Sozialphobie - eine "natürliche" Reaktion ?

RegNiDoen schrieb:
Ich Deinem Alter hatte ich das Problem, daß mein Geist meinen Körper so "überstrahlt" hat, daß ich meinen Körper nicht wirklich spüren konnte. Weil ich in meiner Wahrnehmung keinen körperlichen Bezugspunkt hatte, den ich spüren konnte, war meine Wahrnehmung immer nach außen gerichtet- damit meine ich nicht die Materie, sondern die Gefühle und Gedanken, die Erlebnisse in mir verursachten. Obwohl diese Denken und Fühlen eigentlich in uns drin stattfinden, habe ich sie als "von außen an mich herangetragen" empfunden. Ich war eben "bewußt" und bin es immer gewesen. Andere haben nicht dieses "Glück"...

Moludeami schrieb:
Ich sehe es auch so, dass es aus der Kindheit rühren kann.
Wenn im Härtefall z.B. ein Kind kaum Kontakte mit gleichaltrigen (ausserhalb der Familie) haben darf und es von seiner Umwelt an allem was sein Verhalten hergibt kritisiert wird, ist das Kind praktisch darauf trainiert seine gesammte Aufmerksamkeit auf seine Umwelt zu richten. Es lernt auch das kleinste Signal der Stimmungen anderer zu empfangen und führt es automatisch mit sich selbst in Verbindung, um darauf wie gewünscht zu reagieren.
Im Grunde fördert diese Erziehung im o.g. Beispiel die emphatischen Fähigkeiten die jeder in sich trägt imens, aber sie lässt die Fähigkeit im sozialen Miteinander völlig verkümmern!

Wow

Es ist erstaunlich, wie plötzlich in einem Thread all meine Probleme auf eine Ursache zurückgeführt werden. Schon lange schlage ich mich mit diesen Problemen herum: Empathie, die mich nicht mehr mich selbst spüren lässt, ich kann meinen Körper, meine Empfindungen, ja meinen Willen nicht mehr wahrnehmen, und meine ganze Aufmerksamkeit liegt in meinem Geist, der von Gedanken und Informationen überflutet wird, und ich kann sie nicht abstellen. Eine Massenphobie habe ich nicht, aber sobald ich mich in einem Raum mit vielen Menschen befinde wird mein Kopf regelrecht mit Gedanken überflutet. Was mich auch sehr belastet ist, dass ich in der Öffentlichkeit, wie von RegNiDoen und Moludeami beschrieben, unbewusst versuche allen gerecht zu werden. Das heißt, ich bin nur noch ein Wesen, das sich innerhalb der von den anderen Personen gedachten oder gefühlten Erwartungssystemen bewegt. Leider bleibt da nicht sehr viel Bewegungsfreiheit mehr für mich. Es lässt sich auch ohne berauschende Substanzen nicht ändern. Ich bin manchmal richtig wahnsinnig davon geworden. Ich bin dann nur noch ein Roboter, so fühle ich mich, der dann auch noch, weil er schwach ist, die negativen Vibations der anderen schluckt. Und genau das ist in meiner Kindheit passiert: Keine Freunde, keine Geschwister, seltene soziale Verbindungen bis nach der Pubertät. Innerhalb der letzten 6 Jahre hat sich viel getan, ich bin offener und kommunikativer geworden, aber ich habe immernoch das Gefühl, ich weiß gar nicht wer ich selbst bin, und als ob ich die Befehle in meinem Kopf befolge ohne zu wissen von wem sie kommen. Sehr oft sehe ich keinen Ausweg mehr und denke nur noch an Flucht, Flucht vor allem und allen. Ich will nur ich selbst sein.

Leider ist die Einsamkeit der Ort, der mich mittlerweile nicht mehr glücklich macht, im Gegensatz zu früher. Harte Arbeit habe ich mir aufgetragen.

Es ist auch ein Unterschied zwischen Empathie und meinen "echten" Gefühlen. Das erste ist zwar schon ein Gefühl, aber eher in Richtung wissen, verstehen, deuten.
Eigene Gefühle kenne ich kaum, was dazu führt, dass ich emotionale Begegnungen nicht loslassen kann.
Und die Emotionen, de ich von anderen auffange, treffen immer direkt ins Solarplexuschakra und/oder ins Herzchakra. Dort fühlen sie sich an wie energetische Steine, schwer, hart, und nicht mehr loszuwerden.

Wenn das passiert, wünsche ich mir Ruhe und Entspannung. Abgrenzung. Aber nicht alleine sein. Denn dort erwarten mich meine eigenen Paranoia, die ohne den Austausch mit anderen stärker werden.

Ich danke euch dass ihr mir jetzt schon so geholfen habt.

Liebe Grüße

Zalika
 
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RegNiDoen schrieb:
Auch heute- daran wird sich auch niemals nichts ändern- empfinde ich mein Leben lieber nicht- die Emotionen, die ich erleben muß, um mich aus allem zu lösen, die erlebe ich. Mir hat es übrigens geholfen, mich mit dem tibetischen Buddhismus auseinander zu setzen- hier wird das Leben mit seinen Emotionen und Gedanken klar und lichtvoll als Leiden erkannt. Und vor Leiden- na, davor habe ich tatsächliche eine Phobie, das ist menschlich und göttlich, denke ich.

Diese Erfahrung durch den Buddhismus habe ich auch schon gemacht... jedoch ist mein Standpunkt mittlerweile ein etwas anderer... ich will nicht sagen das die "Leidenstheorie" falsch ist, doch ich persönlich habe mich für einen etwas anderen weg entschieden...

RegNiDoen schrieb:
Wenn Du die ein komplett bewußtes Leben hast, dann laß es einfach entstehen. Halte ruhig Abstand- es ist nicht notwendig, sich mit Äußerem zu verbinden, die Verbindung im Inneren ist ausreichend und beinhaltet das Äußere. Mach Dir keine Sorgen- du bist auch noch sehr jung und dann noch das Abi (von Deiner Ebene aus müßte das doch völlig hirnrissiger Scheiß sein, den man da lernt).

Liebe Grüße, RegNiDoen

Ja, genauso denke ich sehr oft :)
nur leider ist Schule ein System das der Mensch braucht um seine Ziele verwirklichen zu können (Ausbildung - Berufswahl - Möglichkeiten und Chancen)
ich wünschte unsere Mentalität und unsere Vostellung vom Leben wären nicht immer so Materiell (ja geradezu rational) geformt...

Aber wie Du auch selbst schon gesagt hast : "Die Verbindung im Inneren ist ausreichend und beinhaltet das Äußere"

Danke Dir ;)

sayo...martin
 
Moludeami schrieb:
Moin BlackSpider,


Vielleicht kommt das ja das Verständnis für die sog. rationalen Dinge ja mit der Zeit. Denn im Grunde, und das schriebst Du ja selbst, ist alles eins. :)
Habt ihr schon Franz Kafka gelesen.

Viel Erfolg!

Auch dir möchte ich Danken :)

Jap haben wir, und ich fand es Klasse (im Gegensaz zu meinen Mitschülern).
Wir haben jedoch nur "Die Verwandlung" gelesen (als Einstieg für den Deutsch LK)...

öhm...wieso fragst du? ^^°

sayo...martin
 
Hallo!
Wenn sich nicht grad riesiges Selbstwertgefühl mit zu großer Offenheit für Fremdenergie paart, kanns einem schon so gehen wie Dir. Phasenweise kenne ich das auch sehr gut von mir selbst.
Den Abstand nach außen hin bekommt man angeblich ganz gut mit
- Moosachat (das ist ein Achat, in dem Moos eingeschlossen ist), aber auch mit einigen Blütenessenzen der kalifornischen Essenzen (z.B.:
- Corn bei hoher Sensibilitätund Empfänglichkeit - geistig-spirituelle Überbetonung;
- Dill bei übermäßiger Stimulation durch äußere Einflüsse und Erfahrungen;
- Goldenrod bei mangelnder Selbsicherheit, unbewußtsein über Dein wahres Wesen, Bedürfnis nach Anerkennung durch die Anderen;
- Lavender bei Überbeanspruchung des Nervensystems aufgrund von Überempfindlichkeit gegenüber oder Überschwemmung durch Außenenergien, besonders geistiger Art)
LG VIII
 
Hallo Gabi :) !

Gabi schrieb:
Wenn Du die Einheit empfindest, dann sei dankar dafür ! Die Menschen sind auf der Suche danach und Du versteckst Dich vor ihr. Kann das natürlich nicht Bestimmtheit sagen, aber es scheint mir so zu sein.

Jeder Mensch besitzt auch eine Schattenseite. Wenn einer empathisch ist, dann spürt er beide Seiten. Wie kann er sich dankbar empfinden, wenn er den Schatten der Umgebung mitspürt, wo der Eigene dem Menschen schon zu schaffen macht? :dontknow:

Zum Thema: Nicht jeder Sozialphobiker ist gleichzeitig ein Empath, wobei jeder Empath die Sozialphobie kennen dürfte.
 
proyect_outzone schrieb:
Ich lass mir übrigens nie was anmmerken, wenn ich über den gegenüberstehenden negativ denke. Ich behandele stets alle Menschen höflich und so, als währen sie mir völlig unbekannt. Sie zeigen ihr verhalten mir und anderen gegenüber von ganz allein, ohne das ich was dazu tun muss.

Ist der Andere auch empathisch, dann bedarf es keiner Worte. Der weiss dann, dass du ihn als A****l*** betrachtest. :)
 
Karthasix schrieb:
Auch ich sehe einen Zusammenhang zwischen psychologischen/psychiatrischen Symptomen und (unkontrollierter)Empathie. Man muss nicht unbedingt um die Welt reisen oder ein Kriegsgebiet besuchen. die Informationsflut über die Medien reicht aus um sich verbunden zu fühlen mit Elend und Leid in der Welt. Man muss nicht selbst auf eine Mine steigen um zu wissen, das es einen da zerfetzt.


Ab 22 Uhr läuft auf dem einen Fernsehkanal ein Porno und auf den Anderen ACTION. Lauter Hormone und Blut, da flattern einem ja schon die Ohren.
c090.gif

Nix für lammfromme Persönchen. *g* :)
 
Hallo,

Ist der Andere auch empathisch, dann bedarf es keiner Worte. Der weiss dann, dass du ihn als A****l*** betrachtest.

Aber außenstehende würden nach dem sie mir ein Photo von der Person zeigten, garantiert nicht lügen, wenn ich ihnen die eigenschaften der mir völlig unbekannten Personen erklähre.
Gruß
proyect_outzone
 
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