Gier, Ärger, Angst

Wenn DU wütend bist, heißt das überhaupt nur eines:

Du bist wütend. Punkt. Ende. Aus. Keine Diskussion.

Du hast ein Recht auf deine Wut, warum auch nicht. Aber alle anderen haben dann auch ein Recht auf ihre Wut und da liegt meistens der Hase im Pfeffer. Wenn wir nicht wütend werden, dann dürfen die anderen das auch nicht ;) - aber du hast ja gesehen: Die anderen tüten dir was :weihna1

Gleiches Recht für alle ? Oder ist ein Mensch, der seine Wut runterdrückt ein besserer Mensch ?

Wenn du keine Wut hast. Gut. Aber dann stört dich eben auch die Wut der anderen nicht mehr. That´s it und ich denke, da wollen wir hin, aber das funktioniert nicht, wenn wir uns die Wut nicht gestatten, was nicht heißt, dass du sie rauslassen mußt, aber in den Arm nehmen und sagen: "Hallo Wut, schön das du da bist." das geht schon :)

mara, du machst es dir etwas zu leicht. Wenn man wütend ist, dann laufen eine Menge Prozesse im Innern ab, über die man sich sorgfältigst Gedanken machen sollte.

Irgend etwas wird in deinem Innern verletzt und darauf reagierst du. Ein Verwirklichter kennt keine Wut mehr. Er hat alle Ursachen dieser Wut aufgearbeitet.

Der Verwirklichte unterdrückt seine Wut nicht, genau so wie er seine Sexualität nicht unterdrückt. Es gibt nichts mehr, dass in ihm Wut auslösen würde.
 
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opti, du wirst immer mal weniger Gier spüren mal mehr Gier, mal ärgerlicher sein mal weniger. mal viel Angst haben dann wieder weniger Angst. Und das geht immer so weiter. Das hört nicht auf. In deinem Menschsein kommst du da nicht raus.
Du kannst Techniken anwenden die dir temporär dabei helfen, einen Zustand zu verlängern. Du kannst in Meditation gehen, und versuchen dort zu bleiben. Das tust du ja. Und dennoch, es kommt auch immer wieder das andere.

Je mehr du etwas loswerden möchtest, desto schneller stößt du eigentlich das Pendel an, das dich in die andere Richtung schleudert. Und das hört nicht auf.

Nein, das stimmt leider nicht. Aber ich möchte es hier nicht weiter vertiefen. Man kann sowohl frei von jeglicher Begierde, als auch frei von jeglicher Wut sein.

Mein Anliegen war aber, von anderen zu hören, ob sie die Methode Ajahn Buddhadasas erfolgreich anwenden, die ich anfangs erwähnte.
 
Der Verwirklichte unterdrückt seine Wut nicht, genau so wie er seine Sexualität nicht unterdrückt. Es gibt nichts mehr, dass in ihm Wut auslösen würde.
Das ist eine interessante Aussage.
Woran kann man dann aber für sich selbst erkennen, ob man etwas echt verwirklicht hat oder es nur unterdrückt.

Denn wenn man es als Verwirklichter aufgelöst hat, kann es ja nicht mehr wiederkehren.
Empfinde ich aber nach jahrelangem Gleichmut auf einmal wieder Wut oder dergleichen, oder nach einer langen Enthaltsamkeit wieder ein Verlangen, auf was jetzt auch immer - dann habe ich es in wirklichkeit ja nur unterdrückt und mich damit die ganze Zeit selbst betrogen.
Oder seh ich da was falsch ??
 
Das ist eine interessante Aussage.
Woran kann man dann aber für sich selbst erkennen, ob man etwas echt verwirklicht hat oder es nur unterdrückt.

Denn wenn man es als Verwirklichter aufgelöst hat, kann es ja nicht mehr wiederkehren.
Empfinde ich aber nach jahrelangem Gleichmut auf einmal wieder Wut oder dergleichen, oder nach einer langen Enthaltsamkeit wieder ein Verlangen, auf was jetzt auch immer - dann habe ich es in wirklichkeit ja nur unterdrückt und mich damit die ganze Zeit selbst betrogen.
Oder seh ich da was falsch ??

Du merkst es einfach daran, dass du keinerlei Wut mehr empfindest.

Aber man kann diese Eigenschaften leider auch wieder verlieren, wenn man den zuvor eingeschlagenen Weg wieder verlässt.

Es ist wohl so ähnlich wie bei einem trockenen Alkoholiker oder bei einem Nichtraucher, der zuvor geraucht hat. Normalerweise hat er kein Bedürfnis auf Alkohol oder auf eine Zigarette. Darum kann man auch nicht davon sprechen, dass er dieses Bedürfnis unterdrückt, denn sonst würde dieses Bedürfnis ja permanent vorhanden sein. Aber manchmal gibt es Momente, da lockt der Alkohol oder die Zigarette.
 
mara, du machst es dir etwas zu leicht. Wenn man wütend ist, dann laufen eine Menge Prozesse im Innern ab, über die man sich sorgfältigst Gedanken machen sollte.

Irgend etwas wird in deinem Innern verletzt und darauf reagierst du. Ein Verwirklichter kennt keine Wut mehr. Er hat alle Ursachen dieser Wut aufgearbeitet.

Der Verwirklichte unterdrückt seine Wut nicht, genau so wie er seine Sexualität nicht unterdrückt. Es gibt nichts mehr, dass in ihm Wut auslösen würde.

Hehe ... es freut mich dich den gleichen Denkfehler machen zu sehen, den ich auch gemacht habe. Lass es mich auf meine unschlagbar schnodderige Art sagen:


Himmelherrgottnochmal Opti :nudelwalk : Du bist aber kein Verwirklichter - du bist ein Mensch, der auf dem Weg dahin ist (vielleicht - ob das so ist, weiß du erst wenn du DA bist) ... du bist gedanklich schon am Ziel, während du dich noch mühsam auf dem Weg dahinschleppst... Du bist am Werden ... und das ist völlig ok und normal.
 
Wenn man wütend ist, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass der andere im Recht ist. Vielleicht ist man auch deshalb wütend, weil der andere einem Dinge unterstellt, die überhaupt nicht stimmen. Frag mich nicht, warum man sich ärgert. Aber man ärgert sich manchmal halt darüber. Ich weiß, dass dir das noch niemals passiert ist.

Das mir das nie passiert ist, stimmt nicht. Doch ich ärgere mich mittlerweile immer weniger über solche Dinge. Dennoch geschieht es auch mir noch ab und an.
 
Du merkst es einfach daran, dass du keinerlei Wut mehr empfindest.
Ja aber für wie lange ?
Aber man kann diese Eigenschaften leider auch wieder verlieren, wenn man den zuvor eingeschlagenen Weg wieder verlässt.

Es ist wohl so ähnlich wie bei einem trockenen Alkoholiker oder bei einem Nichtraucher, der zuvor geraucht hat. Normalerweise hat er kein Bedürfnis auf Alkohol oder auf eine Zigarette. Darum kann man auch nicht davon sprechen, dass er dieses Bedürfnis unterdrückt, denn sonst würde dieses Bedürfnis ja permanent vorhanden sein. Aber manchmal gibt es Momente, da lockt der Alkohol oder die Zigarette.
Du bist also der Meinung, ein Verwirklichter kann auch wieder rückfällig !!! werden ??
Dann ist er nicht echt verwirklicht.
Darin sehe ich ja den Selbstbetrug.
Die Unterdrückung besteht ja darin, das man das Verlangen in Bereiche drückt, wo man sie selbst nicht mehr wahrnimmt. Aber es ist permantent immer noch da. Deswegen kann sie ja auch sporadisch immer wieder zum Vorschein kommen. Darin besteht dann der Rückfall !! Egal was für ein Zeitraum dazwischen liegt.
Daher meine ich, ein trockener Alkoholiker ist immer noch ein Alkoholiker.
Er hat das zwar im Griff, aber mehr auch nicht.
Ein Realisierter braucht da aber auch nichts mehr im Griff zu haben und den würde dann auch nichts mehr locken können, da er selbst ja keinen Bezug mehr zu einer Verlockung hat. Er ist ja in dem Sinne kein Alkoholiker mehr - auch kein trockener. Das Verlangen ist da einfach unwiederbringlich weg.

Ein trockener Alkoholiker wird das aber sein ganzen Leben bleiben.
 
Ja Vairocana. So sehe ich das auch.

Aber ich glaube, dass ein Verwirklichter sogar wenn es nötig ist, auch zu Drogen oder anderen Dingen greift, ohne dass sie ihn auch nur in irgendeiner Form tangieren.

Es mag lächerlich klingen, aber ich las das in einem Buch - der Weise dort rauchte und trank ab und zu, einfach weil es ihm Freude machte und er die Menschen liebte (und auch die Frauen :D ) ... nur um dann wieder ein paar Hundert Jahre in seinem Turm zu verschwinden und seine Studien zu betreiben.

Es war das Gefühl in mir, dass "Ja" gesagt hat. So stelle ich mir das vor, wenn man verwirklicht hat, was ist.
 
Ja aber für wie lange ?

Du bist also der Meinung, ein Verwirklichter kann auch wieder rückfällig !!! werden ??
Dann ist er nicht echt verwirklicht.
Darin sehe ich ja den Selbstbetrug.
Die Unterdrückung besteht ja darin, das man das Verlangen in Bereiche drückt, wo man sie selbst nicht mehr wahrnimmt. Aber es ist permantent immer noch da. Deswegen kann sie ja auch sporadisch immer wieder zum Vorschein kommen. Darin besteht dann der Rückfall !! Egal was für ein Zeitraum dazwischen liegt.
Daher meine ich, ein trockener Alkoholiker ist immer noch ein Alkoholiker.
Er hat das zwar im Griff, aber mehr auch nicht.
Ein Realisierter braucht da aber auch nichts mehr im Griff zu haben und den würde dann auch nichts mehr locken können, da er selbst ja keinen Bezug mehr zu einer Verlockung hat. Er ist ja in dem Sinne kein Alkoholiker mehr - auch kein trockener. Das Verlangen ist da einfach unwiederbringlich weg.

Ein trockener Alkoholiker wird das aber sein ganzen Leben bleiben.

Woher hast du eigentlich dein Wissen über Verwirklichte?

Wenn Wut nicht mehr da ist, dann ist sie nicht mehr da. Und dann kann auch kein Rückfall geschehen, wenn man nicht in alte Fehler verfällt und neue Ursachen schafft.
 
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Ja Vairocana. So sehe ich das auch.

Aber ich glaube, dass ein Verwirklichter sogar wenn es nötig ist, auch zu Drogen oder anderen Dingen greift, ohne dass sie ihn auch nur in irgendeiner Form tangieren.
Ich denke genau das macht einen wahren Verwirklichten Menschen aus. Es kann ihn nichts mehr tangieren, da die Ursachen dafür selbst nicht mehr vorhanden ist.
Das ist es ja, was ein Nicht-Verwirklichter auch nicht verstehen kann, da er noch in den Ursachen verhaftet ist.
 
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