Glaubt ihr an die Liebe?

Hm wenn ich dich richtig Verstanden habe möchtest du allles vom Anfang an . Ich Denke schon das du hohe Ansprüche hast . Nach Enttäuschungen habe auch ich den passenden Deckel gefunden , Von Verliebtsein bis zur Liebe wir Wachsen jeden Tag mehr zusammen . Mein Partner ist nicht nur mein Geliebeter , mein Mann sondern auch mein bester Freund der mit mir durch dick und Dünn geht so wie ich mit ihm . Eine Partnerschaft braucht viel mehr als nur Liebe. Du schreibst ja auch gar nicht von Vertrauen .. Was ist für dich eigentlich Glauben ? Ich Glaube nicht an die Liebe ich Empfinde sie . und ich bin mir auch sicher das auch du die Liebe finden wirst wenn du sie nicht so verbissen suchst

lg cheerokee

Ich bin in Wirklichkeit gar nicht verbissen und suche auch nicht. Es ist genau entgegengesetzt. Ich habe lange an den Lücken in meiner Selbstliebe gearbeitet, bis ich mich wirklich jeden Tag nur mit mir ganz allein so glücklich fühlte, als wäre ich verliebt. Das hört sich jetzt kitschig an, ich weiß aber gerad nciht wie ich es besser formulieren sollte.
Dann traf ich jemanden und es war auf den ersten Moment eine große Anziehung da. Ich ging vollkommen frei auf ihn zu, ohne Anhaftung oder Erwartungen. Natürlich entstanden gewisse Erwartungen, die aber ja normal sind, wenn absichtlich jemand Hoffnungen weckt.
Diesen Text schrieb ich, als ich erfuhr, dass er von Beginn an nicht aufrichtig war. Das merkte ich dann sehr schnell.
natürlich war ich enttäuscht, hatte ein kleines Selbstliebe-Tief usw. Ich war aber am meisten enttäuscht von der Lüge, als von der Tatsache, dass es keine Beziehung werde würde. Habe mich dann aber auch schnell wieder gefangen.

Der im Anfangspost erwähnte Standard-Ablauf, war nicht mein Wunsch, sondern eine Sache die ich in Frage gestellt habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so laufen wird, noch will ich es, denn das wäre auch langweilig. Dennoch habe ich bisher noch niemals so einen Menschen getroffen, mit dem es so harmoniert. Ich denke aber schon, dass ich recht tolerant bin, aber finde, dass diese Toleranz nicht nur einseitig da sein kann.
Ich bin weder materiell noch sehr stark vom Verstand geprägt, weil das hier einige einbrachten.
Ich stimme den letzten Posts desweiteren auch zu.
Vielen Dank für eure tollen Anregungen. Ich verfolge noch immer interessiert wie sich der Gesprächsverlauf entwickelt.
 
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Es ist meines Erachtens nach absolut legitim Hoffnungen und auch Erwartungen zu haben, bzw. Forderungen zu stellen, denn wir tragen nun einmal Wünsche und Sehnsüchte in uns und es ist sehr heilsam, diese innerhalb einer Liebesbeziehung zu erfüllen. Natürlich muss man sich davor hüten einen Menschen mit Erwartungen zu überfrachten, das ist sicherlich nie eine gute Empfehlung und kann schnell in der Überforderung und Ent-täuschung enden, aber ich persönlich kann mit dem Ansatz sich selbst alles geben zu können und vom anderen nie etwas zu fordern oder sich zu wünschen nix anfangen, zudem selbst völlig ausbalanciert und mit sich im Reinen sein zu müssen, weil man sonst die Liebe quasi eh nie findet oder verdient, überhaupt nichts anfangen, denn nüchtern betrachtet, treffen all diese Faktoren auf vielleicht 1 Promille aller Menschen zu und die sind dann eh schon erleuchtet und schreiben sicherlich nicht mehr in einem Forum, das würde der Erleuchtung ja widersprechen. :D

Die Liebe ist keine elitäre Angelegenheit sondern ebenso irdisch/menschlich wie göttlich und somit für alle da, was daraus dann wird, so zwischen den Menschen, ist ein Kapitel für sich, aber ich glaube daran, dass es auch dauerhaft gut sein kann, wenn sich beide darum bemühen. :)
 
Liebe ist, wenn wir etwas weniger denken oder viel weniger denken als sonst?

Zuviel kann als Schlaganfall enden.

Frömmelei ist auch wenn man immer jede Energie zulässt,
selber auf keine Weise arbeiten will.
 
Ich kenne beide Möglichkeiten. Beim ersten Date erkennt man eher die erotische Anziehung, die emotionale und schliche Komponente der Beziehung kann etwas länger dauern, je nachdem wie offen die beiden Menschen miteinander umgehen können. Und das hängt wiederum davon ab, welche Verletzungen da sind, und welche Glaubenssätze das Date steuern ("das kann man doch nicht beim ersten Date erzählen", "nicht länger als eine Stunde" und ähnliche Unsinn) und welche Probleme die beiden Partner haben, sich in allen ihren Facette zu zeigen.

Find ich sehr treffend. Es sind auch meine Erfahrungen. Leider sind diese Art von Glaubenssätzen anscheinend recht verbreitet und die Fähigkeit sich in allen Facetten zu zeigen ist oft mit einer Übererreichbarkeit (a la ich mache alles was du willst) verbunden oder mit einer Unerreichbarkeit (a la ich mache nur was ich will).
Menschen die Nähe einfach so ertragen können, ohne dabei "kleben" zu bleiben oder wegdriften, scheinen sehr selten zu sein:/
Aber wenn es zu jedem das passende Deckelchen gibt, dann hat das alles sicher auch seine Berechtigung.
 
Jep.

Diese romantisch-verklärte Partnerschaft, der Topf auf dem Deckel... das gibts auch für mich nicht. Es gibt da so einige Kandidaten, mit denen ich mir eine glückliche Beziehung vorstellen könnte. Ich habe eine gute Partnerschaft und werde des deshalb nicht weiter verfolgen. Es tut mir aber sau gut zu wissen, dass meine Partnerschaft nicht der Nabel der Welt und ich somit nicht hoffnungslos verloren bin (sollte diese enden). So habe ich das aber schon immer gesehen (bis auf rosa Herzchen Gefühle mal ausgenommen, die es durchaus zu erleben galt).
Liebe ist immer und überall, denn sie ist in mir. Das hat nichts mit dem Mr. One zu tun, was für ein Segen! Er darf auch mal schlecht gelaunt sein (oder ich!!), und die Welt stürzt nicht ein. Juhu ;)

Ich finde es unabdingbar, dass jeder "auch mal schlecht gelaunt sein" darf und eine eigene Persönlichkeit hat. Genau dies gegenseitig zu akzeptieren und sich dabei auch noch immer gleichermaßen zu achten, macht meiner Meinung nach eine gute Partnerschaft aus. Der Partner oder die Beziehung muss nicht "der Nabel der Welt" sein und sollte es wohl besser auch nicht, dennoch stellt eine Partnerschaft auch eine gewisse Basis dar und diese sollte gewissermaßen sicher und tragfest sein. Denn je nachdem ob der Wunsch einer Familienvergrößerung besteht, wird der Partner ja schon gewisserweise zu "Mr. One".
 
Ich habe schon die unterschiedlichsten Formen erlebt. Von Liebe auf den ersten Blick, bis zu eher verstandesmäßigen Beziehungen und Sexverhältnissen. Ja, es gibt für jeden Topf einen Deckel, die Frage ist nicht ob, sondern meistens nur wann. Natürlich nimmt die Chance mit steigendem Alter ab, weil einfach die Auswahl kleiner wird.

Partnerschaft wird nie optimal laufen. Die Verliebtheit gibt uns über die Biochemie eine Chance, 3-6 Monate. Unsere ursprüngliche biologische Disposition, die für die Zeugung von Nachwuchs ausreichend ist. Unser Unterbewusstsein wünscht sich über diese rudimentäre Funktion hinaus jemanden der uns Sicherheit gibt, mit dem wir uns wohlfühlen und mit dem wir unser Leben und unsere Interessen teilen können. D.h. es ist unsere Aufgabe, den Menschen zu finden, mit dem es nicht nur eine kurzfristige Verliebtheit gibt, sondern mit dem sich tatsächlich Liebe entwickeln kann.

So sehr ich auch Amerikanismen in der Regel ablehne ... beim Kennenlernen bin ich auch eher der Ansicht des "magic moments" - jener Moment innerhalb der ersten 1-4 Dates, wo sich jener Moment der Nähe ergibt, der letztendlich der Anfang für eine intime emotionale Beziehung sein kann. Wo man erkennt, dass man sich mit diesem Menschen wohlfühlen kann.

Die meisten Beziehungen, die ich so von außen betrachtet miterleben "darf", sehen für mich mehr nach Abhängigkeitsverhältnissen in x-beliebigen Variationen aus, bzw. nach einem Ineinandergreifen gewisser psychischer Dispositionen. Darüber will ich auch gar nicht herziehen. Ich denke, jeder sollte sein Leben so leben, wie er glücklich ist, mich hat das ja recht wenig zu interessieren.... bis auf einen Punkt.
Es sieht eben so oft nicht nach "Liebe" aus, obwohl sie doch den "Ehestempel" etc. aufgedrückt bekommen hat und das, zusammen mit meinen persönlichen Erfahrungen, ist doch irgendwie entmutigend.
Ich denke wir alle müssen als erstes von unseren Eltern frei werden um auch frei in der Liebe zu sein.
 
Was ist für dich ein optimaler Ablauf und was zeichnet ihn als optimal aus? Und woher kommen bei dir diese Ansichten?

LG
Any

Meine Vostellung von "optimal" ist ein Mensch, der empathie- und bindungsfähig und sensibel eingestellt ist (damit meine ich nicht leicht kränkbar), sich aber gleichzeitig seiner Männlichkeit bewusst ist, denn ich möchte mich auch zu ihm hingezogen fühlen.

Bedürftigkeit finde ich schwierig, da ich selber sehr empfindlich auf einengendes Verhalten reagiere sowie Grenzüberschreitungen im Allgemeinen oder Dominanzverhalten.

Ich glaube ein einigermaßen gesundes Selbstwertgefühl ist daher auch wichtig. Das sage ich nicht aus Arroganz etc., sondern da ich aus Erfahrung weiß, das sich aus dem Mangel unangenehme Situationen ergeben können.
Diese Situationen haben mich damals auch wachgerüttelt um auch an mir selber vermehrt zu arbeiten.
 
Meine Vostellung von "optimal" ist ein Mensch, der empathie- und bindungsfähig und sensibel eingestellt ist (damit meine ich nicht leicht kränkbar), sich aber gleichzeitig seiner Männlichkeit bewusst ist, denn ich möchte mich auch zu ihm hingezogen fühlen.

Bedürftigkeit finde ich schwierig, da ich selber sehr empfindlich auf einengendes Verhalten reagiere sowie Grenzüberschreitungen im Allgemeinen oder Dominanzverhalten.

Ich glaube ein einigermaßen gesundes Selbstwertgefühl ist daher auch wichtig.

Der blaue Aspekt: Du findest Bedürftigkeit schwierig, und hast doch selbst das Bedürfnis ->

- Gesundes Selbstwertgefühl
- Empathiefähigkeit
- Bindungsfähigkeit
- Sensibilität
- Bewusster Männlichkeit
- Fühlende Anziehungskraft


dass diese 6 Aspekte vorhanden sein müssen.

(Das sieht hier eher danach aus, als ob dein Partner "die selben" Bedürfnisse haben muss wie du und "keine anderen".)
 
Die meisten Beziehungen, die ich so von außen betrachtet miterleben "darf", sehen für mich mehr nach Abhängigkeitsverhältnissen in x-beliebigen Variationen aus, bzw. nach einem Ineinandergreifen gewisser psychischer Dispositionen.

Genau das ist es ja auch. Je genauer die psychische Dispositionen zusammenpassen, desto intensiver ist die Bindung. Allerdings kann ich mir selber auch noch nicht ganz vorstellen, wie Beziehung, wie Liebe sein kann, ohne diese Dispositionen.
Für mich ist nach wie vor die Frage offen, ob diese Dispositionen ein wesentlicher Teil des menschlichen Partnerschaftsverhaltens sind, oder ob sich unser Partnerschaftsverhalten um diese Dispositionen herum entwickelt hat. Wie ist es, den anderen nicht mehr zu brauchen, weil man alles in sich selber hat? Was bildet dann die Anziehung zwischen zwei Menschen?

Darüber will ich auch gar nicht herziehen. Ich denke, jeder sollte sein Leben so leben, wie er glücklich ist, mich hat das ja recht wenig zu interessieren.... bis auf einen Punkt.
Es sieht eben so oft nicht nach "Liebe" aus, obwohl sie doch den "Ehestempel" etc. aufgedrückt bekommen hat und das, zusammen mit meinen persönlichen Erfahrungen, ist doch irgendwie entmutigend.

Na ja, aber genau das ist ja das Problem, dass sehr viele Menschen eben nicht glücklich damit sind. Dass es ungeheuer viele Menschen gibt, die meinen andauernd nur "falsche" Partner zu finden, die immer etwas anziehen, was sie nicht wollen.

Was macht für dich den Unterschied zwischen Liebe und "Ehestempel" aus?

Ich denke wir alle müssen als erstes von unseren Eltern frei werden um auch frei in der Liebe zu sein.

Ich würde es so sagen ... frei von den kontraproduktiven Mustern, die uns unsere Bezugspersonen mitgegeben haben. Wir haben ja dank der psychischen Dispositionen unserer Bezugspersonen auch ganz viele Ressourcen entwickelt, die wohl auch in der Partnerschaft kontraproduktiv sein können, aber das Leben trotzdem erleichtern (z.B. Thema "starke Frauen").
 
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Wie ist es, den anderen nicht mehr zu brauchen, weil man alles in sich selber hat? Was bildet dann die Anziehung zwischen zwei Menschen?

Es ist die Begegnung, die Verzückung, das "Ganz große Kino", das aus dem Jetzt entsteht. Den anderen Menschen zu sehen, zu erleben, neugierig zu bleiben und offen, sich zu freuen, dass es den anderen Menschen gibt.

Ich bin selbst nicht frei von alten Mustern, aber zunehmend empfinde ich sie als lästig und störend, nicht mehr als tragend und Bedingung, so wie zuvor.

Was anfangs ungewohnt ist, wenn man sich nicht mehr braucht, zuerst nicht so recht zu wissen wohin mit all der Freiwilligkeit, dem Raum, der so entsteht. Und dies dann mit Eigenem zu füllen.

Beispiel: Es ist der Unterschied, zusammen den Urlaub zu planen, weil man es so macht in einer Beziehung und auch erwartet wird, sondern den anderen Menschen zu fragen, ob er Lust hat freie Zeit zusammen zu verbringen. Und auf diese Basis gemeinsam zu planen. :)

Lg
Any
 
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