KingOfLions
Sehr aktives Mitglied
Es ist die Begegnung, die Verzückung, das "Ganz große Kino", das aus dem Jetzt entsteht. Den anderen Menschen zu sehen, zu erleben, neugierig zu bleiben und offen, sich zu freuen, dass es den anderen Menschen gibt.
Ich bin selbst nicht frei von alten Mustern, aber zunehmend empfinde ich sie als lästig und störend, nicht mehr als tragend und Bedingung, so wie zuvor.
Was anfangs ungewohnt ist, wenn man sich nicht mehr braucht, zuerst nicht so recht zu wissen wohin mit all der Freiwilligkeit, dem Raum, der so entsteht. Und dies dann mit Eigenem zu füllen.
Beispiel: Es ist der Unterschied, zusammen den Urlaub zu planen, weil man es so macht in einer Beziehung und auch erwartet wird, sondern den anderen Menschen zu fragen, ob er Lust hat freie Zeit zusammen zu verbringen. Und auf diese Basis gemeinsam zu planen.
Lg
Any
Also das was Du beschreibst ist für mich mal so der Zustand "frei von kontraproduktiven Mustern" den ich mittlerweile auch weitgehend erreicht habe. Aber wie Du sagst ... noch sind Muster da, sind Bedürfnisse und Bedürftigkeit da, wenn auch klein und versteckt. Aber was ist, wenn das alles auch nicht mehr da ist????
Aber was, wenn dieser "Idealzustand" (?) wirklich erreicht wird? Was zeichnet dann einen Menschen gegenüber den Anderen aus? Nurmehr Äußerlichkeiten? Was ist dann der Kleber in einer Beziehung? Oder geht es dann wie in der Tierwelt nurmehr um die Aufzucht von Jungen (oder auch nicht, denn wenn man sich Mensch so anschaut, ist gemeinsame Brutpflege vielleicht nicht unbedingt in unseren Genen).
Aber ich denk' mal so ganz ins Unreine ... vielleicht müsste man die Frage auch anders herum stellen. Gibt es überhaupt die Chance, dass sich die bisherigen Mechanismen überleben? Ist es überhaupt möglich, einen Menschen so völlig "frei" zu machen, dass er sich gänzlich frei entscheiden kann? Zumindest mal für den typischen Zeitraum der Kinderaufzucht bis etwa 50 gerechnet? Theoretisch vielleicht, wenn man die Eltern weitgehend "sauber" bekommt, wenn man unser Bildungssystem komplett umkrempelt, sich die Interaktionen in der Kindheit und Pubertät mit Anderen positiv verändern, wenn sich die Gesellschaft völlig anders verhält ... und selbst dann gibt es noch Krankheiten, Unfälle, Schicksalsschläge, die uns wieder auf unsere Wurzeln zurückwerfen ....