Hallo zusammen!
Fast dieselbe Frage ging mir auch schon öfters durch den Kopf. Einerseits kann man sie glaube ich mit ja beantworten. Nach dem was ich bisher weiß, steigt die eigene Macht mit dem Glauben daran. Demnach kann Größenwahn wohl nützlich sein. Allerdings ist die Frage wie man das Wort definiert, denn Größenwahn erweckt in mir die Assoziation eines Menschen, der seinen Glauben wie einen Schutzschild vor sich herträgt, während er innerlich von Zweifeln kaputtgemacht wird. Wenn er sich dann zu früh auf die Probe stellt, wird sein Pseudoglaube versagen, aber wenn er sich Zeit nimmt, schafft er vielleicht nach und nach, das was gespielter Glaube und Größenwahn war in sein Unbewusstes zu bringen, so dass er wirklich diese Macht erwirbt.
So gesehen halte ich für die eigene Entwicklung kontrollierten Größenwahn für zumindest besser als ein schlechtes Selbstbewusstsein.
Und wie weit auseinander ist der Grad zwischen achtsamen Ausüben und achtsamer Überzeugung und wirklichem Größenwahn und Machtgelüsten?
Ich glaube diesen Unterschied gibt es gar nicht, denn das beurteilt jeder von dort aus, wo er/sie steht. Sobald man die Moralfrage in dieses Thema mit hineinnimmt, klammert man sehr viel wahres aus. Ich glaube das Thema Magie ist da sensibler als vieles andere und man kann sich da schnell selber einen Käfig zulegen bei dem man die Gitterstäbe nicht mal sieht.
Wenn man jetzt mal das Klischee des bösen Mannes bemüht, der nach Macht strebt und sie voll ausnutzt, nehmen wir als Beispiel Saddam Hussein... Kann so jemand wirklich selbstsicher sein? Könnte er ein großer Magier sein? Ich glaube nicht, da durch dieses Machtstreben meiner Meinung nach etwas kompensiert wird, was erst mal NICHT da ist. Da wo dieses NICHTS ist sitzen Zweifel.
Im Umkehrschluss denke ich, dass v.a. die Menschen wirklich mächtig werden, die es nicht nötig haben diese Macht so umfassend einzusetzen, wie es Mr. Hussein z.B. tun würde. Ich bin davon überzeugt, dass auf diesem Planeten ne ganze Menge Männer und Frauen herumlaufen, die locker amerikanischer Präsident werden könnten wenn sie wollten. Sie hätte sowohl die Fähigkeit die Massen zu beeindrucken, wie auch ein solches Amt auszufüllen und zwar grundlegend anders, als wir es von den Machthabern dieser Welt kennen. Aber die haben viel zu viel geschnallt, als das sie glaubten, dass das irgendwas brächte. Die wissen nämlich etwas, was uns normalen nur in ganz seltenen Momenten bewusst wird: So wie es ist, ist ALLES vollkommen in Ordnung und gut.
Auch das Leid. Es erfüllt seinen Zweck und sobald er erfüllt ist verschwindet das Leid.
Da ist der Satz von Ironwhistle interessant:
Bei vielen gehe ich davon aus das ihre Versuche, sich im magischen Bereich zu betätigen, aus Ohnmacht heraus entstehen, oder aus Unzufriedenheit.
Ich gehe nicht nur bei vielen, sondern bei allen davon aus. Jeder Mensch ist Glücksritter und versucht, egal wie, sein Glück zu finden und das Leid hinter sich zu lassen. Alle auf unterschiedliche Weise und jeder so wie er kann. Magie ist eine Bezeichnung und ein Weg. Die verschiedenen Religionen sind andere Wege. Auch materieller Reichtum oder Macht sind Wege. Alle führen in dieselbe Richtung. Insegesamt auf das Glück zu und vom Leid weg. Das heisst nicht, das nicht noch gelitten werden wird, aber wie gesagt, ich glaube das es nötig ist um weiterzukommen.
Meiner Erfahrung nach betreiben die wenigsten Magie um selbstlos anderen zu helfen, sieht man ja schon an Nachfragen in Bezug auf "Liebeszauber" und sonstige, zweifelhafte, Praktiken.
Ich glaube, dass es Selbstlosigkeit gar nicht gibt. Sie zu verlangen wäre das Gegenteil davon. Wie sehr glaubst Du jemandem zu helfen, wenn Du Deiner Meinung Ausdruck verleihst (um es möglichst positiv zu formulieren), dass z.B. Liebeszauber erstens unmoralisch sind und zweitens sowieso nicht funktionieren (ist für mich sowieso ein Widerspruch)? Und wie kannst Du Dir da so sicher sein, dass es zweifelhafte Praktiken, womit Du wahrscheinlich die Moral-Frage meinst, überhaupt gibt?
Für mich kam die Frage auf, weil ich es auch als gefährlich einstufen würde, wenn Jemand der Auffassung ist, das Magie alleine etwas mit seinem eigenen Glauben zu tun hat. Je nach dem, könnte man so ja etwas ins Unermessliche steigern.
Ich glaube das es so ist und das man es theoretisch ins Unermeßliche steigern kann. Gefährlich ist es deshalb aber meiner Meinung nach nicht unbedingt. Insgesamt ist das extrem schwer zu erklären. An schwarze Magie glaube ich nicht. Nur an unterschiedliche Auffassungen. "Schwarzmagier" haben ja auch ihre Gründe, man selbst mag sie schlecht finden, er wird sie gut finden. Woher soll ich jemals wissen Recht zu haben wenn ich mich auf eine Seite stelle?
Viele Grüße,
C.