Seit Beginn des Feldzuges der politisch korrekten Wortpolizisten habe ich aufsässig die ungeschriebenen Gesetze ignoriert und meistens gesagt, was ich mir gedacht habe.
Mittlerweile hat sich die PC Mainstream Bewegung zu ungeahnter Größe entwickelt und in meiner Umgebung gibt es mehr Angepasste als Nichtangepasste.
Also wenn du innerhalb des rechtlichen Rahmens sagst, was du denkst, dann ist das eine Heldentat. Wenn jemand mit einer anderen Meinung das gleiche tut, dann ist er ein angepasster Wortpolizist und Teil einer Bewegung, gar eines Feldzuges. Diese Art der "Argumentation" mit der "Mainstrem-Keule" kenne ich sonst nur aus Diskussionen um UFOs oder Chemtrails. Wer genau steckt denn hinter dieser Bewegung, wer führt diesen Feldzug? Deine Einleitung lässt jedenfalls nicht darauf schließen, dass hier eine sachliche Diskussion zum Thema PC erwünscht ist.
Das zeigt dann auch der von dir verlinkte Artikel, in dem es um alles Mögliche geht, nur nicht um politische Korrektheit. Und trotzdem, oder besser gerade deswegen, ist er ein gutes Beispiel dafür, was mit dieser weinerlichen man-wird-doch-wohl-noch-sagen-dürfen-Masche eigentlich versucht wird. Nämlich Gegenargumente unsachlich totzuschlagen und die, die sie vorbringen, zu verunglimpfen.
Dieser Artikel bringt meine Bedenken sehr gut zum Ausdruck
http://www.neopresse.com/gesellscha...eit-oftmals-nicht-mehr-politisch-korrekt-ist/
Die politische Korrektheit hat zum Inhalt jegliche Form von Diskriminierung in Worten und Taten zu unterbinden. Wie so oft bewirkt das vermeiden von einem Extrem das Einpendeln auf das andere Extrem. Denn es entsteht eine neue Diskriminierung und vor allem eine Meinungszensur.
Uhh, Meinungszensur. Kurz darauf heißt es sogar:
"Menschen, die die Wahrheit sagen und gewisse Fakten darlegen, welche vertuscht werden sollen, müssen zum Schweigen gebracht werden."
und
"Es gibt Berichte, dass die Polizei Kriminalstatistiken beschönigen muss, oder bei bestimmten Straftaten einfach wegsehen soll."
Da könnte man auch wieder fragen, wer genau da die "Wahrheit" vertuschen will und dabei sogar die Polizei fest im Griff hat. Die Bundesregierung? Die Illuminaten? Die jüdische Weltverschwörung? Wie dem auch sei, kurz darauf kommt der Artikel dann zur Sache:
"Wenn in der Kriminalstatistik ein hoher Anteil an Verbrechen von Migranten verübt wird, dann muss es auch erlaubt sein das anzusprechen."
Irgendwie verrutscht oft die Formulierung dessen, was denn anzusprechen erlaubt sein muss. Ich denke da z.B. an die "illegalen Asylanten", die du an anderer Stelle auch so nennen dürfen wolltest.
Was heißt denn "ein hoher Anteil an Verbrechen"? Vermutlich ist gemeint, dass es unter Migranten einen höheren Anteil von Leuten gibt, die straffällig werden. Darf man das sagen? Natürlich darf man das, der Verfasser des Artikels tut es doch!
Aber dann muss es auch gestattet sein, diese Aussage zu hinterfragen. Wer ist in dieser Statistik ein Migrant, wer ein Deutscher? Geht das nach Staatsbürgerschaft, Lebensmittelpunkt, Geburtsort, Herkunft der Eltern? Das ist nicht nur Wortklauberei, schon eine kleine Verschiebung dieser letztlich nur willkürlich zu ziehenden Trennlinie, kann enormen Einfluss auf die daraus resultierenden Zahlen nehmen.
Man schönt eine solche Statistik auch nicht, wenn man darauf hinweist, dass es in der Gruppe derer, die da als Migranten bezeichnet werden, z.B. mehr Männer gibt, der Altersdurchschnitt niedriger ist und unter ihnen mehr Stadt- als Landbewohner sind. Faktoren, die auch unter "Deutschen" zu einer höheren Kriminalitätsrate führen und einen viel größeren Einfluss haben, als die Herkunft.
Etwas überspitzt könnte man sagen: junge Männer in der Stadt begehen im Schnitt mehr Straftaten, als Rentnerinnen auf dem Land. Da bei Deutschen und nicht-Deutschen beide Gruppen unterschiedlich stark vertreten sind, macht ein solcher Vergleich der Kriminalitätsraten also wenig bis keinen Sinn. Fängt man an, diese Faktoren mit einzubeziehen und die Vergleichsgruppe der Deutschen in Bezug auf Alter, Geschlecht und Wohnort anzugleichen, ändert sich das Bild ganz schnell. Solche Einwände sind doch kein Denkverbot und keine Zensur oder sind nur einer linksgrün-rosa Brille geschuldet.
Und wenn aus so etwas dann auch noch der Schluss gezogen wird, der Migrant als Individuum, sei an sich irgendwie von Natur aus krimineller oder jemand hätte sonst eine Eigenschaft "im Blut", dann wird man wohl noch sagen dürfen, dass man das für ausländerfeindlichen und rassistischen Mist hält. Mir fallen da z.B. die "vermehrungsfreudigen Afrikaner" ein, von denen in anderen Diskussionen hier schon mehrfach die Rede war. Ist es denn Bevormundung, "Nazi-Keule", oder übertriebener PC-Wahn, wenn man zum Ausdruck bringt, dass man solche Formulierungen sachlich falsch und menschlich widerwärtig findet?