Papstbesuch in Österreich

der hr. ratzinger selber mag vieles von dem "überdrüber" gar nicht, da bin ich sicher

bitte, thomas pass auf, ich will nicht, daß du einen herzkasperl kriegst! :liebe1: *knuddel*
 
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Danke an Dich, Thomas und an Dich, liebe Eva, für die ausführlichen Infos über Opus Dei.

Die Akademie erinnert mich an die Napola. Beim halbwegs aufmerksamen Lesen ist die politiktragende und staatsbildende Funktion, welche angestrebt werden soll, augenscheinlich.

Solle noch einer sagen, Politik und Kirche(n) wären getrennte Bereiche. Mit allen Ausflüssen und den Geschehnissen, welche wir "Weltpolitik" nennen.

Ich denke mir halt immer, wenn die Inhalte, welche da transport werden sollen, so toll sind, wozu braucht man dann den Aufwand, Politik zu machen, alles kontrollieren und steuern zu wollen? Sich die Macht zu holen, welche man haben will und braucht, um (die) Menschen zu steuern, widerspricht meines Erachtens nach einer Glaubwürdigkeit, die sich selbst verbreitet, weil sie ein Teil unser Selbst ist.


Mercie
La Dame
 
ja, der vergliech mit napola ist treffend.. sie suchen sich auch ihre mitglieder und werben besonders "begabte" direkt an..
und wenn du amal drinnen bist, stehen dir hierarchisch alle türen offen, aber du zahlst einen hohen preis..
ud die politik ist rechts aussen
ich brauche nur die traurige geschichte von erzbischof romero erwähnen..
der versuchte, das wort jesu zu leben udn zu verwirklichen, was ihm offen schelte seitens johannes paul II und ratzingers einbrachte.
bald darauf wurde er ermordet..
jetzt ist er selig gesprochen, so schnell gehts..
aber seine bewegung, die theologie der befreiung ist mundtot gemacht.. und wer war federführend?? "benedetto" das war wahrscheinlich die letzte chance der katholischen kirche, den auftrag jesu zu erfüllen..
alles liebe
thomas
 
ein sehr interessanter link zum thema:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24922/1.html


Ratzingers Angst vor der Kirche der Armen

Peter Bürger 24.03.2007
Ein Beitrag zum 26. Jahrestag der Ermordung des salvadorianischen Erzbischofs Oscar Romero

Ratzingers Angst vor der Kirche der Armen
"Auch der Folterer ist ein Mörder"
Exkurs: Der kirchliche Antikommunismus als Projektion?
Die USA sahen im salvadorianischen Militär eine "Stütze der Menschenrechte"
"San Romero de América" und die Kirche von oben

Schon als oberster Glaubenswächter der römischen Kirche hat Joseph Ratzinger die Befreiungstheologie gemaßregelt und dabei sogar nach Ansicht des ehemaligen Kardinalstaatssekretärs Agostino Casaroli 1984 einen zu harten Ton angeschlagen. Unter seinem Pontifikat lässt Rom noch immer nicht ab von Attacken gegen die Kirche der Armen und ihre Theologen. Bislang zeigt der Papst aus Bayern keinerlei Anstalten, die Soziallehre seiner Vorgänger angesichts des Siegeszuges des "Neoliberalismus" für die Gegenwart fortzuschreiben. Seine vordringlichste Sorge gilt einem Bekenntnis zum "ewigen Gottessohn", der über den Dingen dieser Welt steht und nur ein kurzes Gastspiel auf dieser Erde absolviert hat: vor mehr als 2000 Jahren.

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Die römische Kritik an der Befreiungstheologie gibt sich entsprechend ganz unpolitisch. Sie beruft sich aktuell vor allem auf das "objektive" Dogma, das die Staatskirche ab dem vierten Jahrhundert in philosophischer Begrifflichkeit festgeschrieben hat. Darin wird von Jesus in einer Weise gesprochen, die selbst den meisten einfachen Seelsorgern unverständlich bleibt. Die Denkbewegung geht "von oben nach unten": Die zweite "Hypostase" des dreifaltigen Gottes ist innerstes Zentrum und Grund für die Einheit des menschgewordenen Gottessohnes. Innerhalb der so genannten "hypostatischen Union" werden eine göttliche Natur und eine menschliche Natur unterschieden, die jedoch beide weder vermischt noch getrennt sind.
Erzbischof Oscar Romero, ermordet am 24. März 1980

Hungernden die christologische Zweitnaturenlehre verkünden?

Die katholischen Befreiungstheologen lehnen diese komplizierten und abstrakten Formeln nicht einmal ab. Sie meinen aber, man dürfe das menschliche und das göttliche Wesen nicht über Machtkategorien der griechischen Philosophie verstehen. Von philosophischer Metaphysik haben Jesus und seine Jünger in Galiläa ja gar nicht gesprochen. In der Bibel steht auch nirgends, dass die Menschen am Ende aller Zeiten gefragt würden, ob sie den Römischen Katechismus und die unterkühlten Dogmen der – zum Teil staatlich beaufsichtigten – frühen Konzilien richtig aufgesagt haben. Die Jesusüberlieferung kennt vielmehr ein allgemein verständliches Kriterium, an dem sich die Wahrheit der Menschen und Völker ablesen lässt: "Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war ein Fremdling und ihr habt mich aufgenommen. Ich war im Gefängnis oder krank und ihr seid zu mir gekommen." (vgl. Matthäus-Evangelium Kap. 25, 31-46)

Hierzulande meint z.B. auch die [extern] katholische Landjugendbewegung, das sei unter dem Vorzeichen einer aggressiven Globalisierung eine hochaktuelle Botschaft. Jahr für Jahr sind etwa 30 Millionen Hungertote auf der Erde zu beklagen. 800 Millionen Menschen sind chronisch unterernährt und haben vermutlich kaum einen klaren Kopf, um etwas über die Spezialitäten der christologischen Zweinaturenlehre zu erfahren.

In einer solchen Welt ist Roms dogmatische Option nicht neutral, sondern eine hochpolitische Parteinahme. Sie dient dem europäischen Machtanspruch innerhalb der Weltkirche und stärkt den rechten Flügel im Katholizismus. Die kapitalismuskritische "Option für die Armen", die schon Johannes Paul II. als Gemeingut der ganzen Kirche bezeichnet hat, wird im Sinne nordamerikanischer Vorstellungen zu einer unverbindlichen oder rein wohltätigen "Liebe zu den Bedürftigen" verwässert. Joseph Ratzinger spricht diesbezüglich schon in seiner ersten [extern] Enzyklika Deus est Caritas eine andere Sprache als sein Vorgänger.

Aufbruch der Kirche in Lateinamerika

Dass man dem nahen Nachbarn in Not beisteht, halten auch die Befreiungstheologen aus christlicher Sicht für eine Selbstverständlichkeit. Sie meinen aber, in einer Welt des globalen Massenelends und der strukturellen Ungerechtigkeit könne man allein durch milde Gaben kaum ein glaubwürdiges Christentum vorleben.

In der Pastoralkonstitution [extern] Gaudium et Spes hatte das II. Vatikanische Konzil 1965 gesellschaftliche Bewegungen für die Rechte der Menschen in theologischer Hinsicht als hochbedeutsam anerkannt und ausdrücklich festgestellt: "Die vom Hunger heimgesuchten Völker fordern Rechenschaft von den reicheren Völkern." Noch deutlicher wurde nach dem Konzil Papst Paul VI. mit seinem Rundschreiben [extern] Populorum Progressio über den Fortschritt der Völker (26. März 1967), das der bayrische Politiker Franz-Josef Strauss als "schwarzen Marxismus" empfand. Diese Enzyklika verweist auf den vorrangigen gemeinsamen Gebrauch aller Reichtümer der Erde durch die Menschen:

"Es ist nicht dein Gut", sagt Ambrosius, "mit dem du dich gegen den Armen großzügig weist. Du gibst ihm nur zurück, was ihm gehört. Denn du hast dir herausgenommen, was zu gemeinsamer Nutzung gegeben ist. Die Erde ist für alle da, nicht nur für die Reichen." Das Privateigentum ist also für niemand ein unbedingtes und unumschränktes Recht.

Paul VI. verurteilt in diesem Text einen ungehemmten Kapitalismus, nach dem "der Profit der eigentliche Motor des wirtschaftlichen Fortschritts, der Wettbewerb das oberste Gesetz der Wirtschaft, das Eigentum an den Produktionsmitteln ein absolutes Recht, ohne Schranken, ohne entsprechende Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft" darstelle. Er formuliert als zentralen Grundsatz, "dass die Wirtschaft ausschließlich dem Menschen zu dienen hat".
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Ein Jahr später trafen sich 1968 die lateinamerikanischen Bischöfe zu einer bahnbrechenden Versammlung in Medellín (Kolumbien). Dort bekräftigte die Kirche, die es über Jahrhunderte auf dem Kontinent mit den Mächtigen gehalten hatte, eine bevorzugte – also parteiische – "Option für die Armen". Der weltweite Jesuitenorden, der auf eine viel ältere Tradition der Parteinahme für die Unterdrückten zurückgreifen konnten, bekannte sich 1974 kompromisslos zum Einsatz für Gerechtigkeit. In den Bischofskonferenzen Brasiliens und anderer lateinamerikanischer Länder sympathisierten in der Folgezeit die meisten Hirten mit der noch jungen "Theologie der Befreiung". Allein bis 1980 wurden über 800 Priester und Nonnen, die in ihrer Seelsorgepraxis dieser Bewegung folgten, in Lateinamerika ermordet.

Romero: Die Umkehr eines traditionalistischen Bischofs

Zu den Kritikern der Theologie der Befreiung gehörte in El Salvador ein Priester mit Namen Oscar Arnulfo Romero (1917-1980). Dieser schöngeistige und konservative Seelsorger hatte in Rom noch unter Pius XII. die orthodoxe Dogmatik studiert. Er empfand die enge kirchliche Liaison mit der Oligarchie, die aus 14 Familienclans bestand und das Land seit Jahrzehnten wie einen Privatbesitz regierte, nicht als Skandal. Zeitweilig stand er unter dem Einfluss des rechten "Opus Dei".

Als Bischof der Diözese Santiago de María lernte Romero ab 1974 immerhin das Elend der Bevölkerung noch näher kennen. Die klassische "Armenfürsorge" lag ihm sehr am Herzen. Der Vatikan ernannte den frommen Traditionalisten 1977 zum Erzbischof von San Salvador. In seiner Funktion als Vorsitzender der Bischofskonferenz von El Salvador sah Romero die brutale Politik des Regimes sehr bald in einem neuen Licht. Im März 1977 wurde der ihm befreundete Jesuitenpater und Befreiungstheologe Rutilio Grande zusammen mit einem Messdiener und einem 65jährigen Katecheten von Paramilitärs im Auftrag der Großgrundbesitzer ermordet. Romero war erschüttert, lud das gesamte Bistum zur Trauerfeier in die Kathedrale ein und kündigte die Zusammenarbeit mit der Regierung auf:

Die Not einer Kirche, die verfolgt wird bis hin zur Ermordung eines Priesters hat mich dazu gezwungen, meine Seelsorge stärker auf die Verteidigung der Kirche und der Menschenrechte zu orientieren.

Die salvadorianische Militärjunta jener Jahre huldigte der in Lateinamerika vorherrschenden "Doktrin der Nationalen Sicherheit". Weihbischof Gregor Rosa Chavez beschreibt den Kern dieser Ideologie so: "Jeder, der Veränderungen will, ist Kommunist und muss eliminiert werden." Als fester Bestandteil des Staatsapparates fungierten in El Salvador die "Todesschwadronen" zur Ermordung von Regimegegnern. Romero besuchte die Gemeinden und Christen, die zur Zielscheibe dieses Staatsterrors wurden, und ließ im Menschenrechtsbüro seines Bistums alle Vorfälle akribisch dokumentieren: "Es ist meine Aufgabe, Gewalttätigkeiten festzuhalten und Leichen aufzusammeln." In den Auftragslisten der Todesschwadronen war die Prämie für die Tötung eines Priesters höher angesetzt als die für den Mord an einem Campesino oder linken Intellektuellen. Auf Flugblättern stand die Parole: "Sei ein Patriot! Töte einen Priester!"



UND (vertiefend..) http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24922/5.html

Vergeblich hatte der Vatikan Anfang 1979 die Universität Georgetown in Washington gebeten, von einer Verleihung der Ehrendoktorwürde an Romero Abstand zu nehmen. Im März 1980, so berichtet John L. Allen, entschieden sich die drei Kurienkardinäle Silvio Odino, Franjo Seper und Sebastiano Baggio dafür, dem Papst eine Amtsenthebung des Erzbischofs von San Salvador zu empfehlen. Diese Entscheidung kam nicht mehr zur Ausführung, denn wenige Tage später wurde Oscar Romero am Altar erschossen. Er selbst und seine Mitarbeiterschaft lebten schon lange in der Erwartung eines Attentats. An der Trauerfeier nahmen mehrere hunderttausend oder gar eine Million Menschen teil. 40 Teilnehmende wurden allein an diesem Tag von Waffenträgern des Regimes ermordet.

Joseph Ratzinger, zeitlebens ein vom Schreibtisch geschützter – typisch deutscher – Büchertheologe, war als Gegner der Befreiungstheologie spätestens seit 1978 amtlich aktiv. Kapitalismuskritik im ökonomischen Sinn ist bei ihm nicht nachzulesen, und er scheut überhaupt das Wort "Kapitalismus". Es ist nicht auszuschließen, dass er schon in den 80er und 90er Jahren der maßgebliche Motor der vatikanischen Aktivitäten gegen die Kirche der Armen gewesen ist. John L. Allen schreibt:

Fast die Hälfte der weltweit eine Milliarde Katholiken sind Lateinamerikaner. ... Wo die katholische Kirche eine solch dominante Kraft darstellt, ist man berechtigt, eine Sozialordnung zu erwarten, die die Wertvorstellungen des Evangeliums besser wiedergibt. ... Dass der lateinamerikanische Katholizismus in den neunziger Jahren keine solche Wirkung ausübte, ist in großem Maß von Joseph Ratzinger zu verantworten.

Namentlich auch die Menschen in El Salvador, dem Land von "San Romero", leben noch immer unter bedrückenden ökonomischen Verhältnissen. Für sie wäre es fatal, wenn Joseph Ratzinger ([local] Joseph Ratzinger und die "neoliberale" Weltordnung) sich wirklich als der dem "neoliberalen Zeitalter" genehme Papst erweisen würde.

wer da noch die begeisterung für bendetto versteht, solls ie mir BITTE erklären ich versteh sie nicht
alles liebe
thomas
 
Lieber Thomas, danke, daß Du den Artikel von Heise hier eingestellt hat. Die Killer kommen immer aus den eigenen Reihen... Und gerade in Dritt- und Viertländern finden sich dank der chronifizierten Verknappungspolitik stets nützliche Idioten zur Multiplikation der Mittel zum Machterhalt.

Die Völker dumm und arm halten, gegeneinander hetzen... und einige Armen im Geiste sind wieder einmal bereit, ihre Seele zu verkaufen...

Dr. Faustus läßt grüßen!


Es ist einfach immer wieder herzig, wenn die Tiefgläubigen ihre gutgläubige Meinung auf die von ihnen so verehrten "hohen Herren" projizieren und sie für die menschgewordenen 10 Worte halten. Bei näherem Nachfragen, worauf sie diese ihre Interpretation stützen können, glänzen die Gott und Jesus mit dem Vatikan Verwechselnden dann durch Glauben denn durch Wissen (wollen)!


Wie war das mit der Unendlichkeit des Universums und der Dummheit von Menschen?


Liebe Grüße
La Dame
 
liebe eva !

danke für deine antwort,das kamel.was nicht durchs nadelör gehen kann , bestätigt ja auch meine schreiben an dich.auf diesen gebiet bin ich nicht ganz unwissend.die christliche religion ist wie so manche andere religion im kern hoch liberal und ehrlich ausgelegt.nur die handhabungen entfernten sich stehts enorm,der religionsmißbrauch geht leicht über die bühne,weil nur wenige interesse dafür hergeben.
ist nicht verwunderlich,daß im namen der religion nicht gottgewollte verbrechen durchgeführt wurden und vergehen durchgeführt werden.
nur jetzt bekommen wir schön langsam ein religionswirrwar in europa,durch die enormen zuwanderungen und hier zeitgemäß zu argieren,ist eine auf reichtum gezeigte operettenhafte r.k. papstumscheinwelt ,beladen mit unmengen von traditionen das große hindernis.
kirchenballast abwerfen ist das gebot der stunde,nur die "profitanten" dieses alten kirchensystemes werden zäh daran wie parasiten haften bleiben,zur selben zeit kocht uns europäern schon das wasser am hintern.
also,als kleiner mann (frau),kann ich mich davon nur komplett abgrenzen,damit gottes liebe mit meiner person wieder was anfangen kann !
jetzt kommts drauf an,wie schnell die masse der europäer dies erkennen wird, um nicht in endlose religionsstreitigkeiten zu versumpfen!

l.g.v.gerard

liebe läßt sich nicht teilen,auch nicht verdoppeln,jedoch leben ! gerard :banane:
 
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was du beschreibst, ist vielleicht ein indiz dafür, daß sich die menschen andere wege zu gott suchen sollen, als die bisherigen religionen zeigen..
aber das ist ein anderes themas..
alles liebe
thomas
 
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