Nichts ist mehr so wie es mal war!

P

prijetta

Guest
Hallo

Auch ich möchte ein wenig über meine Trauer schreiben...

Ich kämpfe seit einer Woche damit meinen Papa los zu lassen...

Ich hing in all den Jahren so sehr an ihm und von einer auf die andere Minute ist er nicht mehr da... Ich hab die letzten Jahre durch meinem Ex meinen Papa so vernachläßigt und wollte meinem Papa so helfen...

Der tod meines Papas hat in mich so sehr verletzt... ich habe seit dem Angst vor der Nacht und der Dunkelheit.... morgen fahr ich wieder zu meinem Bruder und meinem Elternhaus... Ich kann noch nicht einmal in meinem Zimmer dort schlafen, weil es in meinem Elternhaus ist und mein Papa im Haus verstarb und die letzte Nacht auch dort verbrachte... Wenn ich am Wohnzimmer zur Haustür laufe, kann ich nicht einmal ins Wohnzimmer... Es tut einfach sehr weh und es ist eine sehr tiefe Blockade dort in den Raum zu gehen...

Es ist einfach nichts mehr so wie es mal war. Gleichzeitig hab ich Angst vor der Zukunft.... mich haben so viele Schicksalsschläge heimgesucht... Dazu kommt das ich gerade noch in Scheidung leben und mein Ex noch nicht aus meiner Wohnung ist. Er tut so als wär nie etwas gewesen... und als wär auch mein zweiter Elternteil noch da....

Ich hab auch das Gefühl als wär ich alleine... mein Bruder mußte alles mit ansehen und wie er alles gemeistert hatte, echt hut ab. Er fand ihn und brachte ihn alleine aus dem Haus mit dem Leichenbestatter... Ich wohnte etwas weiter weg und konnte genau vor einer Woche von Ihm Abschied nehmen... Ich wollte es so und ihn noch einmal sehen. Den anblick werde ich nie in meinem Leben vergessen... Der Tod von meinem Papa traff mich schlimmer als den Tod meiner Mutter vor 14 Jahren....

Wie kann ich meine Ängste überwinden.... manchmal hab ich das Gefühl als würde ich Träumen und alles ist nicht wahr.... Wie sehr wünschte ich mir das er noch da wär... Ich hätte ihn noch gebraucht. Ich hatte immer Angst und als ich das letzte mal von Ihm weg furh Jahresanfang hatte ich nach dem treffen so ein komisches Gefühl, als wär er nicht mehr lange da...

Wenn es um mich Knackst oder Geräusche da sind, schreck ich einfach zusammen.... ich wünschte es wär jemand da der mir Kraft und halt gibt... aber es ist weiter keiner da und ich muß mit der ganzen Situation alleine klar kommen.... Mein Elternhaus ist mir so unheimlich geworden. Mein Bruder möchte das ich wieder dort hin ziehe... aber derzeit hab ich Angst dort irgend wann ein zuziehen... es ist so traurig alles.... und es ging auch alles so schnell.... Wär das schön wenn man die Jahre noch einmal ein wenig zurück drehen könnte.... Was mir bleibt sind die Erinnerungen an Früher, an meine Kindheit und an die ganzen Jahre. Ich wurde nicht oft von meinem Papa geschümpft aber an die kann ich mich noch sehr gut erinnern wo es zu dem mal kam... nun kann ich über die Streiche schmunzeln.... aber mein Papa war echt sauer.... als ich mich im Schlafzimmer einschloß und die Tür nicht mehr auf machte und mich Nackig auszo *gg* oder als ich auf dem Friedhof als kleines Kind Beerdigung spielte... und alle Grabgestecke an die Leichenhalle stellte....

Nun kann ich aus dem Schlafzimmerfenster meiner Eltern auf das Grab von ihnen sehen... was ich bin jetzt noch nicht realisiert habe... und es einfach total weh tut...

Wie geht ihr mit Trauer um...? Ich kann noch nicht einmal das tun was ich immer getan habe...

In den Karten waren sehr oft hinweise zu sehen aber ich bin nie darauf gekommen das es mein Dad sein wird... in den Skatkarten sah ich es sehr deutlich... Ich würde so etwas nie jemanden sagen aber im nach hinein weis ich das ich darauf bei mir besser hätte achten sollen....

hmmhm es mußte einfach mal raus...

Gruß Celicia
 
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Liebe Celicia,

ich kann dir nur Kraft schicken, Kraft das Leben, das jetzt für dich kommt so einigermaßen zu "leben". Und dich in Gedanken ganz fest drücken.

Warum willst du ihn loslassen, laß ihn bei dir sein - in deinen Gedanken. Laß die Trauer und Schmerzen zu, weine, wenn dir danach zumute ist. Sprich mit ihm über schöne Zeiten, die ihr zusammen erlebt habt.....

Auch ich habe bisher zwei mir sehr wichtige Menschen durch ein plötzlichen Tod völlig unvorbereitet verloren. Und leide heute noch darunter, obwohl ich in meinem Innersten weiß, dass es den beiden da, wo sie heute sind, gut geht.

Mit Trauer umgehen? Ich stand eine zeitlang total neben mir, jeder Schritt, jede Bewegung tat mir weh. Ich konnte nicht schlafen, nicht essen.... Habe immer wieder gefragt, warum, warum er, warum sie.

Habe viele Gedichte gelesen zu der Zeit und mich in Gedanken mit den beiden immer wieder unterhalten.


Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.

"Hast du Angst vor dem Tod?" fragt der kleine Prinz die Rose.
Darauf antwortete sie: "Aber nein. ich habe doch gelebt, ich habe
geblüht und meine Kräfte eingesetzt,so viel ich konnte.
Und Liebe, tausendfach verschenkt, kehrt wieder zurück zu dem,
der sie gegeben.
So will ich warten auf das neue Leben...".


Saint Exupéry​

Liebe Celicia, ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft für diese traurige Zeit!

Ein stiller Gruß
Isabella
 
Hallo Isabella

Danke für deine Lieben worte... Ich kann ihn ja nicht los lassen... er ist ja immer noch im Haus... das weis ich. Er passt noch weiter auf uns auf... deswegen auch zu Hause... Er wurde in dem Haus geborgen und nur wenige cm wo er auf die Welt kam, ist er auch gestorben... wirklich nur ein paar cm...

Ich schrieb ihm ein Gedicht... das 2. was ich einem Menschen in meinem Leben schrieb....


Für meinen Papa

Du bist nun leider weg,
was bleibt sind die Erinnerungen
an unsere gemeinsame Zeit.

Ich vermisse dich,
du lässt in mir eine Leere….

Nach Mamas Tod hatte ich immer Angst,
auch dich zu Verlieren
und doch durften wir noch einige Jahre
miteinander verbringen.

Du hattest es nicht leicht,
der Schmerz das Mama weg ist,
tat auch dir sehr weh.

Du kamst nie darüber weg….

Ich weis das ich dich nie mehr sehen darf,
aber ich weis das du nun weiterhin über uns wachst
und ganz nah bei uns bist,
auch wenn wir dich nicht mehr sehen können.

Ich wünschte,
ich könnte für einen Augenblick,
die Zeit zurück drehen….

Um dir noch vieles zu sagen!!!

Was bleibt, sind die Erinnerungen…
an unser gemeinsames Leben.

Sehe ich in den Spiegel,
dann sehe ich dich…

Papa du fehlst mir, du fehlst uns allen ganz sehr….
Ich hätte dich noch gebraucht!!!!

Im Herzen werde ich dich immer tragen….

Cecilia werde ich noch viel von dir erzählen….

Bis zum bitteren Ende kanntest du keine ruh,
du musstest immer etwas tun….

Papa ich Liebe dich….

Bitte gib mir die Kraft um alles zu überstehen…
auch andere dinge von den ich dir erzählt hatte….


Deine Nestäcken Katja




Ich hatte immer Angst.... und ich träumte auch letztes Jahr schon von der Beerdigung...

.....
 
Hallo Katja,

ein so schmerzvolles Gedicht .... der Spiegel deiner Gefühle.

Schön, dass du es aufgeschrieben hast, dass du ihm deine Gefühle geschrieben hast.

Ich werde heute abend deinen Papa, dich und die kleine Cecilia in mein Gebet einschließen.

Und: Er paßt ganz sicher auf euch auf.



:liebe1: drück dich nochmal ganz fest!
 
Hallo Isabella

Ich konnte nie richtig gedichte schreiben aber für Menschen die einen sehr hohen Stellenwerd in meinem Leben hatten bzw. haben, kann ich das...

Warum ich das mit dem Spiegel schrieb, weil ich meinem Papa ähnlich sehe... bei den Jüngeren Bildern von Ihm sieht man es noch deutlicher.... ich begreif es einfach nicht... das er nicht mehr wirklich da ist....

Danke das du uns in deine Gebete mit einbindest...

Ich werd ihm morgen einen Engel kaufen und den Engel dann auf sein Grab dazu stellen.... ist mir einfach wichtig, auch wenn derzeit noch alles voller Blumen steht... Die Engel hatten in meinem Leben genauso einen hohen Stellenwert...

Ich wünsche dir eine gute Nacht!!!

LG Katja
 
Ich habe vor einem Jahr meinen Vater verloren.

Du brauchst noch Zeit..soviel Zeit..

erst später kannst du etwas leichter damit umgehen.

Marion
 
Hallo Katja!
Ich bin ja ganz erschrocken so etwas trauriges von dir zu lesen. Ich weiß noch wie sehr du mir im letzen Jahr beim deuten meines Jahresorakel geholfen hattest....Komm,laß dich mal drücken
 
ups, ich war doch noch gar nicht fertig mit schreiben....
Ich habe vor ein paar Jahren eine sehr sehr gute Freundin durch einen Autounfall verloren, ich vermisse sie immer noch, obwohl es nun schon fünf Jahre her ist.
Die Trauer wird wohl immer ein Stück dein Leben begleiten, aber du wirst lernen damit umzugehen. Laß sie einfach zu und laß dir von niemandem sagen, wie lange oder auf welche Weise du zu trauern hast! Das ist dein ganz persönliches Ding! Wenn dir danach ist, rede mit deinem Vater, schreibe ihm einen Brief oder vollbringe irgendein anderes Ritual das du mit ihm verbinden kannst.
Er wird dich hören :)....achte nur auf deine Träume....

Ich wünsche dir und deiner Tochter ganz viel Kraft und Licht

Liebe Grüße
amiga
 
Hallo Marion

Das tut mir sehr leid für dich... Wie bist du damit umgegangen? Vor einem Jahr?

Sorry das ich mich erst jetzt melde... war das ganze Wochenende bei meinem Bruder und in meinem Elternhaus...

Ja ist nicht ganz einfach denn als ich so im Schlafzimmer meiner Eltern stand, dachte ich Hmmmhm nun sind Sie beide nicht da...

Wenn ich dann so im an unserer alten Stelle sitze, wo ich mit meinem Dad immer sahs.... denke ich das er jeden moment wieder die Tür rein kommt....

Ich vermiss ihn wirklich sehr und ich wünschte einfach er wär noch da.... wobei ich einen sehr guten Bekannten habe und er meinte... wenn wir bzw. mein Bruder sofort alles mit bekommen hätte, wär er nun ein sehr schwerer Pflegefall und ich weis mein Papa wollte das nicht....

Mein Papa muß es aber schon gefühlt haben, denn er sprach sehr oft mit meinem Bruder darüber was und wie alles verläuft wenn er nicht mehr da ist....

Ich weis das es sehr lange dauern wird, mich hat dieser Schicksalsschlag sehr weit nach hinten geworfen...

Ich drück dich auch mal....

LG Katja
 
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Hallo Amiga

schön von dir wieder einmal zu Lesen... Derzeit steh ich nicht so ganz richtig, wenn ich so im Haus bin, denke ich mein Papa kommt jeden Augenblick wieder durch die Tür.... Mir ging es so gut und bin dann auch erst heute Nachmittag zu mir nach Hause gefahren... auf dem Heimweg, war´s mir aber total komisch... Übers Wochenende hatte ich nicht die Gelegenheit richtig darüber nach zu denken, da ich einiges im Haus gemacht habe, so das ich nun die Wochenenden dort öffters verbringe. Meine Tochter ist ja nun etwas größer und genoss es im Garten zu sein.... Mir geht sehr viel durch den Kopf. Der Traum wo ich es noch nicht wußte das ich Schwanger bin.... meine Kleine sitzt im Traum in meinem Papa seinem Garten und war ungefähr 3 Jahre alt.... irgend wann werde ich so denke ich dort selbst wieder Wohnen... Meinem Papa seine Beerdigung hatte ich letztes Jahr im Herbst schon geträumt, denn ich stand auch im Traum an der Stelle die ich im Traum gesehen hatte... hab mich nur etwas später daran erinnert.... damals war ich am zweifeln ob etwas dran ist, denn ich hatte schon einmal so einen Traum jedoch war es da eine andere Person....

Ich denke mal Eltern zu verlieren ist meist etwas schlimmer und auch härter... denn Eltern kann einem ausser der Tod niemand nehmen....

Ich hätte mich wohl noch intensiver in den ganzen Jahren um ihn kümmern sollen.... aber da war immer etwas was mich sauer machte... und daran ist auch der Tod meines Papas schuld.... Ich kann nur sagen sch.... Alkohol ich denke auch mein Papa ist nicht damit zurecht gekommen was Leute hinter seinem Rücken von ihm hielten und ihn auch abstempelten!!! Wie gemein doch Menschen sein können.... Ich wußte wirklich nicht viel und einiges kommt doch ans Tageslicht...

Danke liebe Amiga für deine sehr liebevollen und herzlichen Worten...

LG Katja
 
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