Nun angenommen, ihr begegnet einer Person aus einem anderen Land, die euch fragt:
"Beschreibe, so kurz wie möglich, was ist die grundlegende Botschaft des Buddhismus"?
Das kann in einem kurzen Satz, einem Ausspruch des Buddha selbst, beantwortet werden: "Nichts, was immer es auch sei, sollte ergriffen oder festgehalten werden.
Die Verhaftung an die Sexualität ist vielleicht die stärkste Verhaftung, die der Mensch besitzt, an die er festhält. Durch die Enthaltsamkeit besteht die Möglichkeit, sich vollkommen davon zu lösen.
Wenn Objekte mit dem Auge in Berührung kommen, beobachtet und identifiziert sie; erkennt, was in Bezug auf das Gesehene, was es auch sei, zu tun ist. Aber lasst nicht zu, dass Zuneigung oder Abneigung sich erheben. Wenn ihr erlaubt, dass sich Zuneigung bildet, werdet ihr begehren; wenn
ihr erlaubt, dass Abneigung entsteht, werdet ihr zu vernichten wünschen. So kommt es, dass es Liebende und Hassende gibt. Das ist es, was man "das Selbst" nennt. Den Weg des Selbst zu gehen, bedeutet Leid und Täuschung. Wenn ein Objekt gesehen wird, lasst Intelligenz und Achtsamkeit walten. Lasst nicht zu, dass eure geistigen Unreinheiten euch zum Ergreifen und Anhaften nötigen. Bringt genügend Verstand auf, um zu erkennen, welche Art von Handlung richtig und angemessen ist. Sollte keine Handlung erforderlich sein, dann ignoriert das Objekt.
Sollte durch das Objekt irgend eine Handlung geboten sein, dann geht mit voller Achtsamkeit und Intelligenz vor, ohne dabei die Selbstillusion entstehen zu lassen. Auf diesem Wege erzielt ihr die gewünschten Resultate und kein Leid kommt auf. Dieses ist ein sehr bündiges Praxis-Prinzip und sollte zu den Erlesensten gezählt werden.
Dhamma-Prinzipien für kluge Leute