Papa

Phoebemaus

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14. August 2007
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Lieber Papa

Heute vor 2 Jahren bist Du im Krankenhaus an einer Gehirnblutung gestorben.
Ich wollte Dir noch so viel sagen, und das tue ich jetzt.
Vor 2 Jahren konnte ich Dich noch berühren, streicheln, an Deiner Schulter weinen und Dich lieb haben, und mir wird so schmerzhaft deutlich, wie vergänglich und kostbar unser Leben ist. Wie kostbar Du mir warst. Und immer noch bist. Ach Papa, ich wünschte mir Dein Bewusstsein könnte noch eine kleine Weile hier bei uns verweilen, damit Du mich noch hören kannst und die Lücke die Du hinterlässt nicht so furchtbar groß ist. Es tut so weh ohne dich hier aushalten zu müssen.
Es sind jetzt 2 Jahre, die Du nicht mehr bei mir bist. 2 Jahre Trauer. 2 Jahre Leid. 2 Jahre endloser Schmerz. 2 Jahre Verzweiflung. 2 Jahre WARUM. Und am schlimmsten 2 Jahre endlose schmerzvolle SEHNSUCHT nach Dir, mein lieber Papa!
Diese Gewissheit, dass Du nicht mehr da bist, macht mich wahnsinnig. Einerseits bist Du immer da, durch mich in meinem Herzen, dass wird auch immer so sein, aber im realem Leben muss ich leider immer wieder feststellen, Du kommst nicht mehr nach Hause zu mir, zu uns allen, die Dich so vermissen und die so sehr auf Dich warten! Es ist so schwer, damit zurecht zu kommen und immer wieder quält dieses WARUM, und man findet einfach keine Antwort.
Schlimm ist nur das man kaum verstanden wird. Jeder erwartet nach 2 Jahren von mir wieder "normal" zu sein und zur Tagesordnung überzugehen. Wie soll ich das können, fehlt mir doch ein Teil von mir, mir wurde mein Papa genommen. Ich habe Dich verloren, mein lieber Papa, nicht irgendeinen Gegenstand, den man ersetzen kann. Wie kalt und herzlos sind nur manche Menschen!

Wenn Du wieder bei mir sein könntest dann wäre auch meine Welt wieder in Ordnung! Aber so muss ich ertragen und aushalten und warten bis wir uns irgendwann wiedersehen, dann aber für immer und dann halten wir uns ganz, ganz fest! Bis dahin müssen wir Geduld üben!

So viele Kleinigkeiten erinnern mich an Dich; ein Fußballspiel im Fernsehen, Deine Lieblingsschokolade im Geschäft, deine Kissen etc. Ich weiß, dass Du auf uns alle acht gibst. Aber all die Kleinigkeiten! Manchmal traue ich mich im Supermarkt nicht am Süßigkeiten-Regal vorbei, ich will Dir Schokolade mit Nugat mitbringen, doch wer kann sie jetzt noch essen?

Ich denke oft an meine Kindheit; als Du mich gekitzelt hast. Und ich Deine Zigaretten kaputte machte, aber Du hast Dich nie beschwert! All deine witzigen Sprüche.

Du fehlst mir so. Nun bist Du so weit weg und ich kann Dich nicht mehr richtig wahrnehmen. Du warst ein ganz besonderer Mensch und jetzt ist unser Platz hier auf der Erde ohne Dich etwas leerer und kälter. Es tut so weh, es ist so schmerzhaft, erkennen zu müssen, dass man allein ist. Es heißt die Zeit heilt alle Wunden, aber es stimmt nicht. Es wird anders, aber bestimmt nicht wieder gut. Manchmal erinner ich mich wieder so deutlich, als wäre es gestern gewesen, daran wie wir zusammen gelacht haben, zusammen geredet haben, an all die Kleinigkeiten. Ich komm mir manchmal so allein vor, obwohl ich es doch gar nicht bin.

Weißt Du, trotz all der Tränen und Verzweiflung, ich würde nie tauschen wollen, denn Du warst für mich der beste Papa, den ich hätte haben können und Du wirst das auch bleiben, auch wenn wir jetzt eine Weile nicht mehr zusammen sein können. Du bist in meinem Herzen und wirst es immer bleiben.

Ich weiß, Du bist nicht verloren gegangen, Du bist noch da.
In einem anderen Leben oder Bewusstsein wünsche ich mir, wieder in Deiner Nähe zu sein und Dich dann erkennen zu können als der, der Du immer für mich gewesen bist: mein lieber Vater, der mich gelehrt hat, nicht so schnell aufzugeben und durch tiefe innere Freude einen Menschen als kostbar zu erkennen und lange lieben zu können. Ich danke Dir so sehr.

Ich liebe dich!
Deine Tochter Jasmin
 
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liebe jasmin

mir kullern die tränen wenn ich deinen beitrag lesen :(

schick dir ganz viel kraft und viel sonnenschein.

:kiss4: bianca
 
Liebe maus,

Deine Worte an Deinen Papa berühren mich sehr. Auch wenn du Dich allein fühlst: Du bist es nicht: Dein Papa ist bei Dir und du trägst ihn im Herzen. Und ich denke, er weiss, was Du ihm noch hättest sagen wollen. Er ist nicht wirklich "weg" er ist nur auf einer anderen Ebene.

Nimm dir Zeit zum trauern. Wenn andere schneller abschliessen können, dann ist das ihre Sache, nicht Deine. Wenn du trauern musst, dann tu es. Wenn Dir nach weinen ist, dann lass es raus. Es ist normal, es ist menschlich.

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft und bin sicher, Dein Papa ist bestimmt stolz auf Dich! :kiss4::trost:
 
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