Was kann denn die Astrologie, was darf sie denn...?

Ernsthaft betriebene Astrologie auf keinen Fall.

Hmmm, was meinst du denn nun genau mit Prognostik? Hier wird ja zB gefragt, ob man mal Kinder bekommen wird und wenn ja, wieviele und wann. Oder die berühmte Frage nach dem Todeszeitpunkt. Ich sage: es ist festgelegt, ich kann es allerdings nicht prognostizieren. Du? Kann das überhaupt wer? Soll vortreten. :D

Wobei ich mir in einem sicher bin: wenn ich es könnte, täte ich es nicht.

:)

Hallo Simi, meiner Ansicht nach ist Prognostik die Frage des Könnens. Astrologie ist kein allround Wissensbereich. Manche können psychologisch und terminastrologisch arbeiten, manche nur eines von beiden, und andere finden Zugang zu Spezialgebieten, sowohl psychoastrologisch als auch in verschiedenen anderen möglichen Richtungen auch. Ich kenne Astrologen, die nur, mitunter sehr beeindruckend, dozieren können, die Theoretiker quasi.
Ich z.B. beschäftige mich auch mit meteorologischen Aspekten, nur zum Eigennutzen und im Selbstversuch, will ja meine Urlaube optimal geniessen, aber da bin ich erst am Anfang, also noch nicht der Rede wert.

Und was die Frage betrifft, was kann ich dem zu Beratenden sagen - die ist leicht zu beantworten, nur das, was ethisch vertretbar ist, was ihn nicht aus dem Gleichgewicht hebt, bzw. noch mehr verwirrt, als er vielleicht ohnehin schon ist. Gerade ein Astrologe hat, neben ganz normalem menschlichen Einfühlungs- und - sogar - Taktvermögen, mit Horoskop ein Instrumentarium, das ihm die Grenzen und Möglichkeiten des HE zeigt. Astrologe ist zudem kein Therapeut für psychische Krankheiten, es sei denn, er ist dafür beruflich ausgebildet. Da kann ich die Zusammenarbeit von Fachleuten mit einem Astrologen sehr empfehlen, sowohl in Hinsicht auf Persönlichkeit als auch in Hinblick auf zeitlichorientierte Tipps. Ein sehr schwieriger Fach, doch eine hilfreiche Ergänzung.

Prognostik hat meiner Ansicht nach Grenzen. Tod und Kinderanzahl zählen dazu. Gleichen beinahe dem Zeitungshoroskopfaktor. Tod ist wie Geburt nicht ersichtlich, Anfang und Ende sind nicht klar eindeutig angezeichnet. Wenn jemand 88 Jahre alt ist, Langsamläufertransite auf längere Sicht Belastung anzeigen, und sein Gesundheitszustand kritisch sei, dann denke ich, kann sich etwas in naher Zukunft entscheiden, so in die Richtung Exitus. Ich nehme es höchstens an, ich weiß es nicht! Und deshalb kann ich es nicht prognostizieren. >Darf nicht< aus ethischen Gründen kommt noch dazu.
Die Anzahl der Kinder sehe ich nicht, ich kann höchstens progressiv oder solar/lunar oder mit sonstigen Methoden gebärfreudige Jahre der Reihe nach abklappern, nach "Kinderaspekten" Ausschau halten und zählen. Aber sicher, wieviele Kinder eine Frau zu erwarten kann, kann ich mit jetzt bekannten astrologischen Einblickmethoden nicht sein.
 
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Hallo alle,

Das sehe ich auch so. Aber wie ist es, wenn man einem anderen Menschen sein Horoskop nahe bringen möchte oder ihn sogar in der weiteren Vorgehensweise berät. Da sind wir nämlich wieder beim Eingriff in das Leben/Schicksal eines anderen Menschen.
Darf Astrologie/Astrologe das überhaupt. hi2us Antwort ist mir ja schon bekannt: alles ist determiniert, selbst die Ratschläge des Astrolgen gehören in dieses Programm.
Mir gehts damit nicht besonders gut, obwohl es ja ein klasse Argument für alle Ratschläge und Vorhersagen und damit Beeinflussung der Fragenden ist.

Liebe Grüße
Gabi

Astrologie hat heute keine allgemeingültigen Ausbildungs- und Berufsausübungsrichtlinien, man sieht an den Posts, wieviele verschiedene Zugänge es gibt, auch solche, die Katze beschreibt, Horoskop als Konzentrationsmittel, in einer Reihe mit Gummibärchen (I Ging Prinzip, trefflich formulierte Gedanken, finde ich), Kristallkugel (kann sich jemand noch an die Wahrsagerin aus Linz erinnern?), Pendel, Karten usw., für die Menschen, die hellsichtig begabt sind.

Selbsterkenntnis... ja warum nicht? Hat jeder Hobbyastrologe überhaupt geschaut, ob er astrologische Betätigung/Begabung überhaupt angezeigt hat und wie sie aspektiert ist noch dazu? Das ist nämlich ein Punkt, der ein Kontraargument wäre bei meiner Ideallvorstellung, jeder sein eigener Astrologe. Ich denke da ganz konkret an einen jungen Mann, der beinahe psychisch krank geworden ist, weil er sich intensiv mit eigenem Horoskop beschäftigt hat.

In einem anderem Thread hab die Frage der Supervision für Astrologen erwähnt, kein einziger Post zu diesem Thema.
 
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In einem anderem Thread hab die Frage der Supervision für Astrologen erwähnt, kein einziger Post zu diesem Thema.
Hab ich schon x mal angeschnitten, Paula ... Resonanz von null bis "z'was brauchmadas". Wobei die allermeisten - so mein Eindruck - das als Überwachung verstehen.

Zum anderen: Nein, gar keine Angel. Ich halte die Frage des Determinierten für eine sehr zentrale in der Astrologie, und das ist ja speziell mit der Stundenastrologie eng verbunden. Und es ist auch eine Grundsatzentscheidung: Wenn ich von determinierten Biografien ausgehe, wäre es tatsächlich unsinnig, so etwas wie psychologische Astrologie zu betreiben. Dann wäre ja jegliche Psychologie eh nichts anderes als ein illusionäres Konstrukt, das Silberstreifen von Freiheit am Horizont aufleuchten lässt.

Schade, dass - auch hier wieder - gern von Anhängern des Determinierten andere Positionen von vornherein als "knieweich" oder "anything goes" etc. abgekanzelt werden - wiewohl ich schon einsehe, dass die eingehendere Diskussion dieses Themas vermutlich das Forum hier überfordern würde. Drum einfach meinen Succus in Kürze: Auf der Basis eines evolutionären Weltbildes sehe ich den Nutzen von Astrologie gerade dort, wo sie nicht fixiert, sondern Alternativen anbietet, Horizonte weitet, Einsichten eröffnet und Handlungsspielräume eröffnet (was ich alles mit einem deterministischen Weltbild für unvereinbar oder zumindest krass widersprüchlich halte). Und das impliziert durchaus recht konkrete Beschreibungen von Zeitqualitäten für beliebig bestimmbare Betrachtungszeiträume - da ist durchaus auch Platz für Prognose, allerdings wohl oft eher mit dem Charakter des Orakels von Delphi: "Du wirst eine große Flotte vernichten...".

Ich lach mir ja dieser Tage häufiger heimlich ins Fäustchen, wenn ich so mitbekomme, was die Steuersünder der Nation momentan so umtreibt. Als hier vor x Wochen "Pluto im Steinbock" diskutiert wurde, hatte ich die Vermutung geäußert, dass die Exzesse des Kapitals, die ich unter Pluto im Schützen gesehen hatte, nun sozusagen gezügelt und zur Ordnung gerufen würden. Schon spannend, was da so aus den Untergründen hochgespült wird. Da verdichtet sich Zeitqualität zu konkretem Geschehen... und das ist evident in Übereinstimmung mit dem, was über diese Zeitqualität prognostiziert werden konnte, ohne sich auf konkrete Vorkommnisse beziehen zu müssen. Wenn das auch so ein "proof of the pudding" wäre, dann hätte sich für mich damit bestätigt, dass es durchaus auch ohne deterministischen Hintergrund möglich ist, zutreffende Aussagen zu den Potenzialen (!) von Zeit zu tätigen. (Überflüssig zu ergänzen, dass das ja nur ein mickriger Aspekt ist, der unter Pluto im Steinbock virulent wurde... bin schon gespannt, was da weiters kommen wird...)

Alles Liebe,
Jake
 
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