Gehirnpflege

Trixi Maus

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Ja ist doch wahr. Soviel kommt da rein in's Gehirn und keiner macht da mal sauber. Da muß man es doch wenigstens pflegen.

Nun schwimmt es da so weiß in einer sterilen Flüssigkeit vor sich hin, das Gehirn. So ein Gehirn ist ja ein Netzwerk- ein Fischernetz, nur dreidimensional.

Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist die potentielle Datenkapazität des Gehirns unbegrenzt. Dadurch, daß man Zusammenhänge zwischen Lerninhalten erkennt und diese dann gemeinsam als gelernt abspeichert, wird ja Kapazität wieder frei. Und das ist ja theoretisch unendlich fortführbar.

Was dem ja gerade zuwider handelt ist das Unterteilen in "Fächer". Wenn ich die Biologie von der Medizin von der Chemie von der Physik getrennt betrachte, habe ich nichts gewonnen außer furchtbar viele belegten Speicherplatz über alles Mögliche. Wenn ich aber hingehe, und dieses Wissen da rund um ein Meta-Thema lerne, z.B. "Mensch und Natur", dann paßt unter diesem Meta-Thema alles was ich verstanden habe, fächerübergreifend. Da gelingt Erinnerung ins Spezielle dann ebenso. Der "Ordner", in dem das Wissen abgespeichert wird, ist dann eben das Meta-Thema "Mensch und Natur". Ich habe mir dann quasi ein Vater-Thema für all die Unterthemen geschaffen.

Genauso die Spiritualität: wenn ich mir mein Wissen zur Spiritualität im Menschen in eine Ecke meines Gehirns stecke- am Ende nur in eine Seite, weil ich die Spiritualität da vermute- dann habe ich schon mal was: eine erbsengroße Großbaustelle zum Thema Spiritualität, die funkt und funkt und funkt. Sie sendet Signale ins restliche Gehirn und in den Körper: "hallo, ich bin auch da. Ich bin nicht nur Maschine, hier ist auch noch etwas Anderes."

Nun kann ich hingehen und kann das Wissen dieses erbsengroßen Dingens da, das sich was denkt zu meiner Spiritualität, auf das gesamte Gehirn und seine Speicherinhalte anwenden. Ich kann mir zum Beispiel überlegen: wie war eigentlich meine Geburt? Und dann kann ich das spirituell sehen, mit dem erbsengroßen Ding, das aus meinem Wissen heraus funkt. Oder ich verwende das gesamte Gehirn.

Mein erbsengroßes Ding sagt mir, daß so eine Geburt ein Eintritt in die universale Echtzeit ist. Der Atem gibt dem Ganzen ja nun doch einen Rhythmus vor, vorher im Mutterleib waberte man wahrscheinlich so dahin, in einem rosa-roten Licht. Der Rest meines Gehirns stimmt da durchaus zu.


"Ich" ist ja so ein übergroßes Meta-Thema, unter dem ein gesamtes Leben abläuft. Wer bin ich, was mache ich, was könnte ich tun? Was könnte ich sein, lebe es aber nicht?

Was bin ich und was könnte ich sein? Da erscheint eine Möglichkeit.

Wie bin ich und wie möchte ich sein? Das klingt nach konsumorientiertem Belieben.

"Was bin ich und was könnte ich sein" finde ich interessanter als "Wie bin ich und wie möchte ich sein". Letzteres klingt in mir irgendwie nach Veränderungszwanz.

Siehste, und daß das so in mir klingt weißt darauf hin, daß mein Gehirn da nicht optimal verknüpft ist. Denn natürlich darf ich werden, was ich werden möchte. Gut daß mir das mal aufgefallen ist. Also liebes Gehirn, bitte verknüpfe das doch mal neu. Ich darf so sein, wie ich sein möchte.

Hm... das stellt mich vor ganz neue Probleme. Supi, Chancen... Wie möchte ich denn sein? *grübelübelübel* Hm. Wie ich bin. So möchte ich sein. Ich möchte sein wie ich bin. Hm, Mist. Verstehe ich nicht, von der Bedeutung her. Das ist sehr unkonkret, "sein wie ich bin". Wie bin ich denn?

Da könnte ich höchstens vermuten, aber was sollte das bringen? Ein Selbstbild, aha. hrrrgh, muß man das haben? Das trägt sich so schwer. Wissen wer ich bin- hüääääh. Es spüren und fühlen--- hüälp. Da wird mir ja schon nur beim Gedanken dran übel.

Also bitte liebes Gehirn, verknüpfe mal das neu, daß mir da immer übel wird, beim Gedanken an mich selbst. Dann kann ich mir mal ein Selbstbild machen. Dann kann ich im Selbstbild leben, wenn ich mal nicht ich selber bin. Oder wie? Verstehe ich nicht. Hallo liebes Gehirn, bitte verknüpfe das neu, damit ich verstehe, wie es sich verhält.

...wer mag darf hier sein Gehirn pflegen...
 
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Ich würde einfach sagen das ist wie am PC, wenn zuviele Dateien geladen sind wird er langsamer,stellenweise durcheinander weil einfach kein Platz mehr ist,und dann kommt das grosse wundern, weia nix geht mehr.
Und so ist das mit unserem Hirn.
Ich sage mir immer regelmäßiges aussortieren von der Wichtigkeit des Wichtigen.
Platz schaffen für neue Denkschienen und nicht kleben bleiben am alten den so ein Sekundenkleber hat es in sich und ist nicht gesund für den Geist und das Gemüt da kommen schnell die Depris....und Aggros auf...also ein regelmäßiges Reinigungsprogramm erschafft die Wichtigkeit des Lebens.
Auch auf die nötige Sauerstoffzufuhr sollte man achten darum raus ins Leben und nicht verkriechen mit dem vollen Gehirn des zu vielen Denkens!

LG:)
 
Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert bis zu dem Zeitpunkt, wo man aufsteht, um eine Rede zu halten!.........(Mark Twain)

LG :clown:
 
Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert bis zu dem Zeitpunkt, wo man aufsteht, um eine Rede zu halten!.........(Mark Twain)

LG :clown:
nun war er sehr oft betrunken, und es mag die ans Gehirn gekoppelte Zunge gewesen sein, die ihm das Schreiben ermöglichte, aber das Reden wie es scheint nicht. Oder vielleicht hätte er es auch einfach im Sitzen versuchen sollen. Manch einem rutscht die geistige Energie in die Hose, wenn "er" steht und das bezieht sich nicht nur auf das Eine.

"Die Wissenschaft hat festgestellt" (kennt Ihr das Kinderlied?), daß die Annahme, daß das Gehirn einer Frau anders funktioniere als das eines Mannes Mumpitz war. Die Annahme, beim männlichen Gehirn sei eine Seite eher ausgeprägt als beim weiblichen Gehirn (vice versa) ist obsolet. Es ist lediglich eine Frage des Trainings und der "Ausbildung" der neuronalen Strukturen. Ausbildung ist abhängig von Lernen und heute wissen wir, daß Mädchen und Jungen lange lange nicht die gleichen Lernangebote bekommen haben. Warum? Wegen der Geschlechter-Rollen, die gewohnheitsmässig in unserer Gesellschaft existieren. Wird ein Kind in einer anderen Rolle großgezogen, dann entwickelt es auch ein anderes Gehirn bzw. sein Gehirn verknüpft die Dinge dann anders.

Es gibt ja neuronale Stammzellen. Vom Blut her kennt man das noch, da gibt es ja die Stammzellen, die blutbildend sind, im Knochenmark. Lustig, ne? "Bildend". Auch hier scheint es vom Wortgebrauch her (Blut-"Bildung") ein Lernprozeß zu sein und der "Stamm", die Arten-Familie, aus der man kommt (hier homo sapiens) der hat sich ja in der Tat durch die Entwicklung aus anderen Arten heraus "gebildet". Die Evolution geht dabei alle möglichen Wege, sie lernt sich ja kennen und entfatet ihre Möglichkeiten- genetisch.

Da oben in der Krone sitzt also das Gehirn, des Menschen. Hmmmmm. Es hat zwei Hälften und diese Hälften funktionieren zwar bei Männern anders miteinander als bei Frauen, aber dies ist eine Sache des Bildungsangebotes und nicht etwa so, weil das eine Mann ist und das andere Frau.

Da war man jahrelang gewohnt, daß Mann anderes und anders denkt als Frau--- hm, da hat man wohl nur beobachtet, was eben Lebensgewohnheit ist. So wie ich mich als Mann fühle ist es also Gewohnheit. Und wie ich mich als Frau fühle ist es ebenfalls Gewohnheit.

Nun kann man jahrelang hingehen und nach dem wahren Gefühl in sich selber suchen-- Frohe Suche. Denn das wahre Gefühl innendrin kennt man ja gar nicht, man kennt nur das Lügengefühl der Lebensgewohnheit der Menschen. Wenn man nicht weiß, wie das Gesuchte aussieht, kann man es auch nicht finden.

Man kann sich zwar einreden, daß man das wahre Gefühl gefunden hätte, aber auch das erfährt man nur, indem man sich vergleicht und die Gefühlsgewohnheit anderer Leute imitiert, die vom wahren Gefühl erzählen. Nie und nimmer wird man aber jemals das gleiche Gefühl wie diese Leute erreichen, weil ja jeder andere Gefühle hat. Also ist ja auch das wahre Gefühl in jedem anders, in jedem Moment. Im Winter ist doch selbstverständlich das Gefühl anders als im Sommer, das Wetter ist ja auch anders. Ist doch logisch. *genervt guck*

Das menschliche Gehirn gibt eben her, daß man es benutzt. So wie eine Hand. Dem männlichen Gehirn ist seit Jahrhunderten eingeredet worden, daß man das Gehirn nur auf eine Art und Weise nutzt und die ist so und so. Und dem weiblichen Gehirn ist eingeredet worden, daß es besser gar nicht genutzt wird, daß Frau statt des Denkens eher fühle. Das ist auch schon alles, was da an Unterschied ist. Klüger wird man dadurch aber nicht, daß man das dann bis ans Lebensende so weiterdenkt.

Unser denkender Geist zeigt also keine Attribute unsere Geschlechtlichkeit. Die Hormone im Blut erreichen das Gehirn ja auch gar nicht. Das ist also alles Mumpitz- bloß falls jemand denkt, er hätte ein weibliches oder männliches Gehirn. Das gibt's nicht,

Toyota,
Trixi Maus
 

Nun, es hat sich für mich als sinnvoll erwiesen, das Gehirn regelmäßig von den selbstgeschaffenen Glaubenssätzen zu reinigen.

:)

crossfire

jauuuuuuuuuu. :clown:

Wie machsten das, Mr. oder Mrs. Crossfire?

Ich überlege gerade, wie ich es mache und ich entdecke da eine Verabredung mit meinem inneren Schweinehund, daß er regelmässig die Sau rausläßt und das Areal auf fremder Leute Duftmarken kontrolliert. So ein Typ, der heißt Gott, der hat mir auch mal ins Gehirn geschissen gehabt, aber den hab ich wieder rausklamüsert, weil das hatte ich falsch verstanden. Wenigstens sagt das die Lebensgewohnheit der Menschen. Aber das nur am Rande der Gehirnpflege, für fortgeschrittenere Gemüter.

:liebe1:
 
jauuuuuuuuuu. :clown:

Wie machsten das, Mr. oder Mrs. Crossfire?

Ich überlege gerade, wie ich es mache und ich entdecke da eine Verabredung mit meinem inneren Schweinehund, daß er regelmässig die Sau rausläßt und das Areal auf fremder Leute Duftmarken kontrolliert. So ein Typ, der heißt Gott, der hat mir auch mal ins Gehirn geschissen gehabt, aber den hab ich wieder rausklamüsert, weil das hatte ich falsch verstanden. Wenigstens sagt das die Lebensgewohnheit der Menschen. Aber das nur am Rande der Gehirnpflege, für fortgeschrittenere Gemüter.

:liebe1:


Würde Mr. vorziehen, wobei das nicht wirklich wichtig ist, aber zu meinem körperlichen Erscheinungsbild einfach besser passt (Bart, Teilglatze) ;)

Tja, wie mache ich das?

Fege sie einfach zusammen und werfe sie in den Müllschlucker. Und die Prägungen des Verstandes gleich mit. Ist eine reine Willensentscheidung. Genauso wie das Anfertigen von Glaubenssätzen. Deshalb funktioniert das.

Wobei es sich dabei nicht nur um religiöse oder esoterische Dinge handelt. Das sind dann auch so Sachen dabei wie: So sind die Menschen halt und ähnliches.

Mit zunehmender Übung hab ich immer weniger aufzuräumen.

Und das macht ziemlich frei.

:)

crossfire


 
Das Gehirn kann nur so sauber sein wie das Blut ist aber nicht sauberer.
oho, Blut wird dreckig? Und das Gehirn auch?

Na das wäre ja mal ein ganz neues Dogma, erzähle mal. :)

@crossfire: jou, mit dem "so sans die Leit" tu ich mich noch schwer, weil i main immä, die sans nur so wegen derer ihra Annahmen. Also sans die Leit ja goa net so, woll? Aber wenn sie nicht so wären, wäre es ja schon manchmal netter... ehrlicher vor allem, weniger bigott.

:liebe1:
 
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@crossfire: jou, mit dem "so sans die Leit" tu ich mich noch schwer, weil i main immä, die sans nur so wegen derer ihra Annahmen. Also sans die Leit ja goa net so, woll? Aber wenn sie nicht so wären, wäre es ja schon manchmal netter... ehrlicher vor allem, weniger bigott.

:liebe1:


Naja, üblicherweise ist der Mensch das, was er glaubt.
Kann man aber ändern. Wenn man es für möglich hält.

Aber, wer glaubt das schon?

:)

crossfire


 
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