Mahabharata

Mahabharata 3. Buch


Kapitel 219 Vrihaspatis und die Geburt der Feuer 1

Markandeya erzählte weiter:

Vrihaspati (Guru der Sura Götter) hatte eine Gemahlin namens Tara, die zur lunaren Welt gehörte (Candramasi).
Mit ihr hatte er sechs Söhne, welche die Energie des Feuers in sich hatten, und eine Tochter.
Das Feuer, zu dessen Ehren man an Paurnamasya (Vollmond) geklärte Butter opfert, ist sein Sohn Sanju von großem asketischen Verdienst.
Zum Chaturmasya (vier Monate im Sommer) und zum Asvamedha (Pferde-) Opfer werden Tiere erst zu seinen Ehren geopfert, und sein mächtiges Feuer ist durch viele Flammen gekennzeichnet.
Sanjus Gattin wurde Satya genannt, denn sie war von makelloser Schönheit und war die Tochter Dharmas (die Gottheit- Beschützer der Vorgeschriebene Pflichten in dieser materiellen Welt) zum Wohle der Wahrhaftigkeit.
 
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Kapitel 219 Vrihaspatis und die Geburt der Feuer 2
Das lodernde Feuer (Agni) war Sohn von Sanju und Satya, und sie hatten noch drei Töchter von großem religiösen Verdienst. Das Feuer, welches man mit der ersten Opfergabe ehrt, ist sein erster Sohn namens Bharadwaja.

Der zweite Sohn Sanjus wurde Bharata genannt. Ihm gebührt die geklärte Butter als Opfergabe, die mit der Opferkelle Sruk zu Vollmond (Paurnamasya) ausgeschöpft wird. Außerdem gibt es noch drei Töchter, die jünger als Bharata sind.

Bharata hatte einen Sohn namens Bharata und eine Tochter namens Bharati.
Das Bharata Feuer ist der Sohn des Prajapati Bharata Agni.
Weil er sehr verehrt wird, wird er auch „der Große“ genannt.

Vira (Gottheit der Tapferkeit), und sie brachte Vira zur Welt.

Die Brahmanen sagen, daß Vīra wie Soma (Gottheit der göttlichen Nektar auf den Himmlischen Planeten) geehrt wird mit Opfergaben von geklärter Butter. Er vereint sich mit Soma in der zweiten Opfergabe und wird auch Rathaprabhu, Rathadhwana und Kumbhareta genannt.
 

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Kapitel 219 Vrihaspatis und die Geburt der Feuer 3

Er zeugte mit seiner Frau Sarayu einen Sohn namens Siddhi (der Vollkommene), und verdunkelte mit seinem Glanz die Sonne. Weil er der oberste Genius des Opferfeuers ist, wird er immer in den Lobeshymnen für das Feuer genannt. Das Feuer Nischyavana preist die Erde, und weder sein Ruf, Glanz noch Wohlstand leiden jemals.

Das sündenlose Feuer Satya, welches mit reiner Flamme lodert, ist sein Sohn. Er ist frei von allem Makel, nicht beschmutzt von Sünde und reguliert die Zeit. Dieses Feuer hat noch einen anderen Namen, Nishkriti, denn er bringt Linderung (Nishkriti) für alle gequälten Kreaturen hier. Wenn er angemessen verehrt wird, kann er ein gutes Schicksal gewähren. Sein Sohn wird Swana genannt, und er erzeugt alle Krankheiten. Wenn Menschen laut vor Schmerzen schreien, dann hat er sie gebracht. Dabei bewegt er sich durch die Intelligenz des ganzen Universums.

Vrihaspatis dritter Sohn wird von den weisen Menschen Viswajit genannt.
Das Feuer, welches in der Welt als Vrihaspatis vierter Sohn Viswabhuk bekannt ist, ist die innere Hitze, welche alle Nahrung der Kreaturen verdaut. Er ist gezügelt, hat großen religiösen Verdienst, ist ein Brahmacharin, und wird von den Brahmanen zum Paka Opfer verehrt.
 

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Kapitel 219 Vrihaspatis und die Geburt des Feuers 3
Die Gottheit des heiligen Strom Gomati war die Frau Viswabhuk , und durch ihn führen alle religiös gesinnten Menschen ihre Riten aus. Das schreckliche, Wasser verschlingende Feuer im Ozean ist Vadava, der fünfte Sohn Vrihaspatis. Dieses Brahma Feuer hat die Neigung aufzusteigen und wird daher Urdhvabhag genannt. Es hat seinen Sitz im Lebensatem Prana.

Der sechste Sohn wird der große Swishtakrit genannt, denn durch ihn werden die Opfergaben Swishta (su = vorzüglich, ishta = geopfert). Das Udagdhara Opfer wird zu seinen Ehren dargebracht. Und wenn alle Kreaturen zur Ruhe gekommen sind, dann wird das Feuer Manyauti voller Zorn. Dieses unerbittliche, gräßliche und höchst reizbare Feuer ist die Tochter von Vrihaspati. Sie ist auch als Swaha bekannt und in allen Dingen anwesend. (Durch den Einfluß der drei Qualitäten Sattwa, Rajas und Tamas hatte Swaha drei Söhne.)

Ihr erster Sohn mit Sattwa war himmlisch schön, und wurde daher von den Göttern das Kama (Feuer der Liiebe) genannt. Ihr zweiter Sohn mit Rajas hieß Amogha, oder das unbezwingbare Feuer. Er war ein wahrer Vernichter aller Feinde in der Schlacht. Von Erfolg geleitet zügelt er seinen Zorn, ist mit dem Bogen bewaffnet, fährt einen Streitwagen und trägt einen Blumenkranz. Ihr dritter Sohn mit Tamas, der große Uktha (Mittel zur Erlösung) entfaltet sich in gesegnete drei Ukthas (der Körper als Handelnder, die Seele als Belebende und der Höchste Geist als Führer). Er ist der Ursprung des großen Wortes (der Gottheit) und als Samaswasa oder das Mittel zur Stille (Erlösung) bekannt.
 

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Kapitel 220 – Erschaffung diverser Götter

Markandeya sprach:
Uktha übte für mehrere Jahre strengste Askese, denn er wünschte sich einen Sohn, der so ruhmreich wie Brahmā war. Mithilfe der fünf heiligen Feuer – Kasyapa, Vasishta, Prana (Sohn des Prana), Chyavana (Sohn des Angira, Vrihaspati) und Suvarchaka – wurde die Anrufung mit den Vyahriti Hymnen vollzogen, und es erhob sich eine prächtig strahlende Energie angefüllt mit dem lebenden (schaffenden) Prinzip und von fünffacher Farbe.

Der Kopf hatte die Farbe des lodernden Feuers. Die Arme waren so hell wie die Sonne. Haut und Augen waren goldfarben und die Füße schwarz. Diese fünf Farben hatten ihm die fünf Götter aus ihrer Buße gegeben. Seither wird dieses himmlische Wesen den fünf Männern zugeschrieben und ist der Stammvater der fünf Stämme.

Das Wesen übte für zehntausend (himmlische) Jahre Buße und mit seinem großen asketischen Verdienst schuf es das gewaltige Feuer, welches den Pitris (Vorväter) angehört und die Schöpfung beginnt. Aus Mund und Haupt schuf er Rathantara und Vihat (Tag und Nacht), die flugs (das Leben) wieder nehmen.
 

Kapitel 221 – Noch mehr über Feuergötter​

Markandeya erzählte weiter:

Das Feuer Bharata (der Aufrechthaltende) war durch strenge asketische Regeln gebunden.
Pushtimati ist ein anderer Name dieses Feuers, denn wenn es zufrieden ist, dann gewährt es allen Kreaturen Pushti (Entwicklung).

Das Feuer Shiva (der Wohltäter) ist der Verehrung von materiellen Shakti hingegeben (den Kräften der Natur) und erleichtert stets das Leiden der von Elend geplagten Kreaturen. Da Tapa (Entsagung) nach großem asketischen Reichtum strebte, wurden ihm noch weitere Söhne geboren, der kluge Purandara und Usma, welcher im Dunst aller Materie zu beobachten ist. Als dritter Sohn wurde Manu geboren, welcher als Prajapati (Schöpfer der Menschen) diente.
 

Kapitel 221 – Noch mehr über Feuergötter​

Markandeya erzählte weiter:

Die in den Veden gelehrten Brahmanen sprechen noch von den großen Taten des Feuers Sambhu. Als nächstes wird das hell strahlende Feuer Avasathya gelobt. Tapa schuf somit die fünf Urjaskara Feuer, alle so glänzend wie Gold. Sie alle teilen sich den Soma Saft bei Opferzeremonien. Der große Sonnengott ist als Praśanta Feuer bekannt, wenn er sich müde (nach des Tages Arbeit) zurückzieht. Er schuf die schrecklichen und viele andere Kreaturen der Erde.

Angira schuf auch den Prajapati Bhanu, den Sohn von Tapa (Entasagung). Er wird auch Vrihad-bhanu genannt (der große Bhanu). Bhanu heiratete Supraja und Vrihadbhasa, die Tochter des Sonnengottes. Mit ihnen hatte er sechs Söhne, höre ihre Namen.

Das Feuer, welches den Schwachen Kraft gibt, ist Valada (der Stärke Gebende).
Das Feuer, welches schrecklich wütet, wenn alle Elemente ruhen, wird Manjuman Feuer genannt.
Das Feuer, zu dessen Ehren beim Darsha und Paurnamasa Opfer geklärte Butter ausgeschüttet wird, ist in dieser Welt als Vishnu bekannt. Er ist der dritte Sohn Bhanus und wird auch Angira oder Dhritiman genannt.
Zur Agrayana Opfergabe mit Indra wird das Feuer Agranyana geehrt, der vierte Sohn.
Der fünfte Sohn ist Agraha, welcher die Quelle aller täglichen Gaben für die Chaturmasya Riten (vier-monatlich) ist.
Und Stuva ist der sechste Sohn Bhanus.
 

Kapitel 221 – Noch mehr über Feuergötter​

Markandeya erzählte weiter:

Dieser Bhanu genannte Manu hatte noch eine Gemahlin namens Nisha.
Sie gebar eine Tochter, die beiden Agnistomas und fünf weitere Feuergötter.
Der strahlende Feuergott, welcher mit der ersten Opfergabe
zusammen mit der obersten Gottheit der Wolken geehrt wird, wird Vaishwanara genannt.

Das Feuer, welches der Herr der drei Welten ist, ist Viswapati, der zweite Sohn des Manu Bhanu.
Die Tochter Manus wird Swistakrit genannt, denn Opfergaben an sie bringen großen Verdienst.
Zwar war (Rohini, lt. Dutt) die Tochter Hiranyakashipus, doch für ihre üblen Taten
wurde sie seine Ehefrau und ist auch eine der Prajapatis (Schöpfer der Lebewesen).
 

Kapitel 221 – Noch mehr über Feuergötter​

Markandeya erzählte weiter:

Das andere Feuer, welches seinen Sitz im Atem aller Kreaturen hat und deren Körper belebt, wird Sannihita genannt.
Es ist die Quelle für all unsere Wahrnehmungen an Klang und Form.
Der Geist, dessen Pfad von schwarzen und weißen Flecken gezeichnet ist,
der das Feuer unterhält und der, obwohl selbst ohne alle Sünde, unreines Karma vervollkommnet, wird Kapila Feuer genannt.
Ihn erachten die Weisen für einen großen Rishi. Auch ist er der Begründer des Yoga Systems Sankhya.
 
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Kapitel 221 - die Feuer in Agnihotra Feuerzeremonie​


Markandeya erzählte weiter:

Das Feuer, durch das die elementaren Geister immer ihre Agra genannten Opfergaben in dieser Welt mittels aller besonderen Riten erhalten, wird Agrani genannt. Und für die Korrektur des Agnihotra, falls irgendwelche Störungen aufgetreten sind, lodern andere, berühmte und hell strahlende Feuer in der Welt.

Falls der Wind die Feuer stört, dann muss die Korrektur mit den Ashtapakala Riten vorgenommen werden zu Ehren des Feuers Suchi.
Wenn das südliche Feuer mit den beiden anderen in Kontakt kommt, dann muß der Ashtapakala Ritus zu Ehren des Feuers Viti gemacht werden.
Falls das Feuer Dabagni das Feuer Nibesha berührt, wird der Ashtapakala Ritus wieder zu Ehren von Suchi ausgeführt.
 
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