Nach 10 Jahren bekommt man einen Tritt

Das ist schön, das freut mich, dass Dir selbst auch die neue Arbeitstelle gefällt. Es gibt nix schlimmeres, wenn man jeden Tag mit einem drückenden Gefühl zur Arbeit geht: "jetzt muss ich schon wieder da hin" oder "Was erwartet mich heute?".

Sei ganz lieb umärmelt und viel Glück, dass alles so positiv bleibt.

LG Medchen
 
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Hallo, Sternenfee!

Ich kann dir nachfühlen wie das ist, ich habe Kellner gelernt in einem 5-Sternhaus, was soll ich sagen: man braucht keine einheimischen und gelernten Kräfte mehr und in 5-Sternhäusern nimmt wenn schon, einen Mann. Man stellt auch keine Frauen mehr über 40 Jahre ein, und alle sollen hübsch sein und rund um die Uhr arbeiten, und das ganz billig. Die gelernten Kräfte hat man alle durch billigste Hilfskräfte ersetzt, und entweder du nimmst den Job um dieses Geld, und zu diesen Bedingungen, oder das war's.

Hat man dann tatsächlich eine so gut wie dauerhafte Stelle in einem Saisonort gefunden mit 5-Tage-Woche/40-Std., nette Chefleute, gute Gäste, kommt über kurz oder lang ein Trampel (entschuldigung, aber es ist so) die mehr verdienen will und sich einbildet, sie könne ja (mit ihren 19 Jahren) 60 Std. oder länger arbeiten, und das gegenüber den Chefleuten durchdrückt, was also jemanden den Job kostet. Und die auch prompt eine gemeinsame Trinkgeldkassa haben will (um bei den anderen mitzunaschen). Oder auch sonst wie das Klima vergiftet.

Bei den Saisonstellen geht es nach wie vor zu wie am Ringelpietz, alle Monate rein und raus, dazwischen darf man das AMS bemühen, das wird mal eine lustige Pension ergeben, nämlich fast gar nichts.

Ich wünsche mir folgendes:
- dass nur mehr Wirte Gaststätten errichten dürfen, die das gelernt haben und einen Mindestabstand zu anderen Lokalen einhalten müssen abhängig von der größe der jeweiligen Ortschaft (des Gebiets), damit diese sich nicht finanziell zu Tode konkurrenzieren und sich nur über immer knappere Löhne für Angestellte über Wasser halten

- dass Wirte wieder nur mehr gelerntes Personal einstellen und wenn schon ungelernt oder Ausländer, alle gleich viel verdienen, nämlich wie gelernte Kräfte - mit einem höheren KV!

- dass die Diskriminierung von Älteren und Frauen finanziell endlich aufhört, genauso wie die Unsitte, die Zwischensaisonen vom AMS bezahlen zu lassen

- dass endlich die 40-Std.-Woche in österreichischen gastronomischen Betrieben einkehrt wie in alle anderen Branchen auch, aber leider wurde sie ja von der Regierung mit Larifari-Ausreden beseitigt

- dass solange keine neuen ausländischen Saisoniers und Gastarbeiter ins Land gelassen werden, solange es arbeitslose KellnerInnen und KöchInnen gibt. Was die Wirte endlich zwingt, das Personal besser zu behandeln.

- eine Arbeiterkammer und eine Gewerkschaft, die die Anliegen der Gastgewerbeangestellten tatsächlich vertritt, und zwar mit Nachdruck

Es wird einmal die Zeit kommen, wo die Wirte dringend Personal suchen werden - nur für uns wird es dann zu spät sein. Ich fürchte nur, dann holen sie weitere Halbanalphabeten von xyz- Ländern herein, nur um ja nicht bessere Arbeitsbedingungen schaffen zu müssen. Das Personal wäre nämlich da, aber nicht um 6.- bis 7.-/h! Und zu 12 Std./Tag.

LG - Silberwolke, sich immer über dieses Thema mordsmäßig aufregend

PS: alle meine früheren Lehrlingskollegen machen inzwischen andere Jobs, weil es im Gastgewerbe einfach arg ist.
 
Hallo Silberwolke
du hast mit dem was du sagt total recht. Es ist ein jammer wie manche Wirte mit dem Personal umgehen, ich hoffe das meine neue Chefin die Ausnahme ist, denn es reden nur alle gut von ihr.
Schlimm ist das man immer bereit sein soll und dann einen Tritt bekommt, die neues sind besser. Wenn ich nicht lache, wer hat den da alles im Griff? Es sind doch die " alten " die wissen wie der Hase läuft.
Aber sollen sie schauen wie sie zurecht kommen.
Alles liebe
Sternenfee
 
Heute ist meinTag an dem ich endlich meiner alten Chefin sagen kann das ich gehe und nie wieder komme. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie gut es mir damit geht.
Alles liebe
Sternenfee
 
Moin Moin Sternenfee,

da bin ich aber mal gespannt, was die Chefin sagt, oder ob sie die "ist nicht so schlimm-mentalität" an den Tag legt. Wenn ja, dann würde ich darauf tippen, dass es beabsichtigt war.

Was macht Deine mitbetroffene Kollegin?

Grüße Medchen
 
Der Abschied war sehr schwer und es sind auch viel Tränen geflossen, die Chefin wußt vieles nicht und wollte micht noch überreden zum bleiben, ich sollte die Zähne zusammen beißen. Meine anderen lieben Kolleginnen haben mit mir geweint und wollten es auch nicht glauben.
Sehr viele Gäste sind sehr traurig und haben es nicht verstanden.
So nun fängt für mich ein neues Leben an.
Alles liebe
Sternenfee
 
Liebe Sternenfee, sei nicht mehr traurig, nun kommt das Neue auf dich zu, und da du es geschafft hast, das Alte loszulassen, kann doch das Neue mit viel Liebe und Freude zu dir kommen?! Das wünsche ich dir von Herzen! Ich umarme dich, deine an dich denkende Angelwoman :trost: :kiss3: :liebe1:
 
Mir kommen immer noch die Tränen, ich hätte nie gedacht das es so schwer wird Abschied zu nehmen. Aber es muß so sein und es ist auch gut so. Vielleicht lernen meine ehemaligen Chefs daraus und behandeln die anderen besser.
Ich danke euch von ganzem Herzen für eure Worte und Gebete.:liebe1: :liebe1: :liebe1:
@ Angelwoman du hast mir sehr zur Seite gestanden DANKE:liebe1: :liebe1: :liebe1:
Es tut gut so verstanden und Untersützt zu werden.
Alles liebe eine noch sehr traurige aber doch glücklich in die Zukunft schauende
Sternenfee
 
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Danke liebe Kirschkern
ich dachte nie im Leben das es mich so mitnimmt.
Aber ich freue mich auf meine neue Arbeit die ich morgen schon antreten kann.
Alles liebe
Sternenfee
 
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