Na, na, Merlin, halt mal den Ball flach
Dann lies den Schöpfungsbericht aufmerksam durch und du wirst feststellen, dass er sprach 'Lasset uns . . .'
Seine ausführenden Organe sind die Elohm, sieben an der Zahl, Schöpferengel, die den sieben Strahlen des Regenbogens entsprechen, des Bundes Gottes mit den Menschen. Und es sind diese Sieben Strahlen mit allen Engeln, die in der Welt und im Menschen wirken
Und verantwortlich sind immer noch die Menschen selbst für ihr Tun. Auf andere die Verantwortung abschieben, ja, das kennen wir schon . . .
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Lieber Eli,
1. Moses 2[7] Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß ...
Sicherlich steht in der eigentlichen 2. Schöpfungsgeschichte 1 Moses 1[26] „Lasst uns Menschen machen“, dazu sollte man aber wissen, dass Monarchen in dritter Person angesprochen wurden und auch von sich selbst so sprachen. „Uns beliebt es ...“, ist eine Redewendung, die Du häufig in historischen Schriften finden kannst.
Unabhängig davon habe ich einmal in der hebräischen, lateinischen und griechischen Fassung der Genesis nachgeschaut und gesehen, dass sich in dem schwierigen Text dieses Verses das „
uns“ nicht so klar ausmachen lässt. Im Kontext mit dem vorausgegangenen Vers 25 ließe sich auch lesen, dass Gott mit alle den von ihm erschaffenen Tieren zusammenlebte und deshalb in der Übersetzung mit einem „
wir“ verbunden wird. Es steht da eigentlich auch nur, wie in 2[7], dass Gott den Menschen nach seiner Vorstellung erschaffen habe.
Es würde doch überhaupt keinen Sinn machen in der Genesis zwei völlig unterschiedliche Schöpfungsgeschichten des Menschen zu präsentieren.
Engel tauchen in der Schöpfungsgeschichte erst bei der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies auf (1. Mo 3[24]) und das waren nur zwei. Die Siebenzahl der Engel gab es eigentlich zunächst nur bei Zarathustra. Zur Erschaffung der Engel steht in der Schöpfungsgeschichte überhaupt nichts, deshalb wurde auch Augustinus danach gefragt. Er hatte dann deren Schöpfung mit dem Licht und dem ersten Tag verbunden. Ein schöner und sinnvoller Gedanke zum 1. Tag der Schöpfungsgeschichte, aber den Menschen schuf Gott nun einmal am 6. Tag.
Es stellt sich mir halt die Frage, welche Rolle in Deinen Vorstellungen diesem Schöpfergott in Bezug zum Menschen zugedacht wird? An was sollte ich mich da orientieren – allein an dem Göttlichen? Dein Gott erinnert mich an die sumerischen Mythen, in der Enki zwar auch den Plan für die Menschen lieferte, den Schöpfungsakt aber lieber seiner Mutter und deren Schwester überließ.
Ich weiß nicht, ob sich Kinder einen Vater wünschen, der ständig irgendwo in seinem Zimmer die großen Pläne schmiedet und keine Zeit mehr für das Kleine seiner Kinder findet?
„Nah ist und schwer zu fassen der Gott“, ist ein Buchtitel von Karen Armstrong, der mir immer wieder zu diesem Thema einfällt.
Merlin