@Musik als erweiterte Dimension der Sprache: Finde ich auch spannend. Man drückt sich einfach auf die eigene Art und Weise aus. Der eine ist eher der analytische Typ, (wie ich - ich stehe auf Text
) der Nächste hat es mehr mit kreativen Prozessen und den schönen Künsten
@ritterliche Mystik:
Mir geht es an sich nicht um eine historische Rekonstruktion - eher um eine Re-Interpretation dahinter stehender zeitloser Konzepte. Meine These ist, das alles was uns am Mythos Rittertum fasziniert in Wahrheit eine Projektion unserer Vorstellungen zum Archetypen des Kriegers ist
Das wird im Mittelalter nicht viel anders gewesen sein, einfach weil die archetypischen Über-Ich-Projektionen die dahinter stehen selbst noch weit älter sind - das sind alles riesige Themen die sich da natürlich auftun - aber was will man Angesichts eines solch umfassenden Themas auch anders erwarten? In Wahrheit hat auch das etablierte Rittetrum im Laufe seiner Geschichte mit diesen Projektionen 'gespielt' - man sieht das ja schon an der semireligiösen Symbolik der Schwertleite (des späteren Ritterschlags) und ähnlichem. Es gibt dahinter also einen konkreten geistigen Weg - mein Experiment in dem Sinne war diesen a) auf Basis der damals allgemein zur Verfügung stehenden 'christlichen' Denkmodelle (viele waren auch älter und dürften eigene und andere Ursprünge haben - siehe Gralsmythos) für mich 'neu' zu spinnen. Und b) mir die Frage zu stellen wie das Ergebnis dessen als 'geistiger Weg' in einem modernen, pazifistischen Setting aussehen könnte.
Leseprobe dazu findet man hier (
http://www.xinxii.com/gratis/116825rd1317378854.pdf ) - Ich will jetzt nicht unbedingt Werbung dafür machen, die Einleitung bringt es aber gut auf den Punkt.
"Die alten Schwertmeister begannen ihre Lehren oft mit einführenden Lehrsätzen, die dem moralischen Handeln der Schüler auf dem Weg des Schwertes dienen sollten. Wieder andere - Mystiker wie Johannes Rothe - begannen ihre Werke über die Ritterschaft mit Gedichten über unseren Zugang zu dem Geheimnis des Göttlichen. Manche mittelalterliche Autoren stimmten Hymnen für andere segenverheißende Entitäten wie Heilige oder die Jungfrau Maria zu Beginn ihrer Werke an - was von der Warte heutiger, ritterlicher und postmodern-christlicher Mystik unangebracht schiene. In dieser Einleitung in ritterliche Mystik, geht es uns darum, eine kontemporäre Re-interpretation des wahren Weges der Ritterschaft vorzunehmen, um in unserer Zeit, als Menschen die am Anbeginn eines neuen Jahrtausends unserer Zeitrechnung leben, verstehen zu können, was es mit dem Mythos Ritterlichkeit auf sich hat – und warum dieser für viele Menschen heute nach wie vor von ungebrochener Faszination ist. " (Ritterspiegel 2011, 2.) Eine heldenhafte Perspektive, Seite 6)