Zitat:Eben und ich habe ein Freiheitskonzept und ich denke, man kann mit netten Wünschen keinen freien Willen beeinflussen.
Der "freie Wille" ist abhängig davon, welche Motive ich habe.
Das merkt man daran, wenn man Leute fragt, warum sie in bestimmter Weise handeln, dass sie sagen, wegen diesem und jenem...
Hätten sie keine Gründe für ihr Handeln, dann wäre der Wille zwar frei, aber zufällig und damit sinnlos.
Indem ich den Motivationskomplex des anderen verändere, beeinflusse
ich sozusagen seinen Willen indirekt, aber mit Sicherheit.
Meine Motive habe ich aber zumindest letztlich nicht selbst erschaffen.
Käme ich nämlich ohne Motive zur Welt hätte ich keinerlei Gründe irgendetwas zu tun. Diese ersten Motive (Hunger, Durst, usw.) bringen uns nun dazu
etwas zu tun. Durch die Erfahrungen, die ich in Ausübung meines Willens,
verursacht durch die Urmotive, mache, entstehen nun neue Motive.
Selbst ohne wissenschaftliche Erwägungen scheint mir klar, dass der Wille
immer bedingt(unfrei) ist.
Solange das Motiv "Sucht" bei einem Raucher das Motiv "Gesundheit" überwiegt, wird er weiter rauchen. Solange mein Wunsch kein stärkeres
Motiv im Empfänger verursacht als ohne die Beeinflussung, habe ich keinen Erfolg.
Zitat:AUfgrund der Natur des oben angesprochenen Wunsches lässt man dem Wesen ja offen, was es für sich selbst als das Beste definiert. Es ist eher eine unterstützung, wenn es die Kraft des Wunsches zulässt.
Das ist auch der Unterschied zwischen Beeinflussung und Zwang.
Beeinflussung ändert den Motivationskomplex.
Zwang versucht direkt den Willen des anderen zu verändern,
oder ihn zu übergehen.
Zitat:Anders wäre Erfahrungsbasieertes Lernen nicht möglich, wenn ein Wesen in seiner eigenen Dimension nicht vollständig Frei wäre.
Beim Lernen versucht sich das Ganze gewissermaßen im Subjekt selbst
zu rekonstruieren. Dabei erlangt das Ganze das Bewußtsein über Teile seiner selbst im Subjekt. Wir sind ein Werkzeug um Erfahrungen zu machen,
in der Evolution herausselektiert.
Zitat: Dann wäre aber eine Eigenständige Wahrnehmung, die aber ja beobachtbar VORHANDEN ist bei Menschen, ebenfalls nicht möglich. Daher denke ich, dass Dein Konzet hinkt. Das sagte bereits der Systemtheoretiker Luhmann. Der Mensch ist ein "Selbstrefferenzielles System", dass er damit in die Mehrweltentheorie eindrang war ihm schon bewusst.
Ja, jeder hat eine eigene Wahrnehmung, nur ist diese eigene Wahrnehmung
von dem Gesamtsystem abhängig(siehe oben).Das stärkere Motiv wird unseren Willen immer bestimmen. Wir würden mit dem gleichen Wissen,
den gleichen Motiven immer gleich handeln, zweifellos. Damit aber gibt es
immer nur eine Möglichkeit, wie die Zukunft aussehen wird, damit ist
(für mich) der Fatalismus wahr.
LG PsiSnake