Ich und der andere.
Jetzt habe ich beide deckungsgleich gelegt und mich würde sehr interessieren, was Ihr Kenner vom Fach zu den Konstellationen sagt. Mich erstaunt, wie viele Planeten beinahe dieselbe Stellung einnehmen. Steht das für eine gewisse Blindheit dem anderen gegenüber oder eben für besonders viel Reibung in der Verbindung?
Hi aphoris
Du erstaunst mich immer wieder, lach. Obwohl du keinen Schimmer von Astrologie hast, haste doch erkannt, worum es geht. Beides natürlich, wie immer.
Also- erstmal hat ja jeder sein Horoskop, das gilt in erster Linie. Wenn jetzt zum Ich ein Du kommt und die beiden Horoskope vernetzt werden, dann hat das Ding mehrere Ebenen.
Ich mach' ein Beispiel, aber erstmal du und ich. Meine Sonne steht in Zwillinge im 3. Haus, ich bin ein Redner, lerne gerne durch Gespräche. Meine Sonne fällt in dein 8. Haus, Thema- Zeit und Tod. Wenn du mit mir zu tun hast, dann siehst du in mir die Sonne im 8. Haus, das ist der Projektionsmechanismus. Hätten wir in real life miteinander zu tun, würdest du sowas denken wie: Simi ist immer pünktlich, die hat immer Zeit für mich usw. Das käme dir sehr entgegen, weil du ja selber zeitlich meist unter Strom stehst (in deinem eigenen Horoskop stehen Mars und Saturn im 8. Haus), dir geht's nie schnell genug, während sich die Zeit zieht wie Kaugummi. Tatsächlich hab' ich die Sonne aber im 3. Haus, du siehst sie nur im 8. Haus, das ist die Projektion- in Wirklichkeit ist es deine Sonne. Sie fällt ja in
dein 8. Haus. In meiner Anwesenheit hast du zusätzlich zu deiner Sonne im 6. Haus noch eine im 8. Haus. Die Verhaltensweisen zum Thema Zeit, die du mir in die Schuhe schieben würdest, wären in Wirklichkeit deine eigenen. Du hast plötzlich die Ruhe weg- weil das aber ungewohnt für dich ist und nur auftritt, wenn du mit mir (und allen Menschen, die die Sonne in Zwillinge haben) zu tun hast- na, da muss es ja an mir liegen. Nee, eben nicht- das bist du selber. Ich leihe sie dir, sozusagen.
Wenn nun zwei Menschen miteinander zu tun haben, die denselben AC haben, dann gilt dieser Mechanismus auch, allerdings ist auch die Projektion wahr. Man sieht den anderen tatsächlich so, wie er ist. Dein Freund hat die Sonne im 10. Haus stehen, im Lebensbereich des Berufs, dieses Thema ist ihm das wichtigste. In der Synastrie fällt seine Sonne auch in dein 10. Haus. Du schaust auf ihn und siehst einen Menschen, der sehr verantwortungsvoll ist und Kompetenz ausstrahlt. Und so ist er auch wirklich. Du aber auch, es ist ja leihweise auch deine Sonne im 10. Haus. Und natürlich auch umgekehrt. Du Sonne in 6., Körperbewusstsein und Effektivität, fällt in sein 6. Haus. Wenn er mit dir zu tun hat, ist er genauso drauf.
Da ihr beide nun ein benachbarter Jahrgang seit, fallen bei gleichen AC die Langsamläufer auch noch in die selben Häuser. Er hat Uranus in 12- du auch. Er hat Pluto in 11- du auch. Er hat Saturn in 8- du auch. 3 von meinen 4 Freunden stehen am selben Platz. Er hat Probleme, aus sich heraus zu kommen- du auch. Er hat Probleme mit Freundschaften- du auch. Er hat Probleme mit der Zeit- du auch. Tja, das ist einerseits bestimmt prickelnd, im 12. Haus könnt ihr gemeinsam über andere lästern, im 11. Haus könnt ihr euch darüber einig sein, dass andere Leute gar nicht wissen, was Freundschaft wirklich ist und im 8. Haus könnt ihr gemeinsam den Arsch nicht hochbringen- Motto: jaja- gleich. Andererseits ist der andere natürlich der perfekte Spiegel. Man schaut ihn an- und schon sieht man sich selber- in den selben dämlichen Verhaltensweisen. Wenn man sie denn dämlich findet. Schliesslich sind es exakt die eigenen.
Viel interessanter find' ich das hier:
aphoris schrieb:
Neben einem wertvollen Austausch sind wir auch seit eben dieser Zeit (zunächst unbewusst, bald später bewusst aufgrund der ähnlichen Verstrickung) dabei, unsere Panzer zu knacken. Beide lösen wir eine Fixierung auf den beruflichen Bereich bezogen bzw. erweitern die Anschauungen hierzu. Vielleicht bin ich da hier manchmal auch etwas zu drängend. Nicht nur auf mich bezogen, sondern auch auf den anderen.
Beide? Wir? Unsere? hahaha
Dass du das tust, das weiss ich. Ob er das auch tut? Ich hab' seinerzeit die Erfahrung gemacht, dass ich auch meinen Entwicklungsstand projiziert habe. Ich wollte das so sehen, dass mein Freund/Partner auch an sich arbeitet. Ich war sogar überzeugt davon, dass er das tut. Dem war nicht so. Tat weh, die Erkenntnis, sehr sogar. Gleiche Augenhöhe war mir unabdingbar, genau deshalb hatte ich sie mir ja vorgemacht. Ich hab' dann Gott gebeten. Aber das haste ja schon gelesen.
aphoris schrieb:
Das Interesse an Innensicht lag und liegt wohl zum Teil darin begründet, dass ich den anderen gern als Umstand (haha) nahm, um zu provozieren und gleichzeitig zu prüfen, wie und mit welchem Widerstand etwas in mir ankam, um dann zu entdecken, wo etwas in mir querliegt.
Umstand. Auch nicht schlecht gesagt.
Provozieren- gute Technik, besonders für Widder, sag' ich doch. (*winke* Martina
) Er ist Löwe, also auch Feuer, da passt das gut. Und dann natürlich die Selbstprüfung. Aber wie gesagt- für mich musste es ein echter Gegner sein.
lg