Nein, das Leben ist kein Märchen sondern harte Realität.
Dass Menschen - große und kleine - Märchen mögen ist unbestritten. Und das sie für erwachsene Menschen in der Vergangenheit erzählt wurden ist auch klar. Sie gelten als Analogien für Verhalten und Regeln. Heute gibt es moderne Märchen in Filmfiguren wie bei Star Wars oder The Matrix (ein Science-Fiction-Film) Pretty Woman.
Es geht um Identifikation, und am Beispiel vom hässlichen Entlein, identifizieren sich jene Kinder, die sich klein, hässlich oder zurückgesetzt fühlen damit, um über eine Rolle hinaus zuwachsen.
Märchenhelden und –Heldinnen sind also Identifikation Figuren, mit denen sich das Leben durchaus eine Zeitlang bewältigen lässt.
In frühere Zeiten bestimmten einige Werte das angepasste Verhalten in der Gemeinschaft. Zum Beispiel Gehorsam, Fügsamkeit, (Rotkäppchen). Wer genau beobachtet entdeckt schnell, dass die wenigsten Märchenfiguren ´eigene Entschlüsse treffen´ nicht zulassen, sondern diese erfolgen durch Anstöße von anderen Personen und von außen.
Gebote oder Verbote werden von anderen Personen gelenkt. Der Held die Heldin wird in einem engen Rahmen geprüft. Das ist im echtem Leben viel komplexer.
Wer davon abweicht wird bestrafft (Rotkäppchen). Normen, die in der Gesellschaft vorherrschend sollten eingehalten werden. (Rotkäppchen = Gehorsamkeit – auf die Mutter hören – nicht vom Weg abkommen).
Die Beweggründe in Märchen dient früher wie heute dazu, kleine Kinder vor Gefahren zu schützen, sie vor ´denen da draußen´ zu bewahren. Es ging hauptsächlich darum, ihnen diejenigen Verhaltensregeln und Normen einzuprägen, die in der Gesellschaft ankamen und erwünscht sind. Unerwünschtes Verhalten (Eigeninitiative) wurde abgelehnt.
Beim Horoskop sehe ich das genau anders herum.
Festgefahren Regeln wollen gesprengt werden, sich zu entwickeln ist oberstes Gebot, eben nicht in vorgefasste Rollen zu verharren und sich damit zu identifizieren. Und ganz wichtig, das komplette Entwicklungspotential ausschöpfen.
Ein Märchen hat Hauptfiguren, nicht jeder kann die Hauptrolle spielen, Rolle sind festgelegt und dahinter verbirgt sich eine simpel Wahrheit, mit Adjektiven wie „gut“ und „böse“, „richtig“ und „falsch“ „edel“ oder „gewöhnlich“. Die „echten“ Töchter und die „bösen“ Stieftöchter bedienen ja Klischees.
Die "guten Söhne" sind besser als die "Hallodris". Diese Hallodris kommen leichtfüßig, locker daher, und zeigen bisweilen - durch ihre Unbeständigkeit - ein Bild vom unberechenbaren Menschen, was laut Märchen nicht erstrebenswert ist.
Für Menschen ist es m. E. wichtig, eine größere Bandbreite von identifizierbaren Figuren zu haben, um zur Sozialisations- und Reifungsprozess beizutragen.
Bei den Vorbildern in Märchen werden Kindern keine Individuen zur Identifikation angeboten, sondern Stereotypen.
Typische Konflikte von heute sind nicht vorhanden. Typisch für die meisten Märchen ist nämlich die strikte Trennung zwischen zwei polaren Eigenschaften.
Zum Beispiel das „ Gute“ und „Böse“ sind einfach zu wenig. Das ist eindeutig ein Manko.
Das Böse sind Hexen, manche gemeine Zwerge, immer die Stiefmütter und andere Bösewichte zu sehen, die zwar fast alle auch reizvolle Fähigkeiten besitzen (wie zum Beispiel zaubern können).
Kinder möchten sich damit identifizieren, und geraten dann in einen Konflikt. Auf der anderen Seite sind die liebenswerten (guten) Figuren, die schönen Prinzessinnen, untadelige Prinzen, clevere Bauern und freudig-listige Tiere. Ein Angebot dass Kinder als reizvoller empfinden und nicht ausschlagen können.
Bedenklich ist in Märchen oft das Frauenbild, die auf wenig gute Rollen festgelegt sind.
Die starke Frau, als Vorbild ist eher selten anzutreffen.
Eine zeitgemäße Werteerziehung sollte heute nicht auf bestimmte alte Werte abzielen (bedingungsloser Gehorsam / nichts hinterfragen /Schönheit und Äußerlichkeiten), sondern man sollte Kinder zum eigenständigen Werten erziehen.
Wenige Heldinnen nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand (Rapunzel / Gretel / die Schwester der 7 Raben).
In moderne Märchen ist es nicht anders.
Alle anderen warten darauf, durch einen edlen Prinzen befreit zu werden (Pretty Woman lässt grüßen)
Eine Frau die als Prostituierte arbeitet und es dem Mann überlässt sie aus ihrem Umfeld zu befreien.
Beim Froschkönig ist die Prinzessin sogar emanzipatorisch bzw. eigenständig. Und sie wird scheinbar bestraft.
Nun zur Astrologie, die Radix als Märchen (als Analogie) zu sehen ist mir viel zu wenig und reduktiv.
Die Radix sprengt jede banale Geschichten und hat den individuellen Lösungsweg in sich, sie zeigt nicht das Happy End auf das man/frau im leichtfüßigen Weg gerne hätte, sondern zu einem passt.
Eine Radix ist das Komplexeste was wir uns wünschen können (im Gegensatz zum Märchen), man kann sie heranziehen, um eine Persönlichkeitsreife zu starten oder auch nicht, viel scheitern an ihrer Radix und verstehen nicht, wie sich leben lässt.
Nachdenkliche Grüße
Marabout