Hallo,
Ich lese mit großer Verwunderung die Ausführungen über die Schatten- Typen. Ist wohl total dem Buch "Grundformen der Angst " von Riemann nachempfunden......nur ein paar Wortänderungen.
Das alleine ist weder gut noch schlecht.......nur für mich schon recht eigenartig.
Meiner Meinung nach ist die "Schattenarbeit" weder magisch, noch esoterisch, noch übernatürlich, sondern bloß menschlich und völlig alltäglich.
Nichts anderes machen wir mit Menschen um uns, indem wir mit ihnen Rollen nachspielen, Verletzungen nachinszenieren, uns über eine Kleinigkeit ärgern/ kränken/ freuen,.....die nur Fingerzeig auf einen Schatten in uns ist.
Das ist halt nicht bewusst, aber desswegen nicht weniger heilsam.
Was die "professionelle" Arbeit mit den Schatten betrifft, so ist das insofern anders als dort die Konfrontation gewisse Sichtheitsregeln hat, die es ermöglichen (sollen), tiefer mit Schatten zu arbeiten - ohne Gefährdung von Klient oder Therapeut. Das kann/sollte man erlerenen - und zwar gründlich! Ob im Leben oder in einer Ausbildung ist meiner Ansicht nach nicht so wichtig.
Rapport herstellen heißt für mich fremde Landkarten zu bereisen, mich dort umzusehen, nachzuempfinden, so als ob es meine wäre. ALS OB ist in diesem Zusammenhang das wirklich entscheidende Kriterium. Wenn ich den "als-ob" Zustand verliere, dann hat das weder mit Rapport noch mit Spieglen zu tun, das ist Gegenübertragung oder Verbrüderung......für mich einfach unprofessionell (das ist dann so wie in der alltäglichen Schattenarbeit - dafür sollte keiner zahlen müssen, weil das gibt es eh gratis im Leben). Dann verliere ich meine Arbeitsgrundlage und dann wird es ein gefährlicher Weg - für Patienten/ Klienten, wie Therapeuten.
Wenn ich einen Klienten habe, wie im Beispiel des "Kinderschänders" dann kann ich mir diesen "Schattenzohne" nur anschauen, damit arbeiten, wenn ich weiß WER ich bin - zu jedem Zeitpunkt!
Ich brauch keinen Kinderschänderanteil, Mörderanteil, ect. in mir um NACHempfinden zu können, was in ihm vorgeht.
Ich habe meine Werte und er seine, so wie jeder Mensch das Recht auf seine eigenen Werte hat.
Ich brauche sie weder gut noch schlecht zu heißen. Ich betrete diese Ebene erst gar nicht.
Ich sehe mich um.
Ich spreche an, was ich sehe.
Ich frage nach, wenn mir etwas ins Auge sticht.
Ich sehe Bedürfnisse.
Ich spreche Bedürfnisse an und aus (und wenn ich meinen als-ob Zustand nicht verlasse kann ich diesbezüglich ALLES sagen). Ich wertschätze die Bedürfnisse - nicht die Handlungen die zur Erfüllung dieser führen.
Es gibt unendlich viele Wege Bedürfnisse zu befriedigen. Und professionelle Arbeit (egal welcher Art) bedeutet in diesem Zusammenahng Handlungsperspeltiven zu erarbeiten. Dazu muss ich mich aber den im Schatten liegenden Bedürfnissen zuwenden, sonst weiß ich nicht was ich überhaupt will.
Das ist Schattenarbeit für mich.
Und weil ich jetzt meine Posting nochmals durchgelesen habe und (für meine Verhältnisse) mächtig agressiven Ton orte denke ich dass hier wohl auch einiges im Schatten liegt.
DANKE Leben..........das ist auch Schattenarbeit
liebe Grüße
Spirit