Was kommt nach dem Tod?

Werbung:
Es gibt Menschen, in denen das Bewusstsein sich nicht mit dem Denkapparat und seinen Produkten identifiziert.
Denken ist eine Funktion des Bewusstseins, keine Voraussetzung.
Wir haben da offensichtlich zwei unterschiedliche Auffassungen darüber, was das Bewusstsein ist.

Wenn ich z.B. vor lauter Verliebtheit nichts anderes als meine Frau anstarre, dann ist sie mir in genau dieser Situation bewusst.
Das heißt: In genau dem Moment ist es meine Frau, und nicht etwa ich, was mein Bewusstsein in dem Moment ausmacht.

Doch wie ist es mit vorbeifahrenden Autos auf der Straße, denen man nachschaut? Bist du bereit, zu sagen, die Autos sind dir bewusst (und daher als das Bewusstsein zu bezeichnen), sprich das, was dein Bewusstsein in genau dem Moment des Nachschauens überhaupt erst ausmacht?

Ich will das hier nicht weiter vertiefen, aber zumindest darauf aufmerksam machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man analytisch lange genug nach dem Ausschau hält, womit einem etwas bewusst werden kann, führt das zwangsläufig dazu.
Ich habe den Unterschied bemerkt zwischen dem, was mir bewusst werden kann, und dem, womit ich das tue.
Das Womit ist das Wichtige, nicht das, was ich damit bemerken kann.


Ich glaube gestern war es, da habe ich eine interessante Info aufgeschnappt, die besagt was uns ins Bewusstsein dringt,
kommt hauptsächlich über den Sehsinn, zu etwa 80 %.

Einerseits mit ein Grund, dass wir Bewusstsein oft mit Sehen und Beobachtung gleich setzen.

Anderseits trennen wir nach dem Muster von Tag und Nacht unseren Lebensbereich in Wachsein und Schlafen, in zwei fast gleichgroße Hälften.
Und wenn wir dagegen „sündigen“ fallen wir in einen ohnmächtigen langen Schlaf.

Gut, Georg Orwell muss sich ohnehin überlegen,
wie und wann er die Beobachtung und Observierung seines „großen Bruders“ schön langsam zur medizinischen Altersbetreuung umwandeln möchte,
aber das ist eine andere Geschichte …

Beschäftigen wir uns jedoch damit, in wie weit die Aufmerksamkeit mit unserem Sterben zu tun hat, dann sollten wir uns Gedanken machen über deren Herkunft.
Also, die „Funktion von Körper“ sozusagen. Denn irgendwie sollte es augenscheinlich sein, dass wir unsere materielle Umwelt ständig kontrollieren,
beginnt beim Einatmen der Luft, ob die etwas taugt zum Leben.
Wir trinken Wasser und kontrollieren, ob das Wasser etwas beiträgt zum Leben.
Und wir essen nicht zuletzt organische Stoffe, um zu prüfen wie sich die auf das Leben positiv auswirken.
Darüber hinaus prüfen wir ständig die Temperatur der naheliegenden Materien.

Wenn das alles abgestimmt ist, meinen wir, es lohnt sich zu leben.

Wir möchten gerne Materie sein. So wie in der Umgebung qualitative Materie besteht.
Aber das Leben selbst ist keine solche Materie, sondern sie versucht nur „wieder“ eine solche zu werden und zu sein.
Dazu müssen die begleitenden Bedingungen, für dieses Unterfangen, abgestimmt werden.
Fehlt diese zentrale Kontrollfunktion, der Körper, oder fällt diese aus,
dann ist noch immer das Verlangen und Bedürfnis vorhanden eine harmonische Materie zu werden.
Das Ziel kann nur mit einem anderen Körper erreicht werden, oder mit einem ersatzweisen Konstrukt, hin zur Materie.
Und darum haben alle Himmelsvorstellungen Ähnlichkeiten mit Körpern und Orten.

Aber selbst die vorübergehende Verlängerung des Lebens durch den ersatzweisen Gebrauch eines anderen Körpers ist keine sinnvolle Methode um ans Ziel zu kommen.
Darum bedienen wir uns als Leben der Fortpflanzung, damit der Versuch „wieder“ Materie zu werden neu gestartet werden kann – bis er gelungen ist,
dann erst wird der Tod besiegt sein, endgültig.

Irgendwo ist es ein Lösungsansatz der anderen Art, nicht im Leben den Zustand der Materie zu erreichen,
sondern ganz einfach aus dem Leben die Materie selbst herzustellen. So wie in der Fortpflanzung des Lebens,
wobei zwar vergängliche organische Materie bereitgestellt wird, aber das eigentliche Ziel noch nicht erreicht werden kann.
Ein nostalgisches Verweilen übrig bleibt.

So ist es auch nach dem Tod, im Sterben.
Fehlt der eigene Körper mit seinen schmerzlichen Grenzerfahrungen, mit seinen Aufgabenstellungen,
dann ist das eigentliche Sterben letztlich eine stille humane Angelegenheit geworden.

Oder es wird immer wieder ein anderer Körper ersatzweise herangezogen,
weil doch die ursprüngliche genetische Weitergabe für einen Neuversuch grundsätzlich fehlt,
oder als Zölibat, zum Beispiel, willkürlich herbeigeführt wird.


Es gibt also nicht nur den Weg, nein, es gibt 2 Wege!


... und ein :)

-
 
Wie zuvor das Beispiel mit der brennenden Flamme und ihrem Bereich des Scheinens, kannst du den Seins-Zustand als Flamme bezeichnen, und das, was du als Inhalt verstehen möchtest, als den Bewusstseinsbereich. Aber er ist kein Inhalt im Sinne von Bestandteil. Denn es gibt dich auch dann, wenn du den Bewusstseinsbereich vorübergehend nicht benutzt. Das zeigt unmissverständlich, dass man den Bereich nicht unbedingt benötigt, um zu sein und er deswegen kein Bestandteil, kein Inhalt ist.

Zur Entstehung von Inhalten:
Alles, worauf ich meinen Fokus richte, wird zu dem, was mir bewusst sein kann.
Vorher ist da nichts Zusätzliches für mich, dem ich die Begriffe "bewusst/Bewusstsein" zuordnen könnte.


Also ist das Bewusstsein ersatzweise für die eigene Körperlichkeit in Verwendung,
im Sinne von mein Körper und der andere Körper und meine aufmerksame Reaktion darauf.
Aufmerksamkeit, gut und schön.
Aber wie verhält es sich bei der Fortpflanzung?
Ist es noch die gleiche Aufmerksamkeit in den Nachkommen?
Oder in der Übertragung, wenn die Programmatik ersatzweise einen anderen Körper verwendet,
wegen der erforderlichen Energiezufuhr,
durch eine Art Kopieren bleibt es zwar das gleiche Programm aber nicht das selbe Programm, im anderen Körper,
und so verhält es sich wohl auch hier mit der Funktion Aufmerksamkeit.

So gesehen bedeutet spätestens letztlich mit dem physischen Tod des Körpers,
das ist auch der Zeitpunkt vom Ende der eigentlichen Persönlichkeit eines Menschen.

In der weiteren Folge hätten wir es daher nur noch mit Wissen zu tun, und mit variierenden ehemaligen Funktionalitäten,
die eventuell aufgerufen werden können oder auch nicht …


Freilich, zuerst muss die Möglichkeit der inhaltlichen Übertragung "sitzen", im Bewusstsein,
erst danach kann man daran gehen diese Möglichkeit auszuschließen oder zu negieren.


… und ein :D

-
 
Aber wie verhält es sich bei der Fortpflanzung?
Ist es noch die gleiche Aufmerksamkeit in den Nachkommen?
Es gibt nur eine Aufmerksamkeit. Sie ist singulär. Alle Lebewesen benutzen dieselbe Aufmerksamkeit, jedoch in unterschiedlichen Intensitäten und Qualitäten. So kommt ihre jeweilige Charakteristika zustande. Lebewesen mit ähnlichen Aufmerksamkeitsintensitäten fassen wir zu bestimmten Arten, Spezies und Gruppen zusammen. Doch sie alle benutzen dieselbe Aufmerksamkeit, nur eben in vielen Variationen. Wäre das nicht so, könnten Lebewesen andersartige Kreaturen gar nicht erkennen.

Alle Lebewesen sind lebendig. Und es ist ihre Aufmerksamkeit, die das eigentlich Lebendige zum Ausdruck bringt. Sie ist das tatsächliche, was wir Leben nennen.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber egal, wo ich mich umschaue, ich kann nichts davon Abweichendes erkennen.
 
Ich verstehe, was du hier schreibst. Dennoch möchte ich auf etwas hinweisen:

Wenn ich mich in mein Auto setze, drücke ich mich mit seiner Hilfe als Fahrer aus.
Aber ich käme nie auf die Idee, zu behaupten, dass das Auto ein Teil meiner Lebendigkeit wäre.

Das Auto wie auch mein Körper funktionieren nicht ohne mich.
Sie erfüllen nicht meinen Anspruch von Lebendigkeit.

Das Auto funktioniert sehr wohl ohne dich.
Es kann im Prinzip von jedem Menschen gefahren werden, der fahren kann.
Aber niemand kann den Körper eines anderen Lebewesens "fahren".
Dass ein Auto nicht lebendig im biologischen Sinne, sondern eine Maschine ist, weiß hoffentlich jeder.
 
Habs mir durchgelesen. Mein Eindruck: Es erscheint mir sehr konstruiert, diese Art von Trinitätsgedanken.Da ist mir persönlich der hinduistische Trinitätsgedanke näher. Finde es aber spannend mir drüber Gedanken zu machen. Thanx 4 Input!

Ich find 's auch konstruiert und glaube, dass die 's übernommen haben, ohne es zu verstehen.
Sozusagen ein kläglicher Rest von der tiefen Wahrheit des immerwährenden Entstehens, Erhaltens und Vergehens.
 
Werbung:
Ja, so ist es. Man braucht bereits vorher Aufmerksamkeit, um sie bemerken zu können.
Das wird schwierig, denn um sie zu bemerken brauche ich sie, aber sie ist schon da, ich nutze sie aber nicht? Das heißt, dass du meinst, Aufmerksamkeit ist immer und überall, aber nicht jeder kann sie nutzen? Wie also kommt man dazu sie zu nutzen? Oder erfolgt die Nutzung nicht vielleicht sowiso, wenn sie Grundlage aller physischen Repräsentationen ist? Dass quasi nur der Unterschied besteht in dem Bewusstsein darüber?

Mit gar keinen Hilfsmitteln. Das Vorhandensein von Hilfsmitteln und das Wissen darüber, befindet sich im Bewusstseinsbereich. Doch das, was diesen Bereich benutzt, ist selbst kein Wissen, sondern Aufmerksamkeit.
Naja das klingt mir jetzt eher als Ausfluchts-Antwort. Entweder mir wird Aufmerksamkeit bewusst, dann erstreckt sich der Bewusstseinsbereich auch auf die Aufmerksamkeit Oder der Bewusstseinsbereich ist außerhalb der Aufmerksamkeit, dann kann sie mir auch nicht bewusst werden.
Wenn man analytisch lange genug nach dem Ausschau hält, womit einem etwas bewusst werden kann, führt das zwangsläufig dazu.
Der Begriff "analytisch" läss einen rationalen Prozess vermuten. Also dass du da denkerisch drauf kamst. Es also eher eine Annahme/Schlussfolgerung ist, die dir logisch erscheint. Aber du hältst "Ausschau", was auf einen wahrnehmenden Akt schließen lässt, evtl sogar eine Erfahrung/Erlebnis? Dass du also Aufmerksamkeit erfahren kannst?
Ich habe den Unterschied bemerkt zwischen dem, was mir bewusst werden kann, und dem, womit ich das tue.
Das Womit ist das Wichtige, nicht das, was ich damit bemerken kann.
Das deutet auch eher auf einen rationalen Akt der Erkenntnis hin.
Zu deinem Verständnis: Der Bereich des Scheinens einer brennenden Flamme reicht über den der Flamme hinaus. Er ist etwas Anderes als die Flamme.
Mit diesem Beispiel willst du vielleicht darauf hinweisen, dass die Aufmerksamkeit die Flamme und der Bewusstseinsbereich die Helligkeit der Flammen-Umgebung sei? Hierbei ergibt sich dann wieder die Frage nach dem, was die Flamme nährt, also was brennt da? Da müsste es also etwas übergeordnetes über/hinter.... der Aufmerksamkeit geben.

LGInti
 
Zurück
Oben