innere Ablösung von Mutter

Aus persönlichen Erfahrungen und auch Beruflich muss ich immer wieder feststellen, dass jeder Mensch wirklich jeder sich versucht von seiner Mutter zu lösen, aber nie scheint es wirklich und wahrhaftig zu funktionieren. Im tiefsten inneren hängen wir doch an unserer Mutter, was auch immer und wer auch immer sie für jeden Einzelnen für uns ist.

Am einfachsten könnte ich meinen Gedanken so beschreiben:

Ich arbeite in einem Kinderheim, alle meine Kiddis haben Probleme im Elternhaus, sonst wären sie nicht bei uns. Alle Kinder wurden auf eine gewisse Art und Weise von ihren Müttern verstoßen. Und dennoch...diese Kinder wollen immer und immer Kontakt zur Mutter haben. Und wenn sie geschlagen oder vernachlässigt werden, das spielt komischerweise keine Rolle mehr in ihren jungen Köpfen. Sie wollen zu Mama. Sie wollen in Mamas Nähe sein, sie reißen aus und fahren Kilometer weit egal wohin...Nur um bei Mama sein zu können. Wenn sie zurück kommen, wurden sie aufs neue enttäuscht und von der Mutter verletzt, aber alles was zählt ist: Wenn es zuhause wieder besser läuft, dann fahre ich wieder zurück nach Mama.

Ist es nicht das, was wir alle immer wieder machen? Jeden Weg den wir gehen egal wie weit, alls führt zum Uhrsprung zurück und der Mensch sehnt sich nach der endlosen Liebe einer Mutter.

Wenn wir älter werden, können wir villeicht nach außen hin sagen: Ich habe mich von meiner Mutter gelöst!
Aber innerlich, ist es dann wirklich so? Ob nun die Bindung zur Mutter gut oder schlecht gewesen sein mag, wünschten wir uns nicht alle mal ab und zu, dass die Mama kommt und uns in den Arm nimmt und sagt: "alles wird gut"! ?

Das ist bloß meine Meinung, aber ich denke eine Ablösung von der Mutter wird nie funktionieren. Das hat was mit dem Mensch-sein zu tun.
Ich habe mich auch versucht von meiner Mutter zu lösen, aber es funktioniert nie. Damit habe ich mich abgefunden...
Aber da wird jeder einen eigenen Gedanken zu hegen, jeder sieht das anders!
 
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Zitat von Red Flash
Aus persönlichen Erfahrungen und auch Beruflich muss ich immer wieder feststellen, dass jeder Mensch wirklich jeder sich versucht von seiner Mutter zu lösen, aber nie scheint es wirklich und wahrhaftig zu funktionieren.

Du meinst das nicht wirklich ernst - oder?

:confused:
 
Ich denke schon, man kann sich auch innerlich von der Mutter lösen. Wobei es als Kind wohl wirklich zu früh ist, dies zu tun, denn ein Kind braucht eine Mutter.
Aber als Erwachsener ist es schon möglich. Ich kenne einen Menschen, der dies geschafft hat - er sagt es nicht nur, man spürt es einfach auch.

Ich glaube, es hat auch viel mit Illusion und nicht-wahrhaben-können zu tun, dass man sich innerlich nicht von der Mutter lösen kann. Das soll jetzt nicht abwertend oder so kingen ( wohl jeder Mensch verleugnet, wenn auch unbewusst, irgendwas an der Realität, was er nicht ertragen könnte, wäre es ihm bewusst).

Ich glaube, wenn man mehrmals die erfahrung gemacht hat, Krisen ohne die Mutter überstanden zu haben, auch ohne die Mutter innere Sicherheit und Geborgenheit erlangen zu können und in der welt zurechtkommt, dann fällt es leichter zu realisieren bzw sich von der Mutter zu lösen.
Denn sie kann einen, wenn man erwachsen ist, auch nicht mehr vor allem beschützen und ob sie einem die Liebe und Geborgenheit geben kann, nach der man sich sehnt, wage ich in den meisten Fällen zu bezwweifeln.

Ist leider alles ein bisschen theoretisch geworden

lg, Enigmata :liebe1:
 
Je mehr ich weiss, dass meine Eltern Fehler gemacht haben, desto mehr weiss ich auch, dass sie nicht anders handeln konnten. Und mit diesem Verständnis bewege ich mich wieder auf meine Mutter zu.

Ist zumindest mein Erleben. Wir haben zwar keine gemeinsamen Gesprächsthemen mehr, doch in mir fühle ich die Verbindung - ich muss ja nicht mit ihr darüber reden. Sie nimmt ja andere Dinge wahr als ich...
 
@evy52

Naja, wenn ich es nicht so meinen würde, hätte ich es nicht geschrieben. Dabei war mein Hintergedanke nicht unbedingt negativ gemeint. Es ist ein ganz natürlicher Prozess der Reifeentwicklung sich von der Mutter lösen zu wollen.
Es fängt ja schon damit an, wenn man sich als Teenager versucht von seinem Elternhaus abzugrenzen und eigene Wege gehen will.
Aber es kommen immer Momente im Leben wo man sich mit seiner Mutter auseinander setzt und das hört nie auf. Ich denke mal, dass Fragen wie: Hat meine Mutter alles richtig gemacht? War sie eine gute Mutter? Möchte ich auch einmal werden wie meine Mutter? Wie bin ich selber als Mutter? immer wieder auftauchen und einen immer neue Perspektiven eröffnen.
 
Hi Enigmata, :)

na wie gehts, hast du noch Stress mit deiner Mutter? :foto:
Wenn ja, dann können wir uns die Hand reichen. :clown: Meine Mutter meint wieder mal über mein Leben bestimmen, meine Wünsche übergehen und mich nicht respektieren zu können.
Ich glaub es steht wieder mal eine Familienaufstellung an. :rolleyes:

lg Annie
 
Hallo!

Ich wollte mal eine kurze Rückmeldung zu meiner Mutter geben.
Wir haben auch die ganzen letzten Wochen keiben Kontakt gehabt, was mir sehr gut getan hat. Auch habe ich gemerkt, dass mir das ganze Thema mit meiner Mutter nicht mehr so nahe gegangen ist - ich konnte eigentlich gut an sie denken, ohne dass das in mir heftige Gefühle ausgelöst hätte. Ich habe viel mehr inneren Abstand.

Allerdings die alten Muster in mir sind weiter aktiv - im Moment leider sehr aktiv. Alsoim Moment halt sehr stark mangelndes Selbtwertgefühl und ständige Unzufriedenheit mit mir. Und ich fühl mich wegen allem immer gleich total schnell angegriffen und reagier dann auch entsprechend empfindlich.
Ich bin mal gespannt, wie ich das in den Griff bekommen werde. Ich weiß ja, dass es nur dumme Gefühle und alte Muster sind.

Lg, Enigmata :liebe1:
 
Allerdings die alten Muster in mir sind weiter aktiv - im Moment leider sehr aktiv. Alsoim Moment halt sehr stark mangelndes Selbtwertgefühl und ständige Unzufriedenheit mit mir. Und ich fühl mich wegen allem immer gleich total schnell angegriffen und reagier dann auch entsprechend empfindlich.
Ich bin mal gespannt, wie ich das in den Griff bekommen werde. Ich weiß ja, dass es nur dumme Gefühle und alte Muster sind.
Gut, dass Du es zumindest theoretisch weisst. Kannst Du Deine alten Glaubenssätze durch neue ersetzen?
z.B. statt "ich bin nichts wert!" "Ich habe schon sehr viel geschafft - und weiss, dass ich auch den Rest noch schaffen werde!" Oder "Ich bin wertvoll!" Wenn der letzte Satz nicht überzeugt, dann überleg Dir, warum Du wertvoll bist. Was machst Du gut und richtig in Deinem Leben.

LG
Ahorn
 
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Hallo Ahorn!

Weißt du, es ist so: Ein Teil in mir weiß genau, dass diese alten Muster nicht stimmen. Ich versuche mir immer zu sagen, dass es nur Muster sind und dass das nur meine Empfindungen sind, die aber nichts mit der Realität zu tun haben.
Das mit neuen Glaiubenssätzen funktioniert bei mir leider nicht, das habe ich früher oft versucht.

lg, Enigmata :liebe1:
 
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