Mars in den Fischen

Wow, und worauf bezieht sich Lao-Tses kluger Spruch?
Auf das Nicht-Machen des Fische-Mars (und das kann er gut) oder auf das Nicht-Eingreifen in der Erziehung?
In beiden Fällen ist die Gültigkeit dieses Satzes fraglich. Die Vermeidung jeder Aktivität, das sich Nicht-Einmischen und Beobachten der Lilien auf dem Felde ist ja schön gut und der Beweis wahren Vertrauens in Gott und das Schicksal.
Aber mal ehrlich:

Ob man nun ein jede Aktivität vermeidender Teenager ist, dessen größtes Vergnügen in der Schonung der eigenen Energiereserven besteht oder ein Elternteil das ihn lässt ist zwar ein Unterschied, läuft jedoch aufs selbe hinaus.

Jede Kraft in unserem Leben hat ihre Berechtigung. Liebe, Spiritualität, Glaube, Hoffnung, auch Energie. Und ist eine dieser Kräfte oder einer dieser Aspekte nicht sehr ausgeprägt, so liegt es doch im Interesse einer ganzheitlichen Entwicklung, diesen zumindest auszugleichen. Oder zu-aller-mindest (falls es das Wort gibt) zu versuchen, die negativen Folgen abzuschwächen. Da jede Konstellation Chnacen und Risiken birgt und auch jede Konstellation auf verschiedenen Ebenen verwirklicht werden kann, muss es eine Möglichkeit geben, den Fische-Mars aus dem Tränental der Inaktivität zu befreien oder ihm mögliche Auswege zu zeigen.

Das Aufsteigen zur Höhe des Tao kann sich ein der Welt abgewandter Mönch wohl leisten und in der Einsamkeit die Qualität des Lebens und der Weisheit erkennen. Nur - wenn er bis dahin verhungert ist, weil er keinen einzigen Fuß auf den Boden bekam, nutzt ihm das Nichts. Um in unserer Gesellschaft zu überleben, ist vordergründig nunmal Aktivität und Eingreifen erforderlich. Alles andere ist blasse Theorie.

Als Elternteil eine solche Einstellung zu vertreten, kann fatal sein - denn es gibt reichlich Kinder, deren Persönlichkeit ein Eingreifen erfordert, oft je rascher desto besser. Es gibt auch verschiedene andere Gelegenheiten im Leben des jungen Menschen, die Eingreifen erfordern.
Denn wir sind ja nicht alleine mit den Kindern. Wir suchen uns unsere Umwelt und Milieu nicht 100%ig aus, das wäre höchstens im Idealfall so. Wir können uns nicht aussuchen, ob sie die Schule besuchen sollen und auch nicht, ob sie einen Beruf ergreifen müssen.
Für uns selber gilt das ebenso.

Ein Fischemars kann, je nach sonstigen Stellungen, leicht oder mit Mühen seine Defizite ausgleichen, auf dem Weg der dorthin hat er ein Recht darauf dass jeder, der fähig ist, ihm hilft und vor allem als Kind. Das gilt für alle problematischen Konstellationen und Charakterzüge.

Erziehung ist Hilfe zum ganzen Menschen, herausarbeiten des Guten, Hilfe zur Bewältigung des Schwierigen.

Meine eigener (großer) kleiner Fischemars hat einige Faktoren, die ihm die Überwindung seiner Antriebsarmut erleichtern oder ihn auf passende Wege führen. Andere Faktoren machen es im schwer. Er ist nicht immer glücklich damit und ich will nicht, dass er sich auf einem Weg entwickelt, den er irgendwann selber hasst - wir alle haben die Wahl. Ich kann ihn nicht biegen, aber ich kann ihm bequemere Wege zeigen.

Gruß
Mamalia
 
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aus dem internet gedeutet für heinz rühmann
Mars im Tierkreiszeichen Fische
Durchsetzung mit Einfühlungsvermögen

Sie setzen sich auf idealistische und einfühlsame Art durch. Nicht der offene Kampf steht im Vordergrund, sondern Sie erreichen Ihre Ziele eher durch scheinbare Nachgiebigkeit. Sensibilität und Mitgefühl für andere färben auf Ihre Entschluss- und Willenskraft ab.

Ihre physische Energie und Sexualität werden durch Träume, Stimmungen und Gefühle beeinflusst. Sie brauchen viel Zeit, um etwas in die Tat umzusetzen. Sie sind ein leiser Kämpfer, der sich zuerst einmal in die Situation einfühlt und dann intuitiv richtig reagiert. Streit mögen Sie nicht und haben deshalb die Tendenz, sich anzupassen oder sich zu entfernen. Wenn Sie etwas tun, lässt Sie Ihre Sensibilität spüren, wie Ihre Handlung bei den anderen ankommt. Dies kann ein Gefühl von "Wem trete ich auf die Zehen, wenn ich dies oder jenes tue?" geben und Ihren Handlungsspielraum einschränken. Mit einiger Wahrscheinlichkeit lassen Sie sich in Ihren Aktivitäten stark beeinflussen. Vermutlich tun Sie relativ oft, was andere wollen, und nicht, was Ihnen beliebt.

Sie neigen dazu, Ärger und Aggressionen von anderen zu übernehmen und auszudrücken. Wenn Sie zum Beispiel jemandem begegnen, der innerlich geladen ist und es nicht zeigt, übernehmen Sie, ohne es zu wollen oder auch nur bewusst zu bemerken, seine Aggression und fühlen sich plötzlich und ohne äusseren ersichtlichen Grund ärgerlich. Diese Sensibilität, mit der Sie die Stimmung der Mitmenschen wahrnehmen, vermittelt Ihnen nicht nur zusätzlichen Ärger, sondern auch eine grosse Fähigkeit, auf andere einzugehen.

Sie können sich gut für schwächergestellte Menschen einsetzen. Es ist denkbar, dass Sie Ihre Energie über eine helfende Tätigkeit zum Ausdruck bringen. Vielleicht arbeiten Sie in einem Bereich, der Ihnen die Möglichkeit gibt, Ihre idealistischen Ziele durchzusetzen.
marabu
 
hallo mamalia!

mal vorweg: ich lese aus deinen postings die sorge einer liebenden mutter heraus, die für ihre kinder das möchte (und auch das tun möchte), was sie für das beste hält. das ist schwer in ordnung, und niemand sollte sich das recht herausnehmen, dir da reinpfuschen zu wollen.

niemand von uns kennt deinen sohn, niemand von uns kennt dich ... die antworten sind also antworten auf sätze von dir, nicht auf dich als mensch. sätze und gegensätze ... keinesfalls mit der absicht, dich oder irgendwen zu be- oder gar verurteilen. da werden einfach gedanken weitergedacht, anregungen versucht, dinge in anderem licht beleuchtet. wenn du nur zustimmung suchst, ist ein diskussionsforum der falsche ort. und "hilfe" kann immer nur dort geschehen, wo du selbst hilfreiches aus den dürren worten entnehmen kannst. es gibt keinen anspruch darauf, dass hier geholfen wird... hier nicht und sonst nicht. was du hier liest, sind angebote. in diesem sinne...
Mamalia schrieb:
Wow, und worauf bezieht sich Lao-Tses kluger Spruch?
Auf das Nicht-Machen des Fische-Mars (und das kann er gut) oder auf das Nicht-Eingreifen in der Erziehung?
In beiden Fällen ist die Gültigkeit dieses Satzes fraglich. Die Vermeidung jeder Aktivität, das sich Nicht-Einmischen und Beobachten der Lilien auf dem Felde ist ja schön gut und der Beweis wahren Vertrauens in Gott und das Schicksal.
Aber mal ehrlich:
das drückt eigentlich aus, dass du solche sätze für unehrlich hältst, für verlogen oder zumindest am leben vorbeigehend. welche kriterien legst du an, um ein solches urteil zu fällen? im übrigen geht es nicht um das beobachten der lilien auf dem felde, sondern um das sein wie die lilien... und das ist ein anderer kontext als laotse, auch mit einer anderen grundaussage. laotse redet nicht vom gottvertrauen, sondern vom leben. es ist auch völlilg okay, wenn du dazu keinen zugang hast. aber begründet der umstand, dass dieser satz für dich keine gültigkeit hat, schon, dass du ihn allgemein als fraglich hinstellst? hältst du es für möglich, dass andere menschen so leben und damit glücklich sind? wenn dein sohn damit glücklich wäre, würde es dich unglücklich machen? wie kommst du mit menschen zurecht, die anders denken, handeln, sind als du?
Mamalia schrieb:
Jede Kraft in unserem Leben hat ihre Berechtigung. Liebe, Spiritualität, Glaube, Hoffnung, auch Energie. Und ist eine dieser Kräfte oder einer dieser Aspekte nicht sehr ausgeprägt, so liegt es doch im Interesse einer ganzheitlichen Entwicklung, diesen zumindest auszugleichen. Oder zu-aller-mindest (falls es das Wort gibt) zu versuchen, die negativen Folgen abzuschwächen.
das ist ein glaubenssatz. es gibt die idealvorstellung der ausgewogenen gleichverteilung aller elemente ... bewegung entsteht aber durch ungleichgewichte. und vor allem: welche elemente? schon bei denen, die du nennst, gibt es durchaus unterschiedliche ansichten - zum beispiel jene, die hoffnung als störung einer zuwendung auf das hier&jetzt betrachtet. auch hier: keine allgemeingültigkeit, sondern einbettung in subjektive wertsysteme.
Mamalia schrieb:
Da jede Konstellation Chnacen und Risiken birgt und auch jede Konstellation auf verschiedenen Ebenen verwirklicht werden kann, muss es eine Möglichkeit geben, den Fische-Mars aus dem Tränental der Inaktivität zu befreien oder ihm mögliche Auswege zu zeigen.
was du als tränental der inaktivität siehst, mag für den fisch das angemessene sein. was du als ausweg siehst, betrachtet er womöglich als versuch, ihn von seinem wesenskern zu entfernen.
Mamalia schrieb:
Das Aufsteigen zur Höhe des Tao kann sich ein der Welt abgewandter Mönch wohl leisten und in der Einsamkeit die Qualität des Lebens und der Weisheit erkennen. Nur - wenn er bis dahin verhungert ist, weil er keinen einzigen Fuß auf den Boden bekam, nutzt ihm das Nichts. Um in unserer Gesellschaft zu überleben, ist vordergründig nunmal Aktivität und Eingreifen erforderlich. Alles andere ist blasse Theorie.
dann dürfte es keine möche geben. und wenn du das wort vordergründig verwendest: genau das ist es, worum es dem zeichen fische nicht geht. und die sorge, mit mars/fische könnte einer nicht lebenstüchtig sein, ist reine projektion. so einer entspricht wohl nicht dem klischee des macher-mannes, wie es medial verkündet wird, er buchstabiert erfolg vielleicht eher als inneres wachstum und schaut eher auf das, was er erreicht und weniger auf die art und weise, wie er es erreicht ... aber er hat sicherlich alle anlagen (die ja weit mehr umfassen als nur mars in fische), die ihm das leben seines lebens ermöglichen. eher frage ich mich: woher rührt deine angst, dein gerade mal aus dem kindesalter herauswachsender sohn könnte womöglich lebensuntüchtig werden? ist das wirklich die angst um ihn oder eher die angst, als mutter irgendeiner strengen (vielleicht auch inneren) instanz nicht gerecht zu werden?
Mamalia schrieb:
Als Elternteil eine solche Einstellung zu vertreten, kann fatal sein - denn es gibt reichlich Kinder, deren Persönlichkeit ein Eingreifen erfordert, oft je rascher desto besser. Es gibt auch verschiedene andere Gelegenheiten im Leben des jungen Menschen, die Eingreifen erfordern.
Denn wir sind ja nicht alleine mit den Kindern. Wir suchen uns unsere Umwelt und Milieu nicht 100%ig aus, das wäre höchstens im Idealfall so. Wir können uns nicht aussuchen, ob sie die Schule besuchen sollen und auch nicht, ob sie einen Beruf ergreifen müssen.
Für uns selber gilt das ebenso.
was verstehst du unter eingreifen? ein kind nach den eigenen vorstellungen zurechtbiegen? oder ein zusammenwirken des erkennens der anlagen des kindes und der angebote, diese anlagen zu unterstützen bzw. wachsen zu lassen? und was umwelt und milieu betrifft ... in der regel sind wir schon an dem ort, der der unsere ist. wir verdrängen's nur gern und betrachten es lieber als ungerechtigkeit des schicksals...
Mamalia schrieb:
Ein Fischemars kann, je nach sonstigen Stellungen, leicht oder mit Mühen seine Defizite ausgleichen, auf dem Weg der dorthin hat er ein Recht darauf dass jeder, der fähig ist, ihm hilft und vor allem als Kind. Das gilt für alle problematischen Konstellationen und Charakterzüge.
es gibt keine von vornherein problematischen konstellationen. die werden erst dazu, indem sie als problem gelebt werden. oder indem sie jemand anderer lieber als problem und nicht als potenzial sieht. fische in mars ist nicht von vornherein ein defizit - außer es ist beim betrachtenden ein vorgefertigtes bild vorhanden, wie ein bub/mann zu sein hat.
Mamalia schrieb:
Erziehung ist Hilfe zum ganzen Menschen, herausarbeiten des Guten, Hilfe zur Bewältigung des Schwierigen.
es gibt sooo viele ansichten, was erziehung ist oder sein sollte... wenn das hier deine ist, für die du dich als mutter entschieden hast, ist das okay. ich erlaube mir - als anregung - die frage: was ist das gute? steht das fest, oder ist es auch möglich, dass sich das bild, was gut ist, im kontakt mit dem zu erziehenden auch verändern kann?
Mamalia schrieb:
Ich kann ihn nicht biegen, aber ich kann ihm bequemere Wege zeigen.
das wäre ein erziehungsziel, vor dem ich - ich! - mich fürchten würde. der "bequemere weg" riecht sehr nach pragmatismus, vermeidungsverhalten etc. bei meinen kindern ging es mir darum, sie auf ihrem weg zu begleiten ... sie sind beide sehr unterschiedlich, beide sehr in sich verwurzelt, beide mit ganz unterschiedlichen (und mich manchmal zur weißglut treibenden) strategien erfolgreich ... wobei sie auch erfolg ganz unterschiedlcih einschätzen. aber ich hatte auch nie eine idealvorstellung, wie meine kinder sein sollten... sie durften einfach ihr potenzial leben.

zurück zu mars in den fischen: das ist eine konstellation, in der ein mensch gegen übergriffe dadurch protestiert, dass er sich in sich selbst zurückzieht. je heftiger der zur aktivität gedrängt wird, desto unerreichbarer und passiver wird er. nicht aus trotz oder böswilligkeit, sondern weil er einfach nicht anders kann und mit zunehmender verzweiflung spürt, dass er diese erwartungshaltung, ein macher sein zu sollen, nicht erfüllen kann, und dass das, was er kann - etwa mit den dingen fließen, im strom des geschehens getragen werden und somit eher ans ziel kommen als alle, die heftig dagegenrudern - nicht geschätzt wird. und: in einem solchen kampf gewinnt immer der fische-mars... auch wenn es ihn einen sehr hohen preis kosten mag.

alles liebe, jake
 
das drückt eigentlich aus, dass du solche sätze für unehrlich hältst, für verlogen oder zumindest am leben vorbeigehend. welche kriterien legst du an, um ein solches urteil zu fällen? im übrigen geht es nicht um das beobachten der lilien auf dem felde, sondern um das sein wie die lilien... und das ist ein anderer kontext als laotse, auch mit einer anderen grundaussage. laotse redet nicht vom gottvertrauen, sondern vom leben. es ist auch völlilg okay, wenn du dazu keinen zugang hast. aber begründet der umstand, dass dieser satz für dich keine gültigkeit hat, schon, dass du ihn allgemein als fraglich hinstellst? hältst du es für möglich, dass andere menschen so leben und damit glücklich sind? wenn dein sohn damit glücklich wäre, würde es dich unglücklich machen? wie kommst du mit menschen zurecht, die anders denken, handeln, sind als du?

Klar gibt es Menschen, die so leben und glücklich sind. Ich stelle den Satz auch nicht in Frage. Er ist bloß nicht auf jeden Menschen und jede Situation anwendbar, ehrlich gesagt auf die meisten Alltagsmenschen in den meisten Alltagssituationen in unserer Gesellschaft nicht. Er geht ganz einfach an der Praxis vorbei. Um so zu leben, um zu überleben erfordert es ein gewaltiges "Vorher", ein vorher an spiritueller und charakterlicher Entwicklung, ein Vorher an gesellschaftlichen Änderungen. Die Welt in der wir leben ist nunmal anders.
Wenn mein Sohn so leben würde, würde mich das keinesfalls unglücklich machen - solange die Voraussetzungen stimmen. Und damit meine ich, dass er vorher die geistige und seelische Reife hat um zu wissen was er tut und dass er auch die sonstigen Voraussetzungen dazu mitbringt. Der Geist ist das Eine, die Seele das andere. Aber der Körper, die Materie, nicht zuletzt die Finanzen und das Andere haben auch ihre Berechtigung im Leben.
Wer so sein will wie eine Lilie auf dem Feld, der muss sich sicher sein, dass ihn irgendwas ernährt, so profan sich das auch anhört. Und ganz gleich, ob LaoTse vom Gottvertrauen oder vom Leben redet, die Bedeutung ist nicht wesentlich anders. DAS würde mich stören: Ein junger Mensch, der in den Tag hineinlebt mit vagen halbphilosophischen Ansichten und ohne jede Ahnung des wirklichen Backgrounds an spiritueller Reife, den ein solches Leben erfordert, der sich immer auf andere verlässt, andere ausnutzt und auf Kosten anderer lebt, niemals selbst Initiative und Eigenverantwortung zeigend. Das befürchte ich nicht für meine Kinder, aber es würde mcih stören.
Jeder Mensch hat auch eine Verantwortung der Gesellschaft gegenüber, der er auf der Tasche zu liegen beabsichtigt, auch wenn die Grammatik jetzt abenteuerlich ist (Hum). Ich bin nicht konservativ : aber man sollte in kein Extrem fallen, meine ich.
Es würde mich nicht unglücklich machen, wenn meine Kinder derart egoistisch wären. Es würde mich sauer machen.

das ist ein glaubenssatz. es gibt die idealvorstellung der ausgewogenen gleichverteilung aller elemente ... bewegung entsteht aber durch ungleichgewichte. und vor allem: welche elemente? schon bei denen, die du nennst, gibt es durchaus unterschiedliche ansichten - zum beispiel jene, die hoffnung als störung einer zuwendung auf das hier&jetzt betrachtet. auch hier: keine allgemeingültigkeit, sondern einbettung in subjektive wertsysteme.

Das war nur eine willkürliche Auswahl, was mir gerade so einfiel. Es ging mir nur darum auszudrücken, dass es erstrebenswert ist, ein Gleichgewicht zu erreichen. Tatenmenschen, die keinen Sinn für Kunst und Spiritualität haben, mögen glücklich sein und ich hätte kein Recht sie zu ändern. Wären sie aber meine Kinder, würde ich zumindest versuchen, ihnen auch andere Werte näherzubringen. Dasselbe gilt im umgekehrten Fall. Ich erziehe zuhaus (noch) nicht zur Religiosität. Aber ich dulde auch keine Blasphemie oder Gedankenlosigkeit. Ich vesuche, versuche (!) auf dem Grat zu bleiben.
Mein Wertesystem bestimmt sich in erster Linie auf einem harmonischen (einem angestrebten) möglichst harmonischen Ausgleich zwischen Körper, Seele und Geist. Sicher dominiert bei jedem etwas anderes. Einer meiner Söhne ist stark kopfbetont, ein anderer sehr sportlich und dieser angesprochene ein "Seelchen", wobei Seelchen auch zornige Seiten haben. Der zitierte Heinz Rühmann oder eher: Die Deutung seines Fischemars ist vermutlich die positivste Ausformung dieser Konstellation. Je nachdem was dazukommt, kann es auch andere, auch negativere Formen annehmen. Ich hab hier keinen Empathen! Hätte ich den, wär ich sorgloser. Sensibilität bedeutet auch Verletzlichkeit, bedeutet auch schnellen Zorn und anderes (wie gesagt, abhängig von der jeweiligen Gesamtsituation).

was du als tränental der inaktivität siehst, mag für den fisch das angemessene sein. was du als ausweg siehst, betrachtet er womöglich als versuch, ihn von seinem wesenskern zu entfernen.

Möglich. Und wenn er eine fertige Persönlichkeit hat, dann ist er eben so. Bis dahin wird er erzogen (grimmig lach), nein ernsthaft:
Wir wurden alle oder fast alle in Wege geleitet von älteren und weiseren als wir es sind und oft wollten wir nicht, obwohl es besser für uns war.
Aktivitätslosigkeit KANN auch bedeuten: Keine Bewegung, keine Freunde, kein schulischer Erfolg, kein Bock, keine Hobbys. Es KANN bedeuten, 12 Stunden am Tag vorm PC, vorm TV oder vorm Buch zu hocken. Es KANN bedeuten, keine Verpflichtungen im sozialen Gefüge zu übernehmen. Wie er es auffasst, wenn ich dem entgegenwirke ist mir auch wichtig. Noch wichtiger ist mir aber, dass er es ändert und einsieht, warum.
Nimm das andere Extrem: Jeder würde einsehen, warum es erforderlich ist, ein extrem extrovertiertes und möglicherweise tendenziell gewalttätiges Kind ein wenig zu "ändern", zu erziehen, sanft in andere Bahnen zu lenken. Aber das krasse Gegenteil ist auch nciht immer so toll.


dann dürfte es keine möche geben. und wenn du das wort vordergründig verwendest: genau das ist es, worum es dem zeichen fische nicht geht. und die sorge, mit mars/fische könnte einer nicht lebenstüchtig sein, ist reine projektion. so einer entspricht wohl nicht dem klischee des macher-mannes, wie es medial verkündet wird, er buchstabiert erfolg vielleicht eher als inneres wachstum und schaut eher auf das, was er erreicht und weniger auf die art und weise, wie er es erreicht ... aber er hat sicherlich alle anlagen (die ja weit mehr umfassen als nur mars in fische), die ihm das leben seines lebens ermöglichen. eher frage ich mich: woher rührt deine angst, dein gerade mal aus dem kindesalter herauswachsender sohn könnte womöglich lebensuntüchtig werden? ist das wirklich die angst um ihn oder eher die angst, als mutter irgendeiner strengen (vielleicht auch inneren) instanz nicht gerecht zu werden?

Nein, Mönche gibt es ja nur im geschützten Raum. Gäbe es DEN nicht, dann gäbe es keine Mönche. Im geschützten Raum ist vieles möglich.
Ein REINER Fischemars ohne Kloster und ohne wesentliche andere Punkte, die ihm das ein oder andere Talent versprechen oder Glück oder was weiß ich, wäre lebensuntüchitg, so wie der Extreme Mangel oder der Extreme Überschuss jeder anderen Qualität.
Aber ich befürchte ja nciht, dass mein Sohn lebensuntüchtig wird, das habe ich nie. Ich hatte nie solch extreme Sorgen. Ich wollte einfach nur einen Beitrag zum Mars in den Fischen leisten und deutlich machen, welche Schwierigkeiten es da bereits bei jungen Menschen (Männern) geben kann und vielleicht ERfahrungen hören, wie man dem entgegenwirkt, beziehungsweise die Sache zu einem Ausgleich bringt.
Ich habe nur Angst vor einer einzigen Instanz: Mir selber. Und dem Gefühl, etwas versäumt zu haben, das mir zur rechten Zeit leicht gefallen wäre. Ich weiß, wie sich das anfühlt.

was verstehst du unter eingreifen? ein kind nach den eigenen vorstellungen zurechtbiegen? oder ein zusammenwirken des erkennens der anlagen des kindes und der angebote, diese anlagen zu unterstützen bzw. wachsen zu lassen? und was umwelt und milieu betrifft ... in der regel sind wir schon an dem ort, der der unsere ist. wir verdrängen's nur gern und betrachten es lieber als ungerechtigkeit des schicksals...

Das zweitere, kombiniert mit dem Bestreben, Extremen entgegenzuwirken, wie schon geschrieben. Ich meinte nicht, dass das Milieu ungerecht ist. Aber es erzieht mit, zu einem nicht unwesentlichen Anteil.

es gibt keine von vornherein problematischen konstellationen. die werden erst dazu, indem sie als problem gelebt werden. oder indem sie jemand anderer lieber als problem und nicht als potenzial sieht. fische in mars ist nicht von vornherein ein defizit - außer es ist beim betrachtenden ein vorgefertigtes bild vorhanden, wie ein bub/mann zu sein hat. [/I]

Es geht hier nicht um Jungen oder Männer sondern um Menschen. Wäre meine Tochter teilweise derart phlegmatisch oder sensibel, würde ich das nciht anders sehen.

es gibt sooo viele ansichten, was erziehung ist oder sein sollte... wenn das hier deine ist, für die du dich als mutter entschieden hast, ist das okay. ich erlaube mir - als anregung - die frage: was ist das gute? steht das fest, oder ist es auch möglich, dass sich das bild, was gut ist, im kontakt mit dem zu erziehenden auch verändern kann?

Was ist Gut? Das meiste. Mein Sohn ist sensibel mit allen guten Eigenschaften, die das mit sich bringt. Er ist mitfühlend und empfindsam, wenn auch nciht altruistisch. Er ist ein sehr lieber und kluger und fürsorglicher Junge. Er ist sehr intelligent und vielseitig interessiert. Und er ist ein prima Kumpel. Nur-er besitzt null Antriebsenergie und null Ehrgeiz kombiniert mit einer gewissen Sturheit und einem gewissen Stolz, der es ihm unfähig macht zum Beispiel Kritik zu ertragen oder sein Zeug selbstverantwortlich zu managen (Schulsachen). Er braust auch plötzlich gerne auf.
Sicher könnte sich das ein oder andere "Gut" ändern, wenn ichs falsch mache oder falsch rüberbringe, keine FRage.

das wäre ein erziehungsziel, vor dem ich - ich! - mich fürchten würde. der "bequemere weg" riecht sehr nach pragmatismus, vermeidungsverhalten etc. bei meinen kindern ging es mir darum, sie auf ihrem weg zu begleiten ... sie sind beide sehr unterschiedlich, beide sehr in sich verwurzelt, beide mit ganz unterschiedlichen (und mich manchmal zur weißglut treibenden) strategien erfolgreich ... wobei sie auch erfolg ganz unterschiedlcih einschätzen. aber ich hatte auch nie eine idealvorstellung, wie meine kinder sein sollten... sie durften einfach ihr potenzial leben.

Mit bequem meine ich nicht Vermeidung, sondern, dass sie es leichter im Leben haben. Ein stärkeres Rückgrat bricht nicht so leicht, ein stärkerer Arm schafft mehr. Eine dickere HAut macht vieles leichter, eine gute Ausbildung vereinfacht auch so einiges.

zurück zu mars in den fischen: das ist eine konstellation, in der ein mensch gegen übergriffe dadurch protestiert, dass er sich in sich selbst zurückzieht. je heftiger der zur aktivität gedrängt wird, desto unerreichbarer und passiver wird er. nicht aus trotz oder böswilligkeit, sondern weil er einfach nicht anders kann und mit zunehmender verzweiflung spürt, dass er diese erwartungshaltung, ein macher sein zu sollen, nicht erfüllen kann, und dass das, was er kann - etwa mit den dingen fließen, im strom des geschehens getragen werden und somit eher ans ziel kommen als alle, die heftig dagegenrudern - nicht geschätzt wird. und: in einem solchen kampf gewinnt immer der fische-mars... auch wenn es ihn einen sehr hohen preis kosten mag.


Und hier setzt meine erste fRage wieder an: Wie hilft man einem solchen Menschen dennoch, zu mehr Energie und Aktivität zu kommen?

Gruß
Mamalia
 
Nichts gegen Heinz Rühmann... Trotzdem nach Alternativen gesucht und bei astroschmid.ch gefunden:

Bettino Craxi - Bob Dylan - Friedrich Samuel Hahnemann - Oliver Hardy - Hermann Hesse - Niccolo Machiavelli - Georg Ohm

Ziemlich breite Palette, nicht? :)
 
Und noch ein paar Mars-Fische ;)

  • Jonny Cash
  • David Copperfield
  • Miles Davis
  • Max Frisch
  • Erich Fromm
  • Michelangelo
  • Steve McQueen (das Rauhbein par excellence!)
  • Thomas Ring
  • Bubi Scholz (Boxer)

Grüßlis
Rita
 
Hallo Mamalia :)

vielleicht liegt die Laschheit deines Sohnes ja gar nicht unbedingt am Fische-Mars? Schon mal nach anderen Anhaltspunkten gesucht?

Ich werfe das deshalb ein, weil ich eben draufgekommen bin, daß mein Ex-Partner einen Fische-Mars hatte und wohl immer noch hat. :rolleyes:

Wenn der auf etwas Lust hat, ist er das Energiebündel schlechthin. Da kann ich mit meinem Widder-Mars einpacken und woanders hin spielen gehen oder zu Hause bleiben. :D

Wenn er keinen Bock hat, ist das ein Haufen Matsch, der einen zur Weißglut treiben kann, wenn man sich darauf versteift, daß er das jetzt unbedingt tun muß. Vor allem: er tut´s dann auch nicht: Fische-Mars hat scheinbar den längeren Atem -- Widder-Mars kriegt da schon einen Kreislaufkollaps...

Man muß dazusagen, es handelte sich noch um einen widerspenstigen Wassermann *g* - Quintessenz: nur am Mars kann die Laschheit meiner Meinung nach nicht liegen - ich hab das ganz anders erlebt.

liebe Grüße,
chimba
 
Bei den Fischemärsen gibts auch noch (aus dem aktuellen "Meridian"):

Helmut Kohl, bei dem war er auch noch Geburtsherrscher. Seine beste Art, sich durchzusetzen, war das berühmte Aussitzen. Damit war er doch recht erfolgreich.

Und:
Tina turner (auch nicht grade ne Schlafmütze)
Elton John
Michelangelo
John Updike

Im aktuellen Heft vom "Meridian" ist auch noch ein Aufsatz von Ernst Ott über schwarzseherische Astrologen, die bestimmte Konstellationen durch Scheuklappenbrillen sehen. Sehr lesenswert.

LG
Tintenfisch
 
Hallo,

ich wollte mich auch mal wieder zum Thema melden, wo ich doch diesen Thread ins Leben gerufen habe. Sehr interessant, Eure Beiträge.

Ich habe gestern und heute auch noch mal ein bisschen in meiner Sammlung nachgeforscht. Entgangen ist mir doch glatt, dass eine meiner Schwestern eine Fische-Mars hat. Von Durchsetzung kann bei ihr wahrlich nicht die Rede sein, aber sie ist mutig! Sie ist schon in jungen Jahren allein mit ihrem Rucksack durch die Welt gereist und heute lebt sie allein in einem kleinen Häuschen mitten im Herz von Australien. Ihre Existenz ist immer wackelig, sie kann sich und ihre Kunst schwer vermarkten und findet doch immer wieder div. Jobs, lebt von jetzt auf dann und ihre erwachende Spiritualität. Aber sich was sagen lassen, andere über sich bestimmen lassen, auch in einem ganz normalen 8-Stunden-Job, das geht schwierig bei ihr. Aber sie ist glücklicher als zig Leute mit dickem Konto und Reihenhaus und das allein zählt doch.

Im Nachhinein ist mir eben besonders diese Eigenheit aufgefallen, auch bei den Männern die ich kenne, höchst empfindlich auf irgendwelche Arten von Einmischung, Bedrängen oder Druck, auch wenn sie dieses manchmal nur selber so empfinden. Andererseits ein Erwarten, dass der andere ein bisschen mehr bestimmender ist als üblich. Alle Fischemänner die ich kenne mussten mindestens eine Beziehung mitmachen bzw. haben es so "gewollt", wo sie sich unterdrückt fühlten. Und fast alle die ich heute noch kenne sind auf dem Weg zu ihrer Spiritualität bzw. sind heilerisch tätig.

Und leider sind zufälligerweise alle Fische-Männer, ein paar kamen beim Nachsuchen doch heraus, sehnsüchtig auf Partnersuche und es will nicht klappen. Sie haben viele platonische Freundinnen, ihre einfühlsame Art ist allerseits beliebt (ich gehöre ja auch dazu :) ), der eine oder andere ist auch in einer dieser Frauen unglücklich verliebt, aber bei den betroffenen Frauen "funkt" es eben nicht. Oder wenn, eigene Erfahrung, dann zog sich dieser Mars erschrocken zurück angesichts der Menge der Gefühle, die ihn überschwemmten und denen er sich nicht gewachsen fühlte. Meine natürlich seine eigenen. Deshalb kam ich auch auf die Vermutung, dass ein Fische-Mars vielleicht ein bisschen "geschlagen" ist mit seiner Anlage. Wobei ich allen recht gebe, mutig sind sie, auf Gebieten wo andere vielleicht versagen und als etwas lebensuntüchtig finde ich nur einen einzigen, der mit seiner Sonne-Jupiter Opposition wohl schwer zurechtkommt.

Ich mag meine Fischermars fast alle sehr, und ich habe bewusst verallgemeinert, aber das hatte ich ja auch vorausgesetzt, dass dies hier gar nicht anders möglich wäre.

Um an den kleinen Fischermars zu denken, erinnere ich mich an meine Schwester. Sie wurde von den Erwachsenen immer als das kleine Dummerchen gesehen, das Sensibelchen, das hoffentlich einen Mann abkriegt der die Dinge für sie tatkräftig in die Hand nimmt. Das "kleine Dummerchen" hat Ende 20 ihr Abi nachgemacht und ein Studium begonnen (und sich dabei nicht nehmen lassen, das Fach nochmals zu wechseln) und erfolgreich abgeschlossen. Ich glaube auch, gerade einem typischen Fischermars (ich weiss schon, was ist das überhaupt) sollte man möglichst wenig hineinreden. Sie wissen erstaunlich gut, wenn vielleicht auch erst etwas später, was sie wollen bzw. es wird ihnen irgendwann gegeben werden.

Guten Wochenstart für alle und liebe Grüsse

Mondlöwin
 
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Hi Rita

Meine Auswahl beschränkte sich auf Haus 2, weil Mamalias Sohn seinen Fische-Mars dort stehen hat. Bei Deinen Ergänzungen hat mich der Boxer erstaunt. Getippt habe ich auf Haus 8. So ganz daneben wars nicht: Spitze 6 liegt in Skorpion und Pluto in 2, welcher ein Trigon wirft auf Mars in 11, bei Scholz die Boxarena. Dort befinden sich im eingeschlossenen Widder die Sonne und der MC-Herrscher Uranus. Astrologische Kurzformel für Knockout ist und bleibt daher Mars/Uranus, unabhängig von der Zeichenstellung von Mars ... ;)

Liebe Grüsse :)

Rote Zora
 
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