Meines? Deines? oder Wer hat´s erfunden?

Woran macht sich also schamanisieren fest? An erlernbarer Technik? Am guten Gefühl?
Man sollte, wenn man schamanisieren will, es auf jeden Fall tun und sich einlassen. Die theoretische Beschäftigung mit dem Thema kann natürlich hilfreich sein. Aber solange man nicht macht, ist es kein Schamanisieren.
Übers Stricken kann ich ja auch viel lesen. Ich kann mir auch gestrickte Pullies kaufen, das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich selbst stricken kann.
 
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...Die theoretische Beschäftigung mit dem Thema kann natürlich hilfreich sein. Aber solange man nicht macht, ist es kein Schamanisieren...
theoretisches wissen und tun macht noch nicht mal einen esoschamanen,
auch wenn die es glauben...

...Übers Stricken kann ich ja auch viel lesen. Ich kann mir auch gestrickte Pullies kaufen, das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich selbst stricken kann.
das ist ein guter handfester vergleich
 
Geh mal 50 bis 100 Jahre zurück in die Geschichte und bleib dabei vor Ort.
Wieviel Schamanen haben sich da wohl gefunden und wieviele davon haben indianisches irgendwas in sich entdeckt, gesucht whatever?
Waren die Generationen vor uns hierzulande wirklich so orientierungslos?
2000 Jahre beinhalten auch Entwicklung, Veränderung. So wie es in anderen Ländern und Kulturen ebenfalls der Fall war und ist. Dennoch findet sich da noch altes, woran angeknüpft wird, Tradition weitergegeben und gelebt wird, trotz oder auch mit dem Christentum zusammen.

Also, ich lese grade viel darüber und überlege und da ich als Systemikerin auch viel über Werte und die tiefer liegenden Dinge reflektieren sollte, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die spirituelle Verletzung die tiefste ist, die man einem Volk antun kann. (Natürlich ist das schlimmste Einzelschicksal sicher ein anderes.) Natürlich kommt es ein bisschen übertrieben, wenn ich nun von 2000 Jahren rede, aber das war der Beginn. Wir sind auch sehr christlich in unseren Wurzeln, ganz klar. Trotzdem bin ich überzeugt, dass das, was damals passiert ist, bis heute Folgen hat. Wenn man an Vorseelen glaubt.
Ich habe von einem Priester gelesen, der in ein Dorf, in der Nähe eines vor 2000 Jahren noch keltischen Kraftorts kam. Dieser Ort war damals so stark, dass er Kilometer weit ins Land ausgestrahlt hat.
Die Menschen in Dorf haben (es war im Jahr 1942) vor sich hin existiert. Die Leute waren arm und die Landwirtschaft ging schlecht. Erst als der (kath.) Priester die Menschen befragt hat und ihnen zugehört hat, haben sie begonnen, von den Legenden zu erzählen und vom alten Glauben. Er suchte die Orte auf, von denen sie sprachen und es war, als würde ein alter Zauber wieder wach. Der Priester begeisterte sich für dieses Alte Wissen und riss diese Menschen wieder mit und - hat neues Leben in Ihnen geweckt, in dem das Alte integriert wurde.
Nach 2000 Jahren - ok, in der Bretagne war länger Widerstand da, also sind es vielleicht nur 1300 Jahre. Aber doch ...
 
Ich habe an mir selbst beobachtet, dass man um so mehr Bestätigung/Berechtigung im Außen durch anerkannte Schamanen oder ähnliches sucht, desto weniger man den Geistern vertraut. Ist ja auch nicht ganz einfach, wir werden schließlich von Kindheit an darauf trainiert mehr von anderen Menschen etwas über uns zu erfahren, als unserer eigener Wahrnehmung dahingehend zu glauben. Ich selbst hatte nicht das Problem, dass ich die Techniken durch Menschen gelernt habe und dann erst die Geister kennenlernte, dafür war ich aber auch sehr, sehr misstrauisch. Andererseits lauf ich auch so nicht in Gefahr irgendwelche Rituale anderer Kulturen zu kopieren, was mich die Geister lehren ist für mich gedacht, meine und ihre Tradition sozusagen.

Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist Schamanismus in unserem Teil der Welt zu verkaufen, um Klienten zu erreichen, muss man sich wahrscheinlich der allgemeinen Konditionierung anpassen und weltliche Berechtigungen vorweisen. Wenn man jemanden kennt, der schamanisiert und mit ihm zusammenlebt oder befreundet ist, dann braucht derjenige keine andere Berechtigung als die Wirksamkeit seiner Arbeit. Schwieriger wird es bei fremden Klienten. Obwohl selbstverständlich auch dann der Verkaufserfolg durch die Wirksamkeit der Arbeit bestimmt wird.

Ich habe für mich beschlossen, dass jemand in diesem Bereich, der sehr auf die Ausbildung durch (wichtige) Menschen hinweist und so seine Echtheit beweisen will, schlicht noch keinen so intensiven und vertauensvollen Kontakt zu den Geistern hat, wie ich es erwarte, wenn ich mich demjenigen anvertrauen soll.

Ich kann die Wut/Empörung über den Kulturraub verstehen, es trifft sicher das Ehrgefühl, wenn jemand sich als ausgebildeter Schamane in der Tradition soundso verkauft, aber noch nicht leisten kann, was er verspricht und es so riskiert, der angeblich verehrten Tradition zu schaden.

Liebe Grüße,

Syndra
 
Ich kann die Wut/Empörung über den Kulturraub verstehen, es trifft sicher das Ehrgefühl, wenn jemand sich als ausgebildeter Schamane in der Tradition soundso verkauft, aber noch nicht leisten kann, was er verspricht und es so riskiert, der angeblich verehrten Tradition zu schaden.

eine verständnisfrage meinerseits...
verstehe ich das richtig, dass du meinst, dass nur jemand, der eine ausbildung in einer anderen kultur erhalten hat, sich über deren ausbeutung empören wird?

:)
 
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Nein, sonst würde ich es ja nicht nachempfinden können. Ich habe nur überlegt, weswegen ich mich empören würde und habe mein Ehrgefühl gefunden.
 
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