Glaubt ihr an die Liebe?

Der blaue Aspekt: Du findest Bedürftigkeit schwierig, und hast doch selbst das Bedürfnis ->

- Gesundes Selbstwertgefühl
- Empathiefähigkeit
- Bindungsfähigkeit
- Sensibilität
- Bewusster Männlichkeit
- Fühlende Anziehungskraft


dass diese 6 Aspekte vorhanden sein müssen.

(Das sieht hier eher danach aus, als ob dein Partner "die selben" Bedürfnisse haben muss wie du und "keine anderen".)

Auf jeden Fall ein interessanter Punkt. Ich hatte spontan bei Bedürftigkeit eher an etwas anderes gedacht. Dieses nicht-alleine-auskommen, dem anderem wenig Freiräume lassen oder sich nicht mit sich selbst beschäftigen können. Einfach den Partner in den Mittelpunkt des gesamten eigenen Lebens zu stellen und die eigene Identität auf ihm aufzubauen. Das führt bei mir zu einer Art Erstickungs-Angst.

Ich finde so eine, wie von mir oben aufgeführte Liste, auch nicht sehr ...schön, aber ich habe mich dazu hinreißen lassen, tatsächlich mal so etwas in Worte zu fassen, wo mir diese Frage gestellt wurde, was ich optimal finden würde.
Ich wünschte mir auch grundsätzlich viel offener sein und nicht so eine vorgefertigte Meinung zu haben, dennoch zeigen meine Erfahrungen, das es nicht klappt, wenn o.g. Punkte nicht ausreichend vorhanden sind. Das hat sicher nichts damit zu tun, dass die Liebe nicht trotzdem in so eine Richtung fließen könnte, nur würde dort dann sicher keine Beziehung oder Freundschaft entstehen, da Beziehungen für mich zweiseitig sind und zum Beispiel fehlende Empathiefähigkeit diese Zweiseitigkeit zumindest erschweren würde.
 
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Ich hatte spontan bei Bedürftigkeit eher an etwas anderes gedacht. Dieses nicht-alleine-auskommen, dem anderem wenig Freiräume lassen oder sich nicht mit sich selbst beschäftigen können. Einfach den Partner in den Mittelpunkt des gesamten eigenen Lebens zu stellen und die eigene Identität auf ihm aufzubauen. Das führt bei mir zu einer Art Erstickungs-Angst.

Ich finde den Verlauf der Diskussion sehr interessant und sehe meine eigene Position irgendwo dazwischen. Ich denke nicht, dass es zu einer absoluten, womöglich noch "keimfreien" Loslösung jeder Art von Anhaftung an ein partnerschaftliches Gegenüber kommen muss, um frei zu sein. Ebenso wenig gefällt mir jedoch diese gegenseitige Bedürftigkeit, die Suki oben so treffend beschreibt. Aber gewisse sich ergänzende Dispositionen halte ich für wahrscheinlich, normal und auch günstig für eine Liebesbeziehung. Es muss ja nicht ins Extrem gehen.
 
Ich finde den Verlauf der Diskussion sehr interessant und sehe meine eigene Position irgendwo dazwischen. Ich denke nicht, dass es zu einer absoluten, womöglich noch "keimfreien" Loslösung jeder Art von Anhaftung an ein partnerschaftliches Gegenüber kommen muss, um frei zu sein.

Deshalb habe ich die Diskussion ja auch als akademisch bezeichnet. Wobei man als Therapeut/Berater einfach nicht umhin kann, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, welche Auswirkung das eigene Auflösen von Themen langfristig auch auf die Gestaltung der eigenen Partnerschaften hat. Also etwas, was eher eine Nebenwirkung von Selbsterfahrung und Auflösungsarbeit ist.

Ebenso wenig gefällt mir jedoch diese gegenseitige Bedürftigkeit, die Suki oben so treffend beschreibt. Aber gewisse sich ergänzende Dispositionen halte ich für wahrscheinlich, normal und auch günstig für eine Liebesbeziehung. Es muss ja nicht ins Extrem gehen.

Ganz so einfach kann ich es nicht sehen ... weil eben nicht nur diese groben Faktoren eine Partnerschaft bestimmen, sondern die Partnerschaft ja auch sehr feine Themen widerspiegelt. In Partnerschaften werden solche Themen oft gar nicht virulent, bzw. sind einfach als "Normalität" in der Partnerschaft eingespielt. Bewusst wird es einem oft erst nach einer Trennung, was die Partnerschaft destabilisiert hat. Oder dann im Singleleben, warum man immer die "falschen" Partner anzieht.
 
Genau das ist es ja auch. Je genauer die psychische Dispositionen zusammenpassen, desto intensiver ist die Bindung. Allerdings kann ich mir selber auch noch nicht ganz vorstellen, wie Beziehung, wie Liebe sein kann, ohne diese Dispositionen.
Yup, so würde ich das auch sehen. Problematisch wird es ja aber dann, wenn die psychische Disposition eine Bindungsstörung ist. Dann ist die "Bindung" umso intensiver ohne eine Bindung zu sein. Oder sehe ich das falsch? Denn dann ist man eher gemeinsam allein und es diese gegenseitige Bedürfnisbefriedigung. Das ist dann auch der Haken an der ganzen Geschichte, denn sonst wäre es ja gar kein Problem mal ein paar psychische Dispositionen ineinander greifen zu lassen.
Abgesehen davon, haben besagte Personen vielleicht auch keine andere Wahl?

Na ja, aber genau das ist ja das Problem, dass sehr viele Menschen eben nicht glücklich damit sind. Dass es ungeheuer viele Menschen gibt, die meinen andauernd nur "falsche" Partner zu finden, die immer etwas anziehen, was sie nicht wollen.

Ok. Da muss man stark unterscheiden. Zwischen denjenigen, die auch ohne Partner unzufrieden sind und daher auch mit keinem Partner zufrieden sein werden und zwischen anderen, die tatsächlich gewisse Menschen "anziehen" und Grund haben, sich darüber zu wundern, bzw. die Gründe noch nicht erkennen.
Zum Thema Resonanzgesetz hatte ich schon einen tollen Thread eröffnet vor kurzem. Hierzu die Annahme man würde das anziehen, was man ausstrahlt.

Ich denke noch scharf drüber nach und finde diese Aussage immernoch schwierig, in Anbetracht meiner letzten "Resonanz" zu einer Person. Da frage ich mich schon, wie du auch, wie weit man wirklich frei werden oder bestimmen kann.

Vermutlich könnte es aber auch sein, dass unbewusste Muster aus der Kindheit, selbst wenn sie bewusst geworden sind, immer noch bedingt wirken, auch wenn man dann natürlich schnell gegenlenken kann. Ist aber genauso eine vage Vermutung, für die es keine Anhaltspunkte gibt.

Ich weiß es einfach nicht.

Was macht für dich den Unterschied zwischen Liebe und "Ehestempel" aus?
Das eine hat für mich mit dem anderem nichts zutun, kann aber durchaus gemeinsam existieren. Finde es aber fast noch ehrlicher (meinem natürlichen Empfinden nach) wenn dies nicht gemeinsam existiert.
 
Deshalb habe ich die Diskussion ja auch als akademisch bezeichnet. Wobei man als Therapeut/Berater einfach nicht umhin kann, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, welche Auswirkung das eigene Auflösen von Themen langfristig auch auf die Gestaltung der eigenen Partnerschaften hat. Also etwas, was eher eine Nebenwirkung von Selbsterfahrung und Auflösungsarbeit ist.

Ja, wenn man man sich da noch nicht richtig gefunden hat und zusätzlich noch der Typ ist, der sich immer wieder deutlich verändert, dann wird eine Partnerschaft wahrscheinlich nicht längerfristig halten, wenn sie von Anfang an eher auf engen Strukturen basiert und sozusagen ein Befreiungsakt notwendig wird, um sich weiterzuentwickeln.

Ganz so einfach kann ich es nicht sehen ... weil eben nicht nur diese groben Faktoren eine Partnerschaft bestimmen, sondern die Partnerschaft ja auch sehr feine Themen widerspiegelt. In Partnerschaften werden solche Themen oft gar nicht virulent, bzw. sind einfach als "Normalität" in der Partnerschaft eingespielt. Bewusst wird es einem oft erst nach einer Trennung, was die Partnerschaft destabilisiert hat. Oder dann im Singleleben, warum man immer die "falschen" Partner anzieht.

Wenn es vorwiegend eine Lernpartnerschaft ist, wird sich die Beziehung wahrscheinlich auflösen, wenn die Lektion gelernt ist.

Deshalb ist es günstig, solche Lern- und Häutungsprozesse zuerst zu einem großen Teil abgeschlossen zu haben, um eine reife Beziehung eingehen zu können, wo nicht mehr derart große Umwandlungsprozesse ablaufen. Oder aber eine Beziehung ist von Anfang so reif strukturiert, um solche Verwandlungen mitmachen zu können.
 
Yup, so würde ich das auch sehen. Problematisch wird es ja aber dann, wenn die psychische Disposition eine Bindungsstörung ist. Dann ist die "Bindung" umso intensiver ohne eine Bindung zu sein. Oder sehe ich das falsch?

Würde ich nicht so sehen. Bindung bedeutet ja die geschlechtsspezifische Bindung, und die kann nur zu 2 x 100% vorhanden sein ... es gibt also keine Überbindung, sehr wohl aber eine Unterbindung. Auf der männlichen Seite meistens stärker, und auf der weiblichen Seite in weitaus geringerem Ausmaß.

Menschen mit einer - sagen wir mal: korrekturbedürftigen - Bindungsstörung tun sich überhaupt schwer, eine Beziehung einzugehen. Aber das sind ganz typische Störungen aus der Zeit während und nach der Geburt (z.B. bei Aufenthalt im Brutkasten).

Sehr intensive Bindungen entstehen im Regelfall eher durch geringes Selbstbewusstsein, durch Ängste (z.B. Verlassensängste) und persönliche Unsicherheit.

Denn dann ist man eher gemeinsam allein und es diese gegenseitige Bedürfnisbefriedigung. Das ist dann auch der Haken an der ganzen Geschichte, denn sonst wäre es ja gar kein Problem mal ein paar psychische Dispositionen ineinander greifen zu lassen.
Abgesehen davon, haben besagte Personen vielleicht auch keine andere Wahl?

Ich würde nicht einmal sagen, dass man dann gemeinsam allein ist. Es gibt Partnerschaften die funktionieren sehr gut in gegenseitiger Abhängigkeit. So lange beide Menschen statisch bleiben, und sich nicht verändern, passt das. Nur wehe, wenn sich einer der beiden dann mehr erwartet, weil er sich um das Quäntchen mehr entwickelt (z.B. über den Beruf) als der Partner.

Eine Wahl habe ich immer. Das Problem ist eher, dass in der Gesellschaft die Liebe sehr romantisiert wird, und die Menschen die tatsächlichen Ursachen dadurch nicht hören wollen. Und dadurch ist natürlich eine Korrektur sehr schwer. Mir tut es immer selber weh, wenn Frauen und Männer so um die 40/50 zu mir kommen, und dann erkennen müssen, dass sie sich ihr Leben viel leichter hätten machen können, sich nicht mit den falschen Partnern herumquälen, wenn sie nur ein bisschen an sich gearbeitet hätten.

Ok. Da muss man stark unterscheiden. Zwischen denjenigen, die auch ohne Partner unzufrieden sind und daher auch mit keinem Partner zufrieden sein werden und zwischen anderen, die tatsächlich gewisse Menschen "anziehen" und Grund haben, sich darüber zu wundern, bzw. die Gründe noch nicht erkennen.
Zum Thema Resonanzgesetz hatte ich schon einen tollen Thread eröffnet vor kurzem. Hierzu die Annahme man würde das anziehen, was man ausstrahlt.

Völlig richtig. Es ist wirklich toll, wie weit diese Anziehung über das Resonanzgesetz geht. Klar hast Du recht, wenn jemand ein Thema mit sich selber hat, dann tut man sich natürlich noch schwerer, einen Partner zu halten. Auch das sieht man sehr oft in Partnerschaften.

Ich denke noch scharf drüber nach und finde diese Aussage immernoch schwierig, in Anbetracht meiner letzten "Resonanz" zu einer Person. Da frage ich mich schon, wie du auch, wie weit man wirklich frei werden oder bestimmen kann.

Das ist natürlich ein bisschen die Krux im Resonanz-/Spiegelgesetz. Dass man immer wieder die entsprechende Selbsterfahrung dazu braucht, um zu verifizieren ob das ursprüngliche Thema weg ist. Und prompt fällt man dann beim nächsten Thema wieder hinein. Da wäre es natürlich toll, einen Partner zu finden, mit dem man sich gemeinsam und in wechselseitiger Unterstützung weiter entwickeln kann. Partnerschaft halt ....

Vermutlich könnte es aber auch sein, dass unbewusste Muster aus der Kindheit, selbst wenn sie bewusst geworden sind, immer noch bedingt wirken, auch wenn man dann natürlich schnell gegenlenken kann. Ist aber genauso eine vage Vermutung, für die es keine Anhaltspunkte gibt.

Die wirklich tiefgehenden Muster können durch Bewusstsein alleine nicht wirklich aufgelöst werden. Und wenn der Verstand dann gegenlenkt, dann gibt's maximal einen Crash. Das nennt sich "psychische Umkehrung", wenn ein anderes Überlebensmuster gespeichert ist, als der erwachsene Verstand in seiner Logik verwenden will. Und das wiederum ist Auslöser für inneren Stress und Konflikte, geht auf die Gesundheit und auf die Beziehungen ....

Das eine hat für mich mit dem anderem nichts zutun, kann aber durchaus gemeinsam existieren. Finde es aber fast noch ehrlicher (meinem natürlichen Empfinden nach) wenn dies nicht gemeinsam existiert.

Spannend - also für mich ist die Ehe eigentlich nur ein äußeres Zeichen einer Liebe. Dass sie auch missbraucht werden kann, ist klar, aber eigentlich nicht im Sinne des Erfinders. Wobei sich ja die meisten Paare zum Zeitpunkt der Eheschließung wirklich lieben - womit wir im Kreis retour wären ... auf Grund ihrer Muster - und die Eheschließung daher ja auch ihre Berechtigung hat. Aber wie steht schon in der Bibel: "D'rum prüfe wer sich ewig bindet" - Gott sei Dank heute nicht mehr von der Eheformel her auch energetisch, sondern nurmehr bis zum Tod.
 
Ich finde die Beiträge hier auch sehr lesenswert und spannend, ich glaube jedoch, dass gerade bei der Liebe wie bei keinem Thema sonst die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis so groß ist/zwischen der kopflastigen Analyse und dem gelebten Alltag. Denn gerade wenn wir intensiv lieben, sind wir besonders angreifbar und verletzlich, das ruft ebenso Ängste wie Selbstschutzmechanismen fast automatisch auf den Plan, außer man ist mit einem grenzenlosen Urvertrauen gesegnet.
In der Realität ist mir keine einzige Person bekannt, von der ich denke, dass er oder sie perfekt ausbalanciert oder frei von problematischen Mustern und Verhaltensweisen ist und ich habe aufgrund meiner Interessen und meines Beruf ein sehr breit gefächertes Spektrum an Bekannten. Ich nehme eher an, dass bei manchen das Selbst- mit dem Fremdbild nicht ganz übereinstimmt.
Ich kenne auch einen Mann, der von sich felsenfest überzeugt ist und sogar sagt bedingungslos lieben zu können, aber in Wirklichkeit will er sich mit solchen Sätzen von jeder Anstrengung und Bemühung lossagen, er zeigt in seinen Beziehungen weder echtes Herz noch Tiefe und wenn man nachfragt, dann meint er, dies und jenes wäre doch eh selbstverständlich, also müsse er da keine großen Worte drum machen.
Für mich ist aber Selbstverständlichkeit genau DER falsche Ansatz in einer Partnerschaft, sie sollte meiner Meinung nach von Wertschätzung getragen sein und dass man sich gegenseitig zeigt, dass man besonders und wichtig füreinander ist, weil die Liebe das kostbarste Geschenk ist, das sich zwei Menschen machen können und sie dadurch verwundbar werden.
Ich persönlich gestehe mir lieber meine Bedürfnisse und Sehnsüchte ein, ich möchte mich in solchen Fragen weder erhaben noch besser oder weiter als andere empfinden, zumal man sich meistens eh nur selbst belügt.
 
Für mich ist aber Selbstverständlichkeit genau DER falsche Ansatz in einer Partnerschaft, sie sollte meiner Meinung nach von Wertschätzung getragen sein und dass man sich gegenseitig zeigt, dass man besonders und wichtig füreinander ist, weil die Liebe das kostbarste Geschenk ist, das sich zwei Menschen machen können und sie dadurch verwundbar werden.
Ich persönlich gestehe mir lieber meine Bedürfnisse und Sehnsüchte ein, ich möchte mich in solchen Fragen weder erhaben noch besser oder weiter als andere empfinden, zumal man sich meistens eh nur selbst belügt.

Eine gewisse Selbstverständlichkeit wäre mir schon wichtig, denn sonst würde ich mich nicht wohlfühlen, weder als Geber noch als Nehmer. Aber er sollte nicht so sein, dass ich eine Funktion bin. Wertschätzung ja, aber keine Bedürfnisfütterungsmaschine. Das wär mir zu anstrengend. Überhaupt erfülle ich keine (funktionalen) Bedürfnisse, sondern möchte einfach ein schönes gegenseitiges Zusammensein erleben, mit viel Liebe. Aber ich möchte auch Contra geben, ohne dass ich deswegen in "Ungnade" falle. Es soll halt einfach genug da sein, das verbindet, ohne dass ich mir ständig Gedanken machen muss, dass mir der andere davonrennt oder mich erdrückt. Das sind alles Extreme, die ich nicht haben möchte in meinem Leben. Ich hab das hinter mir.
 
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Eine gewisse Selbstverständlichkeit wäre mir schon wichtig, denn sonst würde ich mich nicht wohlfühlen, weder als Geber noch als Nehmer. Aber er sollte nicht so sein, dass ich eine Funktion bin. Wertschätzung ja, aber keine Bedürfnisfütterungsmaschine. Das wär mir zu anstrengend. Überhaupt erfülle ich keine (funktionalen) Bedürfnisse, sondern möchte einfach ein schönes gegenseitiges Zusammensein erleben, mit viel Liebe. Aber ich möchte auch Contra geben, ohne dass ich deswegen in "Ungnade" falle. Es soll halt einfach genug da sein, das verbindet, ohne dass ich mir ständig Gedanken machen muss, dass mir der andere davonrennt oder mich erdrückt. Das sind alles Extreme, die ich nicht haben möchte in meinem Leben. Ich hab das hinter mir.

Hm, ich glaube, du verstehst unter Selbstverständlichkeit etwas anderes, als ich bei dem Mann angekreidet habe. Er meinte damit, er müsste nie seine Wertschätzung zeigen oder artikulieren, weil ohnehin alles klar wäre, aber ich finde es schön und gut und wichtig, sich zu sagen und zeigen, dass man einander wichtig ist. Natürlich nicht unentwegt, aber durchaus in einer gewissen Konstanz, die Vertrauen in die Liebe schafft, denn dieses Vertrauen ist nie "einfach nur so" da.

Klar, Contra geben ist wichtig, einfach eine Bindung auf derselben Augenhöhe, wo man seine Persönlichkeit entfalten kann. :) Die Balance zwischen davonlaufen und erdrücken stellt sich meiner Erfahrung nach selten vom ersten Tag an ein, ich musste da mit meinem Partner auch erst etwas schaffen (das haben wir gemeinsam getan), in dem wir uns beide wohlfühlen und darauf konnten wir aufbauen. Die ersten Monate waren durchaus herausfordernd, bei uns sind mit zunehmender Tiefe der Emotion starke Ängste hochgekommen, aber wir haben sie uns eingestanden und genau das war der wesentliche Schritt hin zur Befreiung und dem notwendigen Freiraum, um gemeinsam zu wachsen. Mal schauen, wohin wir gelangen, ich lasse mich da inzwischen einfach überraschen. :)
 
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