Politisch korrekt - Willkommen in Absurdistan oder (un)nötige Bevormundung?

Heilige Sch...., es gibt einen Rapper namens "Bimbo Beutlin". Das ist der beste Name aller Zeiten! Ich werd nicht mehr. :ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:

 
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das Beispiel Bimbo zeigt gut auf, daß die Verwendung von Begriffen sich mit der Zeit ändert.
zumeist sind es wohl die jungen Leute, die bisherige Worte anders besetzen, eine Art Evolution also.

früher war Bimbo ein Schimpfwort, und man meinte damit einen Schwarzen, und heute
meint man eine blöde blonde Schlampe - das heißt, ich weiß nichtmal, ob das noch aktuell ist.

von Southpark gibt es eine Folge, die ebenfalls dieses Phänomen behandelt.
da gehts um das Wort Schwuchtel, einst abfällig für Homosexuelle, dort nun aber für Harleyfahrer.
http://www.southpark.de/alle-episoden/s13e12-schwule-schwuchteln
 
früher war Bimbo ein Schimpfwort, und man meinte damit einen Schwarzen, und heute
meint man eine blöde blonde Schlampe - das heißt, ich weiß nichtmal, ob das noch aktuell ist.
"Bimbo" als abwertender Begriff für blöde blonde Schlampen... hihi, wie das klingt. "Ab sofort ist es verboten, blöden blonden Schlampen Schimpfnamen zu verpassen." :ROFLMAO: Egal, äh, also diese Definition kam aus dem englischsprachigen Raum zu uns. Ich hab sie von "Eine schrecklich nette Familie".

von Southpark gibt es eine Folge, die ebenfalls dieses Phänomen behandelt.
da gehts um das Wort Schwuchtel, einst abfällig für Homosexuelle, dort nun aber für Harleyfahrer.
http://www.southpark.de/alle-episoden/s13e12-schwule-schwuchteln
(y) Und ergänzend zu empfehlen: "Todescamp der Toleranz": http://www.southpark.de/alle-episoden/s06e14-todescamp-der-toleranz
 
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Wessen größte Sorge es ist, versehentlich(!) beleidigt zu werden, der hat entweder keine Probleme oder setzt merkwürdige Prioritäten. Alles zu verbieten und zu unterbinden, wovon sich theoretisch irgendjemand beleidigt fühlen könnte, ist außerdem mit den geltenden Grundrechten unvereinbar. Dafür bedürfte es schärfster Indoktrination von Kindesbeinen an und totaler geheimpolizeilicher Überwachung der Gesellschaft. Dazu wäre, denke ich, nicht einmal die Grüne Jugend bereit. Wer Wert auf seine Freiheit legt, muss das Risiko in Kauf nehmen, auch mal etwas zu hören oder zu lesen, was ihm nicht gefällt.
 
Wie kann es sein, das ein Bro den Anderen "Nigga" nennt, wenn das aber ein
Weißbrot macht, als Beleidigung gesehen wird?
Darauf gibt es eine unpolitische und unkomplizierte Antwort: Rassismus ist kein Alleinstellungsmerkmal der Weißen. In Gesellschaften, wo die Erinnerung an vergangenes Unrecht noch frisch ist, kommt natürlich auch eine moralische Komponente hinzu, wobei es mir etwas unredlich vorkommt, wenn dieselben Deutschen, die in dieser Frage bei jeder Kleinigkeit an die Decke gehen und "Wehret den Anfängen!" brüllen, mit demselben Eifer für ihr Recht kämpfen, auf die Gefühle lebender Juden oder Zigeuner keine Rücksicht mehr nehmen zu müssen, denn eigentlich sind das ja die Minderheiten, die zuletzt am meisten unter den Deutschen zu leiden hatten. Wäre Louis Farrakhan in Deutschland aktiv, würden ihn die radikal politisch Korrekten anbeten.
 
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"Bimbo" bedeutet für mich "junge Frau, die nur körperliche Reize zu bieten hat". Das wäre in dem Zusammenhang sinnlos. Den Begriff "Neger" verwende ich in der Regel nicht, weil es nicht hilfreich ist, in Gesprächen Tabus zu brechen, wenn man will, dass die Leute sachlich bleiben. "People of Color" ist ein für den deutschen Sprachraum untauglicher, critical-whiteness-korrumpierter Begriff. Zudem ist es lächerlich, auf ihn zu bestehen und gleichzeitig die Übersetzung "Farbige" zu ächten.

Vorrangig die Intention. Wie du sicher mitbekommen hast, bezeichnen völkische Nationalisten Asylanten zur Zeit besonders gerne als "Facharbeiter". Das ist eigentlich ein sehr positiv konnotierter Begriff, aber in diesem Zusammenhang a) eindeutig eine Beleidigung und b) bösartiger als "Neger", da "Neger" zwar fest mit kolonialistischen Verbrechen verbunden, jedoch, ähnlich wie "Zigeuner", einfach eine Bezeichnung ist, die wie selbstverständlich überliefert wird und nicht zwangsläufig mit Hass und Ablehnung einhergeht. Wie stark hat eigentlich der Antiziganismus abgenommen, seitdem man unbedingt von "Sinti und Roma" sprechen soll? Gar nicht? Das ist ja mal eine Überraschung.

also ich glaube nicht, dass sich Politisch-Korrekte sonderlich viele Hoffnungen machen mit Schön-Sprech Rassismus abzubauen. Aber: diese ganze Sache hat doch wesentlich etwas damit zu tun, anzuerkennen, dass die Art und Weise wie wir sprechen nicht jungfäulich ist. Sprache ist nicht etwas, das neben unseren Handlungen parallel existiert, sondern Sprache ist Handlung, jedenfalls in meinem Verständnis. Und nachdem Konfuzius, Jesus, Uli Hoeneß oder wer auch immer gesagt hat, dass wir für unsere Handlungen verantwortlich sind, finde ich es völlig korrekt, wenn sich da vor allem in akademischen Kreisen eine Bewegung durchsetzt, die dieses Thema sensibilisiert.

Ich tu mir auch etwas schwer zu sagen, Abwertung und Beleidigung hätte vorrangig etwas mit Intention zu tun. ich fände nicht mal, dass eine Beleidigung nur funktioniert, wenn die Gesprächspartner zu gleichen Teilen involviert sind. Beleidigt ist ja der Empfänger. Deshalb kann man auch beleidigend sein, wenn man es eigentlich gar nicht wollte und dann muss man sagen "So meinte ich das ja gar nicht" oder whatever. Und genau darum geht's: zumindest im öffentlichen Bereich in Politik, Wissenschaft, Amt, etc. auf diese dinge zu achten und nicht von Bimbos, Weibern, Schwuchteln und Spastis zu reden aus irgendeiner ethnopluralistischen Angst heraus, dass einem da ein Stück wertvoller Identitätsmöglichkeit genommen wird. Mal abgesehen davon, dass das die eigentlichen Spinnereien sind, weil wo bitte steht der linke Sittenwächter wenn manche Hundebesitzer stolz erzählen, dass ihre Fiffi keine Tiachelweiber und Bimbos mag? Es gibt aus meiner Sicht keine solche Bevormundung, wie das gerne behauptet wird. Übrigens sind die dann die ersten die die Nase rümpfen, wenn man sie als rechts, Rassisten etc. bezeichnet...das gehört sich dann plötzlich nicht mehr.
 
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