Das ist natürlich so eine Sache mit familiär gehäuft auftretenden Erkrankungen, die man ernster nehmen muß als man das so meint. Ich habe das selber erlebt: mein Vater starb an Lungenkrebs mit 38 Jahren. So etwa mit 22 Jahren suchte ich mir die medizinische Information heraus, wieviel häufiger bei mir denn jetzt die Wahrscheinlichkeit ist, ebenfalls an Lungenkrebs zu erkranken. Und siehe da: das waren nur läppische 3% mehr als bei anderen.
Tjaaaaa, dachte ich... 3%, ist ja nix. Dann kann ich ja Lotto spielen und mich darauf einstellen, daß ich vermutlich 97% Glück habe.
Hatte ich auch. Weil sich diese gleiche Erkrankung, die mein Vater hatte, bei mir nicht in der Lunge gezeigt hat, sondern eben anderswo: im Darm, in der Lunge nur als Asthma und auf der Haut. So mit 32 bemerkte ich: scheisse, Du hast gar keine innere Perspektive für Dich, älter zu werden als Dein Vater. Ich hatte so die im Leben vielen Menschen begegnende Phase, daß ich mein Leben überdachte, die ersten 10 Jahre im Beruf waren vorbei und ich wollte mir überlegen, was ich jetzt denn beruflich im Leben machen will mit dem Rest der Zeit. Und da bemerkte ich: uups, Du wirst gar nicht so lange leben. Irgendetwas in Dir zieht Dich mit nicht zu bändigender teuflischer Macht wie in einer Spirale gerade abwärts und das Ziel ist "besser" zu sein als der Vater. Und früher zu sterben als er. Die Kinder wollen ja ihre Eltern immer gerne toppen.
Bis jetzt bin ich immerhin 36 geworden. hihi und ich habe jetzt ein Gefühl für mich und das ermöglicht mir, mich wohl zu fühlen mit dem Gedanken 100 zu werden und dabei durch tägliches Training in meinem Körper und meinem Geist gesund zu bleiben. Aber ich sage eherlich: lebenüben muß ich täglich. Lebenkönnen- das habe ich eingetauscht gegen meine Vorstellungen. Gewonnen habe ich Perspektiven und Blickwinkel über Krebsgeschwüre aller Art in der menschlichen Gesellschaft. Und die größte Lüge, die ist die Krankheits- und Heilslüge hier auf dieser Pharmazeutischen Kugel.
Ich weiß wohl, daß es unangenehm ist, eine Diagnose ins Gesicht gesagt zu bekommen, die Dir Krankheit, Operation, Bestrahlung und Tod voraussagt. Ich habe das auch gehabt. Auch von einem Heilpraktiker, ein chin. Arzt. Aber der hat das sehr, sehr gut gemacht. Das muß ich wirklich sagen. Er hat es mir so gesagt, daß es überwindbar für mich war. Dia- ein Bild. Gnosis: eine Erschaffung. Die Diagnosis erschafft uns ein Bild von unserem Leid.
Jetzt muß man wirklich erkennen, weil das wohl die einzige Möglichkeit ist, sich mit einer Diagnose zu versöhnen und sich dann aus dem Bild von der Zukunft, das sich dadurch anbietet, wieder heraus zu winden: dieser "stream", in dem ich da bin, der dazu führen könnte, daß meine Zellen sich nicht mehr überall akkurat reproduzieren, sondern Fehlzelleinheiten kumuliert auftreten, der ist ein Strom, in dem man schon längst steckt. Seit man geboren wurde. Denn es geht ja gerade um "familiär gehäuft" auftretende Erkrankungen. Es liegt "in der Familie", diese Häufung. Und wie man seit 2001 weiß liegt es am Einzelnen in der Familie, ob er dieses Familienritual durchbricht oder nicht.
Mal sehen, was sind denn da für themen in der Lunge, die familiär betroffen sind: Die Sorge, die Trauer, der Kummer. Ist ja klar: wenn immer wieder Menschen in der familie an Krebs sterben und alle sterben an Lungenkrebs, dann entsteht in einem selber Kummer um die Verstorbenen, Trauer ist ein sehr schwieriges Geschäft. Und dann die Sorge: kriegen meine Kinder das auch? Oder: kriege ich das selber? Wenn man diese Fragen für sich und seine Kinder mit "Nein" beantworten kann, dann ist es vorbei. Das wird dann sein, wenn man die Denk- und Verhaltensrituale der Familie in sich selber erkannt hat und Verhaltensweisen rund um Sorge, Kummer, Trauer im innerfamiliären Verhältnis geklärt hat wie auch in sich selber. Auch Trennungen anderer Art: warum war das so, was hat der, der mein Leben verlassen hat an mir nicht vertragen, so daß die Lunge deprimierte mit ihrer Energie und sich Disharmonie da zu einer Krankheit manifestierte? Warum bin ich so ekelig, daß die Leute um mich herum wegsterben? Wovor ekele ich mich?
Starke Männer, schwache hilflose nach Orientierung suchende Frauen. So mag das vom Prinzip her sein. Ordnung ist ein übergeordnetes Thema der Lungenkrankheit, was hat mein Leben in Unordnung gebracht und wo gehe ich nicht ordentlich mit mir selber um. Wo wähne ich mich verbunden, obwohl ich eigentlich genau da alle Verbände und Wickel noch einmal von einer Wunde abwickeln sollte und mir die Wunde gut anschauen sollte.
Im Allgemeinen mache ich für mich die Erfahrung: ein Organ, das ich selber in meinem Körper spüre, das erkrankt auch nicht. Ich würde also eine Bechäftigung mit der Lunge empfehlen, also lernen, bewußt zu atmen. Was heißt das? daß man keinen seiner Atemzüge verpaßt und jeden bemerkt. Man stelle sich vor man hätte Asthma und man könne nur so atmen, indem man bewußt atma bzw. den Körper beim Atmen zuschaue. Dann hat man es, was ich meine. Achtest Du 5 Minuten nicht, geht die Lunge zu. Ja, es gibt Menschen, die leben so, weil sie Asthma haben, völlig symptomfrei, während andere, die den Luxus geniessen es nicht so schlimm zu haben und sich nur während der Anfallszeit um die Atmung kümmern müssen, noch Medikamente konsumieren. Wenn man die Lunge spürt und bewußt atmet, kann man kein Asthma bekommen, das geht gar nicht, vorausgesetzt man kann schon atmen. Das sollte man in der Tat aktiv lernen irgendwann im Leben, sonst geht es einem wie den meisten Menschen: Krummsein im Alter, Krankheit und Tod. Je jünger man ist, wenn man erfährt, wozu man neigt und je intensiver man sich damit auseinandersetzt, was für einen Samen man in sich trägt, desto besser kann Selbstheilung gelingen. Denn nur die macht langfristig Sinn, sie fordert auf sich aktiv und selber Gedanken zu machen über das eigene Leben.
Alles Gute!!