Yup, so würde ich das auch sehen. Problematisch wird es ja aber dann, wenn die psychische Disposition eine Bindungsstörung ist. Dann ist die "Bindung" umso intensiver ohne eine Bindung zu sein. Oder sehe ich das falsch?
Würde ich nicht so sehen. Bindung bedeutet ja die geschlechtsspezifische Bindung, und die kann nur zu 2 x 100% vorhanden sein ... es gibt also keine Überbindung, sehr wohl aber eine Unterbindung. Auf der männlichen Seite meistens stärker, und auf der weiblichen Seite in weitaus geringerem Ausmaß.
Menschen mit einer - sagen wir mal: korrekturbedürftigen - Bindungsstörung tun sich überhaupt schwer, eine Beziehung einzugehen. Aber das sind ganz typische Störungen aus der Zeit während und nach der Geburt (z.B. bei Aufenthalt im Brutkasten).
Sehr intensive Bindungen entstehen im Regelfall eher durch geringes Selbstbewusstsein, durch Ängste (z.B. Verlassensängste) und persönliche Unsicherheit.
Denn dann ist man eher gemeinsam allein und es diese gegenseitige Bedürfnisbefriedigung. Das ist dann auch der Haken an der ganzen Geschichte, denn sonst wäre es ja gar kein Problem mal ein paar psychische Dispositionen ineinander greifen zu lassen.
Abgesehen davon, haben besagte Personen vielleicht auch keine andere Wahl?
Ich würde nicht einmal sagen, dass man dann gemeinsam allein ist. Es gibt Partnerschaften die funktionieren sehr gut in gegenseitiger Abhängigkeit. So lange beide Menschen statisch bleiben, und sich nicht verändern, passt das. Nur wehe, wenn sich einer der beiden dann mehr erwartet, weil er sich um das Quäntchen mehr entwickelt (z.B. über den Beruf) als der Partner.
Eine Wahl habe ich immer. Das Problem ist eher, dass in der Gesellschaft die Liebe sehr romantisiert wird, und die Menschen die tatsächlichen Ursachen dadurch nicht hören wollen. Und dadurch ist natürlich eine Korrektur sehr schwer. Mir tut es immer selber weh, wenn Frauen und Männer so um die 40/50 zu mir kommen, und dann erkennen müssen, dass sie sich ihr Leben viel leichter hätten machen können, sich nicht mit den falschen Partnern herumquälen, wenn sie nur ein bisschen an sich gearbeitet hätten.
Ok. Da muss man stark unterscheiden. Zwischen denjenigen, die auch ohne Partner unzufrieden sind und daher auch mit keinem Partner zufrieden sein werden und zwischen anderen, die tatsächlich gewisse Menschen "anziehen" und Grund haben, sich darüber zu wundern, bzw. die Gründe noch nicht erkennen.
Zum Thema Resonanzgesetz hatte ich schon einen tollen Thread eröffnet vor kurzem. Hierzu die Annahme man würde das anziehen, was man ausstrahlt.
Völlig richtig. Es ist wirklich toll, wie weit diese Anziehung über das Resonanzgesetz geht. Klar hast Du recht, wenn jemand ein Thema mit sich selber hat, dann tut man sich natürlich noch schwerer, einen Partner zu halten. Auch das sieht man sehr oft in Partnerschaften.
Ich denke noch scharf drüber nach und finde diese Aussage immernoch schwierig, in Anbetracht meiner letzten "Resonanz" zu einer Person. Da frage ich mich schon, wie du auch, wie weit man wirklich frei werden oder bestimmen kann.
Das ist natürlich ein bisschen die Krux im Resonanz-/Spiegelgesetz. Dass man immer wieder die entsprechende Selbsterfahrung dazu braucht, um zu verifizieren ob das ursprüngliche Thema weg ist. Und prompt fällt man dann beim nächsten Thema wieder hinein. Da wäre es natürlich toll, einen Partner zu finden, mit dem man sich gemeinsam und in wechselseitiger Unterstützung weiter entwickeln kann. Partnerschaft halt ....
Vermutlich könnte es aber auch sein, dass unbewusste Muster aus der Kindheit, selbst wenn sie bewusst geworden sind, immer noch bedingt wirken, auch wenn man dann natürlich schnell gegenlenken kann. Ist aber genauso eine vage Vermutung, für die es keine Anhaltspunkte gibt.
Die wirklich tiefgehenden Muster können durch Bewusstsein alleine nicht wirklich aufgelöst werden. Und wenn der Verstand dann gegenlenkt, dann gibt's maximal einen Crash. Das nennt sich "psychische Umkehrung", wenn ein anderes Überlebensmuster gespeichert ist, als der erwachsene Verstand in seiner Logik verwenden will. Und das wiederum ist Auslöser für inneren Stress und Konflikte, geht auf die Gesundheit und auf die Beziehungen ....
Das eine hat für mich mit dem anderem nichts zutun, kann aber durchaus gemeinsam existieren. Finde es aber fast noch ehrlicher (meinem natürlichen Empfinden nach) wenn dies nicht gemeinsam existiert.
Spannend - also für mich ist die Ehe eigentlich nur ein äußeres Zeichen einer Liebe. Dass sie auch missbraucht werden kann, ist klar, aber eigentlich nicht im Sinne des Erfinders. Wobei sich ja die meisten Paare zum Zeitpunkt der Eheschließung wirklich lieben - womit wir im Kreis retour wären ... auf Grund ihrer Muster - und die Eheschließung daher ja auch ihre Berechtigung hat. Aber wie steht schon in der Bibel: "D'rum prüfe wer sich ewig bindet" - Gott sei Dank heute nicht mehr von der Eheformel her auch energetisch, sondern nurmehr bis zum Tod.