheint unfähig zu sein sie selbst zu beenden, bis er erkennt das nicht er das Problem ist, denn er selbst ist Schöpfung und Illusion. Er und alles was ist, stofflich und nicht-stofflich, ist Leere und die Leere ist das was lebt und alles durchdringt. Sie ist das Unpersönliche, dass das Persönliche belebt, welches sich nun immer mehr als Illusion erkennt, wie auch nicht, als Gottes Schöpfung wie auch das es keinen Gott gibt. Alles ist ein großes Paradox und was immer die Persönlichkeit als Wahrheit annimmt ist Wahrheit wie auch Jede nicht im Sinne von Ausschließlichkeit. Doch solange das nur der Verstand versteht ist das kein Schritt nach vorne oder ist es das nur weil er es glaubt? Am Ende scheint zu stehen, das der Verstand die Lösung nicht finden kann, weil er glaubt sie nicht finden zu können, obwohl er mittlerweile weiß, das „Der dahinter“ diese Lösung selbst ist. Er spricht durch den Verstand, er hört sich selbst zu und doch kennt er sich nicht. „Er“ spricht durch die Persönlichkeit zu anderen Persönlichkeiten, sie sprechen durch ihn zu ihm, alle sprechen miteinander und doch ist es als wenn immer nur einer mit sich selbst spricht, der in seiner Essenz gar nichts ist.


Viele Grüße,
C.
 
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rocket_soft schrieb:
Ja. Eine Freundin von mir wollte gerne wissen, ob ich sie "durchschauen" und sowas wie eine psychologische "Kurzbiografie" von ihr schreiben könne und ich habe einfach so drauf los geschrieben und versucht das was ich von ihr weiß und wie ich sie kenne sozusagen "psychologisch" umzusetzen. Und auf einen Schlag war da so ein Moment der Selbsterkenntnis, viel mehr als nur intellektuell. Irgendwie ist mir in dem Moment auf einer viel tieferen Ebene klar geworden das ich mich selbst beschreibe und dann habe ich das extra auf mich bezogen und der Witz war, das es auch genau auf sie passte wie sie sagt, obwohl es ca. ab der Mitte des ersten Absatzes auf mich bezogen ist.

Jetzt glaube ich ein bisschen, das man eigentlich immer sich selbst beschreibt, weil man nur beschreiben kann was man selbst kennt und ist, selbst wenn es Aspekte sind die man ablehnt und deshalb nicht zu haben glaubt. Ich glaube, das man alle Aspekte hat, auch wenn man sie nicht kennt und ich nehme an, das so ein Text zu vielen passt, obwohl er eigentlich eine individuelle Persönlichkeit beschreibt. Horoskope funtkionieren ja auch oft so. Deshalb würde mich interessieren, ob und wenn wie sehr sich andere darin wiederfinden.


Viele Grüße,
C.
 
Hallo Ihr!

Condemn...und warum beschreibst du den Ablauf so realistisch ;)?

Nun ja :rolleyes: , ich wollte mal mein Prof. Dr. der Physik und Mathematik machen. Logik ist schon immer mein Lieblingsthema gewesen. Ich träumte schon von der Nobelpreisverleihung für Physik, streckte gerade meine Hand danach aus und genau an der Stelle bin ich aufgewacht :angry2: . War wohl nichts. Konnte meine Träume leider nicht realisieren. Stattdessen bin ich bei Metaphysik gelandet :lachen: . Die Wege des Herrn/Frau oder des eigenen Selbst sind schon sonderbar ;) .
Öhm...von diesem 2. Abschnitt habe ich tatsächlich mal geträumt. Im Traum bin ich aber über die Wand hinweg geklettert und flog vom Fenster wieder raus :lachen: . Nun ja....fliegen war auch eine gute Erfahrung :rolleyes: .

Wieso erzählst du nicht die ganze Geschichte? Und vor allen Dingen....was dich dazu inspiriert hat?

MfG
Jea
 
gibts das Intelligent und Selbstbewußt und übersensibel?

Ich finde die Kobination seltsam Intelligenz setzt ja kein Selbstbewußtsein voraus, und wo bleibt das Selbstbewußtsein wenn man übersensibel ist.

Selbstbewußtsein steht für mich für Kraft und übersensibel für Schwäche. Ist das jetzt das Ying und Yang der Intelligent.

*grübel*
 
Hi Condemn :)

Viele Kinder, die intelligent und selbstbewusst sind, sind in gewisser Weise auch "übersensibel" und obwohl sie selbstbewusst sind, wurden sie immer wieder "angeknackst". Andere würden derselben Ursachen wegen mit der Schulter zucken, aber manche sind in gewisser Weise "überperfektionistisch" was sich selbst angeht. In einem gewissen Alter wirken sie überaus kritisch und das bekommt das Aussen zu spüren, aber schon bevor diese Kritik auch im Aussen deutlich wird, war sie schon immer auf die eigene Person gerichtet. Der Anspruch an sich....

[...]

Klasserartikel den du da geschrieben hast!

Condemn schrieb:
Jetzt glaube ich ein bisschen, das man eigentlich immer sich selbst beschreibt, weil man nur beschreiben kann was man selbst kennt und ist, selbst wenn es Aspekte sind die man ablehnt und deshalb nicht zu haben glaubt. Ich glaube, das man alle Aspekte hat, auch wenn man sie nicht kennt und ich nehme an, das so ein Text zu vielen passt, obwohl er eigentlich eine individuelle Persönlichkeit beschreibt. Horoskope funtkionieren ja auch oft so. Deshalb würde mich interessieren, ob und wenn wie sehr sich andere darin wiederfinden.

"Wir nehmen die Welt nicht so wahr, wie sie wirklich ist, sondern nur so, wie wir selbst sind."

Lg

Achilleus
 
JeaDiama schrieb:
Hallo Ihr!

Condemn...und warum beschreibst du den Ablauf so realistisch ;)?
Welchen meinst Du, den Text selbst oder warum ich ihn anfing? Und was meinst Du mit realistisch?


Wieso erzählst du nicht die ganze Geschichte? Und vor allen Dingen....was dich dazu inspiriert hat?
Die Inspiration war ja wie gesagt meine Freundin, d.h. EINE sehr gute Freundin aber nicht "meine". Die ganze Geschichte des Textes wäre ja dann sowas wie meine Biografie, also das ich zumindest das was ich da psychisch beschreibe an Beispielen aus meinem Leben beschreibe, aber so war es nicht gedacht. Ich selbst kenne sie ja, deshalb brauche ich sie nicht zur Erklärung und in diesem Thread machen sie keinen Sinn, weil es ja dann wirklich vollkommen persönlich ist und mein Gedanke ja war, ob sich da auch andere drin wiederfinden. Meine "echte" Bio würde ich nicht so gerne hier reinsetzen und glaube auch nicht, das die für Menschen interessant ist, die mich ja im Grunde nicht kennen. Aber mich würde echt nerven, wenn Menschen mich anhand irgendeiner Beschreibung von echten Lebenssituationen erkennen, die mich eben kennen aber nicht gut. Der Gedanke, das z.B. Nachbarn die mich jeden Tag grüßen aber nicht richtig kennen, genau wissen wie es in meinem Kopf aussieht gefällt mir nicht. Respekt vor allen, die offen schreiben, Wahrheit schreiben und das nicht anonym, aber ich würde sowas nicht machen. Ich schreibe nur offen, weil mich hier niemand persönlich kennt. Zumindest bisher. Wäre eigentlich auch ein eigenes Thema wert.

Wer schreibt hier so, das er/sie von Menschen in seinem/ihrem Umfeld eindeutig erkannt werden kann, oder von vorneherein nicht anonym? Habt ihr, also diejenigen die das machen, gar keine Probleme damit, das jemand der Euch kennt dann genau weiß was in Euch vorgeht oder welche Probleme und Krisen ihr vielleicht habt?

Der zweite Teil ist sind eher die Gedanken mit denen ich mich gerade rumschlage, die daraus entstanden sind, aber mir gehts wie gesagt mehr um den ersten Teil.

Viele Grüße,
C.
 
Achilleus schrieb:
Klasserartikel den du da geschrieben hast!
Danke. Aber würdest Du sagen, das da was von auf Dich zutrifft? Angenommen ein Freund von Dir würde das schreiben und sagen das er über Dich geschrieben hat, würdest Du sagen er hätte Dich getroffen oder voll daneben? Bei Horoskopen bin ich immer wieder erstaunt, wie man sich auch in welchen erkennt, die für eine Person gemacht wurden, die man "objektiv" als ganz anders wahrnimmt.


"Wir nehmen die Welt nicht so wahr, wie sie wirklich ist, sondern nur so, wie wir selbst sind."
Ich glaube mittlerweile, "das wir sie selbst sind" und zwar jeder. So gesehen nimmt man sich immer selbst wahr und immer klarer je besser man sich kennt.

Viele Grüße,
C.
 
Calendula schrieb:
gibts das Intelligent und Selbstbewußt und übersensibel?

Ich finde die Kobination seltsam Intelligenz setzt ja kein Selbstbewußtsein voraus, und wo bleibt das Selbstbewußtsein wenn man übersensibel ist.

Selbstbewußtsein steht für mich für Kraft und übersensibel für Schwäche. Ist das jetzt das Ying und Yang der Intelligent.

*grübel*

Hatte Deinen Beitrag übersehen :rolleyes:
Nein, Intelligenz setzt auf keinen Fall Selbstbewusstsein voraus. Das ist ja noch der Teil der auf meine Freundin gemünzt ist, aber genau dieses "Übersensibel" passte dann extrem zu mir und das ist mir da eben das erste mal klar geworden. Also, das ich immer selbstbewusst war und gut mit Krisen klar kam, scheinbar, aber mich doch mit Dingen herumschlage die eigentlich Lappalien sind oder waren, und die ich unbewusst ständig relativiere. Das macht meine Freundin nämlich dauernd, also das sie sagt "Na ja, ich sollte ja nicht so rumheulen, ist ja eigentlich gar nicht so schlimm." aber mir war nicht klar das ich das auch so stark schon immer gemacht habe und wie groß der Anspruch an mich selbst ist. Das habe ich bei anderen immer klar gesehen, aber nie bei mir und das finde ich merkwürdig. Ich bin da nur drauf gekommen weil ich das bei jemand anderem so sehe. Sonst wäre es mir nicht klar geworden. Ich fühle kein Leid, aber auch keine Zufriedenheit, sondern irgendwie gar nichts und das sagt mir, das da irgendwas ist und das muss ja leiden sein und ich will wissen was das ist, weil mir dieses Nichts die Kraft nimmt.

Viele Grüße,
C.
 
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Condemn schrieb:
Danke. Aber würdest Du sagen, das da was von auf Dich zutrifft? Angenommen ein Freund von Dir würde das schreiben und sagen das er über Dich geschrieben hat, würdest Du sagen er hätte Dich getroffen oder voll daneben?

Du implizierst viele Elemente in deinen Text, volle Konzentration ist gefragt. ;)
Klar treffen auch Teile auf mich zu, ohne Frage.


Bei Horoskopen bin ich immer wieder erstaunt, wie man sich auch in welchen erkennt, die für eine Person gemacht wurden, die man "objektiv" als ganz anders wahrnimmt.

Ja, ich setze mich schon 3 Jahre mit der astrologischen Sternenkunde auseinander und muss sagen, dass mich immer die Aspekte ansprechen, die für mich persönlich momentan wichtig sind. Ich finde die Astrologie eine sehr nützliche Methode für die subjektive Selbstreflektion.

Ich glaube mittlerweile, "das wir sie selbst sind" und zwar jeder. So gesehen nimmt man sich immer selbst wahr und immer klarer je besser man sich kennt.

Ja, die Menschheit würde am weitesten kommen, wenn sich jeder mit seinem tiefsten selbst auseinandersetzen würde. Eigenerkenntnis wirkt sich logischerweise auch kollektiv aus.

Lg

Achilleus
 
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