Welchem Weg folgst du?

Toffifee schrieb:
Gott macht dich...

  • nächstenlieb
  • genügsam
  • weise
  • sanft
  • großzügig
  • demütig

Der Teufel macht dich...

  • reich (im Sinne von weltlichen Gütern)
  • egoistisch
  • gierig
  • zornig
  • geizig
  • stolz
  • zum Täter (Raubritter, Dieb)

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee

Hab die Liste mal korrigiert, wenn's recht ist :D
 
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Hallo zusammen! :)

@lazpel:
lazpel schrieb:
Also meinst Du etwas, was nicht existiert?
Wer weiß, lieber lazpel? ;) Und selbst wenn wir uns eine reine esoterische Lehre ansehen, so gibt es immer noch das eigene Ego, welches überwunden werden muß. Das Ego kann doch auch ein Teufel sein oder ist der Teufel...

lazpel schrieb:
Welches allerdings auch ganz gut ohne einen intersubjektiven Gott klarkommen kann.
Absolut richtig! :)

lazpel schrieb:
Ich stimme allen Punkten, die Du genannt hast zu, lehne sie aber gleichermaßen ab. Denn es kommt ja am Ende darauf an, wie genau man diese Eigenschaft jeweils für sich selbst lebt und definiert.
Läßt sich "Zorn" oder "Hass" kultivieren? Wenn man Zorn und Hass nicht verdrängt, sondern lernt sie als Teil der Gefühlswelt zu akzeptieren, so lernt man damit umzugehen. Aber hier halte ich den Mittelweg für am praktikabelsten. Anderfalls wird man innerlich aufgefressen.

@Olga:
Olga schrieb:
heute hat sich einiges ergeben.
Ich war und bin noch immer sehr enttäuscht.
Zuerst wollte ich den ersten Weg einschlagen.
Jetzt habe ich meinen Zorn unter Kontrolle und die Vernunft bahnt sich langsam ihren Weg nach oben.
Ich bin an der augenblicklichen Situation nicht unschuldig.
Zu sehr habe ich vermeintlich allgemeine Interessen, vor meinen eigenen Wohlergehen gestellt.
Ich werde jetzt den zweiten Weg einschlagen.
Teufel hin, Teufel her, wenn zwei traurige Heilige übrigbleiben, hat keiner was davon.
Liebe Olga, es sieht wohl so aus als ob du dein Karma in dieser Inkarnation nicht aufarbeiten kannst. Tröste dich, denn ich werde es vermutlich auch nicht schaffen. Ich freue mich darauf dich im nächsten Leben besser kennzulernen. :)

Olga schrieb:
Verzeihe mir, wenn ich jetzt nicht auf die politische Situation von Indien eingehe, ehrlich gesagt, so genau bin ich nicht informiert und ich habe auch nicht das Interesse darüber zu recherchieren. Verbleibe aber dennoch als Fan von Ghandi und unterstelle ihm nur lautere Absichten.
Die er mit Sicherheit auch hatte! :)

@Niemand:
Niemand schrieb:
Hab die Liste mal korrigiert, wenn's recht ist
Aber ist es nicht auch Ziel das positive Karma zu überwinden? :)

@satnaam:
satnaam schrieb:
Was hier viele nicht verstehen, ist, das luzifer keine person oder böser onkel ist - genausowenig ist Gott ein alter mann mit weißen Bart.
Zeige mir den Schuldigen, der dieses behauptet hat und ich werde ihn steinigen. :ironie:

satnaam schrieb:
Luzifer ist ein göttliches Prinzip - ein kosmisches Gesetz. Das ist jenseit von Gut und Böse. Das hat absolut nichts mit Satan, Teufel oder sonst was zu tun. Das sind lediglich die Auswirkungen eines Schattens - der immer da fällt wo es auch Licht gibt. Und davon gibt es ne ganze menge Geschichten - in jeder Kultur. Hier werden aber zwei völlig verschiedene Aspekte in einen Topf geworfen - und das eben von leuten die besagte christliche mythologie für ihre Zwecke mißbraucht haben. Mehr nicht.
Ich glaube, daß das Wort "christlich" nebensächlich ist. Vergleiche die großen esoterischen und exoterischen Weltreligionen untereinander und du wirst überall Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Prinzipien gut und böse finden. Selbst im Zen-Buddhismus, dessen eigentliches "Ziel" es ist diese Dualität zu überwinden, gibt es Eigenschaften, die dich daran hindern und welche, die dich bestärken.

satnaam schrieb:
Liebe hingegen ist selbst kein Prinzip, sondern erst aus der Liebe selbst sind alle diese Prinzipien enstanden.

Und freie Entscheidungen zu treffen ist eine frage des eigenen Bewußtseinhorizontes.
Sofern deine Wahrnehmung und deine Entscheidung auf illusionäre Vorstellungsmuster beruhen, werden auch die Konsequenzen entstrechend aussehen. In dem sinne sind wir zwar keine Roboter aber Sklaven unseres Willens, der aber nicht frei - sondern gebunden ist.
Wenn du Liebe mit Gott gleichsetzt, dann stimme ich dir zu. Aber reicht es aus Liebe alleine mit Gott zu übersetzen?

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Niemand schrieb:
Ob Luzifer gefallen ist oder nicht, darüber gibt es viele Geschichten, die wiederum abhängig von der Perspektive des Betrachters sind.

Man weiss nur Eins: Er hat nach dem Verweis aus dem Tempel, diesen schweigend verlassen. Was er danach trieb, bleibt wohl den Meisten verborgen. Wahrscheinlich schweigt er bis heute noch und treibt sein Unwesen unsichtbar im Hintergrund... aber mal ehrlich: Was ist schon unsichtbar :)
Also ich kann mir lebhaft vorstellen, daß jederman die Augen schließt, wenn er gleißendes Licht vor sich sieht.:)
 
Hallo Toffifee,

Toffifee schrieb:
Wer weiß, lieber lazpel? ;) Und selbst wenn wir uns eine reine esoterische Lehre ansehen, so gibt es immer noch das eigene Ego, welches überwunden werden muß. Das Ego kann doch auch ein Teufel sein oder ist der Teufel...

Die Ego-Jagd ist nach meiner Meinung auch nicht mehr als ein religiöser Grundsatz, in diesem Falle ist die Religion der Zen-Buddhismus. Ich bin der Meinung, daß das Ego integriert, und nicht bekämpft werden muß.

Toffifee schrieb:
Läßt sich "Zorn" oder "Hass" kultivieren?

Gegenfragen sind zwar unhöflich, aber ich wage sie trotzdem:

Ist Hass gegen einen Unterdrücker falsch?

Ist Zorn auf die, die den Menschen ausbeuten und mißbrauchen, falsch?

Selbst Hass und Zorn können positive Auswirkungen haben, eben die, daß man Zorn und Hass gegen seine Unterdrücker aufbaut, die zum Ende zur Erhebung dagegen führen.

Liebe hingegen kann auch dafür genutzt werden, um Menschen in die Abhängigkeit zu treiben, und sie in Kriegen für eine göttliche Liebe zu Kanonenfutter zu verarbeiten.

Wie Du siehst, es kommt immer darauf an, aus welcher Prämisse man welchem Gefühl oder welchem Ziel nachgeht.

Gruß,
lazpel
 
Hallo lazpel! :)

lazpel schrieb:
Die Ego-Jagd ist nach meiner Meinung auch nicht mehr als ein religiöser Grundsatz, in diesem Falle ist die Religion der Zen-Buddhismus. Ich bin der Meinung, daß das Ego integriert, und nicht bekämpft werden muß.
Oder besser gesagt eine Philosophie. Zumindest wir West-Europäer bezeichnen Zen gerne als Philosophie, damit wir eine Ausrede haben, falls der Vatikan uns mit Exkommunikation droht. :D

Aber ein Zen-Meister würde das Ego nicht bekämpfen wollen. Er würde darauf vielleicht mit einem Haiku antworten:

Obwohl kein Buddha,
steht doch so selbstvergessen
die alte Kiefer

(Issa)

lazpel schrieb:
Gegenfragen sind zwar unhöflich, aber ich wage sie trotzdem:

Ist Hass gegen einen Unterdrücker falsch?

Ist Zorn auf die, die den Menschen ausbeuten und mißbrauchen, falsch?

Selbst Hass und Zorn können positive Auswirkungen haben, eben die, daß man Zorn und Hass gegen seine Unterdrücker aufbaut, die zum Ende zur Erhebung dagegen führen.
Hass und Zorn stammen aus dem Kaleidoskop der menschlichen Gefühlswelt. Diese können wir steuern und lenken, aber nie vollkommen ausschließen. O-Sensei Morihei Ueshiba, der Begründer des Aikido, soll gesagt haben: "Meister ist nicht der, der stets in seiner Mitte ist, sondern der, der sie stets schnell wieder erreichen kann“.

Noch vor 1-2Jahren hätte ich dir in allem was du geschrieben hast eindeutig Recht gegeben. Wenn ein Volk unterdrückt wird, dann hat es auch das Recht sich seine Freiheit mit Blut zu erkaufen. Absolut richtig!

Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher... Jesus Christus, Gandhi und der Dalai Lama XIV. haben alle eines gemeinsam. Sie standen/stehen für gewaltfreien Widerstand. Gewaltfrei bedeutet aber nicht eine passive, tatenlose Haltung einzunehmen. Im Gegenteil, es bedeutet sich mit aller Kraft, Mut und Entschlossenheit gegen die Ungerechtigkeit einzusetzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreiheit
Wenn man es schafft seinen Gegener mit Mitgefühl und Vernunft zur Einsicht zu bringen, so hat man sein Ziel viel nachhaltiger erreicht. Die Geschichte gibt diesen Menschen Recht! Jesus Christus sagte: "... Euch wurde gesagt: Zahn um Zahn, Nase um Nase; Ich aber sage euch: Bekämpft das Böse nicht mit Bösem. Und wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, halte ihm auch die linke Wange hin. Und wenn dir einer das Kleid wegnimmt, gib ihm deinen Schurz. Und wenn dich einer zwingt eine Meile mit ihm zu gehen, geh zwei Meilen mit ihm..." An diesen Worten ist mehr dran, als man zunächst glaubt. Vor allem erfordert diese Haltung sehr viel Mut.

Irgendwann wird ein Terrorist auf die Idee kommen eine Stadt wie New York oder London mit einer Atombombe in die Luft zu sprengen. Wenn er es schafft, dann ist nicht der Krieg der Vereinigten Staaten im nahen und mittleren Osten daran Schuld gewesen, sondern Gott, Allah, die Al-Quaida, die mangelhaften Zollkontrollen, das Versagen des Geheimdienstes, ...

lazpel schrieb:
Liebe hingegen kann auch dafür genutzt werden, um Menschen in die Abhängigkeit zu treiben, und sie in Kriegen für eine göttliche Liebe zu Kanonenfutter zu verarbeiten.

Wie Du siehst, es kommt immer darauf an, aus welcher Prämisse man welchem Gefühl oder welchem Ziel nachgeht.

Gruß,
lazpel
Das ganze menschliche Leben ist eine Aneinanderreihung von verpassten Chancen und Irrtümern. :) Man wäre fast geneigt zu sagen, daß der Mensch ein Irrtum ist. Aber vielleicht liegt auch in den Irrtümern so etwas wie Perfektion. :)

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Toffifee schrieb:
Zeige mir den Schuldigen, der dieses behauptet hat und ich werde ihn steinigen.

Ich glaube, daß das Wort "christlich" nebensächlich ist. Vergleiche die großen esoterischen und exoterischen Weltreligionen untereinander und du wirst überall Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Prinzipien gut und böse finden. Selbst im Zen-Buddhismus, dessen eigentliches "Ziel" es ist diese Dualität zu überwinden, gibt es Eigenschaften, die dich daran hindern und welche, die dich bestärken.

Wenn du Liebe mit Gott gleichsetzt, dann stimme ich dir zu. Aber reicht es aus Liebe alleine mit Gott zu übersetzen?

Das habe ich unter dem gleichen Aspekt gesehen:ironie:
Aber im tieferen Sinn bestätigst du mit dieser Antwort nachfolgende Erklärung.


Das hab ich am Angfang auch mal geglaubt. Dem ist aber nicht so.
Im osten haben die Begriffe gut und böse einen völlig anderen Inhalt. Du sprichst es nämlich indirekt schon an und bringst es auch zum Ausdruck.
Hier wird GUT und BÖSE unter dem Dualitätsaspekt der Unvereinbarkeit (analytisch) gesehen und auch als solches behandelt. Das Böse muß ausgemerzt werden. Und das geht nun mal nicht.
Im Osten werden die Begriffe unter einem Polaritätsapsekt gesehen. D.h. hier wird eine Synthese betrieben. Das eine ist ohne dem anderen nicht möglich, und beides steht immer im polaren Gleichgewicht.
Das ist ein völlig anderer Realitätsbezug, der sich auch in der Praxis ganz anders zum Ausdruck bringt.
Dualität und Polarität sind nicht das gleiche, werden hier aber häufig in einen Topf geworfen und ständig miteinander verwechselt.
Sieh dir die westliche Denkweise in ihren inneren strukturen doch mal genau an.
Das fängt bei den Ägyptern und Moses an. Alleiniger Machtanspruch der GUTE zu sein, mit Durchsetzung von Gewaltanwendung. Das zieht sich dann über die hebräisch- jüdischen, christlichen, moslemischen und neuzeitlichen kommunistisch-kapitalistischen Tochterfirmen durch die ganze Geschichte. Mittlerweile liegen die sich alle gegenseitig in den Haaren mit derselben Unvereinbarkeit, das vermeindlich böse ausrotten zu wollen - und vernichten dabei sich selbst und ihre eigene Lebensgrundlage.
Hier geht es um einen tiefen geistigen Realitätsbezug - nicht mal so eben um zwei Wörter.

Ja und nein. Gott kann man nicht übersetzen, aber Liebe kommt dem am nächsten.
Ich meine dabei die Bedingunglose Liebe, nicht das was wir daraus machen.
Bedingunglos mal bis in seinen Ursprung zurückverfolgen, was das wirklich zu bedeuten hat kann man mit einem japanischen koan vergleichen.

Wenn man das gelöst hat, kann man sich in etwa eine Vorstellung davon machen, und trotzdem wird es immer eine VOR-Stellung bleiben. Gott steht immer dahinter.
 
Niemand schrieb:
Sicher ist das Hier und Jetzt auch mit Zeit / Raum verbunden, aber ich behaupte, dass es im Hier und Jetzt (t=0) garkeine Gesetze geben kann. Wenn da etwas "existent" ist, dann ist es höchstens der heilige Geist, denn wo t=0 ist, da ist nicht einmal denken möglich :) Rein wissenschaftlich gesehen, sieht heute sogar die Wissenschaft ein, dass Wissenschaft und Gesetze sinnlos sind, wo die Planck Zeit Schwelle (Zeitspanne ca. 10 hoch -40 sec.) unterschritten wird. Sie verschwinden schlichtweg. Weg, Futsch, Nada, Niente, Nichts mehr :D

Das T=0 macht die Zeit und den Raum und die Gesetze. T=0 ist nicht vom Raum und von der Zeit getrennt. Deine Sicht ist dualistisch.
 
Niemand schrieb:
Sicher ist das Hier und Jetzt auch mit Zeit / Raum verbunden, aber ich behaupte, dass es im Hier und Jetzt (t=0) garkeine Gesetze geben kann. Wenn da etwas "existent" ist, dann ist es höchstens der heilige Geist, denn wo t=0 ist, da ist nicht einmal denken möglich :) Rein wissenschaftlich gesehen, sieht heute sogar die Wissenschaft ein, dass Wissenschaft und Gesetze sinnlos sind, wo die Planck Zeit Schwelle (Zeitspanne ca. 10 hoch -40 sec.) unterschritten wird. Sie verschwinden schlichtweg. Weg, Futsch, Nada, Niente, Nichts mehr :D

Siehste, es ist eben nur eine Behauptung, die nicht beweißbar ist, genauso wie die gegenteilige Behauptung auch nicht zu beweisen ist.

D.h. wenn es einen zustand ohne denken gibt, ich dann automatisch dann auch nicht mehr bin. Es fehlt lediglich der bezugspunkt in dem ich mich reflektiert in einem Gedanken wahrnehmen kann, mehr nicht. Deswegen kann ich als bewußte Existenz doch trotzdem noch vorhanden sein und auch wissen das ich existiere. Nur sind die gesetzmäßigkeiten da eben ganz anders und eben mit *nichts* zu vergleichen.
Eben jenseits unseres begrenzten Vorstellungsvermögens von Raum und Zeit.
Und da es dafür absolut keine sprachlichen begriffe mehr gibt, wird das auch so bleiben. Die einzigen Begriffe mit denen man das definieren könnte, hast du ja oben schon fast alle aufgeführt.
Es ist als Erfahrung aber erlebbar, dieses Hier und Jetzt des Augenblicks.
 
Hallo Toffifee,

Toffifee schrieb:
Oder besser gesagt eine Philosophie. Zumindest wir West-Europäer bezeichnen Zen gerne als Philosophie, damit wir eine Ausrede haben, falls der Vatikan uns mit Exkommunikation droht. :D

Noch ein Grund, vor italienischen Organisationen zu flüchten :)

Toffifee schrieb:
Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher... Jesus Christus, Gandhi und der Dalai Lama XIV. haben alle eines gemeinsam. Sie standen/stehen für gewaltfreien Widerstand.

Bei Jesus Christus ist man sich geschichtlich nicht sicher, ob nicht auch er Gewalt angewandt hat. Sicher ist jedoch, daß die christliche Religion keine wirkliche Gewaltfreiheit in die Welt gebracht hat. Dagegen sprechen Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und die Verfolgung Andersgläubiger.

Der Dalai Lama unterstützt zumindest die waffengewaltigen Aktionen eines Familienmitglieds beim Kampf gegen die Chinesen.

Gandhi hätte den Engländern einen bösen Image-Verlust zugefügt, wenn sie ihn einfach überrannt hätten. Wären die Vertreter Großbritanniens zentralistisch absolutistische Anführer gewesen, welche keine demokratischen Wahlen zu gewinnen hatten, wäre Ganhdi weit füher gestorben, und Indien heute immer noch britische Kolonie.

Toffifee schrieb:
Wenn man es schafft seinen Gegener mit Mitgefühl und Vernunft zur Einsicht zu bringen, so hat man sein Ziel viel nachhaltiger erreicht.

Einem absoluten Unterdrücker sind Mitgefühl und Vernunft egal. Siehe das Massaker in China am Platz des himmlichen Friedens.

Toffifee schrieb:
Jesus Christus sagte: "... Euch wurde gesagt: Zahn um Zahn, Nase um Nase; Ich aber sage euch: Bekämpft das Böse nicht mit Bösem. Und wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, halte ihm auch die linke Wange hin. Und wenn dir einer das Kleid wegnimmt, gib ihm deinen Schurz. Und wenn dich einer zwingt eine Meile mit ihm zu gehen, geh zwei Meilen mit ihm..." An diesen Worten ist mehr dran, als man zunächst glaubt. Vor allem erfordert diese Haltung sehr viel Mut.

Die Haltung funktioniert nur bei einer auf die Sache gewandte Öffentlichkeit. Ansonsten wird jeder friedliche Wiederstand gegen zentralistisch diktatorische Systeme blutigst niedergeschlagen.

Toffifee schrieb:
Das ganze menschliche Leben ist eine Aneinanderreihung von verpassten Chancen und Irrtümern. :) Man wäre fast geneigt zu sagen, daß der Mensch ein Irrtum ist. Aber vielleicht liegt auch in den Irrtümern so etwas wie Perfektion. :)

Aus meiner Sicht sind Religion und Glaube die Basis der Irrtümer. Der Mensch muß sich selbst finden. Und nicht andere, die ihm Plazebos geben, für das, was er sucht.

Gruß,
lazpel
 
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Hallo zusammen! :)

lazpel schrieb:
Noch ein Grund, vor italienischen Organisationen zu flüchten
;)

lazpel schrieb:
Bei Jesus Christus ist man sich geschichtlich nicht sicher, ob nicht auch er Gewalt angewandt hat. Sicher ist jedoch, daß die christliche Religion keine wirkliche Gewaltfreiheit in die Welt gebracht hat. Dagegen sprechen Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und die Verfolgung Andersgläubiger.
Kannst du mir evt. auch eine Quelle dazu nennen. Bisher sind mir solche Informationen noch nicht zu Ohren gekommen.

Aber es spricht etwas handfestes dagegen, daß Jesus Christus Gewalt angewendet hat. Wanderprediger gab es in Israel um das Jahr 30 n.Chr. sehr viele. Die jüdische Bevölkerung wartete auf den Messias, der sie aus der Knechtschaft der Römer befreien sollte. Und dann kam da einer, der behauptete der Messias zu sein und der sagte:" Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Diese Haltung war revolutionär und ist es heute immer noch. Wäre Jesus ein gewöhnlicher Wanderprediger gewesen, der Gewalt und Zerstörung gepredigt hätte, dann wäre er wohl in der Menge der Menschen untergegangen. Niemand hätte von ihm gehört. Aber das eigentlich fantastische ist doch, daß Jesus Christus von den römischen Geschichtsschreibern (Tacitus) erwähnt wird. Jesus war nur ein "Tekton"; einer unter zig Tausenden.

Das der christliche Glaube von den Menschen im Laufe der Geschichte so pervertiert wurde, hatte viele Ursachen... Man darf nicht vergessen, daß es noch im Mittelalter viel Aberglaube und Unwissenheit gab. Die Menschen sahen sich ständigen Überlebenskämpfen ausgesetzt, keine soziale Absicherung, keine gerechte Rechtssprechung, kaum etwas zu essen, große Armut und Angst. Man konnte Nachts auf der Straße für einen Silberling abgestochen werden und keinen Menschen hätte es interessiert. (Geistes-)krankheiten wurden als Strafe Gottes oder Befall von Dämonen betrachtet. (Denn es gab keine anderen Erklärungsmöglichkeiten.)Willkürherrschaft des Adels oder der Monarchen. Hinzu kam sicherlich auch die Machtpolitik des Vatikans, die die weltlichen Interessen über die "himmlischen" stellte.

Es ist nicht richtig, wenn die Hexenverbrennungen, die Inquisition, die Kreuzzüge nur als ein Produkt der katholischen Kirche angesehen werden. Die Zeiten waren ganz andere als heute und müssen unbedingt in die Betrachtungen mit einfliessen. Aber die Kirche hat auch viel Gutes getan. Das wären z.B. Armenhäuser, Spitäler, Klöster mit Bibliotheken + Kräutergärten + Bildung, Seelsorge, ... Das darf man nicht vergessen.

lazpel schrieb:
Der Dalai Lama unterstützt zumindest die waffengewaltigen Aktionen eines Familienmitglieds beim Kampf gegen die Chinesen.
Er hat sich sogar mit dem Führer der AUM-Sekte Asahara ablichten lassen. http://de.wikipedia.org/wiki/Shōkō_Asahara

Mindert das aber sein Bemühen um eine friedliche Lösung der Tibetfrage? Und was ändert es an der Lehre Buddhas?

lazpel schrieb:
Gandhi hätte den Engländern einen bösen Image-Verlust zugefügt, wenn sie ihn einfach überrannt hätten. Wären die Vertreter Großbritanniens zentralistisch absolutistische Anführer gewesen, welche keine demokratischen Wahlen zu gewinnen hatten, wäre Ganhdi weit füher gestorben, und Indien heute immer noch britische Kolonie.
Irgendjemand hätte seinen Platz bestimmt eingenommen. Den wo einer ist, da sind bald viele. Außerdem war England entschieden im Nachteil. Den die Regierungstruppen waren gemessen an der indischen Bevölkerung in der Unterzahl. Wenn die Briten mit voller Wucht zugeschlagen hätten, dann hätten sie einen Krieg bekommen, den sie früher oder später verloren hätten.

lazpel schrieb:
Einem absoluten Unterdrücker sind Mitgefühl und Vernunft egal. Siehe das Massaker in China am Platz des himmlichen Friedens.
Richtig! Aber absolute Herrschaftsformen sind alle irgendwann untergegangen. Das römische Imperium existiert nicht mehr, der Absolutismus in Frankreich auch nicht mehr, ... Vielleicht werden die Dalai Lamas mit ihrer Politik erst in 1000Jahren erfolgreich sein. Aber was sind schon 1000 Jahre? Und im übrigen: vielleicht kommt es schon vorher zu einem wirtschaflichen Zerfall des kommunistisch regierten Chinas?

lazpel schrieb:
Die Haltung funktioniert nur bei einer auf die Sache gewandte Öffentlichkeit. Ansonsten wird jeder friedliche Wiederstand gegen zentralistisch diktatorische Systeme blutigst niedergeschlagen.
Öffentlichkeit wird sich heute bei einem Massaker nicht mehr verhindern lassen. Pazifismus und Gewaltlosigkeit sind eine geistige Haltung, die auf Dauer viel mehr bewirken können als man zuerst glaubt.

lazpel schrieb:
Aus meiner Sicht sind Religion und Glaube die Basis der Irrtümer. Der Mensch muß sich selbst finden. Und nicht andere, die ihm Plazebos geben, für das, was er sucht.
Man sollte Religionen nicht verbieten. Zunächst war ich auch der Überzeugung, daß die Religionen die Wurzel allen Übels sind. Siehe Nahost-Konflikt... Aber es sind nicht die Religionen an sich, sondern einzelne verblendete Menschen, die als geistige Brandstifter fungieren. Die Religionen geben den Menschen auch Hoffnung, Vertrauen, Liebe, Perspektiven, Gemeinschaft, ein Zuhause, Philosophien, Kultur, etc. Erst wenn sie verboten (Kommunismus) werden, merkt man, daß sie einem fehlen.

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
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