Kann man Kinder mit zuviel Bestätigung kaputt machen?

Kindererziehung Heute


  • Umfrageteilnehmer
    50
  • Umfrage geschlossen .
*** Nein, das meint sie nicht, das ist deutlich zu lesen. Und ich kann verstehen, daß man sauer reagiert, wenn hineininterpretiert wird, was nicht geschrieben steht.

Dennoch bitte ich allerseits um Sachlichkeit, auch bei der Reaktion auf unzulässige Interpretationen.

Danke
Kinnaree ***

Das war nicht mein Zitat!

Nachtrag: Und jetzt sieht es so aus als habe ich evy zitiert und nicht Kinnaree
 
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Wenn man bedenkt, dass z.B. Verwahrloste und verwöhnte Kinder dieselben Symptome oder Verhaltensauffälligkeiten haben..
.. dann muss es einen Mittelweg geben der nichts ausschliesst, also nicht einseitig ist wie nur schlagen oder nie schlagen. Mittelwege beinhalten immer alles, aber nichts im extrem.
Ist die Mitte nicht immer das Ziel?


Das siehst du vollkommen richtig. Kinder sozial höher gestellter Familien lernen ganz früh, dass es wichtig ist sich durchzusetzen, selbstbewußt zu sein und das eigene Ego groß zu halten (egal auf wessen Kosten nur nicht auf die eigenen), denn irgendwanneinmal sollen sie ja in Führungspositionen ihren Platz einnehmen. Sie haben zu gewinnen, damit sie ihren Status halten können.

Die unterste soziale Schicht hat nix zu verlieren und deshalb agieren sie ganz genauso wie die aus der höheren sozialen Schicht. Sie können nur gewinnen und nix verlieren.

Die Symptome äußern sich gleich.

Ein wenig OT am Rande: Am schwersten hat es die sogenannte Mittelschicht, denn die haben sowohl was zu verlieren als auch zu gewinnen. Die möchten gerne nach oben und ja nicht nach unten abrutschen, deshalb sind sie die angepasstesten. Runter treten rauf buckeln ist da die Devise. Sie sind es auch, die politisch am gängelbarsten sind, da sie es sich mit den Oberen nicht verscherzen wollen, es könnte ja für sie etwas dabei rausspringen um nach weiter oben als die Mitte zu gelangen. Auf die unteren sozialen Schichten wird mit Abscheu hinabgeschaut, da man sich ja vor nix mehr fürchtet als da hinabzu rutschen. Deshalb sind sie auch nicht sonderlich dafür (genauso wie die Oberen) die sozial unteren Schichten aufkommen zu lassen und ihnen wirkliche Unterstützung zuteil werden zu lassen, wäre ja doch dann der Kampf um die oberen Plätze heftiger und die Luft noch dünner.

Andererseits ist die Mittelschicht diejenige die am meisten blechen muß und eigentlich die Staatstragende ist. Sind halt wirklich arme Schweine, so zwischen Hammer und Amboß lebt sichs nicht gerade leicht.
 
Hallo Juppi,

das ist schön. :thumbup:

Ich kann im Moment nicht darüber nachdenken, wer wie aufgewachsen ist. Hab da im Grunde auch gar nichts mitbekommen. Kenne zwar fast alle, also Omas und einen Opa, aber weiß nicht, wie das da früher genau war. Da wurde auch nie so drüber geredet.

Das mit deinem Vater tut mir leid, das war ja dann auch schon sehr früh, wenn du da erst 14 warst.

Hi vergessen!

Ja, er ist entschieden zu früh gegangen. (Leukämie) Trotz allem habe ich viele Erinnerungen an meinen Papa, denn er hat mich, als ich klein war, fast jeden Sonntagmorgen mit auf "Tour" genommen, denn mein Papa war so etwas wie ein "bunter Hund" in unserem Stadteil. Er kannte jeden und fast jeder kannte ihn. Er war in ich weiß nicht wie vielen Vereinen und hatte Freunde an jeder Ecke. Es war jedenfalls immer spannend, mit ihm um die Häuser zu ziehen. Da seine Freunde mich meistens sehr nobel mit Geld beschenkten und ich diesen Obolus gleich in Kaugummi und Wundertüten einlöste, hatte ich - wenn wir dann zum Sonntagsbraten nach Hause kamen - nie Appetit. :D

Meine glückliche Kindheit hatte ich lange als selbstverständlich hingenommen, hab erst später gemerkt, wie viele Menschen keine gute Kindheit hatten und daran zum Teil heute noch verzweifeln.

LG
Juppi
 
Viele haben bereits eigene Meinungen mit 3-4 Jahren und setzen sie stur durch, oder versuchen es, zu Themen die zu meiner Zeit frühstens in der Pubertät aufkamen.

finde es gut, dass kinder sich bereits in frühem alter gegenüber erziehern durchzusetzen lernen, die meinen, dass kinder in einem alter von 3-4 jahren noch keine eigene meinung haben dürften.

klar auch, dass der protest (der kleinkinder) noch nicht einem 'erwachsenen' - von 'erwachsenen' - 'geregeltem' - 'protestablauf' - 'gesetzeskonform' - 'gewerkschaftstreu' - entspricht.

zu blöd auch.

aber zur frage -

'kann man kinder mit zuviel bestätigung kaputt machen?'


na - wenn ich lobe, dass kind die vase zerschlagen hat -

und

den zerschlagungsakt auch tatsächlich als positiv empfinde -

wird kind wahrscheinlich befinden, dass vasen zerschlagen ein akt ist, der liebe einbringt.

wenn der zerschlagungsakt das gegenteil einbringt -

zerschlagung der vase zieht strafe nach sich -

liebesentzug -

dann wird kind vielleicht keine vasen mehr zerschlagen -

weil es sich fürchtet vor liebesentzug -

oder -

es wird erst recht vasen zerschlagen -

weil es prostestiert gegen den liebesentzug.

wenn ich - als erwachsener/erzieher - dem kind aber keine schuld zuweise - dem kind ganz einfach nur zum audruck bringe - zum gefühlten ausdruck - 'ich bin zwar traurig, dass die vase kaputt gegangen ist -

aber du hast keine schuld daran -
du bist noch tollpatschig -
du lernst erst achtsam zu sein -'

dann bestätige ich nicht zuviel -
aber strafe auch nicht -

für ein zu wenig, das kein zu wenig ist.
 
Wie gut, daß es gesetzlich verbrieft ist, daß Gewalt gegen Kinder uintersagt ist. Und wie gut, daß es gesetzlich fixiert ist, daß Kinder auf die Toilette dürfen, wenn sie müssen. Was hier von manchen gefordert wird (Prügelstrafe für 2-4jährige, weil die sich erlauben, bereits eine eigene Meinung zu haben, Toilettenverbot, weil sie könnten es ja ausnützen) empfinde ich als...naja, gut, ich sag es mal nicht.

Aber es ist ein Segen, daß dies rechtlich niedergeschrieben wurde. Ist offenbar auch notwendig, da ganz offensichtlich noch genug Erwachsene mit bizarren Erziehungsideen in der Weltgeschichte rumlaufen.
 
Hi vergessen!

Ja, er ist entschieden zu früh gegangen. (Leukämie) Trotz allem habe ich viele Erinnerungen an meinen Papa, denn er hat mich, als ich klein war, fast jeden Sonntagmorgen mit auf "Tour" genommen, denn mein Papa war so etwas wie ein "bunter Hund" in unserem Stadteil. Er kannte jeden und fast jeder kannte ihn. Er war in ich weiß nicht wie vielen Vereinen und hatte Freunde an jeder Ecke. Es war jedenfalls immer spannend, mit ihm um die Häuser zu ziehen. Da seine Freunde mich meistens sehr nobel mit Geld beschenkten und ich diesen Obolus gleich in Kaugummi und Wundertüten einlöste, hatte ich - wenn wir dann zum Sonntagsbraten nach Hause kamen - nie Appetit. :D

Meine glückliche Kindheit hatte ich lange als selbstverständlich hingenommen, hab erst später gemerkt, wie viele Menschen keine gute Kindheit hatten und daran zum Teil heute noch verzweifeln.


LG
Juppi

Das liest sich auch echt schön! :blume:

Kann ich verstehen, das mit dem Selbstverständlichem. Hab auch manches als selbstverständlich angesehen im Leben, was es, wie ich im Nachheinein erst gemerkt hab, aber nicht war.

Ich hatte hin und wieder so kleine Momente, in denen ich mir einfach nur eine Mutter gewünscht habe, so'ne Frau mit Herz.

Nun denn. :)
 
Wenn man bedenkt, dass z.B. Verwahrloste und verwöhnte Kinder dieselben Symptome oder Verhaltensauffälligkeiten haben..
.. dann muss es einen Mittelweg geben der nichts ausschliesst, also nicht einseitig ist wie nur schlagen oder nie schlagen. Mittelwege beinhalten immer alles, aber nichts im extrem.
Ist die Mitte nicht immer das Ziel?

Ist das so? Kann ich fast gar nicht glauben. Kann man das irgendwo nachlesen?

Von verwahrlosten Kindern hab ich bereits gelesen, ob emotional oder auch so - Hospitalismus, Belastungsstörung usw.

Aber das es verwöhnten Kindern da genauso gehen soll?
 
Ist das so? Kann ich fast gar nicht glauben. Kann man das irgendwo nachlesen?

Von verwahrlosten Kindern hab ich bereits gelesen, ob emotional oder auch so - Hospitalismus, Belastungsstörung usw.

Aber das es verwöhnten Kindern da genauso gehen soll?

Das Richtige lesen, querbeetein.

http://www.kindergartenpaedagogik.de/1486.html

Häufig kommt es auch zur Ausbildung von Verhaltensauffälligkeiten, wenn die Eltern einen der folgenden Erziehungsstile praktizieren:

  • Vernachlässigung,
  • Verwöhnung,
  • Überbehütung,
  • autoritäre Erziehung,
  • antiautoritäre Erziehung oder
  • inkonsistente (wechselhafte) Erziehung.
In all diesen Fällen werden den Kindern keine optimalen Entwicklungsbedingungen geboten. Sie fühlen sich abgelehnt und ungeliebt (bei Vernachlässigung), entwickeln keine Leistungsbereitschaft und kein Selbstvertrauen (bei Verwöhnung), bleiben von ihren Eltern abhängig (bei Überbehütung), werden in ihrer Individuation behindert (autoritäre Erziehung), lernen keine Selbstkontrolle (antiautoritäre Erziehung) oder sind orientierungslos (inkonsistente Erziehung).



Ein übercandideltes verwöhntes und an seinen Willen durchsetzen gewöhntes Kind kann sich genauso verhalten wie ein verwahrlostes Kind. Hiermit sind die geäußerten Symptome gemeint und nicht deren Ursache.
 
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Das Richtige lesen, querbeetein.

http://www.kindergartenpaedagogik.de/1486.html

Häufig kommt es auch zur Ausbildung von Verhaltensauffälligkeiten, wenn die Eltern einen der folgenden Erziehungsstile praktizieren:

  • Vernachlässigung,
  • Verwöhnung,
  • Überbehütung,
  • autoritäre Erziehung,
  • antiautoritäre Erziehung oder
  • inkonsistente (wechselhafte) Erziehung.
In all diesen Fällen werden den Kindern keine optimalen Entwicklungsbedingungen geboten. Sie fühlen sich abgelehnt und ungeliebt (bei Vernachlässigung), entwickeln keine Leistungsbereitschaft und kein Selbstvertrauen (bei Verwöhnung), bleiben von ihren Eltern abhängig (bei Überbehütung), werden in ihrer Individuation behindert (autoritäre Erziehung), lernen keine Selbstkontrolle (antiautoritäre Erziehung) oder sind orientierungslos (inkonsistente Erziehung).



Ein übercandideltes verwöhntes und an seinen Willen durchsetzen gewöhntes Kind kann sich genauso verhalten wie ein verwahrlostes Kind. Hiermit sind die geäußerten Symptome gemeint und nicht deren Ursache.


Hi Süßer :umarmen:



Verwöhnen ist nicht gleich verwöhnen ... .
Ganz bewußtes Verwöhnen (streckenweise, angekündigt, mit wohlwollenden Motiven, als liebevolles "Ritual" usw. ... ) ist die schönste Sache der Welt.
Verwöhnen aus Angst, Zeitdruck oder weil es erstmal der leichtere Weg ist, ist was komplett anderes.

Leider bleibt das erstere Verwöhnen oft auf der Strecke, weil viele Eltern generalisieren und nach Lektüre solcher Links panische Angst vorm Verwöhnen allgemein haben.
(und dann müssen solche Kinder mühsam als Erwachsene erst lernen, wie wichtig und schön es ist, sich selbst und anderen - einfach so - mal etwas Gutes zu tun)
 
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