Wann ist es wirklich Enthaltsamkeit :-) ...

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Maraiah

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Hallo mara
Das kann ich so unterstreichen und bestätigen.
Es funktioniert mit Selbstbeobachtung und dem Erkennen, was mir selbst gut tut und was nicht.
Nach dem "Try and Error" Prinzip probiere ich aus und enthalte mich dem Verhalten, dass keine guten Wirkungen auf mich hat.

Der Begriff "Enthaltsamkeit" hat für mich etwas Dogmatisches und Endgültiges.
Ich glaube vielmehr, dass es in bestimmten Zeiten sinnvoll sein kann, sich von etwas zu enthalten, während es zu einer anderen Zeit hilfreich sein kann, es nicht zu tun.

ich bin auch da nicht für ein entweder/oder, sondern ein sowohl als auch. Es mag auch Dinge geben, denen ich mich wirklich völlig enthalte - aber dann ist es eben auch in mir so angelegt. Ich würde mich zb. nicht zu Sex zwingen, wenn ich nunmal nicht will oder den Drang dazu verspüre :) ... oder rauchen zb. - da enthalte ich mich auch absolut und vollständig - wenn man von eingeraucht werden mal absieht. Oder von Räucherstäbchen ...

Ich kenne aber Leute, die zb. ab und zu mal in der Natur zur Pfeife greifen, auch aus rituellen Gründen zb. ... sowas kann ich mir dann auch wieder vorstellen. Aber im Grunde merke ich gerade selbst, dass ich da tatsächlich noch Ängste in mir habe, und glaube, ich würde wieder rauchen, wenn ich es jetzt wieder probieren würde ... das überrascht mich jetzt, aber schön, dass es bei dem Gespräch zu Tage kommt. ;)

Der Grad der persönlichen Enthaltsamkeit ist für mich abhängig von der erfahrenen Wirkung, die die Enthaltsamkeit, von diesem oder Jenem, in mir ausgelöst hat.
Leben ist Wandel.
Das heißt eben auch, dass sich auch mein Bedürfniss, mich etwas zu enthalten, einem Wandel unterworfen ist.
Jede Handlung macht nur in ihrem gesamten Kontext Sinn oder nicht Sinn
Liebe Grüße
Bonobo

Ja genau. jetzt sagst du es ja selbst. Man muss es im Kontext sehen. Nichts darf mE im Grunde knallhart und immer konsequent sein, weil es dann eher "starr" wird. Ich denke da an mein Beispiel mit dem "Gleiches heilt gleiches" oder oft habe ich bemerkt, dass ich etwas, dass ich nicht mehr wollte doch noch einmal erfahren habe, intensiv, weil mir das beim "Neinsagen" später half. Der Entschluß war dann fester, weil die Erfahrung einfach das "Nein" noch mal bekräftigt hat.

Ich finde es nicht immer leicht zu entscheiden, was nun gut ist, was falsch - vll. bin ich deshalb auch diesen Weg des immer wieder tuns gefahren und hab mich halt den Abstürzen gestellt.
 
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Hi Opti.

Ich bewundere wirklich deine Geduld und Ausdauer, aber es paßt schön zum Thema Enthaltsamkeit und im Grunde muss ich dir jetzt doch recht geben. Wenn du dein Enthaltsam sein brichst, eskaliert das ganze wie du siehst :)) ... bzw. gesehen hast.

Hihi ... solch massiven Provokationen standzuhalten ist fast unmöglich, oder ? *lach ...

Was ist für dich die Lösung ? Was wirst du tun ?

Meines Erachtens müßtest du jetzt kapitulieren ... denn du kannst ja eben nur dann dich einer Reaktion enthalten, wenn du dich nicht mehr provoziert fühlst.

Ich meine das durchaus sachlich: Denn mir scheint es meine Herangehensweise zu bestätigen. Es bringt nichts sich zwanghaft zu enthalten, die Enthaltsamkeit muss sich aus sich selbst ergeben - also in dem Falle darf es dich nicht mehr provozieren und ignorieren scheint ja ganz offensichtlich nicht der rechte Weg zu sein. Darauf anspringen ist es aber meiner Meinung nach auch nicht ...

Obwohl ich jetzt langsam tatsächlich eine Idee bekomme von dem was du die ganze Zeit predigst *lichtaufgeh* - du hast die Lösung nämlich mE selbst formuliert.


Mit dem besten Wein, magst du beim Alkoholiker vielleicht sogar recht haben. Ob das aber auch für die Weinbrandbohne gilt, kann ich nicht sagen. Ich trinke ohnehin kein Alkohol. Die Erfahrung sagt aber wohl, dass der Alkoholiker nie wieder Alkohol trinken sollte. Aber das weißt du ja selber.

Sag ehrlich: Ist es die Erfahrung oder ist es das, was alle sagen und wir - bzw. die Betroffenen deshalb glauben. Somit hat man ihnen "Angst" gemacht und sie probieren es erst gar nicht. Obwohl - logo, solange niemand ihnen etwas anderes glaubhaft machen kann, solange ist es wohl auch besser, wenn sie es nicht probieren, weil sie sich ihren Glauben bloß immer wieder selbst bestätigen würden und bei so heftigen Problemen wie dem Alkoholismus oder zb. auch der Drogensucht muss man das wohl nicht ausprobieren :) ...

Wenn ich das nun mit meiner Angst vor dem Rauchen vergleiche, dann sind es Dinge im Leben, die uns wirklich "schlimm" waren, die wir dann hinterher auf keinen Fall mehr wollen und so gehen wir - wie Rita ja auch sagt - dieses Risiko verständlicherweise nicht mehr ein. Logo. Und vernünftig ;) - aber eben nicht "Heilung" und auch nicht "Angstfrei".

Was werde ich tun ? So wie ich mich kenne, werde ich mal eine Rauchen ... so eine wie früher, selbstgedreht. Da gab es so einen Tabak mit Whisky drin ... mmmmh ... *loooool* oder eine von denen Seelenflügel immer schrieb mit Salbei gedreht. Hach, ich mag mich :liebe1: :clown: :weihna1

Ich denke, unsere Differenzen kommen daher, dass wir andere Zielsetzungen haben. Ich hatte vermutet, wir haben dieselben Ziele. Wenn du natürlich eine andere Zielsetzung hast, dann kann ich natürlich auch deinen Wunsch verstehen, mit einem Partner zusammen zu leben. Aber ich habe andererseits die Befürchtung, du könntest etwas verlieren, was du vielleicht inzwischen gewonnen hast. So wie es der Frau geschehen ist, von der ich berichtete.

Ich habe ja schon davon geschrieben, dass ich das bereits einmal erlebt habe. Und es gab dann eine zweite Situation viele Jahre später, da habe ich nicht mal gemerkt, dass es wieder in die gleiche Schiene lief und bin gar nicht auf die Idee gekommen ... nix ist passiert, ich habe der Versuchung nicht nur "widerstanden" - es war gar nicht mehr Thema. Es hat sich verändert, aufgelöst - und das ist mE das wichtige: Denn jetzt brauche ich keine Angst mehr haben und nicht mehr darauf achten, mir sorgen machen und mich verbiegen. Jetzt "weiß" ich einfach: Diese Geschichte ist vorbei - ich brauche diese Erfahrung nicht mehr. Erkennst du den Unterschied ?

Die Erfahrung,die ich jetzt anstrebe ist anders und was dann passiert kann ich dir erst sagen, wenn ich es ausprobiert habe und das werde ich tun. Ich werde mich da gar nicht auf irgendwelche Spekulationen einlassen ...

Ich habe nicht in erster Linie das Ziel, erleuchtet zu werden, sondern mir geht es im wesentlichen um Heilung. Aber ich glaube, Erleuchtung und Heilung sind wohl identisch.
Wenn du sagst, dir geht es darum, deine Muster, deine Blockaden, deine Verletzungen zu erkennen und zu lernen, sie zu artikulieren, damit umzugehen, dann gehört für mich zur vollständigen Heilung die vollkommene sexuelle Enthaltsamkeit zum Heilungsprozess dazu.

Ja. Aber was ist wenn die Heilung dann vollbracht ist ? Ich lasse das auf mich zukommen und dann sehe ich ja, was ich wirklich fühle, will, möchte und was mir dann tatsächlich begegnet ... was erleuchtung ist weiß man erst, wenn man es erlebt. Vorher stellt man sich was vor oder interpretiert was in die Erzählungen von anderen hinein, die es erlebt haben. Aber wissen kann man nur, was man selbst erlebt.
 
Hallo Mara :)

Wenn ich das nun mit meiner Angst vor dem Rauchen vergleiche, dann sind es Dinge im Leben, die uns wirklich "schlimm" waren, die wir dann hinterher auf keinen Fall mehr wollen und so gehen wir - wie Rita ja auch sagt - dieses Risiko verständlicherweise nicht mehr ein. Logo. Und vernünftig - aber eben nicht "Heilung" und auch nicht "Angstfrei".

Das mag für dich gelten. Ich bin so "heil", wie es geht und ich habe keine Angst. Aber es wäre schlicht dämlich, wenn ich mir die Erfahrung, dass ein Schluck genügt, um mich wieder in die körperliche Abhängigkeit zu bringen, wieder und wieder mache. Das habe ich bereits getan und ich bin immer wieder auf die Fresse gefallen. Nämlich an jedem Tag, an dem ich wieder besseres Wissen trank.

Für mich ist diese "Enthaltung" kein Zwang, ich vermisse nichts. Ich renne nicht weg, wenn mich jemand mit seiner Fahne anhaucht. Aber ich suche auch nicht mit Fleiß Situationen, in denen das geschehen könnte. Mein Leben ist derart ausgefüllt, dass ich an Alkohol nur selten einen Gedanken verschwende. Für mich zählt nur, dass mein inneres "Alarmsystem" anspringt, wenn ich mich aufs Eis begeben könnte.

Ich bin nach 4 Jahren so "heil", wie man nur sein kann nach einer solchen Karriere. Dennoch ist der körperliche Faktor (die Veränderung im Stoffwechsel) unumkehrbar. Das muss ich nicht mehr ausprobieren, denn ich habe an die mehrere hundert Male ganz deutlich gespürt, dass das so ist.

Das spannende an "Abstinenz" jeglicher Form ist für mich: Wann schafft es jemand, sich von dem zugrunde liegenden Thema nicht mehr beherrschen zu lassen. Und da ist es meines Erachtens ziemlich wurscht, ob das Sex, eine Droge, das zwanghafte Putzen oder sonst etwas ist.

Liebe Grüße
Rita
 
Das spannende an "Abstinenz" jeglicher Form ist für mich: Wann schafft es jemand, sich von dem zugrunde liegenden Thema nicht mehr beherrschen zu lassen. Und da ist es meines Erachtens ziemlich wurscht, ob das Sex, eine Droge, das zwanghafte Putzen oder sonst etwas ist.
Liebe Grüße
Rita

Ja, so habe ich das gemeint: Die zugrunde liegenden Themen müssen angeschaut werden und dann hört es auf uns zu beherrschen. Das dauert aber mE länger als 4 Jahre. Ich rauche seit ca. 10 Jahren nicht mehr und hab es heute kapiert. Genau hier in dem Thread.

:)
 
Hallo mara...

Ich meine das durchaus sachlich: Denn mir scheint es meine Herangehensweise zu bestätigen. Es bringt nichts sich zwanghaft zu enthalten, die Enthaltsamkeit muss sich aus sich selbst ergeben - also in dem Falle darf es dich nicht mehr provozieren und ignorieren scheint ja ganz offensichtlich nicht der rechte Weg zu sein. Darauf anspringen ist es aber meiner Meinung nach auch nicht ...

Ich habe vorhin den Threat "Meditation und Sex" noch einmal durchgeblättert. Und so wie die Diskussion verlief, war es eine Katastrophe. Da wird von allen Seiten hemmunglos auf mich eingedroschen. Mit allen Mitteln wird versucht, mich zum Schweigen zu bringen und aus dem Threat zu vertreiben. Hätte ich auch nur einmal solche Sprüche geäußert, wie sie von anderen dort geäußert wurden, dann hätte man mich bestimmt gnadenlos gesperrt.

Ich kann darum nur den Eindruck gewinnen, dass es oft nur darum geht, mich zu verletzen. Das macht vielen offensichtlich großen Spass und sie beteiligen sich ganz munter daran. Und die Moderatorin Kinaree steht daneben, schaut dem Treiben zu, anstatt ihres Amtes zu walten.

Wie die Einstellung von Kinaree ist, kann man ja daran erkennen, dass sie nicht einmal bereit ist, meinen Wunsch zu tolerieren, mich doch bitte mit ihren Beiträgen in Ruhe zu lassen. Nein, sie muss immer wieder neues Öl ins Feuer gießen. Wenn jemand den Wunsch äußert, man möge ihn doch bitte in Ruhe lassen, dann sollte es doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, diesen Wunsch zu akzeptieren. Und gerade ein/e Moderator/in sollte da doch wohl mit gutem Beispiel voran gehen. Alles andere kann man eigentlich schon fast als Mobbing betrachten.

Und auch das was Sat Naam im neuen Enthaltsamkeitsthreat von sich gegeben hat, ich meine diesen Beitrag, kann man eigentlich nur als Beleidigung auffassen. Aber kein Moderator sah sich genötigt, dagegen etwas zu unternehmen. So viel zur Arbeit der Moderatoren.

Sag ehrlich: Ist es die Erfahrung oder ist es das, was alle sagen und wir - bzw. die Betroffenen deshalb glauben. Somit hat man ihnen "Angst" gemacht und sie probieren es erst gar nicht.

Warum willst du unbedingt wieder Alkohol trinken? Ich trinke auch keinen Alkohol, obwohl ich nie ernsthafte Alkoholprobleme hatte. Mein Verhalten war eher so, dass ich mäßig aber regelmäßig getrunken habe. Aber irgendwann habe ich erkannt, dass ich es eigentlich nur getan habe, um vor meiner Angst davon zu laufen. Und dann habe ich es sein lassen. Und heute vermisse ich den Alkohol nicht. Sei doch froh, dass du keinen Alkohol mehr trinkst.

Ich glaube, dass die Erfahrungen der Anonymen Alkoholiker richtig sind, wenn sie sagen, der Alkoholiker sollte nie mehr Alkohol trinken. Ich glaube schon, dass die wissen, warum sie das sagen.

Ich habe auch einmal selbstgedrehte Zigaretten geraucht. Aber ich würde heute keine Zigarette mehr anfassen, weil ich Angst davor habe, die Sucht könnte mich wieder in ihren Bann ziehen. Man merkt das ja manchmal, wenn einem der Zigarettenduft in die Nase steigt. Und von der ersten Zigarette bis zur Nikotinsucht ist es wohl kein weiter Weg.

Ich weiß natürlich nicht, wie deine Partnerschaft ausgesehen hat, insbesondere, wie euer Intimleben ausgesehen hat. Aber ich bin davon überzeugt, dass man ganz schnell wieder in die sexuelle Verhaftung geraten kann, wenn man zuvor vollkommen frei davon war. Und wenn ich sage, dass man frei davon ist, dann meine ich, dass man zu keiner Zeit irgendeinen Wunsch mehr nach Sexualität mehr hat.

Wenn das geschieht, gibt es keinerlei erotische Gedanken mehr. Vielleicht muss man in diesem Punkt auch zwischen Frau und Mann unterscheiden. Ich glaube, Männer neigen stärker dazu, sich in die Sexualität zu verhaften, weil sie leichter von ihr angesprochen werden.

Aber ich möchte noch einmal daran erinnern, was der Frau geschehen ist, die sich nach ihrer Enthaltsamkeit, in der sie die Seligkeit gefunden hatte, nach der sie immer gesucht hat, wieder auf eine Partnerschaft eingelassen hat. Der springende Punkt ist also vielleicht, wie weit man sich aus der sexuellen Verhaftung lösen konnte. Sie sagte ja auch, dass sie in der Zeit ihrer Seligkeit, keine erotischen Wünsche mehr hatte.

Mir scheint außerdem, dass die sexuelle Verhaftung vielleicht am schwersten zu meistern ist. Viele Menschen schaffen es zwar, sich von der Nikotinsucht zu befreien. Aber die Befreiung vom Alkohol und aus der Esssucht sind wohl noch schwerer. Und kaum einer schafft es, sich aus der sexuellen Verhaftung zu lösen. In den letzten 30 Jahren sind etwa 100.000 katholische Priester, die das Gelübde des Zölibats abgelegt haben, wegen des Verstoßes gegen das Zölibat, aus ihrem Amt entfernt worden.
 
Liebe Mara :)

Ja, so habe ich das gemeint: Die zugrunde liegenden Themen müssen angeschaut werden und dann hört es auf uns zu beherrschen. Das dauert aber mE länger als 4 Jahre. Ich rauche seit ca. 10 Jahren nicht mehr und hab es heute kapiert. Genau hier in dem Thread.

Das mag für dich so sein. Bei mir ging es eben schneller. Weil ich Hilfe bekam, mir genau das Thema ansehen zu können, dass der Ursprung war. Und im Zuge dessen habe ich auch andere Dinge kapiert bzw. ich sah sie einfach anders, obwohl sie "objektiv" nicht anders waren.

Ich denke, solche Prozesse lassen sich in Jahren kaum messen. Ich kenne Süchtige, die sind seit Jahrzehnten clean, aber im Kopf, im Erleben, im Fühlen eben nicht. Sie sind dann halt auf ihre eigene Weise "clean", aus Trotz, aus Stolz, aus was auch immer. Mir war wichtig, nicht nur das "Symptom" loszuwerden, ich wollte halt mehr. Vielleicht Glück, dass ich bekam, was ich wollte. Denn erzwingen kann ich das nicht, höchstens durch meine Haltung dazu "vorbereiten".

Liebe Grüße
Rita
 
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zur Begründung siehe die vorherigen Threads, danke.
 
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