Hallo eva
dass kann ich mir schon vorstellen, dass der Lehrberuf sehr anstrengend ist.
Aber auf welchen Beruf trifft das heute nicht zu?
Ich arbeite z.b. im Handel, und da haben sich die Bedingungen in den letzten Jahren extrem verschlechtert.
Das kümmert leider keinen und wenn wir streiken würden, wären wir morgen unseren Job los. Das kommt nämlich noch dazu, dass wir täglich um unseren Job bangen müssen.
Was das heißt, können sich viele Lehrer gar nicht vorstellen.
Ich möchte jetzt keineswegs gegen die Lehrer "hetzen", aber was da jetzt von gewissen Gewerkschaftsvertretern verlautet, läßt mich schon die Haare zu Berge stehn , das hat mit Realität nichts mehr zu tun...
In meinem Job (und nicht nur in meinem) ist es selbstverständlich, dass gewisse Dinge gemacht werden müssen OHNE Bezahlung.
Wir haben wöchentliche Besprechungen vor Dienstbeginn, die nicht bezahlt werden. Wenn ich abends noch Kunden habe und eine halbe Stunde länger arbeiten muß, wird das nicht bezahlt....Seminare und Schulungen finden meistens an dienstfreien Tagen statt und werden nicht bezahlt.....usw...
Ich kann mich darüber zwar lautstark beschweren, aber nützen wirds mir nicht...ich muß schon froh sein, in meinem Alter (56) überhaupt noch einen Job zu haben......
So schauts nämlich in Wirklichkeit aus....
Liebe Sunny,
Du magst recht haben, aber es ist schwer Berufe miteinander zu vergleichen.
In der heutigen Zeit ist es überhaupt schwer, seinen Job zu behalten. Das war früher nicht so. Auch die Gewerkschaften haben viel besser gearbeitet.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemand wegen Krankheit entlassen werden durfte, was heutzutage gang und gäbe ist.
Früher - etwa in den siebziger Jahren - war alles besser, auch der Lehrer hat bessere Zeiten erlebt. Die meisten Schüler sind heute konzentrationsgestört. Es gibt viele Schüler, die nicht Deutsch können. Das macht das Unterrichten auch nicht leichter. Schließlich ist ein Lehrziel zu erreichen. Die Fortbildung findet auch unbezahlt am Nachmittag statt und Eltern, die einen nach dem Unterricht aufhalten, kann man auch nicht abweisen.
Da greift eins ins andere. Die Zeit ist aufgeheizt. Man neigt zu glauben, dass es jeder andere in seinem Beruf besser hat. Genaues aber weiß man nicht.
Nur allgemein betrachtet, sind die Zeiten schlecht, weil es eben zu wenig Arbeit gibt und die es gibt zusätzlich schlecht bezahlt ist.
Das war z.B. in der Kreiskyzeit nicht so. Er hat immer gemeint: Lieber Schulden als Arbeitslose. Es hat in die andere Richtung ausgeufert, sodass die Chefs auch das Göc-Zitat von ihren Untergebenen hinnehmen mussten. Erst unter Schüssel hat der Pendel in die andere Richtung ausgeschlagen und es ist für die Arbeitnehmer immer schlechter geworden. Die EU hat auch nichts gebracht.
Es gibt nur mehr Krisen.
Und in Deutschland dürfte es zurzeit noch schlechter sein.
Ich wünsche allen bessere Zeiten, aber vor allem Dir, liebe Sunny afternoon!
Herzliche Grüße
eva07