Jandira schrieb:
Ich wiederhols nochmal: ich finde es westlich-arrogant und ignorant, seinen Fleischkonsum mit Beispielen aus der 3. Welt, Extrembedingungen oder Jäger- und Sammler-Gesellschaften zu rechtfertigen. Es geht bei der Thematik nicht um Eskimos, Indianer oder Urmenschen - es geht um DICH (ja DU, der du das hier liest). ...Es geht darum, sein Konsumverhalten zu hinterfragen - Fleischkonsum ist in unserer Gesellschaft nichts als überflüssiger Luxus und Verschwendung. Einwände wie "fehlende Nährstoffe" sind ein Ammenmärchen und übrigens längst überholt - man kann sich vegetarisch durchaus ausgewogen und ohne Mangel ernähren...
@ intrabilis:
Ja genau - wer wird eigentlich wirklich diskrimniert? Wird der Mörder diskriminiert, wenn er Mörder genannt wird? Oder der, der den Mörder beauftragt und bezahlt?
Oder ist Diskriminierung eher, Leben und Leben mit zweierlei Maß zu messen - das eine Leben über das andere zu stellen? Z.B. das menschliche über das des Tieres? ...Der Diskriminierte bist nicht du, intrabilis (und Kollegen)... Und bevor jetzt wieder Einwände kommen wie "alle Menschen wären ohne Fleisch verhungert" - bitte den obersten Absatz nochmal lesen...
@ namor: Der Nachtrag
hier bezog sich auf die angesprochene Negativbewertung (roter Punkt), und ebenso das "Mögest du dich selbst erkennen". Wenn dus nicht warst, warum ziehst du dir dann den Schuh an?
Jandira
hallo,
so, dass klingt doch schon mal ganz anders. Mit so einer Antwort kann ich was anfangen. Und den Schuh hab ich mir deshalb angezogen, weil aus deiner Mail nicht deutlich hervorging, wen du meinst. Abgesehen davon wusste ich bis dato noch nicht, dass man bewertet werden kann und wie das vonstatten geht, daher habe ich es auf mich bezogen.
Wenn du unser Konsumverhalten ansprichst, dann stimme ich dir nämlich vollkommen zu. Ich bin selbst durchaus der Meinung, dass wir dringend unser Verhalten gegenüber den Tieren verändern müsssen. Ich finde Tiertransporte zum kotzen und ich wünsche mir, dass eine artgerechte Haltung von Tieren zur Selbstverständlichkeit wird. Das heißt nicht, dass ich gegen den Verzehr von Fleisch bin, nur, dass wir respektvoller mit Tieren umgehen müssen.
Was mich an den Posts hier gestört hat und auch weitehin stört, ist dass man den Leuten weißzumachen versucht, dass der Mensch von Natur aus Vegetarier sei und dass Menschen entartet sind, nur weil sie irgendwann mal angefangen haben Fleisch zu essen. Ein Blick in die Evolutionsgeschichte genügd und wir sehen, dass der Mensch eben mehr ist, als nur die Summe seiner anatomischen Gegebenheiten.
Und ich will dir auch sagen warum mich diese gewisse Überheblichkeit, die hier zu spüren ist, stört, weil nämlich durch diese Haltung und die damit verbundene Argumentation ein Umdenken bei den Meisten eher verhindert, als befördert wird. Du siehst doch selber, dass die Menschen mit Ablehnung reagieren, wenn sie auf eine nieder Stufe gestelt werden. Was nützt es also?
Es ist ja nicht so, dass ich das geil finde, wenn ich die Hühner- KZs sehe.
Aber es erregt nunmal meinen Widerspruch, wenn mir jemand einzureden versucht, dass Menschen evolutionsbedingt reine Vegetarier sind, was so nunmal nicht so ganz stimmen kann.
Ich glaube nicht, dass die Menschen aufhören Fleisch zu essen, bin aber der Meinung, dass viel weniger Fleisch gegegessen würde, wenn man die Massentierhaltung anprangert und dazu übergehen würde, kleinere Bauernbetriebe zu fördern. Die Konsequenz wäre dann nämlich, dass sich das Fleisch verteuern würde und die Ernährung sich langfristig ohne dogmatischen Vegetarismus ändert. Wir essen einfach viel zu viel Fleisch, daher die gesundheitsschädigenden Wirkungen. Und es gibt zu viel Nutztiere, deren Dung das Grundwasser verseucht und viele globale Umweltprobleme mehr.
Z.B. der Methanausstoß durch den Kot vieler Millionen Rinder, Schweine usw, der die Ozonschicht mittlerweile mehr zerstört als die Autoabgase.
Du siehst, ich reflektiere die Problematik des Fleischkonsums durchaus.
Sorry, dass ich so viel geschrieben hab. Und ich hab dir den roten Punkt nicht angehängt. Ich würde es dir sagen. Ich hab dir im Nachhinein einen gegeben, weil ich dachte, wenn ich schon dafür angekreidet werde, dann will ich dir auch einen geben, sonst lohnt sichs ja kaum. Hab das auch kommentiert.
MfG
namor