In einem Brief, den Jan van Helsing an seinen Verleger schrieb, schrieb er, wenn man die elektromagnetischen Kräfte des Mikro- und Makrokosmos gezielt verändert, so könne man einerseits die Materie und andererseits die Zeit beeinflussen. Es gäbe zwei Wege dieses zu bewerkstelligen. Mit Maschinen und ohne. Solche Maschinen kennt man als Antigravitationsscheiben, den uns bekannten Ufos und als Raum-Zeit-Module. Dabei bleibt allerdings offen, was eigentlich Raum-Zeit-Module sind, und nach welcher Technik sie funktionieren sollen. Auch stelle ich mir die Frage, wie die sogenannten Antigravitationsscheiben, also die Ufos, eigentlich funktionieren sollen. Zuguterletzt spricht er von Maschinen, die elektromagnetische Felder anzapfen und in nutzbare Energie umwandeln. Gemeint sind damit Tachyonenkonverter und Raum-Quanten-Motoren. (
Geheimgesellschaften 1)
Das eigenartige ist nur, dass man Tachyonenkonverter nur auf zwielichtigen Esoterikseiten findet, die damit "Wunderheilungen" versprechen. Sucht man ein klein wenig im Internet, so trifft man auf Seiten, auf denen einem mitgeteilt wird, daß man einen Tachyonenkonverter in jedem Esoterikladen um die Ecke oder im Internet kaufen kann. Und zwar ganz erstklassige mit Bergkristallkonverter, mit einer Spule aus reinem Kupfer und Orgon-Komprimierer. Da hat wohl jemand Wilhelm Reich, der von der Lebensenergie Orgon spricht, ein wenig über die Schulter geschaut. Auf jeden Fall, so wird versprochen, ermöglicht der Tachyonenkonverter mentale Zeitreisen in jedes Jahrhundert deiner Wahl. Also, wenn das nichts ist. Ich glaube, ich sollte mich auch einmal nach einem Tachyonenkonverter umsehen. Vielleicht ermöglicht der sogar Reisen in die Zukunft. Tachyonen (von griechisch tachýs-*»schnell-«) sind übrigens hypothetische Elementarteilchen, die schneller als die Lichtgeschwindigkeit sind.
Nun ein kurzer Abstecher in die Physik. Bilaniuk, Deshpande und Sudarshan wiesen 1962 darauf hin, dass es für die Gleichungen der speziellen Relativitätstheorie mehrere Lösungsmöglichkeiten gibt. Eine davon entspricht der ganz normalen Materie, die sich mit Unterlichtgeschwindigkeit bewegt. Eine andere würde Teilchen erlauben, die sich ständig mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen und niemals bis auf Lichtgeschwindigkeit abgebremst werden können. Die Tatsache allein, dass es diese mathematische Lösungsmöglichkeit für die Gleichungen gibt, bedeutet jedoch nicht, dass Tachyonen auch real existieren müssen. Neutrinos sind die einzigen bekannten Elementarteilchen, bei denen man noch nicht sicher ausschließen kann, dass es Tachyonen sind. Seit den 1980ern befassen sich einige Physiker mit dieser These. Eine Möglichkeit diese These zu belegen oder zu widerlegen liegt in der direkten Massenbestimmung, z.B. durch Ausmessung der Endpunktsenergie beim Tritiumzerfall. (
wikipedia.org)
Es ist also überhaupt noch nicht bekannt, ob es Tachyonen überhaupt gibt. Aber van Helsing weiß von Tachyonenkonvertern zu berichten und die Esoteriker versprechen wieder einmal wie so oft das blaue vom Himmel. Seit ca. 1990 werden übrigens von einigen Herstellern in den USA und der Schweiz Geräte, Kosmetika und andere Produkte für den Heilbereich "tachyonisiert". Eine messbare oder offensichtlich erkennbare Veränderung ist mit der Prozedur nicht verbunden. Die Anwendung der Tachyon-Produkte soll Selbstheilungskräfte stimulieren. Neben Missempfindungen wie Stress, Erschöpfung und Entschlackung wird von den Anbietern auch bei chronischen Erkrankungen eine Tachyonentherapie empfohlen. Diese soll sich ordnend auf den Organismus auswirken. (
physik.natur.today.de)
Soviel sei noch verraten, auch in der Entwicklung von Raum-Quanten-Motoren scheint JvH uns mit seinem Wissen um einiges voraus zu sein. Allgemein ist in der Physik bekannt, dass die Natur vier Grundkräfte kennt. 1. die starke Wechselwirkung, die verantwortlich für den Zusammenhalt der Atomkerne (Protonen und Neutronen) ist. Sie ist die stärkste aller bekannten Wechselwirkungen und wirkt ausschließlich anziehend. 2. die schwache Wechselwirkung, die verantwortlich für bestimmte radioaktive Zerfallsprozesse ist. Sie hat eine sehr geringe Reichweite und wirkt u.a. auf Elektronen ein. 3. die elektromagnetische Wechselwirkung, die verantwortlich für die meisten alltäglichen elektrischen Phänomene ist (Licht, Elektrizität und Magnetismus, Chemie, Festkörpereigenschaften, ...) 4. die Gravitation. Sie dominiert die großräumigen Strukturen des Universums. Sie wirkt ausschließlich anziehend, hat eine unendliche Reichweite und wirkt auf alle Planeten. Sie ist die schwächste aller 4 Wechselwirkungen. (
Grundkräfte der Physik)
Es wurde bereits von Einstein und später von anderen Forschern vermutet, dass es eine fünfte Kraft gibt, welche das Rätsel der Gravitation lösen würde, und als Urkraft sämtliche anderen Kräfte in der Natur hervorbringen würde. Sie wurde durch hochpräzise Wägungen, als geringfügige Abweichungen von der Gravitation, oder als hochenergetisches Feld (Higgs-Feld), welches für die Trägheit der Materie maßgebend ist, gesucht.
1992 veröffentlichte der Schweizer Physiker Oliver Crane ein Buch mit dem Titel "Zentraler Oszillator und Raumquanten-Medium", welches davon ausgeht, dass im ganzen Universum stehende Wellen verteilt sind und die Elementarteilchen lediglich Verdünnungen oder Verdickungen in einem Medium sind, welches er Raumquantenmedium nennt. Er konnte zeigen, dass diese Wellen durch ihre Wechselwirkungen mit den Teilchen, sowohl die elektrischen und magnetischen, als auch die starken und schwachen Wechselwirkungen hervorbringen. Sogar die rätselhafte Gravitation kann mit diesem Model erklärt werden. Somit ist die fünfte Kraft eine Urkraft, welche ganz neue Energielösungen und materielle Umwandlungsprozesse hervorbringt. Die fünfte Kraft ist schliesslich die Ursache für alle Bewegungen im Universum (
Autor: Dr. sc. nat. Hans Weber, Kernphysiker).
Mit anderen Worten, die Äthertheorie, die von Einstein wohl etwas zu lässig beiseite geschoben wurde, lebt wieder auf. Allerdings steckt die Quantengravitation noch in den Kinderschuhen und momentan läßt sich nicht absehen, ob die wissenschaftlichen Arbeiten erfolgversprechend sind, oder ob sie sich als Irrweg entlarven. Warum allerdings JvH so tut, als könne man bereits Raum-Quanten-Motoren bauen, das ist mir ein Rätsel. Ich vermute, er möchte darauf hinweisen, das dies bereits in irgendwelchen geheimen Labors geschieht. Dies erscheint mir allerdings sehr unglaubwürdig.
Noch eine kleine Anmerkung. Was meint ihr wohl, wie die Aussagen Jan van Helsings auf naturwissenschaftlich ungebildete Leser wirken? Könnte es sein, dass sie das, was sie dort lesen, als die reine Wahrheit betrachten? Ich glaube jedenfalls nicht, dass sich sehr viele seiner Leser einmal die Mühe machen, seine Aussagen zu überprüfen. Wenn man das aber einmal macht, dann zerplatzen viele seiner Aussagen wie eine Seifenblase.
Alles Liebe. Gerrit