Om mani padme hum

Um darauf zurück zu kommen: Das heißt, dass du die Mantren zählst, die du rezitierst.

Eine Mala ist eine Gebetskette mit 108 Steinen, Samen oder wasauchimmer (Materialien gibt es verschiedene). Man hält die Kette in Herzhöhe und streicht, pro Mantra, einen Stein, Samen (oder was es eben ist) in Richtung Herz.

Gibt es auch im Kleinformat als Armband :)

Und man fängt i.d.R. nicht mit 10 X 108 an ;-)

108 ist eine symbolische Zahl. Mein Mala hat z.B. 128 Samen.
 
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Ich kenne mich im Buddhismus nicht aus, es sind aber Teile die mich an gewisse Formen von Katholismus erinnern, wo dann einfach Vater unser oder gegrüsst seist Du Maria in Serien gebetet wurden zur Vergebung oder Busse irgendwelcher Sünden. Der Rosenkranz beruht auf einem Prinzip der Wiederholung, also denke ich vielleicht gibt es da gewisse Parallelen?

Ja, das kannst du durchaus vergleichen :)

Nur, dass es halt sehr viele verschiedene Mantren gibt, die du im Buddhismus rezitieren kannst, entsprechend der jeweiligen Gottheiten, und nicht zwei Hauptgebete. Und in der Regel bleibst du, während du zählst, bei diesem Mantra, und wechselst nicht, aber sonst ist die Methode entsprechend.

Das "OM MANI PADME HUM" ist dabei ein sehr bekanntes Mantra im Buddhismus und wird Avalokiteshvara zugeordnet.
Da er die Verkörperung des Mitgefühls ist, ist mein Erfahrungswert, dass du dich an ihn eigentlich immer wenden kannst, wenn du Hilfe brauchst. Mit einigen anderen Mantren sollte man, wie Lucia ja schon angedeutet hat, vorsichtig sein, denn das Mantra "beinhaltet" sozusagen auch die Essenz der jeweiligen Gottheit. Wenn diese Gottheit zu dir nicht passt, kann das Probleme verursachen, und deswegen sollte man solche Mantren vorzugsweise von jemandem persönlich lernen, der mit ihnen Erfahrung hat (und einschätzen kann, OB es passt).

Zum Rezitieren selbst vielleicht noch: Währenddessen auf die Gottheit konzentrieren, z.B. indem du ein Bild von ihr visualisierst.

Und es kann sicherlich nicht schaden, wenn man ein buddhistisches Mantra rezitiert, einen Bezug zu Buddha und zum Erleuchtungsgedanken zu haben, denn das ist es ja, was man damit eigentlich erreichen will ;-)
 
Eines ist eben durch Masse an Gebeten "günstiges" Karma zu sammeln.

Das ist so nicht ganz richtig ... Karma wird eigentlich im Buddhismus nie gezielt angesammelt.

Günstiges Karma anzusammeln würde bedeuten, dieses auch festzuhalten. Das wiederum mag ggf. günstige Umstände erschaffen, aber darum geht es im Buddhismus nicht. Auch die günstigsten Umstände, wie der "König der Welt" zu sein (was einer Wiedergeburt im Götterbereich z.B. entspräche), gehen aber irgendwann zu Ende.

Der Buddhismus zielt darauf ab, aus diesem Kreislauf der Anhaftung und damit des Leidens (nennt sich dann Samsara) auszusteigen.

Was macht man also als Buddhist/in .. "Verdienst" ansammeln.

Günstiges Karma ansammeln wäre: Ich bin heute nett zur Postbotin, und das führt dazu, dass die Postbotin morgen nett zu mir ist.
Das zu sammeln würde heißen: Ich spekuliere auch darauf, dass sie das tut.
Und wenn sie's dann nicht tut, bin ich traurig.
Ergo: Leiden, und das ist nicht Sinn der Sache.

"Gute", bzw. heilsame Taten zu vollbringen, soll eben nicht in Samsara festhalten, sondern zu mehr Weisheit und damit zur Befreiung aus dem Kreislauf führen.

Warum vollbringt man heilsame Taten?
Hm, naja, weil man selbst sich und allen anderen Wesen wünscht, dass dieser Leidenskreislauf aufhören möge.
Um also keine Anhaftung (sowas wie "Erwartungshaltung") durch die heilsamen Taten zu erzeugen, WIDMET man das Gute, das man getan hat, anschließend der Erleuchtung aller fühlenden Wesen.

So baut man kein neues Karma auf .. und allein, das Ansammeln neuen Karmas zu beenden, ist schon ein ganz wesentlicher Schritt.

Und dazu, wie man nun Karma abbaut, kommen wir auch noch ... aber nicht mehr heute :D

@polarfuchs: Ja, weiß ich mit der symbolischen Zahl, die 128 kenne ich nun allerdings überhaupt nicht. Magst du vielleicht erklären, wofür die Zahl steht, oder war dir die Standard-Glückszahl einfach zu langweilig? ;-)

Ich wünsch euch allen eine angenehme Nacht

lg
 
Günstiges Karma ansammeln wäre: Ich bin heute nett zur Postbotin, und das führt dazu, dass die Postbotin morgen nett zu mir ist.
Das zu sammeln würde heißen: Ich spekuliere auch darauf, dass sie das tut.
Und wenn sie's dann nicht tut, bin ich traurig.
Ergo: Leiden, und das ist nicht Sinn der Sache.

"Gute", bzw. heilsame Taten zu vollbringen, soll eben nicht in Samsara festhalten, sondern zu mehr Weisheit und damit zur Befreiung aus dem Kreislauf führen.

Warum vollbringt man heilsame Taten?
Hm, naja, weil man selbst sich und allen anderen Wesen wünscht, dass dieser Leidenskreislauf aufhören möge.
Um also keine Anhaftung (sowas wie "Erwartungshaltung") durch die heilsamen Taten zu erzeugen, WIDMET man das Gute, das man getan hat, anschließend der Erleuchtung aller fühlenden Wesen.

So baut man kein neues Karma auf .. und allein, das Ansammeln neuen Karmas zu beenden, ist schon ein ganz wesentlicher Schritt.

Das läuft so nicht. Das sind Berechnungen des Ich´s und nicht das Wahre des Geistes.
Viele meditieren und wenige erleuchten. Warum ist das so?
Weil viele gezielt und berechnend handeln (Ich-Tricks) und nicht aus dem Innersten (Wahrheit = Dhamma) heraus.
Lügen haben kurze Beine. ;)

Tust du das Gute um des Guten Willen oder aus Eigennutz?

Der Segen des Herzens muss aus dem Herzen kommen und nicht aus dem Hirn.
 
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Das ist so nicht ganz richtig ... Karma wird eigentlich im Buddhismus nie gezielt angesammelt.

Doch. Und du kannst den Buddhismus nicht über einen Kamm scheren, weil es da einfach Unterschiede gibt, sowohl zwischen den verschiedenen Richtungen als auch, und das trifft auf dieses Thema hier zu innerhalb der Richtungen und auch da sowohl zwischen Laien und tatsächlichen Mönchen/Nonnen, wie auch zwischen philosophischer Elite, die sich in Tibet nahezu geschlossen auf die philosophische Grundlage Nagarjunas bezieht, während das für einige Tantriker prinzipiell weniger bedeutsam ist usw.

Je mehr ich mich mit Buddhismus befasse, desto mehr stelle ich fest, dass es einen "den Buddhismus" einfach nicht gibt.


108 ist symbolisch und bedeutet "viele". Die 128 Samen meines Malas sind in dem Sinne 108 - viele. Die Anzahl 128 steht für nix, außer die Anzahl der Samen, aus denen mein Mala besteht.

Bei dem netten Herren sind es ebenfalls mehr als 108 tatsächliche "Samen".
 

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Im Endeffekt ist alles Tun um/damit... mit Leid erfüllt. Akzeptanz dem Leben und Vertrauen darin, kann auf Dauer einen Zustand hervorrufen, der einen mit seinem Umfeld verschmilzen lässt, das ist tiefste Glückseligkeit.

Gute Nacht.
 
Um darauf zurück zu kommen: Das heißt, dass du die Mantren zählst, die du rezitierst.

Sorry ... ansammeln bedeutet nicht zählen. Zählen ist zählen *ggg*
Ansammeln bedeutet, wie polarfuchs bereits schrub, dass man von einem Mantra möglichst viele Rezitationen macht.
Beispielsweise bei einem der Heilmantren mußten 400.000 Rezitationen zusammen kommen. Wenn man das nicht auf einmal schafft, dann beginnt man mit ansammeln. Das bedeutet, dass man einen möglichst langen Durchgang macht und dann mit einem Spezialmantra die erreichte Zahl quasi in der Mala "sichert". Dann kann man das nächste Mal bei der Zahl weitermachen, weil wenn nicht gesichert, dann wieder von vorne *gg*
Bei dem Mantra ist die Erleichterung, dass es sehr kurz ist. *ggg*
Es gibt zum Bleistift bei den Heilmantren eins, dass soll man durchgängig machen. "Nur" 6000 - aber es ist ein schlimmer Zungenbrecher und man solls in einer Vollmondnacht im Dunkeln machen .. hahahaa ... das hab ich noch immer nicht geschafft.
Zurück zum ansammeln .... da seh ich eben den Unterschied zum eben mal Mantras rezitieren, wie es hier bei uns üblich ist und zum ansammeln, wo es eben in die Mala gespeichert wird.
Zweiteres ist ein Kraftspeicher. ;)
 
Das läuft so nicht. Das sind Berechnungen des Ich´s und nicht das Wahre des Geistes.
Viele meditieren und wenige erleuchten. Warum ist das so?
Weil viele gezielt und berechnend handeln (Ich-Tricks) und nicht aus dem Innersten (Wahrheit = Dhamma) heraus.
Lügen haben kurze Beine. ;)

Tust du das Gute um des Guten Willen oder aus Eigennutz?

Der Segen des Herzens muss aus dem Herzen kommen und nicht aus dem Hirn.

Solange das Ego im Spiel sein wird, wird es immer Eigennutz sein. Denn alles was jemand tut, hat eine Absicht dahinter, was die Absicht sein wird, wird immer schwierig sein rauszufinden, da Menschen auch gewissen Lernprozessen unterliegen.
 
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Ja, das kannst du durchaus vergleichen :)

Nur, dass es halt sehr viele verschiedene Mantren gibt, die du im Buddhismus rezitieren kannst, entsprechend der jeweiligen Gottheiten, und nicht zwei Hauptgebete. Und in der Regel bleibst du, während du zählst, bei diesem Mantra, und wechselst nicht, aber sonst ist die Methode entsprechend.

Das "OM MANI PADME HUM" ist dabei ein sehr bekanntes Mantra im Buddhismus und wird Avalokiteshvara zugeordnet.
Da er die Verkörperung des Mitgefühls ist, ist mein Erfahrungswert, dass du dich an ihn eigentlich immer wenden kannst, wenn du Hilfe brauchst. Mit einigen anderen Mantren sollte man, wie Lucia ja schon angedeutet hat, vorsichtig sein, denn das Mantra "beinhaltet" sozusagen auch die Essenz der jeweiligen Gottheit. Wenn diese Gottheit zu dir nicht passt, kann das Probleme verursachen, und deswegen sollte man solche Mantren vorzugsweise von jemandem persönlich lernen, der mit ihnen Erfahrung hat (und einschätzen kann, OB es passt).

Zum Rezitieren selbst vielleicht noch: Währenddessen auf die Gottheit konzentrieren, z.B. indem du ein Bild von ihr visualisierst.

Und es kann sicherlich nicht schaden, wenn man ein buddhistisches Mantra rezitiert, einen Bezug zu Buddha und zum Erleuchtungsgedanken zu haben, denn das ist es ja, was man damit eigentlich erreichen will ;-)

Ich denke ist sicher eine Möglichkeit um sich einen Lebensabschnitt damit zu beschäftigen wenn man dazu Lust hat. Ich persönlich sehe den Sinn dahinter noch nicht wirklich.
 
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