Schicksal ?

hallo topper,
ich meine eher das gott nicht über das karma hinaus wirkt sondern eher mittels dem karma. auch glaube ich nicht das karma irgend etwas mit schuld zu tun hat sondern mit verursachung - dies ist nicht das gleiche. aber vielleicht könnten wir hierüber im SChicksal? thread unter kritischer esoterik weitersprechen?

Hallo Destructus,

Karma hängt immer mit Verursachung zusammen, wie du ja auch schreibst, um es noch genauer auszudrücken, mit Selbst-Verursachung. Das ist natürlich etwas genauer ausgedrückt, als wenn ich etwa von 'Schuld' spreche. Im Endeffekt meine ich aber dasselbe wie du, weil der Mensch fragt: "Wer ist schuld, dass das oder das in meinem Leben gerade passiert?" Und hier meint man eigentlich: "Wer hat dafür die Ursachen gesetzt?" 'Schuld' bezieht sich eher auf NEGATIVE Ursachen, die gesetzt wurden :) Man kann natürlich auch positive Ursachen setzen ... und dann würde man wohl weniger von Schuld sprechen.

Jedenfalls werden Ursachen gesetzt und das ist nur möglich, weil der Mensch über einen freien Willen verfügt. Genau genommen können wir gar nicht anders als ständig Ursachen zu legen. Oder ähnlich wie der Aussage von Watzlawick: "Man kann nicht nicht kommunizieren" gilt wohl, "man kann nicht nichts tun", denn auch "nichts tun" ist im Endeffekt ein Verhalten.

Karma ist ein Wirkungsgesetz nicht mehr und nicht weniger. Schicksal ergibt sich immer aus der Anwendung dieses Gesetzes und ist selbst-erschaffen. Dabei kennt man 3 Kategorien von Karma:

1. Sanchita Karma
= Vorratslager des gesamten Karmas, welches wir in den verschiedenen menschlichen Leben angehäuft haben

2. Pralabdha Karma
= vor einer Inkarnation wird ein kleiner Teil des Sanchita Karma (Vorratslagers) herangezogen, der die Grundlage für dieses Leben bildet. Das Pralabdha Karma ist dazu bestimmt im gegenwärtigen Leben abgetragen zu werden. Zum Zeitpunkt des Todes ist es vollständig abgewickelt.

3. Kriyaman Karma
= jenes Karma, das im gegenwärtigen Leben neu geschaffen wird und später zum Sanchita Karma dazukommt. So manche Teile werden meiner Einschätzung nach auch zusammen mit dem Pralabdha Karma abgewickelt.

3/4 des menschlichen Lebens wird vom Pralabdha Karma vorherbestimmt ... es ist selbst-verursacht und die Menschen sagen dazu "Schicksal". 1/4 unterliegt dem freien Willen des Menschen ... und er/sie kann hier selbst bestimmen und frei schöpfen.

believe schrieb:
Hi, Topper!

Wieso sollte sich Gott nach uns sehnen? Wir können zwar unsere Wahrnehmung von der Einheit abspalten, aber mehr auch nicht. Wir sind niemals, nicht den Bruchteil einer Sekunde von Gott getrennt! Deshalb muss Gott uns auch nicht zurückholen! Wir sind ein Teil von ihm und spielen hier mit einem unglaublichen Aufwand verschiedene Spiele!

LG

believe

Dass wir nicht von Gott getrennt sind stimmt, aber man muss dazu sagen, dass es die ABSOLUTE Perspektive ist, aus der heraus dies erkennbar ist. Wir leben aber in der RELATIVEN Begrenzung ... und hier gilt: Der Mensch ist sehr wohl von Gott getrennt und hat jede bewusste Verbindung zu Gott verloren. Nur deswegen ist es überhaupt möglich, dass es so viel üble Sachen in der Welt passieren. Es ist pure Illusion aus der menschlichen Sicht zu behaupten, wir wären von Gott nicht getrennt. Es ist der größte Fallstrick und das größte Übel danach zu leben ... denn der Mensch braucht dann nicht zu handeln (weil er ja schon im Göttlichen ist) und so wird sich die Seele niemals erkennen und aus dem Rad der Wiedergeburten entkommen können. Leider wirkt diese Strategie von Kal Purush, der erhaltenden/negativen Kraft ... bei vielen Seelen, damit sie in seinem Einflussbereich verbleiben. Er kontrolliert die unteren drei Ebenen und möchte nicht, dass sein Reich entvölkert wird. Aber in diesen Welten wird es immer ein Auf und Ab geben, Aufbau und Zerstörung. Freude und Leid gehen immer Hand in Hand und Kal gibt den Ton an. In den höheren Ebenen gibt es Orte die an Schönheit und Glückseligkeit kaum zu übertreffen sind ... aber auch sie unterliegen dem Prozess der Werdens und Vergehens und wenn diese Welt "untergeht" werden alle Seelen (die glaubten für immer in der höchsten Glückseligkeit zu leben) herausgeworfen ... und müssen womöglich wieder einen Körper annehmen ... und das ist peinhart ... Kal kennt eben keine Gnade. Da muss man sich schon an Gott selber wenden. Er ist die einzige Rettung.

Ich schreib dir was, was ich neulich in mein Blog gepostet habe ...

... Und so wird in unserer Welt überall Leben durch Leben zerstört (vgl. Luft, Wasser, Nahrung, überall wird Leben zerstört). In einer solchen Welt, in der sich ein Geschöpf vom anderen ernährt, ist es unmöglich Gerechtigkeit oder Seelenfrieden zu empfinden. Es gibt nirgendwo Sicherheit und Ruhe. Deswegen entschieden sich die alten Weisen dafür, dass es besser sei diese Welt aufzugeben, als sie bemerkten, dass sich die Geschöpfe gegenseitig vernichten. Sie fanden, dass es in einer solchen Welt keinen Frieden des Geistes geben konnte, und es unmöglich war Seligkeit zu erreichen bis sich die Seelen nicht von den Banden, welche sie angekettet halten, losreißen und es eine Torheit war, die Freuden dieser Welt als ein Mittel zur Glückseligkeit zu betrachten, weil sie zur Hölle führen und die Seele weiterhin durch Karma und Unreinheiten festbinden. Sie stellten fest, dass es unmöglich war, durch irgendwelche weltlichen Umstände Seelenfrieden zu finden, und dass Glückseligkeit im Menschen liegt und in dem Ozean, von welchem er ein Tropfen ist ...

lg
Topper
 
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Jedenfalls werden Ursachen gesetzt und das ist nur möglich, weil der Mensch über einen freien Willen verfügt. Genau genommen können wir gar nicht anders als ständig Ursachen zu legen. Oder ähnlich wie der Aussage von Watzlawick: "Man kann nicht nicht kommunizieren" gilt wohl, "man kann nicht nichts tun", denn auch "nichts tun" ist im Endeffekt ein Verhalten.

vielen dank für deine ausführliche antwort topper

leider habe ich jetzt nicht viel zeit da ich übers WE nicht richtig online sein kann.
von daher nur kurz auf das obige zitat:
die logig der anwesensheit pflicht des freien willens kann ich in deiner herleitung beim besten willen nicht entdecken !

wenn wir wie du richtig schreibst eh immer karma erzeugen - egal ob aktiv oder passiv so tun wir dies doch auch willentlich oder unwillentlich bzw frei oder gezwungen ????

weiter die karma verknüpfung

du meinst das wir nur selbst, unabhängig von anderen unser karma verursachen. : wenn ich also einen fisch esse - so deswegen weil der fisch dies durch eine frühere handlung herbeibeschworen hat. ich habe also hiermit nichts zu tun. wo bleibt da mein freier wille ;-) wenn der fsch mich zu zwingt ihn zu essen seiner karmaerfüllung wegen?

sieht es nicht eher so aus dass all unser karma miteinander verknüpft ist. ich kann also nicht von persönlichen karma sprechen sondern nur von karma im allgemeinen. was dann auch jede schuldfrage ad absurdum führen würde
 
Ja Destructus, da hast du dir mit Karma ein schönes Thema ausgesucht :D Es ist angeblich dermaßen komplex, dass man es erst wirklich versteht, wenn man über das Körperbewusstsein hinausgeht. Es ist wahrscheinlich zielführend die Grundlagen zu verstehen, dass alles auf einen selbst zurückkommt ... um dementsprechend sein eigenes Handeln (Gewaltlosigkeit = Ahimsa, Reinheit), die eigenen Worte und, besonders schwierig, die eigenen Gedanken danach auszurichten (Reinheit).

Und letztlich geht es darum Verantwortung zu übernehmen ... und wenn schwierige Situationen auftreten dann tut man sein Allermöglichstes ... man bemüht sich ... und wenn es einfach nicht klappt, dann kann man sich sicher sein, dass es karmisch ist. Dann muss es einfach "ertragen" werden bis es von selber vorbei ist. Das mag ein Trost, sein, wenn man weiß, dass es so kommen musste und man selbst die Ursache dafür gesetzt hat ... und vor allem, dass danach diese Sache bereinigt ist. Das ist wunderbar!

Das sind vielleicht die Basics. Der Eine oder Andere mag noch weitere Vorteile daraus ziehen etwas tiefer zu gehen ... aber es stellt sich immer die Frage des praktischen Nutzens. Sobald der Mensch eine gewisse Stufe erreicht ist sowieso alles klar. Vorher beißt er sich daran nur die Zähne aus ... was aber nicht heißen soll, dass man sich darüber keine Gedanken machen darf. Es ist wahrscheinlich viel produktiver als sich über irgendwelche anderen Sachen den Kopf zu zerbrechen.

Falls der Mensch den Fisch isst, dann ist das möglicherweise eine Co-Produktion. Nichts ist für sich allein in dieser Welt. Alles ist miteinander verbunden und es gibt eine Unzahl von Verbindungen (wohl eher Verstrickungen :)), wie du eben auch schreibst. Natürlich gibt es auch "abstraktere Verbindungen", wie z.B. wieviel Geld habe ich, soziale Verhältnisse usw ... was mit Bedingungen, Objekten oder Zuständen zu tun haben kann.

Aber du kannst jetzt nicht hergehen und sagen: Ok, ich esse diesen Fisch, um ihm dabei zu helfen sein Karma zu erfüllen. Das ist doch ziemlich scheinheilig, findest du nicht? Ist das denn wirklich dein Motiv? Eher wirst du eigene Interessen verfolgen und diese Interessen mit einem selbstlosen Argument beschönigen? Und dann musst du dir die Frage gefallen lassen: "Woher willst du denn wissen, dass es so bestimmt war, dass der Fisch von dir gegessen werden soll?" Das weißt du eben nie. Und wenn du den Fisch gegessen hast, dann mag es sein Karma gewesen sein, du jedoch, kannst eine völlig neue Ursache gesetzt haben.

Einmal hat ein Schüler gefragt: "Ja, wenn da ein Mensch am Ertriken ist ... soll ich dann überhaupt eingreifen? Könnte ja sein, dass es sein Karma ist zu ertrinken!?" *ggg* Hier gilt wieder dasselbe. Woher willst du wissen, dass es sein Karma ist zu ertrinken? Vielleicht gibt diese Person dir eine Chance "positives Karma" zu schaffen, indem du diese Person rettest! Es geht immer darum, uns bestmöglich zu verhalten. Leben zu vernichten ist in allen Fällen ganz heikel. Deswegen bedeutet Spiritualität immer jenen Weg zu gehen, der das geringste Leid verursacht. Alles Leben ist in der einen oder anderen Form beseelt, sogar Pflanzen ... aber ihnen fehlen einige Elemente und sie bestehen nur aus dem Wasser-Tattva ... und das "Ausmaß der Zerstörung" ist geringer als würde man z.B. einen Menschen töten. Deswegen haben die Heiligen und Gottmenschen immer auf eine pflanzliche Ernährung wert gelegt, weil es der Weg des geringsten Leids ist. Aber sogar dafür wird man "belangt".

Das mit dem Karma ist eine ganz schön verrückte Sache im Spiel des Lebens. Es war einmal ein Blinder, der konnte bis in 100 seiner vergangenen Leben blicken. Doch in keinem konnte der den Grund für seine Blindheit entdecken. Daraufhin ging er zu Krishna, um diesen um Rat zu bitten. Krishna sage daraufhin, dass er eben in diesem/jenen Leben die Ursache gesetzt hat, das über diese 100 Inkarnationen hinausliegt. So weit geht das also zurück ... und der Mensch kann keinen Zusammenhang mehr feststellen.

In Zusammenhang von Karma mit 'Schuld' zu sprechen mag nicht immer sinnvoll sein, weil darin vielleicht eine Wertung enthalten ist. Ich seh das irgendwie nicht so tragisch, weil wir alle Sünder sind.

Das stimmt schon so, dass Karma auf freiem Willen basiert ... natürlich kann ich auch unbewusst Karma schaffen ... aber diese "Unbewusstheit" resultiert normalerweise aus einer groben Unachtsamkeit. In der Rechtslehre gibt es ja auch den Ausdruck: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!" Der Mensch trägt einfach eine sehr sehr große Verantwortung ... vielleicht auch, weil in ihm alle Anlagen stecken den höchsten Weg zu gehen ... weil sich Bewusstsein in ihm in höchster Form ausdrückt. Und wenn er diese große Chance nicht wahrnimmt, dann ist das in vielen Bereichen tragisch.

Tiere können hingegen nicht über sich selbst nachdenken ... und werden im Allgmeinen von Instinkten gesteuert. Soweit ich das verstehe tragen sie nur Karma ab, häufen aber kein neues an.

Das ist wieder lang ... :rolleyes:

lg
Topper
 
Was ist eigentlich mit Verstrickungen? Ist das dasselbe wie Karma?
Und es heißt doch auch oft, dass man Karma auflösen kann, oder abtragen. Wenn Karma ein GESETZ ist, dann kann man es nicht ändern, genauso wenig wie das Gesetz der Schwerkraft. Man könnte sich allerdings evtl. seinem Einflussbereich entziehen.
Manchmal habe ich den Verdacht, dass Karma als Begriff eingeführt wurde, um die Menschen klein zu halten und Macht über sie ausüben zu können. Denn die Mächtigen konnten ja soziale Missstände damit begründen, dass die Menschen selbst daran schuld seien. Wenn ein Mensch das glaubt, wird er sich nicht zur Wehr setzen.


LG

believe
 
hallo topper - interessanter beitrag -
so einiges sehe ich da doch etwas anders - ist immer wieder spannend wie hier die gleichen wörter so unterschiedlich ausgelegt werden ...

Ja Destructus, da hast du dir mit Karma ein schönes Thema ausgesucht :D Es ist angeblich dermaßen komplex, dass man es erst wirklich versteht, wenn man über das Körperbewusstsein hinausgeht. Es ist wahrscheinlich zielführend die Grundlagen zu verstehen, dass alles auf einen selbst zurückkommt ... um dementsprechend sein eigenes Handeln (Gewaltlosigkeit = Ahimsa, Reinheit), die eigenen Worte und, besonders schwierig, die eigenen Gedanken danach auszurichten (Reinheit).

eigentlich halte ich es für relativ einfach wie ich bereits in meinem eingangsbeitrag darlegte
was meinst du mit zielführend genau - wie sieht dein ziel aus?



Und letztlich geht es darum Verantwortung zu übernehmen ... und wenn schwierige Situationen auftreten dann tut man sein Allermöglichstes ... man bemüht sich ... und wenn es einfach nicht klappt, dann kann man sich sicher sein, dass es karmisch ist. Dann muss es einfach "ertragen" werden bis es von selber vorbei ist. Das mag ein Trost, sein, wenn man weiß, dass es so kommen musste und man selbst die Ursache dafür gesetzt hat ... und vor allem, dass danach diese Sache bereinigt ist. Das ist wunderbar!

so richtig in meinen augen dein anfang ist (verantwortung zu übernehmen) um so falscher empfinde ich deine weiterleitung! warum sollte ich bei einer problematik meine verantwortung für mich und meine umwelt ablegen ??
und woher nimmst du die gewißheit dass danach die sache bereinigt ist ??

hierzu eine kleine wohl vielen hier bekannte geschichte:
sind ein guru und sein schüler in der wüste...
guru: so - ich werde jetzt schlafen - achte bitte auf die kamele !
schüler: ja meister
nächster morgen: guru wacht auf, neben ihn schüler schläft , kamele haben sich davongemacht
guru: weckt schüler - hey was schläfst du hatte ich nicht gesagt ......
schüler: aber meister - du sagtest doch immer ich wir sollen auf allah vertrauen - also habe ich zu ihn gebetet und uns in seiner obhut estellt :bet: :palmen:

guru: ja - aber allah hat keine hände - er hätte deine benötigt um die kamele festzuhalten.... :starwars:
+++++++++++++++++++++++++++
falsches gebet: lieber gott - achte auf meine kamele ...
richtiges gebet: lieber gott - gebe mir die kraft auf meine kamele zu achten !!!!!!!!!!!!

Das sind vielleicht die Basics. Der Eine oder Andere mag noch weitere Vorteile daraus ziehen etwas tiefer zu gehen ... aber es stellt sich immer die Frage des praktischen Nutzens. Sobald der Mensch eine gewisse Stufe erreicht ist sowieso alles klar. Vorher beißt er sich daran nur die Zähne aus ... was aber nicht heißen soll, dass man sich darüber keine Gedanken machen darf. Es ist wahrscheinlich viel produktiver als sich über irgendwelche anderen Sachen den Kopf zu zerbrechen.
?

Falls der Mensch den Fisch isst, dann ist das möglicherweise eine Co-Produktion. Nichts ist für sich allein in dieser Welt. Alles ist miteinander verbunden und es gibt eine Unzahl von Verbindungen (wohl eher Verstrickungen :)), wie du eben auch schreibst. Natürlich gibt es auch "abstraktere Verbindungen", wie z.B. wieviel Geld habe ich, soziale Verhältnisse usw ... was mit Bedingungen, Objekten oder Zuständen zu tun haben kann.

Gemeinsames Karma siehst du also auch !

Aber du kannst jetzt nicht hergehen und sagen: Ok, ich esse diesen Fisch, um ihm dabei zu helfen sein Karma zu erfüllen. Das ist doch ziemlich scheinheilig, findest du nicht? Ist das denn wirklich dein Motiv? Eher wirst du eigene Interessen verfolgen und diese Interessen mit einem selbstlosen Argument beschönigen? Und dann musst du dir die Frage gefallen lassen: "Woher willst du denn wissen, dass es so bestimmt war, dass der Fisch von dir gegessen werden soll?" Das weißt du eben nie. Und wenn du den Fisch gegessen hast, dann mag es sein Karma gewesen sein, du jedoch, kannst eine völlig neue Ursache gesetzt haben.

ich finde erstmal gar nichts :D - wollte ebenfalls nur feststellen das ich aus meiner verantwortung nicht rauskomme

Einmal hat ein Schüler gefragt: "Ja, wenn da ein Mensch am Ertriken ist ... soll ich dann überhaupt eingreifen? Könnte ja sein, dass es sein Karma ist zu ertrinken!?" *ggg* Hier gilt wieder dasselbe. Woher willst du wissen, dass es sein Karma ist zu ertrinken? Vielleicht gibt diese Person dir eine Chance "positives Karma" zu schaffen, indem du diese Person rettest! Es geht immer darum, uns bestmöglich zu verhalten. Leben zu vernichten ist in allen Fällen ganz heikel. Deswegen bedeutet Spiritualität immer jenen Weg zu gehen, der das geringste Leid verursacht. Alles Leben ist in der einen oder anderen Form beseelt, sogar Pflanzen ... aber ihnen fehlen einige Elemente und sie bestehen nur aus dem Wasser-Tattva ... und das "Ausmaß der Zerstörung" ist geringer als würde man z.B. einen Menschen töten. Deswegen haben die Heiligen und Gottmenschen immer auf eine pflanzliche Ernährung wert gelegt, weil es der Weg des geringsten Leids ist. Aber sogar dafür wird man "belangt".

welche moralische instanz wollte mich hier belangen ?

Das mit dem Karma ist eine ganz schön verrückte Sache im Spiel des Lebens. Es war einmal ein Blinder, der konnte bis in 100 seiner vergangenen Leben blicken. Doch in keinem konnte der den Grund für seine Blindheit entdecken. Daraufhin ging er zu Krishna, um diesen um Rat zu bitten. Krishna sage daraufhin, dass er eben in diesem/jenen Leben die Ursache gesetzt hat, das über diese 100 Inkarnationen hinausliegt. So weit geht das also zurück ... und der Mensch kann keinen Zusammenhang mehr feststellen.
klingt so als ob du dabei gewesen bist ....... für mich wäre dies mehr eine bestätigung das nicht jedes ereignis auf eine von mir gesetzte ursache beruht. auch nicht unbedingt auf die eines meiner "vorfahren" - aber klar irgendwo in der vergangenheit gibt es den gemeinsamen ursprung aller dinge! wenn du allerdings hierhin zuckwillst ... klar dann gilt jedes ereignis ist auf mein oder eines meiner vorfahren karma zurückzuführen.


In Zusammenhang von Karma mit 'Schuld' zu sprechen mag nicht immer sinnvoll sein, weil darin vielleicht eine Wertung enthalten ist. Ich seh das irgendwie nicht so tragisch, weil wir alle Sünder sind.

was ist schuld? was ist eine sünde?

Das stimmt schon so, dass Karma auf freiem Willen basiert ... natürlich kann ich auch unbewusst Karma schaffen ... aber diese "Unbewusstheit" resultiert normalerweise aus einer groben Unachtsamkeit. In der Rechtslehre gibt es ja auch den Ausdruck: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!" Der Mensch trägt einfach eine sehr sehr große Verantwortung ... vielleicht auch, weil in ihm alle Anlagen stecken den höchsten Weg zu gehen ... weil sich Bewusstsein in ihm in höchster Form ausdrückt. Und wenn er diese große Chance nicht wahrnimmt, dann ist das in vielen Bereichen tragisch.

ich befürchte eher das die taten welche alleine auf unseren willen beruhen wenn überhaupt nur sehr selten sind und damit alles andere als auf eine grobe unachtsamkeit basieren. aber umso wichtiger ist es ,wie du auch schreibst - diese chancen voll zu nutzen.

Tiere können hingegen nicht über sich selbst nachdenken ... und werden im Allgmeinen von Instinkten gesteuert. Soweit ich das verstehe tragen sie nur Karma ab, häufen aber kein neues an.

warum? warum sollten sie weniger karma produzieren wie menschen welche sich wie tiere verhalten?

ich sehe keine veranlassung das karmagesetz mit der schuld bzw. sündefrage zu vermengen.

spannend wäre allerdings der ansatz zwischen bewußten und unbewußten karma zu differenzieren.
unbewußt auf ankommendes karma rein mechanisch zu reagieren und dieses weiterzugeben
oder bewußt ankommendes karma frei und verantwortungsvoll zu transformieren und mit eigenen willen versehen an die welt weiterzugeben.
wie sollte man diese zwei arten von karma benennen?
 
Hallo Believe,

Manchmal habe ich den Verdacht, dass Karma als Begriff eingeführt wurde, um die Menschen klein zu halten und Macht über sie ausüben zu können.

Karma ist Glaubenssache. Bin ich davon überzeugt, werde ich es auch so erleben. Die Folgen einer Tat sind meiner Meinung nach reine Überzeugungssache. Ich erfahre das, wovon ich bewußt oder unbewußt überzeugt bin, nicht mehr und nicht weniger. Dazu bedarf es keinem Gesetz. ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
Karma ist doch nur was für leute, die sich als Opfer ihrer früheren Taten sehen und sich ihr sogenanntes negatives leben, irgendwie schön reden wollen.
 
kann sein, dass es so ist und karma letztendlich nix als einbildung - aber wenns hilft besser damit über die runden zu kommen, ist gegen einen glauben daran wohl nichts einzuwenden
 
Was ist eigentlich mit Verstrickungen? Ist das dasselbe wie Karma?
Und es heißt doch auch oft, dass man Karma auflösen kann, oder abtragen. Wenn Karma ein GESETZ ist, dann kann man es nicht ändern, genauso wenig wie das Gesetz der Schwerkraft. Man könnte sich allerdings evtl. seinem Einflussbereich entziehen.
Manchmal habe ich den Verdacht, dass Karma als Begriff eingeführt wurde, um die Menschen klein zu halten und Macht über sie ausüben zu können. Denn die Mächtigen konnten ja soziale Missstände damit begründen, dass die Menschen selbst daran schuld seien. Wenn ein Mensch das glaubt, wird er sich nicht zur Wehr setzen.

Das Entscheidende ist eben, dass nicht alles Schicksal ist und nicht alles über den freien Willen verändert werden kann. BEIDES hat seine Berechtigung. Man soll einfach immer sein Bestes geben.

LG

believe

Hey beliebe,

ich glaub schon, dass Verstrickungen und Karma sehr nahe beeinander liegen. Verhaftung wäre ein anderer Ausdruck für Verstrickung. Wie du sagst ist Karma ein Gesetz ... und es führt zu Verstrickungen. Andererseits wird nicht nur das Wirkungsgesetz als Karma bezeichnet sondern auch die aus diesem Gesetz resultierenden Folgereaktionen. Vielleicht ist im Leben nicht alles eine Verstrickung ... aber ALLES was auf die Seele zurückkommen muss ist eine Verstrickung, ganz gleich, ob sich das nun positiv oder negativ äußert. Die Seele muss in allen Fällen zurückkommen (inkarnieren) um die Folgereaktionen zu "empfangen". Deswegen sagte z.B. Krishna, dass 'negatives Karma' Ketten aus Eisen sind und 'positives Karma' Ketten aus Gold. Beides sind Ketten und sie fesseln die Seele an die materielle Seinsebene.

Das ist ein guter Vergleich, den du mit der Schwerkraft bringst :) Man kann sich dem Einfluss der Schwerkraft entziehen, wenn man über die physische Welt hinausgeht ... in den Weltraum :) Genauso kann man sich auch dem Gesetz des Karma entziehen, wenn man über die Kausalebene hinausgeht. Aber, wieviele Menschen gibt es, die es schaffen der Schwerkraft zu entkommen? Und müssen alle Astronauten nicht irgendwann wieder zur Erde zurück? Genauso schwierig ist es dem karmischen Gesetz zu entkommen. Aber wenn die Zeit reif ist, dann erhalten wir jede erdenkliche Hilfe. Man wird auch nicht gleich über die Kausalebene hinausgehen können ... sondern zuerst einmal mit vollem Bewusstsein und unter fähiger Anleitung/Führung in die Astralebene ... und von dort weiter. Man wird die Seele beständig vom Ego/Gemüt und den grob-materiellen Umhüllungen befreien ... von Wünschen, Verlangen und Begierden ... und das Verlangen mit dem Gottlichen eins zu sein wird kontinuierlich anwachsen und solche Dimensionen erreichen, wie man sich das kaum vorstellen kann. Man erkennt, dass es ein tatsächlich erreichbares Ziel gibt ... und alle Kraft davon ausgeht. Die weltlichen Freuden verlieren dadurch deutlich an Attraktivität.

Natürlich können sich herrschende Kreise bestimmter Haltungen bedienen, um sie für ihre Zwecke einzusetzen. Die Karma-Lehre der ich Glauben schenke geht aber auch davon aus, dass es auch einen freien Willen gibt und dieser dazu eingesetzt werden sollte Missstände zu bereinigen. Alles als gottgegeben hinzunehmen ist doch ziemlich fahrlässig. Man kann sehr viel mit der richtigen Einstellung und richtigem Tun erreichen, wie ein Spitzensportler sich auf sein Ziel konzentriert um einen Wettkampf zu gewinnen ... und dafür täglich Zeit aufbringt, so kann der Mensch vieles mit seinem freien Willen erreichen (vgl. Blogeintrag).

lg
Topper
 
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kann sein, dass es so ist und karma letztendlich nix als einbildung - aber wenns hilft besser damit über die runden zu kommen, ist gegen einen glauben daran wohl nichts einzuwenden

Nun ja, ist schon was dran am karma, aber wenn man Karma nicht als Bestrafung sondern als Chance zum Verstehen begreift, dann ist sogenannte negative Auswirkung gar nicht mehr vorhanden. Ich hab auch lange geglaubt, ich würde bestraft werden, hab aber erkannt, das meine damaligen leben und meine taten mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin...nämlich ein unegoistischer sozialer Mensch. Es gibt kein wirklich negatives Karma und kein negatives Schcksal, sondern nur Auswirkungen die für uns wichtig sind, sofern man eben sich nicht mehr als bestraft ansieht.

Man kann an sein Karma und Schicksal zu grunde gehen oder eben daran wachsen.
 
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