Guten Abend zusammen,
ich habe ehrlich gesagt nicht alles durchgelesen, weil ich das Diskussions-Niveau für meine Verhältnisse zum Teil schon wieder sehr abschreckend finde. Möchte dennoch ein paar Zeilen hinzufügen.
Da ich Karten lege, gehöre ich wohl offensichtlich auch zu den "Esoterikern". Was Krankheiten betrifft, halte ich mich generell zurück und gehe bei Beschwerden einfach zu einem (Fach)Arzt. Aus aktuell eigener Erfahrung kann ich beitragen, dass ich aufgrund diverser Beschwerden (die ich hier aus persönlichen Gründen nicht nennen werde) seit einem dreiviertel Jahr von Arzt zu Arzt laufe, 3 Blutbilder mit unterschiedlichen Wert-Checks hinter mir habe, Hormone überprüfen lassen, Ultraschall, Röntgen, usw. usf. Verschiedenste Diagnosen durfte ich mir anhören, doch helfen konnte niemand! Wirklich keiner! Oftmals bin ich auf absolute Ratlosigkeit und wilde Spekulationen gestoßen. Letztlich sagte ein Facharzt (Schulmediziner) zu mir, dass ich wohl eine Autoimmunstörung habe. Meine Psyche (die durchaus im Keller ist) überträgt sich auf das Immunsystem - die Psyche sagt "du bist schlecht, du bist nicht gut" und das Immunsystem reagiert, indem es den eigenen Körper bekämpft. Wer nun denkt "klar, da hat sie ja einen Deppen gefunden, der ihr genau so etwas sagt, was sie hören möchte", irrt. Mir wäre es wesentlich lieber, es gäbe eine organische Ursache, die man mit ein paar Tabletten, Spritzen oder sonst was behandeln könnte, als nun da zu sitzen und mir verzweifelt zu überlegen, was ich tun kann / muss, damit das alles aufhört. Sich selbst einzureden, dass man gesund ist (z. B. Affirmationen), ist nicht so einfach, wie sich das anhören mag. Dazu gesagt sei, dass Autoimmunstörungen /-krankheiten keine nachgewiesene organische Ursache haben.
Zum Thema Krebs:
ich finde es erstaunlich, dass man hier gerade diese Krankheit als Beispiel reinbringt... Denn wer sich mal damit auseinander gesetzt hat, wie Krebs entsteht, welche Ursache und was da genau passiert, sollte wissen, dass man auf diesem Gebiet heute nach wie vor von Entstehungs-THEORIEN spricht!! (man bediene Mr. Google oder Wikipedia, wer sich nun denkt "was redet die für Quatsch")
Krebs ist ein vom Körper fehlgesteuertes Zellwachstum. Bösartige Zellen entstehen und verdrängen gesunde Zellen. Im Internet findet man auch die nette Beschreibung "die Zellen begehen Selbstmord". Es gibt viele Faktoren, die als krebserregend eingestuft werden, letztlich sollte man jedoch bedenken, dass wir damit lediglich das Krebsrisiko erhöhen, denn schädlichen Faktoren sind wir Tag für Tag ausgeliefert, durch verschmutzte Luft, die Sonnenstrahlung, Trinkwasser usw. Ein gesunder Körper ist in der Lage, schädliche Faktoren abzuwehren und gesunde neue Zellen nachzubilden. Nun kommt es aber zu einer Ausartung, es werden schädliche Zellen gebildet. Das Immunsystem spielt hierbei eine entscheidende Rolle, denn in der Regel sollte unser Immunsystem in der Lage sein, die "feindlichen" Zellen zu erkennen und zu zerstören. Warum tut es das nicht? Und bei aller Liebe, unser Immunsystem - der Kontrolleur und Beschützer unseres Fleisch und Bluts - ist nicht allein durch Vitamin-, Mineralien- und Nährstoffgehalt bestimmt. Dass sich seelische Zustände auf unseren Körper niederschlagen können, ist messbar und wurde mehrfach beobachtet. Es lässt sich nicht abstreiten, dass hier Zusammenhänge zu finden sind. Dass Krebs durch psychische / seelische Einflüsse entstehen kann, wird bereits länger vermutet, konnte aber bislang nicht nachgewiesen werden.
Wieso sich viele bei dem Thema Krebs so zurückhalten und es als "komplex" bezeichnen, hat meiner Meinung nach schlichtweg den Grund, dass es sich hierbei nicht um Kopfschmerz oder Magenproblemen handelt, sondern um eine Erkrankung, an der jährlich unglaublich viele Menschen sterben und die ihre Spuren hinterlässt. Da sagt man eben nicht mal so am Rande "ja, den Krebs hast du jetzt, weil du alte Wunden nicht verarbeitet hast", um es mal sehr salopp auszudrücken.
Krebs ist definitiv das falsche Beispiel, um geistig-seelische Ursachen widerlegen zu wollen, da die Ursachen der ursprünglichen Entstehung nicht ausreichend genug belegt sind und seeeeeeeeehr viel Platz für Spekulationen lassen.
Letztlich läuft es - wie immer - auf das selbe Thema raus: man glaubt an das was man sieht oder sieht eben über den Tellerrand hinaus. Jedem das seine. Jeder darf an das glauben, an das er glauben möchte. Und selbst wenn ein Heilpraktiker / Energetiker beim Patienten lediglich einen Placebo-Effekt auslöst - finde ich - ist diesem Patienten damit doch auch geholfen?!
Schönen Abend noch!