Über sinnliche Fähigkeiten in Träumen
Sämtliche folgenden Zitate stammen aus dem Arbeitsbereich und den Studien von Prof. Dr. med. Volker Faust, Universität Ulm, mit zusätzlichen eigenen Anmerkungen von mir.
https://de.wikipedia.org/wiki/Volker_Faust
Quelle aller Zitate:
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/pdf/faust1_traeume.pdf
Zitat:
”Über 90% der Träume sind dadurch gekennzeichnet, dass das Traum-Ich, also der Träumer als Person am Geschehen beteiligt ist. Mit anderen Worten: Der Traum läuft nicht wie ein Film vor dem „inneren Auge“ ab, wie man sich das vielleicht auf den ersten Blick vorstellen mag, nein, es handelt sich um Erlebnisse wie im Wachleben:
Ich handle in meinem Traum wie im Wachzustand.“
Eigene Anmerkung:
Handlungen, ob tatsächliche und geträumte, sind überwiegend Reaktionen auf Sinneswahrnehmungen. Ich sehe im Traum etwas auf mich zukommen, und weiche aus. Ich höre etwas im Traum hinter mir, und drehe mich herum. Ich reagiere auf Sinneswahrnehmungen genauso, wie ich im Wachzustand darauf reagieren würde.
Zitat:
”Bei den Traum-
Gefühlen sind negative und positive Aspekte halbwegs gleich häufig zu finden.“
Eigene Anmerkung:
Gefühle sind zusätzliche kommunikative Ausdrucksformen. Sie sind IMMER
- entweder eine Folgewirkung auf bestimmten Sinneswahrnehmungen, die entweder als angenehm oder unangenehm gewertet wurden.
- oder sie sind die Folgewirkung als Umsetzung einer Absicht, etwas ganz Bestimmtes mit einem zusätzlichen Gefühl kommunikativ zum Ausdruck zu bringen, sprich, den eigentlichen Ausdruck zu präzisieren.
Ohne Sinneswahrnehmungen besteht keine Notwendigkeit einer gefühlsmäßigen Reaktion, egal, ob im Traum oder Wachzustand.
Zitat:
”Und wenn die Untersuchungs-Personen ausdrücklich gebeten werden,
auch über Gerüche, Geräusche, Geschmacks- und körperliche Empfindungen gesondert zu berichten, dann steigt der Prozentsatz ganz erheblich. Kurz: Wer viel und mehrschichtig fragt, bekommt auch die entsprechenden Antworten, weil die Träumer erst dadurch aufmerksam gemacht werden, dass das Träumen nicht nur eine optische Angelegenheit ist. Außerdem: In den Träumen blindgeborener Menschen fehlen visuelle Eindrücke völlig, obgleich sonst das meiste mit den Träumen der Sehenden vergleichbar ist. Und Menschen, die nach dem 5. bis 7. Lebensjahr erblindet sind, berichten auch ohne Sehkraft noch viele Jahre über visuelle Eindrücke in ihren Träumen, bis es langsam nachlässt.“
So viel dazu die Professorenansicht über die Ergebnisse seiner Studien.
Ich finde, du solltest dich unbedingt mit diesem Professor in Verbindung setzen. Er wird freudig überrascht sein zu hören, dass du deine Traumgeschehen mit keiner einzigen sinnlichen Fähigkeit bemerkst. Und wenn du Glück hast, wird er dich zu einer Untersuchung einladen, um festzustellen und dir nachzuweisen, ob bei deinen Traumgeschehen dieselben Gehirnareale Aktivitäten zeigen, wie es die Zentren der sinnlichen Wahrnehmung bei einem Wachgeschehen tun.
Aber hey, warum solltest du ihn aufsuchen, um meine mit ihm identischen Aussagen verifizieren zu wollen? Denn wie schriebst du diesbezüglich:
ich lege dir meine Meinung dar, die auf meiner eigenen Erfahrung basiert,
Nach dem Motto:
Verschone mich mit Daten und Fakten, ich habe mir meine Meinung längst gebildet.
Bitte betrachte diesen Beitrag nicht als Vorwurf, sondern als konstruktive Kritik.