Politisch korrekt - Willkommen in Absurdistan oder (un)nötige Bevormundung?

Du wirst doch nicht so beschränkt sein keinen Unterschied zwischen den beiden Aussagen festzustellen?

Du bist anscheinend so beschränkt nicht wahrzunehmen, dass der Inhalt sich nicht durch die Formulierung verändert, bekommen Afrikaner durch eine andere Formulierung plötzlich weniger Kinder und die Europäer mehr? :D

Aber Leute wie Du, die sich eigentlich sehr viel mehr an dem sachlichen Inhalt stören, kommen ja weiterhin mit Beschwerden, man dürfe das nicht schreiben, auch wenn es politisch korrekt formuliert ist.

Lg
Any
 
Werbung:
Die Leute, die am meisten Anstoß daran nehmen, wenn jemand "Behinderter" statt "Mensch mit Behinderung" sagt, sind natürlich weniger die Behinderten selbst als viel mehr so vom Leben verwöhnte Weiße wie @Sabbah und @Lucia, die sich nichts Schlimmeres als verletzte Gefühle vorstellen können. "Seuchen? Tyranneien? Folter? Mord? Nicht so wichtig, wir müssen unser Geld dafür ausgeben, dass in unserem Einflussbereich niemand wegen einer falschen Anrede weinen muss, der in unserem politischen Weltbild nicht als Böser gilt. Wir sind die Guten, wir sind moralisch einwandfrei, und wenn alle Leute so denken wie wir, dann wird die Welt zum Paradies. Wir wissen, was schief läuft, und die Realität hat sich danach zu richten!" Meine Damen und Herren, das ist der Gutmensch, wie er ursprünglich im zweibändigen "Wörterbuch des Gutmenschen" beschrieben wurde, ehe die völkische Rechte sich seiner bemächtigte.

was sind denn das für Ergüsse hier? Ist im Hodini-Unterforum nichts los? also zunächst mal ist zu sagen, dass nur weil du hier den unverstandenen Freidenker mimst, dich das noch lange nicht zu dem vom Leben gezeichneten Weltenbummler macht, der alles gesehen und alles erlebt hat. Mit dem "verwöhnten Weißen" kann ich aber grundsätzlich leben. Einen Zacken dümmlicher ist dann alles weitere. Mal abgesehen von der Unterstellung man könne sich nichts schlimmeres vorstellen, aber was soll das bitte für ein Argument sein? "The world is black and hearts are cold" und solange man sich nicht traut gegen geltendes Unrecht aufzustehen und gegen Seuchen, Tyranneien, Folter und Mord zu Felde zu ziehen, solange darf man auch keine politische Bewusstseinsbildung betreiben? Hat ein bisschen was vom prolligen Asyl-Gegner-Argument der Polit-Esoteriker in Richtung: "na du linker Gutmensch brauchst dich gleich gar ned aufregen, nimm halt die Flüchtlinge bei dir z´haus auf, wennst dus so gern hast!"

Also von jemandem der bemüht ist, hier seine intellektuelle Integrität zu wahren, dürfte man eigentlich etwas mehr erwarten. Noch dazu wo uns wohl allen klar ist, dass die politischen und ökonomischen Mechanismen, die in dieser Welt den Ton angeben, derart festgefahren und von allen mitgetragen werden, dass jeder Aufruf "Na mach halt was dagegen!" als entweder dumm oder bösartig zynisch eingeordnet werden muss.

Wenns dir einfach nur darum geht auch die materiellen Voraussetzungen zu ändern und diesen Aspekt nicht zu vernachlässigen, während man sich in der PC übt, dann seh ich das genauso. PC darf kein Alibi sein.

Und zur Behinderung: Wenn man Jugendliche darauf aufmerksam macht, dass Aussagen wie "Ey, das Glurak hat mein Pikachu gefickt, voll bächindert ey!" nicht alltagstauglich sind in der Erwachsenenwelt und dass man in seiner Wortwahl durchaus auch mal Empathie und Besonnenheit zeigen darf, ohne gleich den hart erworbenen Status als geilster 15 jähriger Stecher im Fußballkäfig zu verlieren, dann finde ich das richtig. Wie gesagt, Sprache ist Handeln!
 
Na ja, aber ändert die Formulierung von: Im Durchschnitt bekommt ein Afrikaner 6,,8 Kinder, ein Europäer 1,8 Kinder (sind Beispiele, die genauen Zahlen stehen in den entsprechenden Statistiken), denn etwas an dem Inhalt der Aussage?

Ich könnte jetzt damit anfangen, von fehlenden Sozialsystemen und hoher Kindersterblichkeit in Afrika zu erzählen, oder davon, dass vor etwas über 100 Jahren, als in Deutschland noch ähnliche Verhältnisse herrschten, die Geburtenrate hier auch so hoch war usw. Aber wenn du nicht sehen kannst oder willst, wieviel Dummheit, Zynismus und unverhüllter Rassismus darin steckt, wenn man unterstellt, die höhere Geburtenrate in Afrika, die ja keiner abstreiten oder schönreden will, sei einer größeren Vermehrungsfreudigkeit geschuldet, dann tut es mir leid, dann macht es auch keinen Sinn, dir den Unterschied erklären zu wollen.
 
Wer führt denn dabei deiner Meinung nach Krieg gegen wen und welchen Zwang meinst du? Wie funktioniert das, wer übt den Zwang aus? Fühlst du dich selbst auch betroffen?

In diesem Zusammenhang fällt mir die Empfehlung des Presserates ein, die von den meisten Printmedien und auch vom Staatsfunk ORF im vorauseilenden Gehorsam auf diese Art umgesetzt wird:

http://www.kleinezeitung.at/s/steie...AZ_Ehefrau-attackiert_39Jaehriger-weggewiesen
Der Gewalttäter ist Grazer, wie in dem Artikel erwähnt wird.

http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/graz/4778967/GrazGries_Familienvater-schlug-Frau-und-Kinder
Dass dieser Gewalttäter Tschetschene ist, wurde in Entsprechung des Pressekodex verschwiegen.


http://www.zeit.de/2013/41/pressekodex-straftaeter-herkunft
 
Ich könnte jetzt damit anfangen, von fehlenden Sozialsystemen und hoher Kindersterblichkeit in Afrika zu erzählen, oder davon, dass vor etwas über 100 Jahren, als in Deutschland noch ähnliche Verhältnisse herrschten, die Geburtenrate hier auch so hoch war usw. Aber wenn du nicht sehen kannst oder willst, wieviel Dummheit, Zynismus und unverhüllter Rassismus darin steckt, wenn man unterstellt, die höhere Geburtenrate in Afrika, die ja keiner abstreiten oder schönreden will, sei einer größeren Vermehrungsfreudigkeit geschuldet, dann tut es mir leid, dann macht es auch keinen Sinn, dir den Unterschied erklären zu wollen.

Mit vermehrungsfreudig ist ja nicht zwingend gemeint, es macht den Afrikanern Spaß. Sondern einfach, dass es viel Vermehrung gibt. Kritisieren kann man das selbstverständlich schon, das zeigt ja deine Interpretation eindrucksvoll auf. Aber aus einem völlig anderen Grund ist dieser Begriff politisch nicht korrrekt: weil er Menschen mit Tieren gleichstellt, denn in der Biologie wird bei Spezies, die sich stark vermehren, dieser Begriff benutzt. Und das ganz wissenschaftlich und legitim. Und da ist auch nicht gemeint, eine Spezies hat Freude an der Vermehrung.

Dennoch, die politisch korrekte Beschreibung ist manchen Leuten ebenso unrecht, weil nicht ausgesprochen soll, was ist. Und das aus diversen Gründen. Darum geht es mir, da aufzuzeigen: auch die politisch korrekte Ausdrucksweise ruft Leute auf den Plan, die dann ihrereseits rassistisch werden oder anfangen anzugeifen oder zu beleidigen. Und auch die politisch korrekte Aussage verändert die Statistiken nicht.

Lg
Any
 
Du bist anscheinend so beschränkt nicht wahrzunehmen, dass der Inhalt sich nicht durch die Formulierung verändert, bekommen Afrikaner durch eine andere Formulierung plötzlich weniger Kinder und die Europäer mehr? :D

Aber Leute wie Du, die sich eigentlich sehr viel mehr an dem sachlichen Inhalt stören, kommen ja weiterhin mit Beschwerden, man dürfe das nicht schreiben, auch wenn es politisch korrekt formuliert ist.

Sprache ist realitätsbildend. Selbstverständlich haben die beiden Aussagen unterschiedlichen Inhalt. Noch dazu ist der "politisch korrekte" Satz verkürzt, weil Afrika ne ziemlich schwammige Kategorie ist und weil vor allem die Aussage zeitlos erscheint und das wirst du ja wohl nicht annehmen. Aber was hat der Satz mit der "vermehrungsfreudigkeit" bitte für eine Aussagekraft? Der ist doch so komplett umgangssprachlich und damit viel abhängiger von Kontext, Bedeutung, Gebrauch, etc. als dass man da auch nur im entferntesten von gleichem Inhalt sprechen könnte.

Ich will jetzt gar ned von den offensichtlichen Schwächen anfangen, das hat McCoy scho erledigt, aber mal ganz ehrlich welche Gedanken machst du dir, wenn du sagst, die Aussagen wären inhaltsgleich?

und das was du da drunter schreibst ist einfach nur lachhaft, bzw. das hättest du gerne, weil die PC-Gutmenschen dann sehr angreifbar wären. Tatsächlich wird so freilich nicht argumentiert, sondern viel differenzierter, leider zum Großteil auf akademischen Niveau, weshalb du freilich aussteigst und dann nur deinen gewöhnlichen Prolo-rubbish zum besten geben kannst oder wie du sagen würdest "mit dem gesunden Hausverstand denken".
 
Sprache ist realitätsbildend.
Ach, Wörter haben eine eigentliche Bedeutung und Schöpferkraft? Der Rassist muss aufhören, "Neger" zu sagen, und zack, ist er kein Rassist mehr? Warum redest du dann dauernd von bösen Rechten? Du rufst sie auf diese Weise ins Leben.

(Ja, Sprache beeinflusst die Wahrnehmung. Allerdings ist Sprache weit mehr als nur die Aneinanderreihung von Wörtern und es ist symbolpolitischer und kontraproduktiver Unfug, einfach zwangsweise ein paar Wörter auszutauschen.)
 
Noch dazu ist der "politisch korrekte" Satz verkürzt, weil Afrika ne ziemlich schwammige Kategorie ist und weil vor allem die Aussage zeitlos erscheint und das wirst du ja wohl nicht annehmen.

Ansonsten schlag Du mal vor, wie Du es politisch für korrekt hälst, die folgende Aussage, die auf Statistiken beruht, nämlich im Vergleich Deutschland zum Kontinent Afrika und meinetwegen für die vergangenen zehn Jahre (hypothetisch alles natürlich) aussagt: Deutsche haben im Schnitt 1,8 Kinder und Afrikaner im Schnitt 6,8. Und dann bitte in einem Satz ein vergleichendes Fazit ziehen.

Und das bitte kurz und knackig und keinen ellenlangen Aufsatz verfassen. ;)

LG
Any
 
Werbung:
Ach, Wörter haben eine eigentliche Bedeutung und Schöpferkraft? Der Rassist muss aufhören, "Neger" zu sagen, und zack, ist er kein Rassist mehr? Warum redest du dann dauernd von bösen Rechten? Du rufst sie auf diese Weise ins Leben.

wieso markierst du das "und" fett? Und was verstehst du unter "eigentlicher Bedeutung"? "Eigentliche Bedeutung" hört sich so an wie das was Anevay meinte, wenn sie sagt, dass zwei Sätze oder Wörter den gleichen Inhalt haben. Schöpferkraft ist vermutlich zu viel gesagt, jedenfalls würde ich mich darauf nicht festlegen, sonst gerät man wohl ziemlich schnell in einen Lingualismus.

Natürlich wäre er weiterhin ein Rassist! Ich verstehe nicht wo diese Schlussfolgerungen herkommen. Glaubt ihr ernsthaft, dass die Annahme der PC lautet, wenn wir den Rassisten die Schimpfwörter wegnehmen, sind sie keine Rassisten mehr? Das ist doch auf mehreren Ebenen falsch. Erstens ist es ja das Anliegen des Rassisten sich verächtlich gegenüber bestimmte Gruppen zu äußern, also wird er auch einen Weg finden das zu tun. Zweitens geht es gar nicht darum dem Rassisten die Wörter wegzunehmen, sondern fragwürdige Bezeichnungen möglichst klar auszuweisen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Art und Weise wie wir uns ausdrücken keine Frage von "na ich habs ja nicht bös gemeint" ist. Denken uns Sprechen ist wesentlich verbunden. Und wenn man davon ausgeht (und das tu ich zumindest), dass Bedeutung vom Gebrauch der Sprache abhängt, ist die Art und Weise zu denken, wesentlich vom Gebrauch abhängig was nichts anderes heißt, als dass Sprache eine gemeinschaftliche Angelegenheit ist und wir deshalb eine Verantwortung haben. Drittens und das ist wohl der wichtigste Punkt, wird diskutiert! Sobald einer sagt "das war aber nicht politisch korrekt" entbrennt eine Diskussion und die MEnschen werden zum Nachdenken angeregt. Also ich finde das gut.

(Ja, Sprache beeinflusst die Wahrnehmung. Allerdings ist Sprache weit mehr als nur die Aneinanderreihung von Wörtern und es ist symbolpolitischer und kontraproduktiver Unfug, einfach zwangsweise ein paar Wörter auszutauschen.)

1.) ja Sprache ist weit mehr, nichts anderes habe ich gesagt. 2.) Nein, finde ich ist kein Unsinn, weil (so jedenfalls meine Überzeugung) die Bedeutung eines Begriffes in eine kulturell geprägte Logik oder eben den Gebrauch der Sprache eingebettet ist. Deshalb ist es eben nicht bloß ein Austauschen von Wörtern und man behielte sozusagen dieselbe Bedeutung. "Behinderter" ist eben nicht gleichbedeutend mit "Mensch mit BEhinderung" weil der Begriff ganz anders eingebettet ist.
 
Zurück
Oben