Um zum Ausgangsthema zurückzukommen :
Was für eine zielführende Aufstellung unverzichtbar ist, ist der ehrliche Wunsch nach einer Lösung durch den Aufstellenden.
Als Aufstellender kann man eine Aufstellung zwar nicht manipulieren, aber blockieren. Wenn man etwas gar nicht wissen und sehen will, kann es unendlich mühselig und verwirrend werden. Bei einem ehrlichen Wunsch nach Lösung können auch die schwersten Vorkommnisse und Verstrickungen erstaunlich leicht zu Tage kommen und gelöst werden.
Reinhard
Ich möchte dazu noch etwas ergänzen, weil ich in den letzten Tagen immer wieder drauf angeschrieben wurde.
Die/der Klient/in hat ein Thema, welches sie/er lösen möchte - dazu ist es legitim, in der direkten Linie des eigenen Familiensystems sich etwas an zu schauen und auch zu ver-ändern.
Ich persönlich finde es als unzumuutbare Anmaßung, wenn der Klient/die Klientin sich und ihr Kind als Thema der Aufstellung nimmt - und dann im Leben der/s Partner/in nach Ursachen geforscht wird.
Beispiel Mutter hat Angst um ihr Kind - Vater ist nicht mit - aber er und sein Familiensystem wird zur Hauptfigur der Aufstellung.
Ich gebe zu, dass ich persönlich keine/n Aufstellungsleiter/in kenne, welche derart verfahren würde, habe aber eben in den letzten Tagen immer wieder derartige Fälle - öffentlich und auch privat - lesen müssen.
Schon klar, wenn ein Klient ohne Ahnung von den Systemdynamiken zu einer Aufstellung geht, läßt er oftmals auch solche Szenen willenlos über scih ergehen - aber bitte geht nicht davon aus, dass dies die Regel ist.
Normalerweise - bei den Aufstellungsleitern, welche ich persönlich kenne und auch immer wieder erlebe, bleibt das Thema beim Klienten.
Wenn jetzt also zB die Mutter Angst um ihr Kind hat, und dies offensichtlich aus dem System des Vaters kommt, habe ich es so kennen gelernt, dass der Stellvertreter des Vaters dem Kind sowas in der Art sagt "Das ist mein Thema, das geht dich nichts an. Du bist frei. Du bist nur die/der Kleine. Das erledigen wir Großen."
Oder auch, dass sich beide Elternteile - der real anwesende und der Stellvertreter für die/den Partner/in zwischen Kind und den eigenen Familiensystemen stellen und ähnliche Worte verwenden - da kommt manchmal auch noch dazu "Das was zwischen uns ist, darf zwischen uns bleiben. Das geht dich nichts an."
Dadurch kann Klient/in dann an ihrer/seiner eigenen Geschichte arbeiten ohne das Kind weiter - oder sogar noch zusätzlich - damit zu belasten.
Das war jetzt nur eine Kurzfassung, da gehört natürlich auch noch viel mehr dazu - nur, damit niemand glaubt, dass das Kind dabei auf der Strecke bleiben muss, nur, weil ich schrieb, dass es eine Anmaßung ist, im Familiensystem des Partners herum zu fuhrwerken.
Noch eins ist mir wichtig - ich möchte jetzt nicht den jeweiligen Klienten irgendwelche Schuldzuweisungen unterschieben - für mich ist das ein verantwortungsloses Handeln von Aufstellungsleitern.