New Natives

A

Amarok

Guest
Servus

Während einer Visionswanderung auf deren Hintergründe ich hier jetzt nicht näher eingehen werde, kamen mir einige "Sichten" wovon ich hier nun eines thematisieren und zur Diskussion stellen möchte. Und zwar:

New Natives? Was ist darunter zu verstehen?

-nativ- bedeutet soviel wie natürlich, naturbelassen...; und -Native- sind sog. Eingeborene, Einheimische, Natürliche (Menschen)

Warum dann "NEW NATIVES"?

In unserer westlichen, industrialisierten Welt fand in den vergangenen Jahrzehnten/Jahrhunderten, eine zunehmende Entfernung und Entfremdung der Menschen vom gegebenen Lebensraum -Natur- statt; das ganze zieht sich bis heute weiter fort, wie man unter anderem auch mittlerweile bei ehemals indigenen Völkern (bspw. Mittel und Südamerika; Afrika; Neuseeland usw usf) mitbekommen kann, wenn ganze Landstriche oder Wälder (man denke an den Regenwald) Hektarweise abgeholzt und verkauft werden. Es würde jetzt aber zuweit führen, auf dieses Thema näher einzugehen, denn das wäre ein eigenes Kapitel wert!

Es entfremdeten sich viele viele Menschen von der Natur; man zog sich zurück in die Anonymität und Hektik der (Groß)Städte; mit all der Technik, den bunten Lichtern, den vielen lauten Geräuschen usw usf; und nahm bzw nimmt die Natur, die Erde, welche eine GRUNDSUBSTANZ des Lebens ist, als feindlich, lebensfern wahr; und letzten Endes weiss "man" fast garnichts mehr über sie.

Der "moderne" Mensch hat sich sichtlich -ausgeklinkt- aus dem grossen Kreis, in welchem sämtliche Lebewesen (eigentlich) involviert sind, ja Teil dessen sind. So wurden viele Menschen zu einer Art "Fremde" , oder, wie bei Jon Young zu hören war, sie wurden "Touristen".

Neu Native/New Natives wie hier genannt, sind Menschen, welche sich wieder bewusst wurden/werden, dass wir ein Teil des Kreises, der Natur sind. Es sind Jene, die alte Traditionen wieder "Neu" beleben; die von Fremdlingen wieder zu Einheimischen werden. All die Pflanzenkundigen, die Spurenleser, Waldläufer, Scouts... aber auch die Geschichtenerzähler, die Primitiven wie sie dei Leute oft nennen, sind dabei mitgenannt. Also, um es kurz zu machen, alle diese, welche sich (wieder) in der Natur heimisch fühlen, sie als Teil des Lebens sehen; ohne das ganze in irgendwelche Regenbogen WischiWaschi Esoterik zu beziehen.

Mit diesem Grundgedanken sollen jene zusammenfinden, wieder "Stämme" bilden, sich ergänzen, austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig lehren; ebenso, wie es bei anderen indigenen, nativen Völkern seit Urzeiten getan wird. Allerdings ohne verklärte Romantisierung oder das Bild vom "edlen Wilden" bis zur Unkenntlichkeit zu verzerren.

Es soll nicht darum gehen, "Indianer zu spielen" oder sich gross an anderen Kulturen zu orientieren bzw diesen nachzueifern, und eine schlechte, entfernte Kopie darzustellen; auch nicht, eine vollkommene Abneigung und Negierung von Technik o.ä. zu protagonieren. Nein, wir alle, egal woher wir auch stammen mögen, haben unsere eigenen "Wurzeln" und es soll Ziel sein, diese wiederzuentdecken und in die Jetztzeit zu integrieren.

Und dies ist mehr als eine verkopfte Phantasterei, es ist Vision, Innerer Ausdruck, und bewusstes Sich-wieder-anbinden und er-kennen in einer an unsere Zeit (teil)angepasste Stammesstruktur; eine Kultur- und vor allem Evolutions ermöglichende Form des Zusammen und Miteinander Lebens, welche über 10.000e Jahre zur Normalität auf diesem Planeten, innerhalb der Spezies des Menschen, gehörte; und somit das Leben und eine Weiterentwicklung in allen Teilen des Lebens überhaupt erst ermöglichte!

Ich will dies einmal als Ansatz für einen Austausch hergeben, Ideen, Eindrücke, eigene Erfahrungen sind natürlich erwünscht. Bloss seid so gut und lasst das Thema nicht in Grundsatzdiskussionen oder sinnfreie OT Chatmässige Unterhaltungen abdriften.
Freue mich auf einen regen Anteil.
beste Grüsse, wandervogel
 
Werbung:
Ich lebe dieses Thema seit einiger Zeit. Dabei sind mir an mir und der mich umgebenden Gesellschaft viele Details aufgefallen.
Ein Aspekt dessen habe ich unter "Heimat" behandelt und auch schon was dazu geschrieben, siehe nächster post.

Exkurs:
Meinem Verständnis nach gibt es zwei Grundverständnisse:
1.) Die Schöpfung hat alles in sich, ich lebe in der Schöpfung, die mir zur Verfügung gestellt wird, als ein Teil der Schöpfung und passe mich an und ein. Ich habe alles, was ich brauche. Ich nutze, was da ist und bewege mich in dem, was es gibt.
2.) Die Schöpfung ist wie sie ist, ich lebe in der Schöpfung und gestalte aktiv mit. Ich erbaue Gemeinschaften, Gesellschaften und Systeme, große und kleine Bauwerke. Ich verbessere die Natur, Ich schaffe Kultur. Ich züchte, ändere und greife ein.

1.) wurde lange Zeit von nativen Menschen gelebt, im extrem Waldmenschen genannt, die jedes Werkzeug ablehnen, weil es das nicht braucht und sie in der Schöpfung und mit der Schöpfung so wie sie ist leben wollten.
2.) ist unsere Kultur und hat ihre Vor- und Nachteile. Wir sind Mitschöpfer und erleben das, was wir erschaffen haben, erleiden die Folgen und bestenfalls lernen wir etwas daraus.

Es gibt Mischformen, auch viele native Völker waren bereits Mischkulturen, etwa, wenn sie Feuer nutzen oder oder oder ...
Also Mischformen die sich herausschälen, weil wenn wir nur Kultur leben, wie wir es gerade tun, entfernen wir uns von unseren Wurzeln - denn schlußendlich kommt alles aus de Natur. Auch der Laptop auf dem ich schreibe ist nur aus denaturierten natürlichen Materialien gebaut und in Immitation eines natürlichen Etwas (Gehirn, Intelligenz, Rechenoperationen) erbaut worden ....

Vor zwanzig Jahren schon wurde dieses Dilemma wie folgt ausgedrückt: Alle wollen zurück zur Natur, nur keiner will zu Fuß gehen.

Ich selbst will eine Mischform leben, lebe bereits eine Mischform, mit dem Ziel, immer mehr Natur zu leben, auch die Natur des Menschseins ...

Mein Traum ist, in sehr viel Natur zu leben, auch auf all den technischen Schnickschnack zu verzichten, weil das kann der Mensch alles selber, also Telekommunikation, Teleportation, Manifestation und Präzipitation ... alles ohne Umweltbelastung, weil auch der Mensch so konzipiert ist, dass er an und für sich keine Belastung, sondern ein Mitspieler, eine Entlastung ist ...

weiter mit Heimat ...
 
Anhang anzeigen 15338


Heimat war einmal ein Wort, das Frieden stiftete.
Heimat war einmal ein Bild, das Harmonie pur herstellen konnte.
Heimat war einmal ein Gefühl, das Sicherheit bedeutete.
Heimat war mehr als nur ein Wort.
Heimat war ein Mutterschoß, von einem Vater beschützt.
Heimat war etwas handfestes, etwas, worauf Verlass war.

Wie konnte es geschehen, dass ich Heimat verlor?
Wann war es, als sie dünner und dünner wurde?

Ich weiß es nicht mehr ganz genau, doch war es zu einem fernen Zeitpunkt von heute aus gesehen, als ich die Heimat verließ, ich meinte es zu müssen, doch war ich im Irrtum, einem Irrtum, den ich heute erst erkenne und beginne rückgängig zu machen für meine strahlende Zukunft. Ich habe tatsächlich alles weggegeben,was Heimat ist. Das erste war, dass ich meinte, meine Heimat schützen zu können, indem ich die, die meine Heimat bedrohten verfolgte. Es war so einfach. Doch irgendwann verlor ich die Verbindung. Nicht dass es überall Verbindung gibt, doch wer kennte die Verbindung zu einem Stück Erde, das ich jeden Tag begrüße, das mich grüßt,das mich liebt und das ich liebe und wie muß ein Mensch blind sein, um diese Liebe zu verlassen und zu vergessen und doch ich schloß über viele Leben hinweg meine Augen für die Liebe und ich verließ die konkrete handfeste Liebe der Mutter Erde und ging auf dieser Mutter Erde auf Wanderschaft, doch ich hatte etwas wesentliches verlassen und ich wußte es nicht.


Ich bin eine Seele, zuhause in etwas anderem als ihr Sterne nennt und ich bin ein Körper der ein festes und materielles Zuhause braucht. Ich bin ein Wanderer in den Zeiten und Welten und ich brauche ein Haus und dieses Haus ist die Mutter Natur, sind Pflanzen, sind Tiere, ist Erde und Wasser, Luft und Feuer. Sie sind überall und ich kann sie überall ehren und ein besonderer Platz ist und bleibt ein besonderer Platz und dieser besondere Platz ist Heimat. Sicherer als alles was wir kennen. Ein undurchdringbarer Raum der Liebe und des Lebens. Es ist etwas,was der Mensch selbst herstellen kann und soll. Es ist das was der Mensch herstellen soll und was schlußendlich nur einem Paar,einem Menschenpaar gelingen kann, einem Mann und einer Frau und sie brauchen noch Kinder, denn die heilige Triangulation heißt Mann Frau und Kind und es sind vier: Mutter Tochter Vater Sohn, sie sind Heimat. Sie leben in der Heimat und die Liebe und das Leben und die Natur sind mit ihnen. In der Natur ist alles vorhanden,mehr vorhanden als ein Mensch brauchen kann und nur der Mensch kann der Natur mehr geben, als die Natur sich selbst ist und darum liebt die Natur den Menschen und der Mensch liebt die Natur, die er selbst ist, denn ureigentlich ist Liebe überall.


Ich habe das verloren. Es liegt tief in meinem Herzen. Es ist das unstillbare sehnen nach MEHR. Mehr als Tasten und Strom, Heizungen oder Autos, all die künstlichen Produkte sind nette Ablenkungen vom eigentlichen Sinn des Menschseins. Ich selbst, Tiere, Pflanzen, ja sogar Steine sind in der Lage viel mehr Wunder zu vollbringen als diese an sich schon wundervolle Welt der Tastendrückerei und Bildschirmbildung. Gewiss, ein Auto hat seine Qualitäten, aber was ist eine Blechkiste im Vergleich zu einem Pferd, das freudevoll auf mich zuläuft, dessen Fohlen in meinem Umfeld aufwachsen, hat Dich Dein Computer schon mal geküsst? Kannst Du Deinen Staubsauger streicheln? Schnurrt Deine Kaffeemaschine, ohne Strom? Quält Dich ein Baum mit Mahnungen, wenn Du nicht rechtzeitig bezahlst? Hat ein Apfelbaum einen Münzschlitz und ein Display, das den aktuellen Apfelpreis anzeigt? Kann Dich ein Buch mit Augen anschauen, die so viel mehr als irgendwas sind? Hast Du erlebt wie unter Deiner Liebe Pflanzen und Tiere erblühen?


Was haben wir falsch verstanden? Wie können wir es wieder richtig verstehen?



Ich will keine Heimat wie sie in der Werbung verkauft wird.
Ich will keine Heimat wie sie in Geschichtsbüchern steht.
Ich will keine Heimat wie sie von Politikern definiert wird.
Ich will keine Heimat, die irgendwo aufhört.
Ich will eine Heimat, die keine Fremde und keine Fremden kennt.
Ich will eine Heimat, die Frieden und Harmonie stiftet.
Ich will eine Heimat, die Menschen liebt, alle Menschen.
Ich will eine Heimat, die lebt und nährt.
Ich will eine Heimat, die es erlaubt,
dass Menschen friedlich nebeneinander existieren.
Ich will eine Heimat, die es erlaubt
die für Menschen notwendigen Erfahrungen zu machen.
Ich will eine Heimat, die frisch und frei ist und dabei voller Liebe.


Ich weiß immer noch nicht,wie das geht.
Aber vielleicht finden es unsere Herzen gemeinsam heraus,wie das geht,

HEIMAT.

Dazu gibt es heute noch kein wieder neu passendes Bild!


Ursprungsort
 
Zurück zur Natur?
Für mich gibt es in D und Mitteleuropa nur Kultur. Jeder Wald ist geplant, selbst Urwald. Alles mehrfach abgeholzt und verändert. Alles wild gemischt: Eichen, Buchen, Robinien, Eßkastanien, Walnuß, Kirschen und Äpfel. Wir haben so sehr in die Natur eingegriffen, dass ich nicht weiß, wie wir jemals wieder zurückkommen, zu einem mir gesund erscheinendem Verhältnis.
Ich sehe, dass wir Angst vor der Natur hatten und vor ihren Tieren und sie deswegen auch zerstört haben. Dabei habe ich gerade nach dieser großen und mächtigen Natur die größte Sehnsucht. Ich freue mich, dass es im Wald auch ein paar 300 und 400 Jahre alte Bäume gibt, aber was ist mit einem Wald voller 1000 und 5000 Jahre alter Bäume? Was wenn Bäume noch viel größer werden können, als sie eh schon sind?
Danach sehne mich.
Hier, wo ich lebe.
etc.
etc.
 
New natives

ein paar Gedanken

Was ist neu an diesen Neuen Menschen? Was ist daran eine Weiterentwicklung und was ist eine Rückentwicklung?

Oder ist es einfach nur eine Rückbesinnung?

Gibt es einen Weg zurück oder ist das nur Illusion? Weil wir immer nur vorwärts gehen können?

Die Menschheit hat eine Entwicklung hinter sich. Wo genau innerhalb dieser Zeitlinie von Entwicklung wollen wir uns wieder einklinken? Vor der Entwicklung der Ackerbaukultur? Denn dieser brachte den größten Einschnitt für den modernen Menschen. Oder aber den Einstieg vor der Entdeckung des Feuers? Wo und wann war der Mensch noch Teil der Natur und ab wann grenzte er sich ab von allen anderen Tieren und begann seinen Höhenflug?

Wenn ich mir die übriggebliebenen nativen Kulturen (old natives) anschaue, sehe ich die größte Verbindung des Menschen mit der Natur bei den Aborigines, die noch ihren Traumpfaden folgen. Keinerlei Eingriff in die Natur, tatsächlich ein Teil der Natur.

Dann kommt die Frage, was ist der Sinn des Menschseins. Was ist der Sinn der Inkarnation des Menschen in diese Welt? Du gehst bei deiner Fragestellung nur nach dem Offensichtlichen in dieser Welt. Deine Fragestellung nach dem Verhalten eines "New native" betrachtet nur diese wahrnehmbare physische Welt.

Was hat die jenseitige Welt für eine Bedeutung für den Menschen? Wird das Sein des Menschen von seinem Tun in dieser Welt bestimmt und ist das Weltbild davon abhängig, was ich in dieser physischen Welt für eine Arbeit leiste, wie und wo ich mich aufhalte und wie ich mein Leben hier gestalte? Oder ist die andere Welt, die jenseitige Welt, die Traumwelt die wirkliche Welt und das was ich hier auf Erden tue dementsprechend unwichtiger, also nicht so wichtig, ob ich eine newnativ oder ein nonativ bin?


LGInti
 
Das ganze ist meiner persönlichen Einstellung so ähnlich, daß ich mich auf ein paar ergänzende Worte beschränken kann.

Es entfremdeten sich viele viele Menschen von der Natur; man zog sich zurück in die Anonymität und Hektik der (Groß)Städte; mit all der Technik, den bunten Lichtern, den vielen lauten Geräuschen usw usf; und nahm bzw nimmt die Natur, die Erde, welche eine GRUNDSUBSTANZ des Lebens ist, als feindlich, lebensfern wahr; und letzten Endes weiss "man" fast garnichts mehr über sie.
Das sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es ist natürlich traurig, wenn sich die Menschen kaum noch für die Natur und die Vorgänge darin interessieren. Andererseits machen die, die sich nur in der Hektik, Anonymität und den oberflächlichen Vergnügungen der Großstadt wohlfühlen, die Natur nicht mehr unsicher. Derzeit sieht es nach einem Artikel, den ich mal gelesen habe, tatsächlich so aus, daß sich der Trend "zurück in die Großstadt" sogar noch verstärkt. "Raus ins Grüne" ist out, weil letztlich nicht aller Komfort und alle Unterhaltungen nebst kultureller Einrichtungen in unmittelbarer Nähe geboten werden. Kino, Shopping Mall und Eisdiele nicht bequem, möglichst fußläufig erreichbar? Geht gar nicht. Tenor in einem Interview: "Wir sind zurück in die Stadt, um den Kindern was bieten zu können. Toll. Wir haben früher den Wald unsicher gemacht, daß die Eichkatzerln vor Schreck aus dem Baum fielen. All die Vergnügungen, Computerspiele usw. usf. gab's einfach nicht, Fernsehen war limitiert auf 1/2 Stunde am Tag. Ergo hieß es nach dem Essen: Raus mit euch zum Spielen und bleibt in der Nähe (was wir natürlich nicht taten...:D )...

Der "moderne" Mensch hat sich sichtlich -ausgeklinkt- aus dem grossen Kreis, in welchem sämtliche Lebewesen (eigentlich) involviert sind, ja Teil dessen sind. So wurden viele Menschen zu einer Art "Fremde" , oder, wie bei Jon Young zu hören war, sie wurden "Touristen".
Anknüpfend an den vorherigen Absatz gehe ich sogar noch weiter. Der Mensch hat sich nicht nur ausgeklinkt und wurde zum Touristen, er nutzt die (Rest-)Natur sogar noch als Kulisse für seine zweifelhaften Freizeitvergnügungen.
Ich habe es selber erlebt. Überall, wo es geht, zerschneiden Reitwege die Wälder, aufgefüllt mit standortfremdem Material aus irgend einem Bauhof. Ich habe selber gesehen, wie dabei Orchideenvorkommen einfach plattgemacht und Amphibientümpel mit Kleinen Teichfröschen zugeschüttet wurden (was sogar rechtlich nicht hätte geschehen dürfen, denn alle Amphibien stehen unter besonderem Schutz). Warum muß jeder ehemalige, schmale Wanderpfad, der bei Regen halt auch mal matschig mit knöcheltiefen Pfützen war, in eine 3 Meter breite, befestigte Flaniermeile verwandelt werden? Muß jeder Hinz und Kunz mit Lackschuhchen da seinen Sonntagsspaziergang machen, wobei ohnehin nur das nimmermüde Mundwerk wie ein Maschinengewehr geht und kein Blick nach rechts und links geworfen wird? Die Leute nehmen doch eh nichts wahr, also können sie auch in irgend einem Park flanieren.
Ich habe erlebt, wie eine Gymnastikgruppe zum Dröhnen eines Kassettenrekorders ihre Freiübungen machte. Jedes Tier im Umkreis von 500 m dürfte reißaus genommen haben.
Btw., nachdem ich mit diesen Randalierern fertig war (ein Vortrag über Rücksicht in der Natur), nahmen die reißaus...
boese.gif


Neu Native/New Natives wie hier genannt, sind Menschen, welche sich wieder bewusst wurden/werden, dass wir ein Teil des Kreises, der Natur sind. Es sind Jene, die alte Traditionen wieder "Neu" beleben; die von Fremdlingen wieder zu Einheimischen werden. All die Pflanzenkundigen, die Spurenleser, Waldläufer, Scouts... aber auch die Geschichtenerzähler, die Primitiven wie sie dei Leute oft nennen, sind dabei mitgenannt. Also, um es kurz zu machen, alle diese, welche sich (wieder) in der Natur heimisch fühlen, sie als Teil des Lebens sehen; ohne das ganze in irgendwelche Regenbogen WischiWaschi Esoterik zu beziehen.
Imho waren und sind das immer die gleichen. Das sind die, die keinen Schickimickiurlaub machen, in der Sonne auf dem Teutonengrill braten oder allenfalls im Urlaub auf dem Spazierweg zum Wald- oder Alpcafé "ach wie romantisch" säuseln.
Das sind die, die schon immer gerne draußen in der Natur waren, sich für die Tier- und Pflanzenwelt interessieren, brav ihren Müll mitnehmen, die lieber trekken, als den Heimatabend zu besuchen und sich durchaus nicht nur nebenbei für den Natur- und Artenschutz einsetzen.
Darunter sind auch etliche, die die Natur mit allen ihren Facetten nicht nur akzeptieren, sondern auch bejahen, nicht nur bei Kaiserwetter draußen sind, sondern auch Regen und Sturm als Teil der Natur genießen, sich als Teil des großen ganzen fühlen.
Die geben das dann auch an ihre Kinder weiter, sofern die nicht dem Mainstream folgen lieber "in" sindund sich lieber in der Disko, bei McMampf oder sonst wo rumdrücken... Der soziale Druck ist ja leider oft stärker als der Einfluß der Eltern.
Ich denke da oft an meinen Neffen, der eine Zeit lang wie verrückt nach Tieren usw. war, und dem ich einiges beibrachte... Leider förderten die (naturfernen) Eltern dieses Interesse nicht und so erlosch es. Heute ist er ein junger Mann, der genauso naturfern ist wie der Durchschnitt.

Mit diesem Grundgedanken sollen jene zusammenfinden, wieder "Stämme" bilden, sich ergänzen, austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig lehren; ebenso, wie es bei anderen indigenen, nativen Völkern seit Urzeiten getan wird. Allerdings ohne verklärte Romantisierung oder das Bild vom "edlen Wilden" bis zur Unkenntlichkeit zu verzerren.
Das könnte ein wenig schwierig sein, denn, die, die heute noch so leben, sind oft Einzelgänger, die höchstens einen losen Kontakt suchen, ansonsten aber oft die Menschen meiden und sich in der Gesellschaft der Tiere wohler fühlen. Ich bin z.B. so ein Exemplar...
zunge3.gif


Es soll nicht darum gehen, "Indianer zu spielen" oder sich gross an anderen Kulturen zu orientieren bzw diesen nachzueifern, und eine schlechte, entfernte Kopie darzustellen; auch nicht, eine vollkommene Abneigung und Negierung von Technik o.ä. zu protagonieren. Nein, wir alle, egal woher wir auch stammen mögen, haben unsere eigenen "Wurzeln" und es soll Ziel sein, diese wiederzuentdecken und in die Jetztzeit zu integrieren.
Das ist tatsächlich ein Problem. Diese Kulturen sind ein Ergebnis des Lebensraumes, in dem diese Völker lebten, und die sahen/sehen oft ganz anders aus, als die natürlichen Landschaften bei uns (nun ja, was heute noch davon übrig ist). Es gibt zwar Parallelen (boreale Wälder sehen in Europa fast genauso aus wie in Amerika), aber sie sind nicht die Regel. Dieses Nachahmen, diese Verklärung, vulgo "Indianerromatik" genannt, bringt nichts und lenkt nur von unseren eigenen Wurzeln ab. Was anderes ist es, seinen eigenen Weg zu suchen und im Nachherein festzustellen, daß es Ähnlichkeiten gibt. Die sind allerdings dann zufälligen Charakters und der Konvergenz geschuldet. Vieles meiner eigenen Einstellung erinnert z.B. an manche nordamerikanische Stämme oder auch die Inuits. Aber das ist eben Zufall.

Und dies ist mehr als eine verkopfte Phantasterei, es ist Vision, Innerer Ausdruck, und bewusstes Sich-wieder-anbinden und er-kennen in einer an unsere Zeit (teil)angepasste Stammesstruktur; eine Kultur- und vor allem Evolutions ermöglichende Form des Zusammen und Miteinander Lebens, welche über 10.000e Jahre zur Normalität auf diesem Planeten, innerhalb der Spezies des Menschen, gehörte; und somit das Leben und eine Weiterentwicklung in allen Teilen des Lebens überhaupt erst ermöglichte!
Das Problem ist, daß Menschen, die so denken, nicht allzu häufig sind und obendrein über die ganze Republik verstreut leben. Einen "Stamm" kann man da schlecht bilden (Ein virtueller Internet-Stamm, nun ja, ich weiß nicht recht) und die Imitation eines Naturschutzvereins wäre keine Lösung, weil's eben nicht um Vereinsmeierei geht, sondern um eine Lebensart. Was man machen kann, ist, sich ggf. hin und wieder mal zu treffen, um im realen Leben zu reden und Ideen und Gedanken auszutauschen, was dann aber wieder regional beschränkt wäre, denn mal eben 700 km für ein Treffen anzureisen, können sich nicht alle leisten. Da Web ist klasse, um unabhängig von Entfernungen miteinander zu kommunizieren (einer in Hamburg, einer in Ushuaia, alles kein Problem), aber es kann kein persönliches Gespräch am Lagerfeuer nach einer gemeinsamen Tour oder bei einem Glas Wein ersetzen und schon gar kein echtes Stammesleben in einer überschaubaren(!) Gemeinschaft, die nicht viel größer als ein Rudel Wölfe ist... :)

So weit ein paar ungeordnete Gedanken von mir.

LG
Grauer Wolf


edit: Quote-Salat beseitigt
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo @Inti
Ja, zuersteinmal geht es logischerweise um die physische "Welt" da ja nun das irdische Leben hier stattfindet. Es geht nicht darum, einen "Neuen" Menschen zu evolutionieren, sondern, mit den Worten eines Ältesten der Cree: "Wenn Du die die Krone des Baumes erreichen willst, fange bei der Wurzel an, mein Freund."
Vielleicht liest Du meinen Eingangspost mal ganz in Ruhe, da wird eigentlich alles beantwortet. Jenseitiges etc, und Spirit. usw sind! natürliche Aspekte, logischerweise als Konsequenz des Menschseins.

In anderem Thread schrieb ich schon mal dass der Terminus "Natur" sich nicht rein auf Wald Wiese Berg Fluss ... ... beschränkt, sondern als das "UR" definiert.

@GrauerWolf, auf Deinen Post zu antworten dauert noch, muss das 2mal lesen und wirken lassen. So als Ersteindruck, ja, soetwas umzusetzen und zu leben, ist sicher nicht leicht, und"nur" erstmal ein reines Konstrukt in/aus der NAW, aber ich weiss dass es funktioniert. Logischerweise aber eben nur immer regional und in kleinen Bänden.
Die meisten oder viele Gemeinschaften usw scheitern ja daran, dass sie die gesellschaftlichen Dinge die sie ja von sich lassen woll, in das "Neue" mit reinnehemen und dennoch danach leben, weil, Gewohnheit und Pseudo Sicherheit.
Darum gehts bei der Sache hier aber nicht.

Ich musste ja mit Begriffen we Stamm, Native usw arbeiten, weil diese nunmal einen archaischen Faktor besitzen, der jedem intuitiv bekannt ist, weil es entwicklungstechnisch IM Menschen drin steckt. Seht diese Begriffe bitte als Symbole an, nicht als feste Struktur, wie wir das in unserem Alltag mit vielen Worten tun, das engt zusehr ein.
 
...

Und dies ist mehr als eine verkopfte Phantasterei, es ist Vision, Innerer Ausdruck, und bewusstes Sich-wieder-anbinden und er-kennen in einer an unsere Zeit (teil)angepasste Stammesstruktur; eine Kultur- und vor allem Evolutions ermöglichende Form des Zusammen und Miteinander Lebens, welche über 10.000e Jahre zur Normalität auf diesem Planeten, innerhalb der Spezies des Menschen, gehörte; und somit das Leben und eine Weiterentwicklung in allen Teilen des Lebens überhaupt erst ermöglichte!

...

beste Grüsse, wandervogel

@wandervogel

ich kann mich da @GrauerWolf soweit anschließen, dass ich meine, es ist sehr schwer im näheren Umfeld die Menschen zu finden, die auch so fühlen und denken.
Deine Vision klingt sehr einladend, die Frage ist nur WER zieht sowas wirklich durch.
Ich könnte z.B. sagen, HIER ist super Natur und ich weiß es gibt einige "verlassene" Höfe oder ähnliches, auf denen man ein solches Gemeinschaftsprojekt starten könnte. Doch wieviel "Natur" darf es dann sein?
Die meisten sind zu "verwöhnt" und tun sich schwer für lebensnotwendige Dinge ihren eigenen Hintern zu bewegen (selbstversorgen). Selbst in den Kreisen die von sowas träumen. Andererseits gibt es dann die "Extreme", die auch auf jegliche Technik verzichten wollen und in deren Gegenwart man nicht mal eine Zigarette rauchen darf. Es ist nicht so sehr einfach.
Ich suche schon länger nach solchen Menschen und immer wieder, wenn ich denke "das könnte passen", dauerts nicht lang und ich komm wieder drauf allein auf meinen Berg zu ziehen :D.

LG
Waldkraut
 
Werbung:
Ich weiss schon wie Du meinst, das @Waldkraut :lachen:(richtig gegendert?) Mir ist das schon klar, aber wollen wir das jetzt mal nicht oder weniger so völlig wörtlich nehmen sondern sehts als Metapher für eine Einstellung IM Menschen. Ich weiss nicht, wer die Seminarreihe von Jon Young kennt, sowas in die Richtung finde ich umsetzbar und möglich.
Dass es allgemein überhaupt eher nur wenige Menschen sind die so ticken oder sich vorstellen können, dies das jenes auch zu tun, ist mir völlig klar. Um die anderen scher ich mich nicht. Können ja in den Einzimmer Schliessfächern bleiben :)

Hoffe es ist jetzt etwas verständlicher, in getippter Form ist man leider sehr eingeschränkt, was den Ausdruck einzelner Teile betrifft, und ein Buch dazu wollt ich auchnet verfassen :whistle:
 
Zurück
Oben